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Unabhängiges Tauchgerät. Die Erfindung betrifft eine besondere Ausbildung
des unabhängigen Tauchgeräts nach Patent 413332. Bei dem in dem Hauptpatent beschriebenen
Ausführungsbeispiel ist der Atmungsbeutel in einem Behälter eingeschlossen, der
mit dem Innern des Taucheranzuges in Verbindung steht. Es ist also in diesem Falle
vorausgesetzt, daß ein besonderer Taucheranzug der bekannten Art Anwendung findet,
und es ist ferner dort angenommen, daß, wie dies bei unabhängigen Tauchgeräten üblich
ist, die Atmungsluft im Kreislauf geführt wird.
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Die vorliegende Erfindung ist bestrebt, ein unabhängiges Tauchgerät
zu schaffen, welches das Vorhandensein eines Taucheranzuges der erwähnten Art nicht
voraussetzt und das daher insbesondere zur Verwendung als Nackttauchgerät in Frage
kommt. Die Versorgung mit Atmungsgas erfolgt an sich wie im Falle des Hauptpatentes
selbsttätig nach Bedarf durch entsprechende Steuerung des Atmungsbeutels. Unterschiedlich
vom Hauptpatent wirkt indessen im vorliegenden Falle der Wasserdruck unmittelbar
auf den Atmungsbeutel. Um diesen den besonderen Verhältnissen des Tauchgerätes anzupassen,
ist weiter gemäß der Erfindung dieser Atmungsbeutel im wesentlichen membranartig
ausgebildet. Die nachgiebige Beutelwandung wird also in diesem Falle durch eine
uristarre Scheibe oder mehrere derselben gebildet, die, am Rande festgehalten, im
übrigen frei schwingen können, so daß, entsprechend dem Luftbedürfnis, durch die
Atmungsbewegung Steuerungsmechanismen für das Nährgas ausgelöst werden.
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Dadurch, daß, wie erwähnt, der Wasserdruck unmittelbar auf den Atmungsbeutel
wirkt, werden somit die erwähnten Membranen auch vom Wasserdruck dazu genötigt,
die Steuerungsglieder in Bewegung zu setzen. Es wird dadurch im Innern des Atmungsbeutels
und somit des ganzen Gerätes dauernd selbsttätig ein dem äußeren Wasserdruck entsprechender
Gegendruck geschaffen, so daß die beweglichen Teile stets wieder in eine normale,
für die Atmungssteuerung in Betracht kommende Lage gelangen.
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Zusätzlich zu dem erwähnten. Atmungsbeutel ist weiter gemäß der Erfindung
ein Auftriebsbeutel vorgesehen, der unter Anwendung entsprechender Schaltorgane
nach Bedarf gefüllt und entleert werden kann. Gemäß der Erfindung erfolgt diese
Füllung im Gegensatz zu sonst bekannten Auftriebsbeuteln durch die ausgeatmete Luft,
so daß das Nährgas rein für Atmungszwecke in Betracht kommen kann. Wünscht der Taucher
den Auftriebsbeutel nicht in Benutzung zu nehmen, so gelangt die ausgeatmete Luft
über eines der erwähnten Schaltorgane in das umgebende Wasser.
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Auf der Zeichnung ist unter Fortlassung des zum Verständnis der Erfindung
nicht erforderlichen Trägers des ganzen Gerätes ein solches in einer Ausführungsform
dargestellt.
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Die Nährgasflasche 1, die mittels einer Leitung a mit einer zweiten
Nährgasflasche 3 zusammenhängt, besitzt einen von der Leitung 2 abzweigenden Stutzen
q., an dessen Mündung das Einlaßventil 5 angeordnet ist. Der Stutzen q. ist mit
seinem Anschlußstück 6 verschraubt, in welchem ein zur Steuerung des Ventils 5 dienendes
Hebelwerk gelagert ist und an welches außerdem die weiter unten zu beschreibenden
Teile des Gerätes angeschlossen sind.
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Das Hebelwerk besteht aus einem einarmigen Hebel p und einem zweiarmigen
Hebel B. Der erstere ist bei g, der letztere bei to drehbar gelagert. Der kürzere
Arm dieses letzteren
Hebels wirkt auf den Schließkörper des Ventils
5, der unter dem Einfluß einer in einem Anguß I I des Verbindungsstückes
6 gelagerten Schließfeder 12 steht. Der einarmige Hebel 7 greift dicht unterhalb
seines Drehpunktes 9 an der- Ventilspindel an. Der längere Arm des Hebels 8 bzw.
das freie Ende des Hebels 7 sind mit je einer Platte 13 bzw. 14 versehen, und diese
Platten wirken mit dem Atmungssack zusammen, dessen bewegliche Wand durch die membranartigen
Scheiben 15 und 16 gebildet wird, die einander gegenüberliegen, so
daß ein trommelartiger Körper entsteht, dessen röhrenförmiger Stiel 17 an das Verbindungsstück
6 angeschlossen ist. Der Körper wird vervollständigt durch zwei Kappen i 8 und i
g, die außen über die Membranen 15 und 16 gestülpt und mit Durchlässen versehen
sind, so daß das äußere Medium seinen Druck auf die Membranen 15 und 16 übertragen
kann.
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Sinkt der Atmungsbeutel in Gestalt der Membranen 15 und 16
zusammen, so legt er sich gegen die Platten 13 und 14. Die beiden Hebel 7
und 8 wirken dabei zusammen, d. h. es wird die Wirksamkeit der Platte 14, die an
sich beim Zusammensinken des Beutels bereits auf Öffnung des Ventils 5 hinwirkt,
noch durch die Platte 13 unterstützt. Bei der zunehmenden Füllung des Atmungsbeutels
-werden die Hebel durch den Druck der Feder 12 wieder in ihre Ausgangslage zurückbewegt.
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In dem Verbindungsstück 6 ist schließlich noch eine Kammer 2o vorgesehen,
in welcher ein den Atmungsbeutel absperrendes Einatmungsventil 2 i gelagert ist.
An diese Kammer schließt sich-die Einatmungsleitung 22 an, die zu einem Mundstück
23 führt. Von diesem zweigt die Ausatmungsleitung 24 ab, die an einen Dreiwegehahn
25 angeschlossen ist. Durch diesen Hahn kann einmal eine Verbindung zwischen der
Ausatmungsleitung 24 zu einem ins Freie mündenden Auslaßventi126 oder aber zu einem
zweiten Auslaßventil 27 hergestellt werden, das in einen Auftriebsbeutel 28 mündet,
der seinerseits mit einem von Hand mittels eines Zuggriffes 29 zu betätigenden Auslaßventil3o
ausgerüstet ist.
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Soll das Gerät in Benutzung genommen werden und wünscht der Taucher
sich zunächst schwimmend an eine bestimmte Stelle im Wasser zu bewegen, so füllt
er durch entsprechende Einstellung des Hahnes 25 den Auftriebsbeutel 28 mit Atmungsluft,
der B--ut-1 bläht sich auf und trägt den Taucher bis zu der betreffenden Stelle.
Der Taucher öffnet dann das Auslaßventil3o, der Beutel sinkt zusammen, und der Taucher
sinkt zufolge beispielsweise an den Füßen angebrachter Gewichte nieder. Der Wasserdruck
wirkt auf die Membranen 15 und 16 in der Weise, daß bei zunehmendem
Druck das Ventil 5 so lange geöffnet wird, bis der Druckausgleich zwischen Innenraum
des Atmungsbeutels und Außenwasser hergestellt ist. Das Hebelwerk nimmt dann eine
Normalstellung ein und wird nunmehr, d. h. solange der Taucher in der gleichbleibenden
Tiefe sich. aufhält, lediglich durch den Atmungsvorgang ausgelöst, d. h. es wird
bei Mangel an Atmungsgemisch das Einlaßventil durch die entsprechend zusammensinkenden
Membranen 15 und 16 so lange geöffnet, bis die Membranen wieder die Normalstellung
eingenommen haben. Es ist hierbei lediglich der Schließdruck der Feder 12 zu überwinden.
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Solange der Taucher in der gleichen Tiefe zu verbleiben wünscht, also
keinen Auftrieb benötigt, geht die ausgeatmete Luft vom Mundstück 23 aus durch die
Leitung 24, den Hahn 25 und das Auslaßventil 26 in das umgebende Wasser, während
die Einatmung durch die Leitung 22 erfolgt. Wünscht der Taucher in die Höhe zu gehen,
so stellt er den Hahn 2 5 so ein, daß die ausgeatmete Luft den Beutel 28 füllt.
Beim Erreichen eines bestimmten Füllungszustandes überwiegt der Auftrieb und bringt
den Taucher nach oben.
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Durch die Erfindung ist somit ein in einfachster Weise wirkendes Tauchgerät
geschaffen, bei welchem Druckausgleich und Versorgung mit Atmungsluft völlig selbständig
erfolgen, bei dem ferner alle Auffrischungseinsätze fortfallen und anderseits ein
äußerst sparsamer Verbrauch von Nährgas gewährleistet ist, da für Auftriebszwecke
lediglich verbrauchte Luft ausgenutzt wird.