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Sauerstoffatemschutzgerät mit lungengesteuerter Sauerstoffzufuhr Das
Patent 727 796 betrifft ein Sauerstoffatemschutzgerät mit lungengesteuerter Sauerstoffzufuhr,
in dessen Atembeutel der Sauerstoff über ein Rückschlagventil aus einem an das Druckminderventil
angeschlossenen, in seinen Rauminhalt veränderbaren Zwischenbehälter gedrückt wird,
dessen bewegliche Wand durch die Wand des Atembeutels bewegt wird. Bei diesem Gerät
ist die bewegliche Wand des Atembeutels mit der beweglichen Wand des Zwischenbehälters
derart zwangsläufig verbunden, daß bei jedem Einatemzug oder Ausatemzug oder bei
jedem Einatemzug und Ausatemzug eine der eingeatmeten bzw. ausgeatmeten Luftmenge
entsprechende Sauerstoffmenge aus dem Zwischenbehälter in den Atembeutel gedrückt
wird.
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Gegenstand des Patents 887 454, der eine weitere Ausbildung des Patents
727 796 darstellt, ist ein Sauerstoffatemschutzgerät, bei dem in die vom
Nährgasvorratsbehälter zum Zwischenbehälter führende Leitung ein von der Atmung
gesteuertes Ventil eingeschaltet ist. Die Steuerung dieses Ventils arbeitet derart,
daß es bei der Verkleinerung des Zwischenbehälters, also bei dem Abströmen der entsprechenden
Nährgasmenge in den Atembeutel, geschlossen bleibt. Dagegen wird das Ventil bei
der Vergrößerung des Zwischenbehälters so lange geöffnet, bis der Unterdruck im
Zwischenbehälter ausgeglichen ist.
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Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung eines Gerätes nach
dem Patent 887 ¢54 und besteht darin, daß in die Verbindung ein Warnmittel eingebaut
ist. Erweitert sich bei der Ausatmung der Atembeutel durch den in ihm auftretenden
Überdruck, so wird dadurch auch der Zwischenbehälter auseinandergezogen,
wobei
der in dem letzteren auftretende Unterdruck beispielsweise über eine nachgiebige
Wand des Zwischenbehälters das in die Nährgasleitung eingesetzte Ventil öffnet.
Hat nun der Geräteträger das Öffnen des Nährgasvorratsbehälters vergessen, so kann
der Unterdruck in dem Zwischenbehälter sich nicht durch Nährgas ausgleichen, der
Unterdruck wird alsdann durch Überströmen der im Atembeutel unter Überdruck stehenden
Atemluft durch die offene Verbindung ausgeglichen. Die dabei dort auftretende starke
Luftströmung wird erfindungsgemäß zur Betätigung einer Warnsignalvorrichtung benutzt.
Das Warnmittel ist beliebiger Art, es kann zum Beispiel akustisch durch eine in
der zusätzlichen Verbindung angeordnete Pfeife oder durch einen auf den Geruch oder
Geschmack in diesem Luftweg angebrachten, stark riechenden oder stark schmeckenden
Stoff, wie Eukalyptusöl, wirken. Damit die Warnung nur durch die bei ungeöffnetem
Nährgasvorratsbehälter in der zusätzlichen Verbindung auftretende starke Luftströmung
ausgelöst wird, kann die Vorrichtung, z. B. bei Verwendung einer Pfeife, so ausgebildet
sein, daß die schwache Luftströmung bei geöffnetem Nährgasbehälter auf das Warnungsmittel
wirkungslos bleibt. In die zusätzliche Verbindung kann zu diesem Zweck ein in Richtung
zum Zwischenbeutel öffnendes, auf einen bestimmten Druckunterschied eingestelltes
Ventil eingeschaltet sein.
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Die zusätzliche Verbindung zwischen dem Atembeutel und dem Zwischenbehälter
und das darin vorgesehene Warnmittel können auch bei dem allgemeinen Gedanken des
Patents 727 796 Anwendung finden.
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Es ist an sich bekannt, Warnsignalvorrichtungen in Atemschutzgeräte
einzubauen, um Unfälle beim Nichtöffnen des Ventils des Nährgasvorratsbehälters
zu vermeiden. Bei den bekannten Ausführungen wird ein in den Atemstromkreis angeordnetes
Absperrventil bei geöffnetem Nährgasvorratsbehälter durch den Druck des Nährgases
geöffnet und bei geschlossenem Nährgasvorratsbehälterunvollständiggeschlossen. Das
Ventil ist als Hupe, Pfeife od. dgl. ausgebildet, die beim Durchströmen der gedrosselten
Atemluft ertönt. Beim Öffnen des Nährgasvorratsbehälters wird durch den Nährgasdruck
das Absperrventil und damit die Hupe ausgeschaltet. Der Nachteil der bekannten Vorrichtung
ergibt sich aus dem Einbau der Warnsignalvorrichtung in den Atemstromkreis.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung des Warnmittels in der Verbindung
zwischen Atembeutel und Zwischenbehälter hingegen bleibt der Atemluftweg vollständig
frei. Die Beatmung des Gerätes wird unter keinen Umständen durch das Warnmittel
behindert.
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In der Zeichnung sind in Abb. r und 2 zwei Ausführungsbeispiele der
Erfindung schaubildlich dargestellt. Die Darstellung beschränkt sich auf den für
die Erfindung in Betracht kommenden Teil der Atemgeräte.
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In beiden Abbildungen sind an den Atembeutel tt in üblicher Weise
die Ausatemleitung t und die Einatemleitung at angeschlossen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. r ist der Zwischenbehälter
b in dem Innern des Atembeutels a
angeordnet. Die miteinander verbundenen
und beweglichen Stirnwände bewirken eine gleichartige Bewegung beider Behälter.
Vom Druckminderventil c des nicht dargestellten Nährgasvorratsbehälters führt die
Leitung e in den Zwischenbehälter b, der durch den Rohrstutzen
i mit dem Atembeutel a verbunden ist. Der Rohrstutzen i ist durch das in
Richtung zum Atembeutel a öffnende Rückschlagventil h abgeschlossen.
Das Ventil, das ein Zurückströmen von Luft aus dem Atembeutel a in den Zwischenbehälter
b vermeidet, arbeitet bei einem bestimmten geringen Öffnungsdruck, damit
ein unmittelbares und nicht gewolltes Übertreten des Nährgases aus der Leitung e
durch den Luftweg i in den Atembeutel a verhindert wird. Der Öffnungsdruck ist so
bemessen, daß das Ventil beim Eintreten des Nährgases in den Zwischenbehälter bis
zum Ausgleich des Unterdruckes geschlossen bleibt und sich erst durch den beim Zusammendrücken
des Zwischenbehälters auftretenden Überdruck öffnet. In die Nährgaszuführungsleitung
e ist das Ventil y eingesetzt, das sich bei der Aufwärtsbewegung des Kniehebels
q öffnet. Dieser Kniehebel q ist mit einer Membran oder Gummiwand w verbunden, die
den Abschluß der feststehenden Stirnwand des Zwischenbehälters b bildet. Der in
dem Zwischenbehälter b auftretende Unterdruck zieht die bewegliche Wand w nach innen,
die dann über den Hebel q das Ventil r so lange öffnet, bis das durch die nunmehr
geöffnete Leitung e eintretende Nährgas den Unterdruck aufhebt. In dem den Atembeutel
a mit dem Zwischenbehälter b verbindenden zusätzlichen Luftweg x bildet die Pfeifenzunge
P das Warnungsmittel.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist die feststehende Stirnwand
des Zwischenbehälters b nicht nachgiebig, sondern vielmehr starr ausgebildet. Der
Zwischenbehälter b steht durch die Leitung e in offener Verbindung mit dem Steuerbeutel
bekannter Art. Die nachgiebige und steuernde Wand des Zwischenbehälters b ist also
bei dieser Ausführungsform durch den Steuerbeutel s ersetzt, in dem infolge der
offenen Verbindung mit dem Zwischenbehälter b die gleichen Druckschwankungen auftreten
wie in diesem. Entsteht in dem Zwischenbehälter b bei seiner Ausdehnung ein Unterdruck,
so werden durch den gleichzeitig in dem Steuerbeutels auftretenden Unterdruck die
Steuerhebel q gegeneinandergedrückt und dabei das Ventil y geöffnet. Die Nährgaszuführung
dauert so lange an, als in dem Zwischenbehälter b und auch in dem Steuerbeutels
der Unterdruck nicht aufgehoben ist. Der zusätzliche Luftweg x mit dem Warnungsmittel
P ist bei diesem Ausführungsbeispiel mit einem Ventil o versehen, welches so eingestellt
ist, daß es sich nur bei dem verhältnismäßig großen Druckunterschied öffnet, der
bei dem Unterlassen des Öffnens des Nährgasvorratsbehälters entsteht.
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Bei der in dem Patent 727 796 beschriebenen weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Gerätes, bei dem der Zwischenbehälter durch eine bewegliche
Wand in zwei Abteilungen unterteilt ist, kann der zusätzliche Luftweg mit dem in
ihm angeordneten Warnungsmittel von einer Abteilung oder aber auch
von
beiden Abteilungen des Zwischenbehälters zum Atembeutel führen.