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Steuerorgan für pneumatische Mülltonnenkipper mit einem Hub-und einem
Kippzylinder Bei den bekannten Vorrichtungen ist ein Hubzylinder zumAnheben der
Mülltonnen und ein Kippzylinder zum Kippen der Mülltonnen vorgesehen. Zur Steuerung
der Hub- und Kippbewegungen sind zwei räumlich und schaltungsmäßig voneinander getrennte
Schaltorgane angebracht, die jeweils eine der genannten Bewegungen steuern. Derartige
Ausführungen haben den Nachteil, daß zwei Bedienungshebel erforderlich sind, so
daß Bedienungsfehler leicht möglich sind. Wird z. B. das Steuerorgan für den Kippzylinder
vor Anheben der Tonne betätigt, so wird die Tonne vorzeitig gekippt und schlägt
gegen die Entstaubungsanlage. Hierbei beschreibt der Schwenkarm für die Mülltonne
mit der herabgelassenen Tonne einen großen Bogen, so daß Bedienungs- oder vorübergehende
Personen leicht verletzt werden können.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile und bringt weiterhin eine
Ersparnis an Gewicht, Werkstoff und Anfertigungszeit.
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Dies wird eirfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die zur Steuerung
des Hubzylinders und des Kippzylinders notwendigen Leitungen zu einem Gehäuse geführt
sind und daß ein in diesem Gehäuse dreh-oder verschiebbar angeordnetes Schaltelement
in mehreren aufeinanderfolgenden Schaltstufen die gewünschte Bewegung der Mülltonne
steuert. Als Schaltelement kann ein in einem entsprechenden Gehäuse angeordneter
Hahnkegel vorgesehen sein. In diesem Fall wird die den Zylindern zuzuführende
Luft
durch die Hahnkegelwelle von der einen Seite, die ausströmende Luft nach der anderen
Seite über im Kegel angeordnete Ein- und Auslaßkanäle geführt.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen erläutert,
welche in der Zeichnung dargestellt sind.
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Fig. i zeigt eine schematische Darstellung eines Hubkippers für Mülltomien
mit Steuerorgan; Fig. 2 zeigt das Steuerorgan im Schnitt; Fig. 3 und 4. zeigen weitere
Ausführungsbeispiele. Die Anlage besteht im wesentlichen aus einem Hubzylinder i,
einem Kippzylinder 2 und dem Steuerorgan 3.
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Fig.2 veranschaulicht Einzelheiten des Steuerorgans 3. Ein Hahnkegel
4 ist drehbar in einem Gehäuse 5 untergebracht. Das Ein- und Ausströmen der Druckluft
erfolgt durch die Hahnkegelwelle 6 und 6', und zwar führt das hohle Wellenstück
6' die einströmende und das Stück 6 die ausströmende Luft. Die Strömungsrichtungen
sind durch Pfeile 7 und 8 angedeutet. Den Kanalmündungen im Hahnkegel entsprechen
Öffnungen 9 im Gehäuse 5, die am Umfange des Gehäuses verteilt sind und deren Anzahl
durch die notwendigen Schaltstufen gegeben ist. Aus der in Fig. i dargestellten
schematischen Ansicht des Steuerorgans 3 ist zu erkennen, daß im Hahnkegel4 insgesamt
drei Kanäle vorgesehen sind, und zwar zwei Entlüftungskanäle io, i i und ein Zuluftkanal
12, so daß bei Drehung des Hahnkegels 4 die Kanäle i o, i i, 12 nacheinander mit
den Austrittöffnungen 9 korrespondieren. Die verschiedenen, am Umfange des Gehäuses
5 befindlichen Öffnungen 9 sind aus der Darstellung in Fig. i besser zu erkennen.
Von diesen Öffnungen, die zweckmäßig mit Innengewinde versehen sind, führen die
verschiedenen Steuereinrichtungen zu den Zylindern i und 2. Die den verschiedenen
Schaltstufen ent-'sprechen:den Öffnungen sind in Fig. i der Reihenfolge nach mit
den römischen Ziffern o, I ... XII bezeichnet.
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In Verbindung mit dem Hubzylinder i stehen Hilfszylinder 13, 14, die
besonderen Steuerfunktionen dienen. Die den Stellungen o, III, V, VIII und X entsprechenden
Öffnungen sind nicht an eine Leitung angeschlossen. Demgegenüber ist I mit IX und
dem Boden des Zylinders i durch Leitungen 15, 16, IV mit dem gegen die Kipprichtung
gelegenen Bodenteil des Zylinders 2 durch die Leitung 17, VI über die Leitung i8
mit dem vorderen Teil des Zylinders 2 verbunden. Schließlich stellt eine Leitung
i9 eine, Verbindung zwischen dem Hilfszylinder 14 und der Stellung XII her, und
der Zylinder 13 ist mit einer Stichleitung 2o verbunden, die vor Erreichen des oberen
. Totpunktes des im Zylinder i geführten Kolbens beaufschlagt wird. Mit der Kolbenstange
des Zylinders 14 steht ein Sperrglied 2 i iniVerbindung, welches den Kolben des
Zylinders i in einer bestimmten Stellung festzusetzen vermag.
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Die Arbeitsweise der Anlage ergibt sich wie folgt: Beim Drehen des
Hahnkegels 4 im Uhrzeigersinn werden der Druckluftk anal 12 und die Entlüftungskanäle
i o, i i nacheinander mit den Ab-
leitungen o, I ... XII in Verbindung
gebracht. In der Stellung I strömt Druckluft in den Hubzylinder i. Diea Tonne wird
angehoben und an die Schütte gehängt. Am Ende des Arbeitsvorganges strömt die im
Zylinder i vorhandene Druckluft über dieLeitung 20 in den kleinen Zylinder 13 über,
so daß sich der im Zylinder 13 befindliche Kolben verschiebt. Die Kolbenstange verdreht
den Hahnkegel 4. bis zur nächsten Schaltstufe, so daß nach Abschluß des Anhebens
der Tonne eine weitere Druckluftzufuhr unterbrochen ist. Diese automatische Steuerung
des Steuerorgans 3 könnte ebensogut elektrisch, mechanisch oderhydraulisch erfolgen.
Beim Weiterdrehen des Hahnkegels 4. erreicht der Druckluftkanal 12- die Stellung
III, gleichzeitig verbindet sich der Entlüftungskanal i i mit I, so daß die im Hubzylinder
i verbrauchte Luft abströmt und,den Kolben bis zum Sperrglied 21 absinken läßt.
Die Mülltonne wird also in dieser Stellung festgehalten. In. der Stellung IV strömt
die Druckluft zum Kippzylinder 2 über die Leitung 17 und bewegt,den Kolben nach
der einen Seite, so daß die Tonne eingekippt wird. Da in dieser Stellung des Hahnkegels
gleichzeitig der Entlüftungskanal io mit der Stellung VI in Verbindung steht, entlüftet
sich die andere Zylinderseite selbsttätig. Durch die Kippbewegung erfolgt mechanisch
sofort eine Umstellung nach V, und zwar nachdem die Tonne eingekippt ist. Eine weitere
Druckluftzufuhr findet nicht statt. Der im Zylinder i befindliche Kolben wird mit
eingeschlossener Luft hochgehalten, und die Tonne kann infolge ihres Schwergewichts
nicht fallein. In der Stellung VI wird die Druckluft auf die entgegengesetzte Seite
des Kippzylinders 2 über die Leitung 18 geführt. Die entleerte Tonne wird zurückgekippt,
wobei sich die andere Zylinderseite über IV entleert. Der Übergang zur Stellung
VIII erfolgt ebenfalls selbsttätig am Ende des Auskippens, so daß wiederum eine
weitere Luftzufuhr unterbunden wird. Schließlich strömt in der Stellung IX erneut
die Druckluft in -den Hubzylinder i und hängt die Mulltonne an der Schütte 'aus.
Dabei gelangt die Luft in der oberen Endstellung in den kleinen Steuerzylinder 2o,
und dieser schaltet . auf die Stellung X weiter. Zuvor aber konnte die) Restluft
aus dem Kippzylinder 2 durch VI entweichen. In der weiteren Stellung XII gelangt
die Druckluft über die Leitung i9 in den Hilfszylinder i4, dessen Kolben nunmehr
das,Sperrglied 2i auslöst, wodurch die Konsole und die leere Tonne bis zum Boden
absinken.
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In Fig. 3 und 4 sind Ausführungsbeispiele gezeigt, die im Prinzip
die gleiche Wirkungsweise wie bei dem in Fig. i dargestellten Beispiel erlauben.
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Nach Fig.3 verschließen bei o-Stellung die Druckluft und eine schwache
Feder mit Hilfe eines Ventils 22 den Kanal zu einer Leitung 23. In der Stellung
I überwindet die Druckluft die geringe Federkraft eines Rückschlagventils 24 und
strömt über das Rückschlagventil 24 durch die Leitung 16 zum Hubzylinder. Nach Weiterdrehen
des Hahnkegels ,4 durch den. Hilfszylinder 13 wird in der Stellung III die verbrauchte
Luft über die Stichleiturig
23, das aufgedrückte Ventil 22, den
Entlüftungskanal i i ins Freie gelangen. Durch das Schwergewicht bewegt sich die
Konsole mit dem Kolben im Hubzylinder abwärts, bis der Kolben mit seiner Manschette
die Leitung 23 verschließt. Die unterhalb des Kolbens befindliche Luft kann über
die Leitung 16 und das nunmehr geschlossene Rückschlagventil 24 nicht entweichen.
Der Kolben wird also zusammen mit der Tonne hochgehalten. Durch diese Einrichtung
wird also das in Fig. i dargestellte Sperrglied 21 eingespart, wodurch sich auch
bei diesem Ausführungsbeispiel die Leitung ig und somit die Stellung XII erübrigt.
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Auch in Fig. 4 ist ein Rückschlagventil 24. vorgesehen, jedoch entweicht
die verbrauchte Luft in der Stellung III hier über ein federbelastetes Membranventil
25 und den Entlüftungskanal i i ins Freie. Inwieweit die verbrauchte Luft aus dem
Hubzylinder i über die federbelastete Membran entweichen soll, wird von dem Anpreßdruck
der Membran gegen ihren Sitz, d. h. von der Federspannung bestimmt. Die Spannung
dieser Feder kann mit Hilfe einer verstellbaren Schraube 26 einreguliert werden,
dadurch kann der Luftdruck im Hul)zyl.inder i so eingestellt werden, daß die Konsole
nur leicht am Mülltonnenboden beigehalten wird. Bei der Bewegung des Schwenkarmes
nach oben verlagert sich der Kolben im Hilfszylinder i etwa um So bis ioo mm nach
unten. Soll der Druck nun im Hilfszylinder hierbei auf gleicher Höhe gehalten werden,
dann wird zweckmäßig der Entlüftungskanal seitlich nach unten so erweitert, daß
in der Stellung IV der Entlüftungskanal den Auslaß III noch offen hält. Das auf
diesem Kolbenwege verdrängte Druckmittel strömt durch die Leitung 16 und das Membranventil
25 aus. Der Druck im Hul)zylinder i kann auf diese Weise hei der Schwenkbewegung
in gleicher Höhe gehalten werden, wodurch sich der Vorteil ergibt, daß eine Mülltonne
mit geringem Inhalt beim Kippen nicht aus dem Haken gehoben werden kann und somit
die Gefahr beseitigt ist, daß die Tonne beschädigt wird.