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Vorrichtung zum Auftauchen eines Torpedos an die Wasseroberfläche
Die Erfindung betrifft Torpedos mit Eigenantrieb und bezieht sich auf Mittel, die
beim Sinken des Torpedos unter eine gegebene Tiefe eine Erhöhung des Auftriebs bewirken
und die dadurch den Torpedo wieder an die Wasseroberfläche zurückführen, um sein
Wiederauffischen zu erleichtern.
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Es ist bekannt, für diesen Zweck eine hydrostatische Platte zu benutzen,
die das Ablassen von Druckluft aus einem Druckluftbehälter steuert. Diese Druckluft
dient zur Entleerung einer mit Wasserballast gefüllten Kammer im Torpedo.
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Nach der vorliegenden Erfindung dient eine hydrostatische Platte zur
Steuerung einer Verbindungsleitung zwischen dem Behälter des Antriebsmittels des
Torpedos mit Düsen an der Außenwandung des Torpedos, die gegen das Heck gerichtet
sind.
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Wenn nun die hydrostatische Platte in an sich bekannnter Art in Tätigkeit
tritt, sobald der Torpedo eine gegebene Tiefe überschreitet, so wird dadurch die
erwähnte Verbindungsleitung geöffnet. Dadurch bläßt aus dem Hauptbehälter Druckluft
ab. Diese Luft tritt in das den Torpedo umgebende Wasser durch die gegen das Heck
gerichteten Düsen aus. Dadurch ergibt sich ein Druck, durch den der Torpedo an die
Wasseroberfläche zurückgeführt wird, da unter diesen L"mständen der Torpedo normalerweise
mit dem Bug nach oben gerichtet wird. Gleichzeitig ergibt @ sich eine das Auftauchen
des Torpedos an die Wasseroberfläche begünstigende Auftriebswirkung dadurch, daß
sich infolge des Ablassens i an Druckluft aus dem Behälter das Gewicht des Torpedos
verringert.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist die neue Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Es sind Abb. i ein Teilschnitt des Torpedos mit der neuen Vorrichtung,
Abb.2 ein Schnitt nach Linie 2-2 der Abb. i, Abb. 3 ein Schnitt der Vorrichtung
zum Auslassen von Luft aus dem Druckluftbehälter in vergrößertem Maßstabe, Abb.
4. ein Aufri$ eines Einzelteils und Abb. 5 ein senkrechter Schnitt zur Ebene der
Abb. 3 nach Linie 5-5.
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In die Torpedoaußenhaut i ist eine Krone 5 eingebaut, die den Torpedokopf
mit den f1 Luftbehälter verbindet und deren kranzförmig angeordnete Düsen 6 mit
einem Freiraum 7 in Verbindung stehen. Der Raum 7 wird durch die Vorderwand 8 des
Behälters 3 und eine Scheidewand 9 gebildet, - die mit der Krone 5 und dem Ventil
io im Raume 2 verbunden ist.
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In der im Vorderboden 8 des Luftbehälters 3 eingeschraubten Hülse
i i ist ein Ausgleichsventil mit Ausgleichsöffnung 13 und Pilotventil 1q. eingebaut,
das unter dem Druck einer Feder 57 steht und dessen Stange einen Kopf 15 trägt.
Dieses Differentialventil 12, 14
überwacht die Luftströmungen durch
die Öffnungen 16 und 17 der Hülse i i und zwischen dem Innern des Behälters 3 und
dem Raum 7.
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Im Ventil io- wird ein Kolben ig in einer Hülse 18 geführt. Im Kolben
sitzt eine Regelungsschraube 2o, die mit dem Kopf 15
zusammenwirkt, und in
seiner Mantelfläche ist eine Rinne 2i ausgefräst, während sein inneres Ende durch
ein Kniehebelgelenk 23, 25 mit Gelenkpunkten 22, 24, 26 mit einem Gegenkolben 27
verbunden ist, der sich entgegen der Wirkung einer Feder 28 in einer Büchse z9 verstellen
läßt. Die Büchse ist elastisch unter der Feder 30 in der Hülse angeordnet
und durch einen Schraubstöpsel31 gesichert. Vom Ventil io führt ein Rohr 32 zur
Vorderkammer 4 für das Ballastwasser.
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Das Ventil 1o wird von einem verschiebbaren Bügel 33 (Abb. 3, 5) umfaßt,
der unten durch eine Stange 34 bei 35 gelenkig mit dem Zahn 36 verbunden ist, der
seinerseits wieder bei 37 an die Wandung i angelenkt ist. Der Bügel 33 wirkt mit
einem Kopf 38 auf die gegen den Gelenkpunkt 24 der Kriiehebel 23, 25 anliegende
Stange 39 und ist andererseits durch eine Stange 40 mit einer unter der Wirkung
einer Feder 42 stehenden hydrostatischen Platte 41 verbunden.
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An den Ösen 43 der Platte 41 greift mit Zapfen 58 eine Gabel 4:; gelenkig
an, deren aufwärts gerichtete Zinkenenden 46 durch Federn 59 mit dem Aufsatz 44
der Platte bei 47 verbunden sind, um die mit einem am Arme 48 sitzenden Teller 49
in die Öffnung des Deckels 51 vorspringen kann, der die eine Platte 41 beherbergende
Kammer verschließt, wobei sich die Zähne 53 der Gabel in den Deckel 51 einlagern
könnnen.
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Die Verbindung zwischen dem Innern des Ventils io und dem Raum 7 wird
gewöhnlich durch ein konisches Schieberventil 54 unterbrochen gehalten, das auf
der Hülse 18 verschiebbar angeordnet ist und durch eine Feder 55 in der Schließstellung
auf seinem Sitz im Ventil io gehalten wird.
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Wenn der Torpedo im. Wasser die durch die eingestellte hydrostatische
Platte 41 bestimmte Tiefe erreicht hat, so geht die Platte entgegen der Wirkung
ihrer Feder 42 zurück und wird dann dadurch in ihrer Stellung gehalten, daß die
Zähne 53 der Gabel 45 unter der Wirkung der Federn 59 an die Innenfläche des Deckels
51 angreifen, während der Arm 48 mit dem Teller 49 dann nach außen für den folgenden
Vorgang vorspringt.
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Die .Verstellung der hydrostatischen Platte 41 mit ihrer Stange 4o
führt auch den Bügel 33 abwärts, der sich frei bewegen kann, da ja der durch die
Stange 34 mit ihm verbundene Zahn 36 sich frei um seinen Drehpunkt 37 drehen kann
und nicht mehr durch die Wand des Lanzierrohres gesperrt wird.
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Der niederfahrende Bügel 33 treibt seinerseits die Stange 39 abwärts,
die raun wieder das Gelenk 24 der Kniehebel 23, 25 beeinflußt, so daß zunächst der
Kolben 27 entgegen der Wirkung der Feder 28 zurückgetrieben wird und dann die Streckung
der Hebel 23, 25 unter Zusammenpressung der Feder 28 den Kolben ig vortreibt, dessen
Schraube 2o den Kopf 15 mitnimmt und damit das Ventil 14 sowie auch das Differentialventil
vom Sitze abhebt. Nunmehr strömt stark komprimierte Luft aus dem Behalter 3 durch
16, 13, 17, 21 in die Hülse 18, und ein Teil dieser Luft kann durch das Rohr 32
in die Kammer 4 übertreten, um das Wasser aus dieser Kammer durch ' einen nicht
weiter dargestellten Abfluß auszutreiben. Die übrige Luft in der Hülse 18 strömt
durch die Öffnungen 56 ab, öffnet das Ventil 54 und gelangt in den Raum 7. aus dem
sie durch die Düsen 6 in Richtung des Schwanzendes des Torpedos entweicht. Diese
aus den Düsen austretenden Luftströme erzeugen infolge des Wasserwiderstandes einen
von unten nach oben gerichteten Druck auf die Düsen und damit auch auf den Torpedo.
Daher richtet sich der Torpedo wieder auf, und bei der Gewichtsverminderung infolge
des Luftausstoßes kommt ein weiterer Auftrieb hinzu, der den Torpedo zur Oberfläche
des Wassers zurückzuführen sucht.
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Die Platte 41 mit der Stange 4o und den von der Stange gesteuerten
Organen werden in der :Endstellung durch die Zähne 53 gesichert, die an den Deckel
51 angreifen. Ist der Torpedo wieder aufgefischt worden, so braucht man nur auf
den Teller 49 der Gabel 45 zu drücken, um die Vorrichtung abzustellen und die Ventile
14 und 12 in die Schließstellung unter dem Druck der Feder 57 zu bringen, worauf
dann der Torpedo von neuem verwendet werden kann.
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Mit der beschriebenen Vorrichtung läßt sich der Druckluftbehälter
3 automatisch unter Erzeugung von Auftrieb im Torpedo entleeren, wenn dieser nach
dem Verlassen des Lanzierrohres eine bestimmte Wassertiefe erreicht hat, wobei der
Zahn 36 die Vorrichtung so lange sperrt und die Entleerung von Luft verhindert,
als sich der Torpedo noch im Lanzierrohr befindet, gleichviel in welcher Wassertiefe
sich das den Torpedo führende Unterseeboot befindet.