DE466368C

DE466368C - Getriebe mit Kraftantrieb fuer Entladewagen

Info

Publication number: DE466368C
Application number: DEO17009D
Authority: DE
Original assignee: O&K Orenstein and Koppel GmbH
Current assignee: CNH Industrial Baumaschinen GmbH
Priority date: 1927-12-20
Filing date: 1927-12-20
Publication date: 1928-10-04

Description

Die Erfindung betrifft ein Getriebe mit Kraftantrieb für Entladewagen, insbesondere den Antrieb der Klappen von Selbstentladern und der Kästen von Kippwagen.
Es sind Getriebe mit Kraftantrieb bekannt, welche im allgemeinen mit Druckluft in der Weise betätigt werden, daß ein in einem Zylinder sich bewegender Kolben bei seinem Hin- und Hergange die Entladung besorgt und den Wagen wieder zur Beladung fertig macht. Das zuströmende Treibmittel wird durch einen Steuerhahn entweder auf die eine oder die andere Seite des Kolbens geleitet. Werden mehrere Wagen eines Zuges von einer Zentralstelle aus bedient, sind mindestens zwei getrennte Leitungen vorhanden, welche das Treibmittel entweder vor oder hinter den Kolben führen und die an der Zentralstelle geöffnet und geschlossen werden.

Vielfach werden auch die an den einzelnen Wagen befindlichen Steuerungen durch eine besondere Einrichtung von einer Zentralstelle aus betätigt, so daß eine Arbeits- und eine Steuerleitung durch den ganzen Zug verlegt werden, durch welche das Treibmittel fließt. Durch die Erfindung wird es möglich, mit einer einzigen Leitung auch bei Bedienung der Kraftantriebe von einer Zentralstelle auszukommen. Dies geschieht dadurch, daß das Steuerventil am Wagen durch einen besonderen Antrieb umgestellt wird, sobald die Leitung unter Druck gesetzt ist, wobei ein am Wagen angeordneter Hilfsbehälter gleichzeitig aufgefüllt wird; das Treibmittel gelangt dann auf die eine Seite des Kolbens und öffnet den Wagen. Sobald die Leitung außer Druck gesetzt wird, steuert das Wagenventil selbsttätig um, und der gegen, die Leitung durch ein Rückschlagventil abgeschlossene Hilfsbehälter wird mit dem Zylinderraum auf der anderen Seite des Kolbens verbunden, wodurch sich unter Expansion des aufgespeicherten Treibmittels der Wagen schließt. Die Umsteuerung des Wagenventils geschieht nach Abschalten des Treibmittels zweckmäßig durch Federkraft. Mit der Umsteuerungsvorrichtung kann eine Verriegelung des Getriebes in einfacher Weise vereinigt sein, so daß sich bei Einschalten des Treibmittels das Getriebe zunächst entriegelt, während es nach Beendigung des Schließvorganges wieder selbsttätig verriegelt wird. Zur Dämpfung der Bewegungen kann ein einstellbares Drosselventil oder eine Düse Verwendung finden, welche zweckmäßig in die Verbindung zwischen Zylinder und Steuerventil eingeschaltet wird.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt. Durch eine Leitung α wird Druckluft von einer Zentralstelle aus, etwa einer Lokomotive, durch den Zug geleitet. In jedem Wagen befinden sich Abzweigungen σ¹ und a², welche durch Absperrhähne verschlossen werden können. Die Leitung a¹ führt zu einem Steuerzylinder b mit dem federbelasteten Kolben c. An der Steuerstange ei befindet sich ein Anschlag e, welcher in ein Sperrad f

Claims

auf der Getriebewelle g eingreift und die Drehung der Welle g verhindert. Die Leitung ά führt über das Rückschlagventil h zu dem Hilfsbehälter / und aus dem Hilfsbehälter i durch das Druckminderventil k zu dem Steuerventil I. Von I führt eine Leitung α3 unter, eine Leitung α4 über den Kolben m im Arbeitszylinder ti, dessen Kolbenstange ο an der an der Welle g befestigten Kurbel p ίο angreift. In die Leitung α4 ist die Drosseldüse q eingeschaltet. An dem Steuerventil I ist der Hebel r angeordnet, in dessen Langloch s der Mitnehmer t an der Steuerstange d eingreift. Sobald die Leitung α unter Druck gesetzt wird, bewegt sich der Steuerkolben c nach oben, während sich gleichzeitig der Hilfsbehälter i auf den Druck der Leitung auffüllt. Durch die Verschiebung der Steuerstange d wird das Getriebe entriegelt und das Steuerventil I umgestellt, so daß die Druckluft durch as unter den Kolben m dm Arbeitszylinder η gelangt und dadurch die Getriebewelle g dreht. Einer zu raschen Bewegung wirkt die Drosseldüse q entgegen, durch welche die Luft aus dem oberen Zylinderraum nur langsam entweichen kann. Sobald die Leitung α abgeschaltet und drucklos gemacht wird, geht der federbelastete Steuerkolben c abwärts, bis der Anschlag e auf das Sperrad f trifft, und das Steuerventil I wird umgestellt, so daß Druckluft aus dem Hilfsbehälter i durch die Leitung α* über den Kolben m gelangt und ihn abwärts treibt. Damit dreht sich die Getriebewelle g, bis e in einen Ausschnitt des Sperrades / eingreifen kann, worauf der Steuerkolben b in seine tiefste Lage geht und das Steuerventil I schließt. Die Düse q wird so ausgebildet, daß sie nur in Wirksamkeit tritt, wenn Luft aus dem oberen Zylinderraum ausströmt. An Stelle der Umstellung des Steuerventils durch den Zufluß des Treibmittels ist auch Umsteuerung in der Weise möglich, daß am Ende der Schließbewegung das Steuerventil selbsttätig in die Öffnungsstellung gelegt wird, so daß Zuschaltung des Treibmittels sofortige Bewegung des Arbeitskolbens zur Folge hat, ohne daß ein besonderer Kraftantrieb, der an die Leitung für das Treibmittel 50 angeschlossen wäre, vorher das Steuerventil betätigt. Die Umstellung des Steuerventils und die Ent- und Verriegelung erfolgen zweckmäßig durch einen mit den zu bewegenden Wagenteilen in Verbindung stehenden 55 Antrieb. PATJiNTANSPRUCHIS :

1. Getriebe mit Kraftantrieb für Entladewagen, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil mit einem Antrieb ver-

' sehen ist, vor das Steuerventil ein Hilfsbehälter geschaltet ist und durch nur eine Leitung das Treibmittel zugeführt wird, wobei die Umstellung des Steuerventils 6g vor oder beim Zu- und Abschalten des Treibmittels erfolgt. ;

2. Getriebe mit Kraftantrieb für Entladewagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Steuerventils eine durch das Treibmittel betätigte Vorrichtung ist, wobei Antrieb und Ventil getrennt oder als ein Körper ausgeführt sind.

3. Getriebe mit Kraftantrieb für Entladewagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil mit den sich bewegenden Wagenteilen verbunden ist, so daß es durch deren Bewegung umgestellt wird.

4. Getriebe mit Kraftantrieb für Entladewagen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Antrieb des Steuerventile ein Verriegelungsgetriebe verbunden ist.

5. Getriebe mit Kraftantrieb für Entladewageri nach Anspruch 1 bis 3, dadurch _ gekennzeichnet, daß eine Drosseldüse angeordnet ist, durch welche die Getriebebewegung gedämpft wird. g₀

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen