DE723307C

DE723307C - UEberdruckventil

Info

Publication number: DE723307C
Application number: DEL97481D
Authority: DE
Inventors: Erhard Schulz
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1939-03-19
Filing date: 1939-03-19
Publication date: 1942-08-01

Description

Überdruckventil Die bekannten Überdruckventile mit einer auf den Ansprechdruck@eingestelltlen Feder haben den Nachteil, daß sie nicht bei dem gleichen Druck, bei dem sie geöffnet werden, wieder schließen. Sie. .schließen sich in der Regel vielmehr erst. bei einem Druck, der unter dem eingestellten Öffnungsdruck liegt. Dies hat seinen Grund darin, daß die Schließfeder des Ventils beim Absinken des Druckes die beim Wiedererreich .en des eingestellten Öffnungsdruckes noch vorhandene Strömung :nicht sofort überwinden kann, so daß der Druck weiter abfällt, bevor sich das Ventil wieder schließt. Hierdurch entstehen aber Druekmittelverlusbe, die z. B. bei den Druckgasbehältern der Druckgasschalter unbedingt vermieden werden müssen.
Die Erfindung geht aus diesem Grunde von einem Ventil aus, welches aus einem Hauptventil und einem Hilfsventil besteht und bei dem zum Öffnen des Hauptventils der Druck oberhalb des Hauptventilkörpers über das Hilfsventil vermindert wird und das Schließen des Hauptventils durch Vergrößern des Druckes oberhalb des Hauptventilkörpers erfolgt. Ein solches Ventil hat den Vorteil, daß am Hauptventilkörper keine auf den zulässigen Überdruck eingestellte Feder erfo,rderlich ist. Jedoch weist dabei noch das Hilfsventil eine kleinere, auf Überdruck eingestellte Feder auf. Bei den bekannten Ventilen dieser Art schließt daher das Hilfsventil nach dem Abblasen des Druckes verzögert, was wiederum ein verzögertes Schließen des Hauptventils zur Folge ,hat. Es ergibt sich also, daß auch diese Anordnung noch zu Dru@ckgasverlusten Anlaß gibt, die natürlich gegenüber dem eingangs erwähnten Ventil schon geringer sind. Um diesen Nachteil zu beseitigen, sieht die Erfindung vor, daß- beim Ansprechen des Hauptventils die Entlüftungsleitung zum Hilfsventil selbsttätig geschlossen wird. Das Hauptventil steuert also ,hierbei von sich aus beim Ansprechen das Hilfsventil und bringt es zum Schließen, so d.aß schon während des überdruckabblasens eine Druckansammlung in dem Raum oberhalb ` des Hauptventilkörpers wieder beginnt und dadurch sehr kurze Schließzeiten des Hauptventils erreicht werden, so daß praktisch keine Druckmittelverluste auftreten.
Zweckmäßig richtet man es so ein, daß der kolbenartige Ventilkörper selbst bei seiner Öffnungsbewegung die Entlüftungsleitung des hinter ihm befindlichen Raumes verschließt. Die Zu- und Abführung des Druckmittels an dem oberhalb des Hauptventilkörpers befindlichen Druckraum erfolgt vorteilhaft über einstellbare Drosselstellen. Auch in der Au.sströmöffnung des Ventils ist eine einstellbare Drosselstelle von Vorteil.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert.
In dem Ventilgehäuse i, welches mit dem Stutzen 2 an einen Behälter angeschlossen wird, ist in dem zylindrischen Raum 3 der kolbenförmige Ventilkörper 4 beweglich. Die Feder 5 dient dazu, den Ventilkörper 4 gegen die Ventilaustrittsöffnung 6 zu drücken. Zur Abdichtung ist der Ventilkörper 4 mit der Dichtung 7 versehen. Der an den Behälter angeschlossene Raum 8 des Ventilgehäuses i steht mit dem Raum 3 durch eine einstellbare Drosselstelle 9 in Verbindung. An den Raum 3 ist über die Drosselstelle i o, welche ebenfalls einstellbar ist, das Entlüftungsventil i i angeschlossen, dessen Ventilkörper unter dem Druck der Feder 12 steht, welche mittels der Schraube 13 eingestellt werden kann. Zur Regelung der durch die Austrittsöffnung 6 ausströmenden Luft-, Gas- oder Dampfmenge isst die Drossel i4 vorgesehen.
Die Wirkungsweise ist folgende: Ist kein überdruck vorhanden, so herrscht im Raum 3 der gleiche Druck wie im Raum 8, und der auf dem Ventilkörper 4 lastende Druck hält das Ventil geschlossen. Tritt Überdruck auf, so steigt der Druck auch im Raum 3 und öffnet dass entsprechend eingestellte Ventil i i, so daß sich der Raum 3 über die Drosselstelle io durch das Ventil i i entlüftet. Infolge des Druckunterschiedes zwischen dem Raum 8 und dem Raum 3 hebt sich der Ventilkörper 4 von der Austrittsöffnung 6 ab, und die Luft aus dem Raum 8 kann durch die Offnung 6 abströmen. Der Ventilkörper 4 schließt bei seiner Aufwärtsbewegung die Drosselstelle io ab, so daß durch die dem Raum 3 durch die Drosselstelle 9 zuströmende Luft der Druck über dem Ventilkörper 4 ansteigt und das Ventil wieder schließt. Nun schließt sich auch das Ventil i i wieder, was durch die durch die Bohrung 15 hindurchtretende Luft noch beschleunigt wird. Ist nun immer noch Überdruck vorhanden, so wiederholt sich der Vorgang von neuem. Durch Einstellen der Drossel 14 läßt es sich so einrichten, daß die auf einmal abströmende Luftmenge nicht zu groß ist, so daß der Druck nicht zu weit absinkt. Die Schnelligkeit des öffnu.ngs- und Schließvorganges läßt sich durch Einstellen der Drosseln 9 und i o regulieren.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Überdruckventil, bestehend auseinem Hauptventil und aus einem Hilfsventil, bei dem zum Öffnen des Hauptventils der Druck oberhalb des Hauptventilkörpers über das Hilfsventil vermindert wird und das Schließen des Hauptventils durch Vergrößern des Druckes oberhalb des Hauptventilkörpers erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ansprechen des Hauptventils (4) die Entlüftungsleitung (io) zum Hilfsventil, (i i) selbsttätig geschlossen wird.
2. überdruckventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der kolbenartige Ventilkörper (4) selbst bei seiner öftnungsbewegung die Entlüftungsleitung (i o) des hinter ihm befindlichen Raumes (3) verschließt.
3. Überdruckventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß :die Zu- und Abführung des Druckmittels an dem oberhalb des Hauptventilkörpers (4) befindlichen Druckraum (3) über einstellbare Drosselstellen (9, io) erfolgt.
4. Überdruckventil nach Anspruch ij dadurch gekennzeichnet, daß auch in der Ausströmöffnung (2) des Ventils eine einstellbare Drosselstelle (i4) vorgesehen ist.