DE198571C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleichzeitigen öffnen und Schließen der Schottüren auf Schiffen auf hydraulischem Wege von einer Zentrale aus, wobei das zum Bewegen der Türen erforderliche Druckwasser einem Hauptsteuerorgan zugeführt wird, von dem zwei abwechselnd Druck- oder Abwasser enthaltende, nach den hydraulischen Zylindern der Türen führende

ίο Rohrleitungen abzweigen, und wobei nahe jeder Tür in diese Leitungen noch ein besonderes Steuerorgan eingeschaltet ist. Bei den bisher bekannten Vorrichtungen besteht dieses Steuerorgan aus einem Mehrwegehahn, dessen Küken mit der Kolbenstange eines kleinen Zylinders verbunden ist. Die beiden Seiten dieses Zylinders sind ebenfalls mit den vom Zentralsteuerorgan kommenden Rohrleitungen verbunden, so daß je nach der Stellung des Zentralhahnes der Kolben nach der einen oder anderen Richtung bewegt und damit der Mehrwegehahn entsprechend verstellt wird.

Nach der vorliegenden Erfindung besteht dieses Steuerorgan aus einem in einem Zylinder verschiebbaren Kolben, dessen Oberseite mit dem .einen und dessen Unterseite mit dem anderen der genannten Rohre in Verbindung steht und in dem Kanäle so angeordnet sind, daß, wenn der Kolben in seiner Stellung von außen festgehalten wird, alle Türen von der Brücke aus durch Umsteuern des Zentralhahnes beliebig geschlossen oder geöffnet werden können, während der Kolben

einer einzelnen Tür nach erfolgter Freigabe durch den auf eine seiner Endflächen wirkenden hydraulischen Druck sich selbsttätig so einstellt, daß die Tür sich schließen muß, gleichgültig, welche Stellung das Hauptsteuerorgan einnimmt. Die Türen können einzeln an Ort und Stelle geöffnet werden, wenn der Kolben von außen entgegen dem einseitig auf ihn lastenden hydraulischen Druck bewegt wird.

Bei der in den Fig. 1 bis 4 in vier Stellungen gezeigten Vorrichtung ist an die von dem Hauptsteuerorgan 5 abführenden Leitungsrohre ι und 2 nur eine einzelne Schließvorrichtung angeschlossen; selbstverständlich kann eine beliebige Anzahl Schließvorrichtungen mittels Zweigrohre mit den Rohren 1 und 2 verbunden werden.

Mit dem Hauptsteuerorgan 5 ist. das von dem Druckwasserbehälter 3 kommende Zuführungsrohr und das nach dem Abwasserbehälter 4 führende Ablaufrohr verbunden. Von der Ober- und Unterseite des die Schotttür bewegenden Zylinders 6 führen Rohre zu einem Zylinder 12, der den Steuerkolben 7 aufnimmt und an dessen Oberseite das Rohr 1, an dessen Unterseite das Rohr 2 angeschlossen ist. Der Steuerkolben 7 ist von jeder Seite aus mit Längskanälen 8, 9 versehen, von denen Abzweigungen 8\ 11 und 9¹, g² an den Kolbenmantel geführt sind, die je nach der Stellung des Kolbens den entsprechenden zum Zylinder 6 führenden Rohren gegenübertreten. Der Kolben 7 ist an seiner unteren Seite mit

einer Hebelanordnung verbunden, die seine Auf- und Abwärtsbewegung von Hand ge- j stattet. Ein Sperrstift ίο dient zum Feststellen des Hebels und damit des Kolbens in seiner tiefsten Stellung. Der Deutlichkeit halber ist der Steuerzylinder 12 in viel größerem Maßstab gezeichnet als der Zylinder 6.

Bei der in Fig. I und 2 gezeigten Stellung ίο sind die Türen von der Zentralstelle aus, die sich z. B. auf der Kommandobrücke befinden kann, bewegt, und zwar zeigt Fig. 1 die Stellung der Teile beim Schließen und Fig. 2 beim öffnen der Tür. Der Kolben 7 wird hierbei durch den Sperrstift 10 festgehalten. Bei der Stellung des Zentralhahnes 5 nach Fig. 2 fließt das Druckwasser vom Druckwasserbehälter 3 durch den Zentralhahn 5 und Rohr 2 nach der Unterseite des KoI-bens 7 und durch dessen Kanäle 8, 8¹ nach der Unterseite des Zylinders 6. Das Abwasser fließt von der Oberseite des Zylinders 6 durch die Kanäle 9¹, 9 des Kolbens in den oberen Teil des Zylinders 12 und von da durch das Rohr 1 und den Zentralhahn 5 nach dem Abwasserbehälter 4. Die Türen werden hierbei geöffnet.

Wird auf der Kommandobrücke zwecks Schließens sämtlicher Türen der Zentralhahn 5 in die Stellung nach Fig. 1 umgelegt, so fließt das Druckwasser aus dem Druckbehälter 3 durch den Hahn 5, Rohr ι nach der oberen Seite des Kolbens 7, durch die Kanäle 9, 9¹ nach der oberen Seite des Zylinders 6. Das Abwasser fließt durch die Kanäle 8', 8 nach der unteren Seite des Kolbens 7 und von da durch Rohr 2 und den Hahn 5 nach dem Abwasserbehälter 4. Alle Türen schließen sich.

Befindet sich der Zentralhahn in der Stellung nach Fig. 2, bei der sämtliche Türen von der Brücke aus geöffnet sind, und soll eine einzelne Tür von Ort und Stelle aus geschlossen werden, so wird der Sperrstift 10 des Handhebels herausgezogen, worauf (Fig. 4) infolge des in dem unteren Teil des Zylinders 12 herrschenden Druckes der Kolben 7 nach oben gedrückt wird. Hierdurch tritt die Unterseite des Kolbens 7 durch die Kanäle 8, 11 mit der oberen Seite des Zylinders 6 und die Oberseite des Kolbens 7 durch die Kanäle 9, 9² mit der unteren Seite des Zylinders 6 in Verbindung, so daß das Druckwasser die Tür schließt und das Abwasser durch die Bohrung g², 9, Rohr 1 und Hahn 5 nach dem Abwasserbehälter 4 fließt. Soll nun diese Tür an Ort und Stelle wieder geöffnet werden, so wird der Handhebel entgegen dem Wasserdruck in die ursprüngliche Lage zurückgebracht, wodurch der gleiche Wasserverlauf sich ergibt, wie in Fig. 2, so daß die Tür sich wieder öffnet. Wird der Handhebel dann wieder losgelassen, so wird der Kolben von neuem infolge des hydraulischen Druckes nach oben gedrückt, und die Tür schließt sich abermals. Es ist also bei dieser Einrichtung die. Sicherheit vorhanden, daß, auch wenn die Tür von der Brücke aus auf Offenstellung gestellt ist, sie doch nach Entfernung des Sperrstiftes IO stets selbsttätig auf Schlußstellung zurückgeht, selbst wenn die Tür von unten vorübergehend geöffnet worden sein sollte.

Befindet sich der Zentralhahn und die übrigen Teile in der Stellung der Fig. 1, bei der die Türen von der Brücke aus geschlossen worden sind, so kann eine einzelne Tür an Ort und Stelle geöffnet werden, damit ein in dem Raum eingeschlossener Mann aus ihm entrinnen kann. Die Tür bleibt jedoch nur so lange geöffnet, als die betreffende Person den Handhebel in der Hand hat; sobald der Handhebel losgelassen wird, schließt sich die Tür wieder selbsttätig, und ist so Gewähr gegeben, daß, wenn die Türen von der Brücke aus geschlossen sind, die Türen geschlossen bleiben. Der Verlauf des Druckwassers entspricht in diesem Fall dem der Fig. 1. Soll die Tür an Ort und Stelle geöffnet werden, so wird der Sperrstift 10 entfernt und der Hebel und mit ihm der Kolben 7 entgegen dem Wasserdruck nach oben gedrückt; alsdann tritt der Druckwasserverlauf nach Fig. 3 ein, indem das Wasser von dem Druckwasserbehälter 3 durch den Umstellhahn 5, Rohr 1 in den Zylinder 12 oberhalb des Kolbens 7 und durch Bohrung 9, g² unter den Kolben des Zylinders 6 tritt. Das Abwasser fließt durch Bohrung 11 und 8, den unteren Teil des Zylinders 12, Rohr 2, den Hahn 5 nach dem Abwassertank 4.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum gleichzeitigen Öffnen und Schließen sämtlicher wasserdichten Schottüren auf Schiffen von einer Zentrale aus auf hydraulischem Wege, bei der das zum Bewegen der Türen erforderliche Druckwasser einem Zentralsteuerorgan (Hahn- oder Ventilanordnung) zugeführt wird, von dem aus zu den hydraulischen Zylindern an den Türen je- zwei abwechselnd Druck- oder Abwasser führende Rohrleitungen gelegt sind, in die in der Nähe jeder wasserdichten Tür ein zum öffnen und Schließen der Tür von Ort und Stelle aus dienendes Steuerorgan eingeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerorgan aus einem in einem Zylinder (12) verschiebbaren Kolben (7) besteht, dessen Oberseite mit dem einen, dessen Unterseite mit dein anderen der

   vom Zentralsteuerorgan (5) abgeleiteten Rohre (1, 2) verbunden ist und in dem Kanäle (8, 9) so angeordnet sind, daß, wenn der Kolben in seiner Stellung von außen festgehalten wird, z. B. durch einen Sperrstift (10), die Türen von der Brücke aus durch Umsteuern des Zentralhahnes beliebig geschlossen oder geöffnet werden können, daß aber, wenn der Kolben einer einzelnen Tür freigegeben wird, er infolge des auf einer seiner Endflächen lastenden hydraulischen Druckes sich von selbst stets so einstellt, daß die Tür sich schließt, gleichgültig, welche Stellung das Zentralsteuerorgan einnimmt, und daß schließlich die einzelne Tür an Ort und Stelle geöffnet werden kann, indem von außen der Kolben entgegen dem einseitig auf ihm lastenden hydraulischen Drucke bewegt wird. ao

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.