DE1228560B

DE1228560B - Steuervorrichtung fuer Muellgefaess-Hubkippvorrichtungen an Muellsammelwagen

Info

Publication number: DE1228560B
Application number: DES97666A
Authority: DE
Inventors: Ernst Goetz
Original assignee: STREUBER SULO EISENWERK F; Sulo Eisenwerk Streuber and Lohmann GmbH
Current assignee: STREUBER SULO EISENWERK F; Sulo Umwelttechnik GmbH
Priority date: 1965-06-18
Filing date: 1965-06-18
Publication date: 1966-11-10

Description

Steuervorrichtung für Müllgefäß-Hubkippvorrichtungen an Müllsammelwagen Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung für Müllgefäß-Hubkippvorrichtungen an Müllsammelwagen mit gesonderten Arbeitszylindern zum Heben und zum Kippen, wobei zur Steuerung der Bewegungsabläufe der Arbeitszylinder ein als Handsteuerventil mit Schalthebel ausgebildetes Steuerorgan in der Druckmittelzuleitung zum Hubzylinder und ein weiteres, elektrisch betätigtes Steuerventil in der Druckmittelzuleitung zum Kippzylinder angeordnet sind.
Bei bekannten Steuervorrichtungen dieser Art wird das Steuerventil in der Druckmittelzuleitung zum Kippzylinder erst am Ende des Hubvorganges betätigt, und zwar entweder durch das Druckmittel, das am oberen Ende des Hubzylinders über eine Überströmbohrung mit daran anschließender Rohrleitung zum Steuerventil für den Kippzylinder strömt und dieses öffnet (deutsche Patentschrift 1113177) oder durch die Endbewegung des Hubwagens (deutsches Gebrauchsmuster 1 856 480). Demzufolge ist bei diesen bekannten Steuervorrichtungen ein Rütteln des Kipparmes zum Lösen von im Müllgefäß festbakkenden Abfallprodukten nur möglich, wenn alle Arbeitszylinder, also Kipp- und Hubzylinder, im Wechsel auf Druck und drucklos geschaltet werden. Hierdurch ist ein hoher Druckmittelverbrauch mit hoher Beanspruchung der Hubkippvorrichtung gegeben, und es wird ein Druckmittelerzeuger mit entsprechend hoher Leistung benötigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung zu schaffen, mit der bei Einsparung von Druckmittel und Verbilligung der Druckerzeugeranlage ein Rütteln des Müllgefäßes zur Lockerung von festbackenden Abfallprodukten in der Einkippendstellung allein mit dem Kippzylinder durchgeführt werden kann.
Zu diesem Zweck zeichnet sich die Steuervorrichtung nach der Erfindung dadurch aus, daß das nahe dem Druckmittel einlaß des Kippzylinders angeordnete elektrisch betätigte Steuerventil über einen am Handsteuerventil vorgesehenen Impulsschalter steuerbar ist, der mittels des Schalthebels des Handsteuerventils unabhängig von diesem betätigbar ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Schalthebel des Handsteuerventils in einer Zweiwegekulisse bewegbar, wobei der erste Schaltweg dem Handsteuerventil in der Druckmittelzuleitung zum Hubzylinder und der zweite Schaltweg dem mittels einer Impulsleitung mit dem Elektrosteuerventil verbundenen Impulsschalter zugeordnet ist. Nach noch einem weiteren erfindungswesentlichen Merkmal stehen die Längen der Schaltwege der Kulisse in einem derartigen Verhältnis zueinander, daß beim Durchschalten des Schalthebels in den beiden Schaltwegen der Kippzylinder erst gegen Ende des Hubvorganges des Hubzylinders beaufschlagt wird.
Vorteilhaft ist der Schalthebel des Handsteuerventils mit dessen Achse kardanisch verbunden, und die Schaltwege des Schalthebels verlaufen unter einem Winkel zueinander.
Mit der Steuervorrichtung nach der Erfindung wird - im Gegensatz zu den eingangs geschilderten bekannten Steuervorrichtungen - erreicht, daß der Kippzylinder unabhängig vom Hubzylinder steuerbar ist und für das Rütteln des Müllgefäßes in der Einkippendstellung nur der Kippzylinder im Wechsel be- und entlüftet zu werden braucht, ohne daß der Druck im Hubzylinder eine Veränderung erfährt.
Dieser bleibt vielmehr auch während des Rüttelns mittels des Kippzylinders mit Druck beaufschlagt.
Hierdurch kann die Druckerzeugeranlage mit entsprechend geringerer Leistung ausgelegt werden, und die Hubkippvorrichtung wird beim Rüttelvorgang weniger beansprucht, als wenn auch der Hubzylinder am Druckwechsel beteiligt ist. Die Steuerleitungen für das Druckmittel werden entsprechend kurz und sind einfach unterzubringen, da das Steuerventil für das Druckmittel zum Kippzylinder in der Nähe desselben angeordnet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht einer pneumatischen Hubkippvorrichtung mit der Steuervorrichtung gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine Seitenansicht des Handsteuerventils mit Impulsschalter, wobei der Schalthebel in der Ausgangsstellung unten und in der Kippendstellung oben links mit gestrichelten Linien und in der Hubendstellung mit ausgezogenen Linien - eingezeichnet ist, F i g. 3 eine Draufsicht des Handsteuerventils nach F ig. 2, teilweise aufgebrochen, und Fig.4 einen Schnitt des Handsteuerventils nach der Linie A-B in F i 3.
Gemäß Fig. 1 ist am Kipparm 1, der an der Frontplatte 2 einer Einschüttvorrichtung 3 im Punkt 4 angelenkt ist, ein Hubzylinder 5 angeordnet, an dessen Kolbenstange ein Hubwagen 6 befestigt ist, der seinerseits mit Haken 7 ein Müllgefäß 8 an dessen Stegachse 9 trägt. Zwischen dem Kipparm 1 und einem Arm 10 der Einschüttvorrichtung 3 ist der Kippzylinderll mit Kolbenstange 12 mittels Lager 13, 14 verschwenkbar angelenkt.
Von einer Druckmittelquelle 15 wird das Druckmittel, z. B. Druckluft, über eine Druckmittelleitung 16 geleitet, die sich in eine Druckmittelleitung 17 zum Hubzylinder 5 und eine weitere Druckmittelleitung 18 zum Kippzylinder 11 verzweigt. In der Druckmittelleitung 17 ist ein Handsteuerventil 19 mit Schalthebel 20 angeordnet, der in einer Kulisse 21 mit zwei Schaltwegen 22, 23 verschwenkbar ist (F i g. 2). Das Handsteuerventil 19 ist vorteilhaft rechtsseitig neben der Einschüttvorrichtung 3 z. B. an einer Schiene 24 oder in einer sonst geeigneten Weise um eine Lagerachse 25 verdrehbar angeordnet und mittels eines Schraubenbolzens 26 befestigt. Dem Handsteuerventil 19 ist ein elektrischer Impulsschalter 27 zugeordnet, der über eine Impulsleitung 28 mit einem Elektrodruckmittelsteuerventil 29 in Verbindung steht, das in der Druckmittelzuflußleitung 18 in der Nähe des Lagers 13 der Kolbenstange 12 des Kippzylinders 11 angebracht ist und der des weiteren mit einer nicht dargestellten Stromquelle in Verbindung steht.
Im Rahmeri der Erfindung kann die Steuervorrichtung auch dann zur Anwendung kommen, wenn der Kippzylinder 11, der allgemein mit einem höheren Druck als der Hubzylinder 5 arbeitet, mit einer Druckflüssigkeit und der Hubzylinder mit Druckluft betrieben werden.
Die Wirkungsweise der Steuervorrichtung der Müllgefäßhubkippvorrichtung ist wie folgt: Nachdem das Müllgefäß 8 in die Haken 7 des Hubwagens 6 eingehängt ist, wird der Schalthebel 20 des Handsteuerventils 19 in der Kulisse 21 über den langen Schaltweg 22 verschwenkt, wodurch gleich zu Beginn der Hebelbetätigung der Zufluß des Druckmittels zum Hubzylinder 5 freigegeben wird. Das Druckmittel, z. B. die Druckluft, strömt dem Hubzylinder 5 über die Druckmittelzuleitung 17 zu, worauf dieser das Müllgefäß 8 anhebt. Wenn der Bedienungsmann den Schalthebel 20 über den langen Schaltweg 22 verschwenkt hat und in den kurzen Schaltweg 23 einschwenkt und dadurch den Impulsschalter 27 betätigt, der über die Impulsleitung 28 das Elektrodruckmittelsteuerventil 29 öffnet und dem Druckmittel den Weg zum Kippzylinder 11 freigibt, hat der Hubzylinder 5 etwa drei Viertel seines Hubweges beendet. Am Ende des Hubvorganges ist dann der Kippzylinderll mit dem erforderlichen Druck beaufschlagt, um den Kipparm 1 mit dem Müllgefäß 8 unter Mitnahme der Frontplatte 2 in die Einschüttvorrichtung 3 einzukippen.
Durch ein Hin- und Herschwenken des Schalthebels 20 über den kurzen Schaltweg 23 wird das Elektrodruckmittelsteuerventil 29 vom Impulsschalter 27 in kurzen Zeitabständen geöffnet und geschlossen, wodurch der Kippzylinder 11 unabhängig vom Hubzylinder 5 kurz nacheinander be- und entlüftet wird. Beim Entlüften kippt durch das nach abwärts gerichtete Gewicht des Kipparmes 1 und des Müllgefäßes 8 sowie durch die Kraft der gespannten, nicht dargestellten Rückholfeder für die Frontplatte 2, der Kipparm 1 mit dem Müllgefäß 8 nach auswärts, und beim Beaufschlagen des Kippzylinders 11 wird das Müllgefäß 8 wieder in die Einkippendstellung eingekippt. Durch diese rüttelnden Bewegungen lockert sich in dem Müllgefäß 8 festbackender Abfall.
Durch völliges Rückwärtsschwenken des Schalthebels 20 in die Ausgangsstellung werden der Hubzylinder5 und der Kippzylinderll in umgekehrter Reihenfolge drucklos geschaltet. Das Druckmittel, z. B. die Druckluft, strömt über das Elektrodruckmittelsteuerventil 29 und das Handsteuerventil 19 in die Atmosphäre ab, worauf die Frontplatte 2, das Müllgefäß 8 mit dem Kipparm 1 durch die nach abwärts gerichteten Eigengewichte und die Kraft der gespannten Rückholfeder in ihre Ausgangsstellungen zurückkehren.

Claims

Patentansprüche: 1. Steuervorrichtung für Müllgefäß-Hubkippvorrichtungen an Müllsammelwagen mit gesonderten Arbeitszylindern zum Heben und zum Kippen, wobei zur Steuerung der Bewegungsabläufe der Arbeitszylinder ein als Handsteuerventil mit Schalthebel ausgebildetes Steuerorgan in der Druckmittelzuleitung zum Hubzylinder und ein weiteres, elektrisch betätigtes Steuerventil in der Druckmittelzuleitung zum Kippzylinder angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das nahe dem Druclunitteleinlaß des Kippzylinders (11, 12) angeordnete, elektrisch betätigte Steuerventil (29) über einen am Handsteuerventil (19) vorgesehenen Impulsschalter(27) steuerbar ist, der mittels des Schalthebels (20) des Handsteuerventils (19) unabhängig von diesem betätigbar ist.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalthebel (20) des Handsteuerventils (19) in einer Zweiwegekulisse (21, 22, 23) bewegbar ist, wobei der erste Schaltweg (22) dem Handsteuerventil (19) in der Druckmittelzuleitung zum Hubzylinder(5) und der zweite Schaltweg (23) dem mittels einer Impulsleitung (28) mit dem Elektrosteuerventil (29) verbundenen Impulsschalter (27) zugeordnet ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längen der Schaltwege (22, 23) der Kulisse (21) in einem derartigen Verhältnis zueinander stehen, daß beim Durchschalten des Schalthebels (20) in den beiden Schaltwegen der Kippzylinder (11) erst gegen Ende des Hubvorganges des Hubzylinders (5) beaufschlagt wird.
4. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalthebel (20) des Handsteuerventils (19) mit dessen Achse kardanisch verbunden ist.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltwege (22, 23) des Schalthebels (20) unter einem Winkel zueinander verlaufen.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1 113 177; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 856 480.