DE640850C - Ausloesevorrichtung fuer Druckluftbremsen - Google Patents

Description

"Die Erfindung betrifft eine Auslöse- öder Entleerungsvorrichtung für Druckluftbremsen mit mehreren gemeinsam zu entlüftenden bzw. zu entleerenden Druckräumen, und ist im besonderen für die Hildebrand-Knorr-Bremse bestimmt, bei der die als ^4-Kammer bekannte Steuerkammer konstanten Druckes, der als Steuerbehälter und zugleich als zusätzlicher Bremszylinderfüllbehälter dienende

jo Hilfsluftbehälter (S-Behälter), der eigentliche Bremsluftbehälter (Ä-Behälter) und der Bremszylinder (C-Raum) zu entlüften sind. Die bislang im Gebrauch befindliche Auslösevorrichtung besteht aus vier im gemeinsamen Gehäuse befindlichen, mittels gemeinsamen Kipphebels zu bedienenden Ventilen, die an dem Steuerventilträger angebracht sind, der zugleich den Steuerbehälter (^-Kammer) enthält.

Die bekannte Ausführung ist so eingerichtet, daß der zur Bedienung der Ventile vorgesehene Handzug nur in einer Ebene oder nach zwei Richtungen hin, nämlich nach den beiden Längsseiten des Fahrzeugs hin, bewegt werden kann. Ferner ist bei der bekannten Ausführung der Auslösevorrichtung der Hildebrand-Knorr-Bremse das den Steuerbehälter konstanten Druckes entlüftende Ventil, das eine Vorentlüftung dieses Raumes gegenüber den anderen zu entlüftenden Räumen zulassen muß, mit den übrigen Ventilen nicht austauschbar, da es eine längere Ventilspindel besitzt als diese. Schließlich ist bei der bekannten Ausführung die Ruhe- oder Schließlage der Ventile nicht hinreichend gesichert, so daß bei heftigen Erschütterungen des Fahrzeugs die Entlüftungsventile gelegentlich unbeabsichtigt von ihrem Sitz abgehoben werden, was sich bei häufigeren Wiederholungen und bei angelegter Bremse durchaus nachteilig auswirkt.

Die Erfindung läuft nun darauf hinaus, Mittel vorzusehen, die die Entlüftung der Druckräume der Bremse bei Verlegen der Bedienungsvorrichtung für die Auslöseventile nach beliebiger Richtung hin zulassen, so daß man nicht auf die Bewegung der Betätigungsvorrichtung in einer Ebene beschränkt ist, was eine größere Freiheit in der räumlichen Anordnung der Auslaßventile gegenüber dem Steuerventilträger und den erforderlichen Rohrverbindungen zur Folge hat, wobei die Vorentlüftung des Raumes konstanten Druckes (^-Kammer) zwar gewahrt bleibt, das zur Entlüftung dieses Raumes dienende Ventil jedoch infolge entsprechend geänderter Anordnung seines Sitzes mit den übrigen Ventilen der Vorrichtung austauschbar bleibt, und wobei die Empfindlichkeit der Ventile gegen die bei der Fahrt auftretenden Erschütterungen verringert ist, ohne daß die willkürliche Bewegung der Ventile dadurch in nicht erwünschter Weise erschwert wird.

Es ist bereits eine Auslösevorrichtung für Druckluftbremsen mit mehreren gleichzeitig

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Ernst Möller in Berlin-Karlshorst.

zu entlüftenden Druckräumen bekannt. Bei dieser bekannten Einrichtung stehen zwei im Sinne des Schließens der Auslaßöffnungen federbelastete Ventile unter dem Einfluß eines; etwa kolbenförmig ausgeführten, nach Art;: eines Kolbens in einer zylindrischen FuIi-. rung verschiebbaren Teiles, dessen senkrechte Verschiebung gegen Federwirkung durch einen Kipphebel veranlaßt werden kann, an ίο dessen Ende ein bekannter Handzug angelenkt ist und der mit einem randartigen Vorsprung auf einem nach innen ragenden Gehäuserand ruht. Diese Vorrichtung gewährt ebenfalls den Vorteil allseitiger Verschwenkbarkeit des Anlüftehebels.

Gegenüber dieser bekannten Auslösevorrichtung weist die Vorrichtung nach der Erfindung den Vorteil auf, daß zwischen den nach allen Seiten schwenkbaren Anlüftehebeln und den von diesen beeinflußten Enden der Spindeln der Auslöseventile nicht ein kolbenartiger, in zylindrischer Führung verschiebbarer, daher in der Herstellung verhältnismäßig umständlicher und kostspieliger Zwischenteil angeordnet ist. Vielmehr sind bei der Vorrichtung nach der Erfindung die in bekannter Weise in einer Reihe liegenden Spindeln der Auslaßventile unmittelbar im Bewegungsbereich der oberen Teile oder Köpfe der gemeinsam nach allen Richtungen schwenkbaren Anlüfthebel angeordnet, die ihrerseits in einfacher Weise durch einen laschenförmigen Teil miteinander verbunden sind, an dem je nach der Anordnung der Auslösevorrichtung an der Bremsvorrichtung der zur Bedienung erforderliche Drahtzug an einem Ende in der Längsrichtung des laschenförmigen Teiles oder in der Mitte quer oder schräg zur Längsrichtung des laschenförtnigen Teiles angreifend angebracht ist.

Die Auslösevorrichtung nach der Erfindung ist auf" der Zeichnung veranschaulicht. Abb. ι zeigt die Vorrichtung in senkrechtem Längsschnitt.

Abb. 2 stellt das Ventilgehäuse in Ansicht von oben unter Fortlassung der Ventile dar. Abb. 3 ist ein senkrechter Längsschnitt nach der Linie N-N der Abb. 2.

Abb. 4 zeigt den waagerechten Längsschnitt nach der Linie M-M in Abb. 1.

In dem einen einheitlichen Gußteil bildenden Ventilgehäuse 1, das am Ventilträger 2 oder an sonst einem geeigneten Teil der Bremseinrichtung mit Hilfe der Schrauben 3 befestigt ist, befinden sich die Ventile 4, 5, 6 und 7, die völlig gleichartig,ausgebildet und demgemäß gegeneinander austauschbar sind. Das Ventil 4 beherrscht den Auslaß der Steuerkammer konstanten Druckes A₁ das. Ventil 5 den des Hilfsluftbehälters B, das Ventil 6 den des Bremsluftbehälters R und das Ventil 7 den des Bremszylinders C. Die Möglichkeit der Vorentlüftung der Steuerkammer A ist dadurch gesichert, daß der Sitz ^; des Ventils 4 etwas tiefer angeordnet ist als ^?die^; untereinander in gleicher Höhe befindlicjüen Sitze der übrigen Ventile. Die Ventile '//stehen unter dem Einfluß gleichartig ausgeführter Anlüftehebel 8, 9, 10, 11, deren tellerartige Oberteile, wie aus Abb. 4 ersichtlich, etwa kreuzförmig zueinander angeordnete Kipparme aufweisen. Die Kipparme der kreuzförmigen, tellerartigen Oberteile der Anlüftehebel liegen nach dem Einbringen auf vier diametral einander gegenüberstehenden Anschlägen 12, 13,14,15 des Gehäuses. Diese Anordnung ermöglicht ein mühe- und zwangloses Einbringen jedes der Anlüftehebel. Gegen Verdrehen und Herausfallen sind die Anlüftehebel 8 bis 11 dadurch gesichert, daß ihre gabelförmigen unteren Enden mit einem ihnen gemeinsamen laschenartigen Teil 16, der aus einem Flacheisen bestehen kann, verbunden sind. Die Sicherung der Ventile gegen das unbeabsichtigte Öffnen durch die Erschütterungen während der Fahrt infolge der dadurch hervorgerufenen pendelnden Ausschläge der Anlüftehebel und der an der Stange 16 angreifenden Handzugstangen kann dadurch herbeigeführt werden, daß, wie in Abb. 1 dargestellt, der eine oder der andere oder mehrere von den Anlüftehebeln mit einer Querstange 17 oder einem dieser Querstange entsprechenden Teller versehen ist, auf dem eine mit ihrem anderen Ende sich am Ventilgehäuse abstützende Feder 18 angeordnet ist, die eine leichte Vorspannung haben kann. Der allseitigen Beweglichkeit der Anlüftehebel 8 bis 11 entsprechend können die zu den Fahrzeuglängsseiten führenden Zugstangen oder Drahtziige in Richtung der Längsachse des Flacheisens 16 an diesem angeordnet sein, oder sie können senkrecht zu dieser Längsachse am Flacheisen 16 angreifen; zu diesem Zweck ist in der Mitte des laschenartigen Flacheisens 16 noch eine Bohrung vorgesehen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Auslösevorrichtung für Druckluftbremsen mit mehreren gemeinsam zu entlüftenden Räumen, beispielsweise für die Hildebrand-Knorr-Bremse, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander verbundenen Anlüftehebel (8 bis 11) der Auslöseventile (4 bis 7) gemeinsam nach allen Richtungen schwenkbar sind.

2. Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den tellerartigen Oberteilen der Anlüftehebel (8 bis 11), mit denen diese im Ventilgehäuse (1) aufgehängt sind, Kipparme etwa kreuz-

förmig zueinander angeordnet sind, wodurch ein leichtes Einbringen der auf entsprechenden nasenartigen Vorsprüngen (12 bis 15) des Gehäuses (1) ruhenden teller-, artigen Oberteile der¹ Anlüftehebel ermögV licht ist. ^:-;"^;·

3. Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch das Auslöseventil (4) der gegenüber den übrigen Druckräumen der Bremse vorzuentlüftenden Steuerkammer (A) konstanten Druckes mit den Ventilen (5, 6, 7) der übrigen Räume austauschbar ist, wobei die Möglichkeit der Vorentlüftung genannten Raumes durch abweichende Ventilsitzanordnung verwirklicht ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen