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Torpedolanciervorrichtung, insbesondere für Unterseebote.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bilden Neuerungen an vorzüglich für Unterseeboote bestimmten Torpedolancierapparaten. Die Neuerungen beziehen sich auf eine Reihe von Sicherheitsverblockungen, welche eine Betätigung bestimmter Teile der Gesamteinrichtung nur bei einer ganz bestimmten Einstellung gewisser anderer Teile derselben gestatten.
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vorrichtung veranschaulicht, und zwar zeigen :
Fig. i und 2 eine Seitenansicht und eine Draufsicht eines teilweise abgebrochenen Lancierrohres mit den aussenliegenden Bedienungsvorrichtungen, und zwar in jener Stellung, in welcher sich diese Teile zwischen der Entwässerung des Lancierrohres und dem Torpedoausgleich befinden,
Fig. 3 eine Einzelheit,
Fig. 4 und 5 den Anbau des Lancierventils an das Lancierrohr in zwei verschiedenen Seitenansichten, von welchen jene nach Fig. 4 partiell geschnitten ist,
Fig. 6 und 7 einen durch das Lancierventil geführten, axialen Schnitt und eine von links der Fig. 6 betrachtete, partiell geschnittene Seitenansicht desselben in vergrössertem Massstabe,
Fig. 8 das Entlastungsventil,
Fig. 9 die Steuerung für die pneumatische Abfeuerung nebst der zugehörigen Verblockung,
Fig. 10 das Verblockungsorgan der Fig. 9 in einer um 900 gedrehten Stellung,
Fig.
11 und 12 die Tastereinrichtung für die pneumatische Abfeuerung,
Fig. 13, 13 a und 14 die Steuerung für die Lancierrohrentwässerung, den Torpedoausgleich und die Verriegelung der rückwärtigen Verschlusstür in verschiedenen Stellungen.
Den rückwärtigen Abschluss des Lancierrohres bildet eine um eine vertikale Scharnierachse schwingende Verschlusstür, f, welche in geschlossener Stellung durch eine ringförmige Überwurfmutter m verriegelt und angezogen wird ; die : Mutter m wird mittels eines auf der Vier- kantwelle 82 gekeilten und in die Verzahnung 2 eingreifenden Zahnrades 3 verdreht. Der Mündungsdeckel g des Lancierrohres wird (siehe Fig. i und 2) durch die über letzteres hinweglaufende Welle 1 vom Vierkant 4 aus vermittelst der Schnecke 5 und des auf der Angelachse des Deckels g gekeilten Schneckenradsektors 6 betätigt.
Von dieser Welle 1 wird unter Vermittlung eines auf dem Gewindeteil 32 derselben sitzenden, linear geführten Schlittens d die Bewegung einer Anzahl von Verriegelungen in dem Sinne abgenommen, dass die von letzteren überwachten Organe nur bei geöffnetem Mündungsdeckel betätigt werden können. Andrerseits bildet dieser Schlitten d auch eine Blockierung für die Bewegung des Mündungsdeckels g, insoferne er selbst festgehalten wird, und damit die Welle 1 blockiert, wenn gewisse dem Öffnen des Deckels g vorauszuschickende Veranlassungen nicht getroffen worden sind.
Diese Blockierungen und Gegenblockierungen werden teils direkt, teils indirekt von einem dreiarmigen Hebel 26, 27, : 28 ab- und aufgenommen, der bei 81 starr gelagert ist, dessen Arm 28 in den geneigten Steuerschlitz 31 des Schlittens d greift und dessen Arme 26 und 27 eine vertikal und eine horizontal geführte Riegelstange (t bzw. z) erfassen.
Die Art und Weise dieser Verriegelungen soll nach Massgabe der nun folgenden Beschreibung der einzelnen Organe erläutert werden. Im nachfolgenden sind die Organe und die mit ihren Verriegelungen verfolgten Zwecke angeführt. Es werden blockiert :
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a) das Lancierventil, d. i. das Sperrorgan jener Leitung, durch welche die Druckluft aus dem Niederdruckbehälter in das Lancierrohr überströmt, in dem Sinne, dass das Öffnen dieses Ventils bzw. das Zulassen der Druckluft nur bei geöffnetem Mündungsdeckel g möglich ist ; b) die Verschlusstür f in dem Sinne, dass das Offnen derselben nur bei geschlossenem Mündungsdeckel möglich ist ;
c) die Vorrichtung zur Entwässerung des Lancierrohres in dem Sinne, dass die Entwässerung nur bei geschlossenem Mündungsdeckel und geschlossener Verschlusstür möglich Ist ; d) die Vorrichtung zur Herbeiführung des Torpedoausgleiches bzw. der Bewässerung des Torpedos in dem Sinne, dass dies nur bei verriegelter Verschlusstüre, verriegeltem Mündungsdeckel und nur nach vollzogener Entwässerung möglich ist ; e) der Mündungsdeckel in dem Sinne, dass dessen Öffnen erst nach Beendigung der Entwässerung des Lancierrohres und nach Vollzug des Torpedoausgleiches möglich ist ;
- f) die Verschlusstüre in dem Sinne, dass das Öffnen derselben erst nach vollzogener Entwässerung stattfinden kann, wodurch eine im Hinblick auf die durch Punkt c gegebene Abhängigkeit eine zweite Abhängigkeit zwischen Mündungsdeckel und Verschlusstüre geschaffen ist.
Zu a) :
Das in der Zeichnung nicht dargestellte Lancierreservoir steht mit dem Lancierrohre 1
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schliessendes Gehäuse j geschaltet ist. Der tiefste Teil dieses Gehäuses j (Fig. 6, 7) ist vermittelst des Stutzens 9 an die durch einen Hahn 12 (Fig. 2) absperrbare Hochdruckleitung 11 angeschlossen, durch welche die Füllung des Lancierreservoires erfolgt. Das Lancierventil v wird (Fig. 6) durch eine Feder 8 geschlossen erhalten, deren Gegendruck kleiner ist als der auf die freie Ringfläche 80 des Ventils wirkende, im Lancierreservoir herrschende Luftdruck (etwa 8 Atm. Spannung), so dass das Öffnen des Ventils v selbsttätig erfolgt, wenn der in vorbereiteter Stellung gegen die Unterseite des Ventilkörpers wirkende Gegendruck der Hochdruckleitung 11 aufgehoben wird.
In den Ventilkörper v ist ein nach aufwärts sich öffnendes Ventil it eingebaut, welches Durchgangskanäle sperrt, die den unterhalb des Ventils v liegenden, an den Stutzen 9 anschliessenden Raum mit dem zum Unterdruckbehälter führenden Teil der Leitung 7 verbinden.
Beim Öffnen des Hahnes 12 (Fig. 2 oben) strömt die Druckluft durch die Leitung 11 und den Stutzen 9 zunächst unter das Ventil v, öffnet das in letzteres eingebaute Rückschlagventil u und gelangt durch die Bohrung 13 des Ventils v in das Lancierreservoir. Sobald in letzterem
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ein federbelastetes Wasserrückschlagventil w geschaltet, welches sich nach dem Lancieren sofort schliesst und so ein Rückströmen von Wasser in das Lancierreservoir wirksam hintanhält.
Zhr Ausführung der Lancierung muss das Ventil v geöffnet werden, was nach dem Vorgesagten einfach durch Aufheben des gegen seine Unterseite wirkenden Druckes erfolgt ; zu diesem
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Federdruck niedergehaltenes Ausblasventil a angeordnet (Fig. i und 8), das durch Verschwenkung des am Stellhebel 17 sitzenden Hebedaumens 15 geöffnet werden kann. Die Betätigung dieses
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dem Schlitz, ? J liegt und demnach eine Rechstbewegung nur dann ausführen kann, wenn die erweiterte tiefste Stelle des Schlitzes sich mit dem Bund 29 deckt, d. h. wenn der Riegel t seine Hochlage einnimmt.
Dies ist aber nur dann der Fall wenn der Schlitten d (Fig. i) nach links verschoben bzw. der Mündungsdeckel g durch Verdrehung der Spindel 1 geöffnet worden ist, woraus sich ergibt, dass die Lancierung nur bei vollständig geöffnetem Mündungsdeckel möglich ist. Fig. i zeigt den Mündungsdeckel in geschlossenem und demgemäss den besprochenen Mechanismus im verriegelten Zustande.
Zu b) :
Durch die Bewegung des Schlittens d wird auch die Verriegelung der Verschlusstüre/' gesteuert, so dass das Öffnen derselben nur bei vollständig geschlossenem Mündungsdeckel möglich wird. Zu diesem Zwecke ist am Arme 26 des Hebels 26, 27, 28 ein Riegel S angelenkt, dessen freies Ende bei der geringsten, im Öffnungssinne des Mündungsdeckels erfolgenden Verdrehung der Spindel 1 vor eine Nase-M des Verschlussringes in tritt, und denselben gegen Verdrehung verregelt.
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wässern, zu welchem Zwecke bei geöffnetem Tankhahn 64 einerseits der Entlüftungshahn 56, andrerseits ein Hahn 67 geöffnet werden muss, welcher Druckluft in den Ausgleichstank treten lässt, um das Wasser aus diesen in das Lancierrohr zu heben.
Die Kurbeln dieser beiden Hähne sind durch einen Lenker 68 zwangläufig verbunden und werden durch einen gemeinsamen, mit Handgriff versehenen Hebel q gesteuert, dessen Kurbelzapfen 59 in einem Schlitz 60 einer Pleuelstange p schleift, die an einer Schubstange y angelenkt ist ; diese Schubstange y ist in der Manschette 61 geführt und erfasst den Stellar 62 des Tankhahnes 54.
In einem am linken Ende bei 66 (Fig. 14) erweiterten Längsschlitz 63 der Schubstange y greift der verstärkte, vierkantige Fuss 64 des Riegels t, welcher grösseren Querschnitt als der schmale und kleineren Querschnitt als der erweiterte Teil 66 des Längsschlitzes 63 aufweist ; demgemäss kann der Riegel t nur dann an-
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nach links verschoben werden kann (von Stellung Fig. 13 in jene Fig. 14), wenn der Fuss 64 in den erweiterten Schlitzteil 63 getreten ist, wenn also der Riegel t sich nicht in seiner tiefsten Lage befindet.
Die Wirkungsweise dieser im vorstehenden beschriebenen Blockierung der Einrichtung zur Entwässerung und Ausführung des Torpedoausgleiches ergibt sich an Hand der Fig. I, 13, 13 a und 14 wie folgt :
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der Stange 58 niedergedrückt und damit die durch diese Riegelfalle 67 gegebene Sperre aufgehoben. Es kann daher nach Vollzug des Torpedoausgleiches auch der Tankhahn 54 geschlossen bzw. das Gestänge p, y in die in Fig. 13 gezeigte Stellung gebracht werden, und erst wenn dies geschehen, also die Erweiterung 65 des Schlitzes 63 unter den Fuss 64 getreten ist, kann die
Stange t hochgehen, also der Mündungsdeckel geöffnet und der Torpedo lanciert werden.
Da andrerseits der Tankhahn 54 infolge der durch die Falle 68 gegebenen Sperre nicht vor Beendigung des Torpedoausgleiches geschlossen werden kann, kann also auch die Lancierung nicht stattfinden, ehe nicht der Torpedoausgleich stattgefunden hat.
Zu f) :
Die Einrichtung, welche bezweckt, die rückwärtige Verschlusstür f unabbängig von der bereits eingangs besprochenen Verblockung mit dem Mündungsdeckel wirksam so lange zu verriegeln, bis der Tankhahn 54 geöffnet, also das LancierrQhr entwässert ist, ist in den Fig. I3, 13 a, 14 in zwei Stellungen gezeigt. Sie besteht aus einem Klinkenhebel 70, welcher durch eine Zugstange 71 und einen Lenker 72 derart an die in der Rechtsstellung durch das Organ t blockierten Schubstange y des Tankhahngestänges angeschlossen ist, dass die Klinke 70 in eine Kerbe 73
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auch das Lancierrohr entwässert ist.
Die Zugstange 71 ist an den Klinkenhebel 70 unter Zwischenschaltung einer Feder 74 angeschlossen, welche so stark bemessen ist, dass sie bei der das Einklinken bewirkenden Abwärtsbewegung der Zugstange nicht zusammengedrückt wird. Um nun fallweise auch bei geschlossenem Tankhahn die Verblockung der Verschlusstüre losen zu können, ist am freien Ende des Klinkenhebels ein Handgriff 0 montiert, mittels welchen der Klinkenhebel auch in der Tieflage der Zugstange 71 ausgehoben werden kann, indem die das Widerlager der Feder 74 bildende Büchse 75 unter Überwindung der Federspannung mit dem Klinkenhebel angehoben wird.
Um den Mündungsdeckel auch in grösseren Tiefen leicht öffnen zu können, ist eine durch einen Hahn 7'1 absperrbare Leitung 76 vorgesehen (Fig. 2), durch welche das Lancierrohr zum Druckausgleich mit dem Aussenwasser in Verbindung gebracht werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Torpedolanciervorrichtung, insbesondere für Unterseeboote mit Einrichtung zur Blockierung der zur Bedienung des Lancierapparates erforderlichen Organe gegen den mündungdeckel (g) sowie zur Blockierung des letzteren durch die Verschlusstüre (, 0 und durch die zur Entwässerung und zur Herbeiführung des Torpedoausgleiches dienenden Organe (54, 56, 57), dadurch gekennzeichnet, dass diese Blockierungen und Gegenblockierungen von Riegeln (t, z) abgenommen werden, welche mit der Scharnierwelle des Mündungsdeckels (g) zwangläufig verbunden sind.