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Vorrichtung zum Färben von Mikroskopplättchen oder anderen Gegenständen
Vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine, die zum Färben von Mikroskopplättchen
u. dgl. dient. Bei Versuchen über das Färben von Bakterien auf Mikroskopplättchen
hat sich ergeben, daß ein beträchtlicher Aufwand von Zeit für mechanische Arbeit
gemacht wird, wie z. B. Färben der Plättchen, Abwaschen, nochmaliges Färben, Wiederwaschen,
Behandlung mit geeigneten Mitteln usw.
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Es hat sich ferner gezeigt, daß zuweilen ungenügende Ergebnisse durch
Unregelmäßigkeiten in der Zeit des Eintauchens in das Färbbad eintreten, welche
natürlicherweise hei Handarbeit vorkommen. Außerdem wird bei der Handarbeit eine
beträchtliche Menge von Farbstoff wegen des übermaßes an vorhandenem Faxbstoff verschwendet.
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat, der das Färben von
Mikroskopplättchen unter Umgehung der Nachteile vornimmt, die oben geschildert sind,
wobei die Erfindung nicht auf den Gebrauch dieser Maschine für diesen speziellen
Zweck beschränkt ist.
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Die Erfindung besteht in einer Vorrichtung, die eine Schraubspindel
enthält, welche sich über die ganze Länge der Apparatur erstreckt, zum Befördern
der Mikroskopplättchenhalter bestimmt und so angeordnet ist, daß sie ge, dreht werden
kann. Ferner ist ein ruhender Stab parallel zur Schraubspindel angeordnet, der eine
Anzahl Platten trägt, die in ihrer Lage einstellbar sind und derart wirken, daß
sie die Mikroskopplättchen o. dgl. während der Bewegung längs des Rades und mit
Zwischenräumen in einer Ebene bewegen, die senkrecht zurAchse der Schraubspindel
steht.
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Außerdem enthält der Apparat einen nicht drehbaren Teil am Ende der
Schraubspindel, der kein. Gewinde besitzt und einen Durchmesser hat, der ungefähr
dem Kerndurchmesser der Schraube gleichkommt, mit dem Zweck, die Platten ö. dgl.
automatisch an dieser Stelle anzusammeln und ein Lager für die Schraubspi.ndel zu
bilden.
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Der Apparat enthält ferner eine Vorrichtung zum nacheinander vor sich
gehenden Eintauchen von Platten oder anderen Gegenständen in Lösungen und Herausziehen
derselben.
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In den, Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Abb. i stellt die Vorderansicht der Maschine dar, Abb. a eine Seitenansicht,
von der linken Seite der Abb. i gesehen.
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Abb. 3 ist eine Aufsicht auf die Maschine. Abb. q. zeigt die Lager
der Schraubspindel, welche als Plattenträger wirkt, und zwar in vergrößertem Maßstabe.
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Abb. 5 zeigt einen Plättchenhalter und die Schraubspindel.
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Abb. 6 ist die Seitenansicht dazu.
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Abb..7 stellt einen Schnitt der Abb. 3 -nach der Linie 6-6 dar, welche
in ausgezogenen
und gestrichelten Linien Plättchen in verschiedenen
Stellungen bei ihrer Bewegung längs des Rades und während des Emporhebens durch
die Hebeplatten zeigt.
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Abb.8 zeigt einen Plattenträger in der Ansicht.
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Abb. 9 ist die Seitenansicht dazu.
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Abb. io stellt einen Schnitt der Abb. 8 nach der Linie io-io dar unter
Weglassung des Hakens an der Spitze der Abb. B.
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Abb. ii ist ein Schnitt durch die Abb. q. nach der Linie i i-i i.
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Auf .einem Untergestell a ist ein Elektromotor b und ein Mechanismus
c angebracht, die zum Antreiben der metallischen Schraubspindel d benutzt werden,
welche a;ls Träger für Mikroskopplättchen o. dgl. dient.
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c ist ein Mechanismus, der zum Herabsetzen der Umdrehungsgeschwinidigkeit
dient; er wird mit der Spindel d in irgendeiner Weise, z. B. durch eine Kupplung
,e, verbunden.
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Am anderen Ende der Spindel d befindet sich ein konzentrisches, mit
Stahl ausgebuchstes Loch f (Abb, q.), in welches ein Messingstift g hineinreicht,
der in einen Zylinder h geschraubt ist, dessen äußerer Durchmesser mit dem Kerndurchmesser
der Schraubspindel d übereinstimmt.
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Dieser Teil der Spindel h ist an einem Stützpunkt i (Abb. i) befestigt,
der auf dem Grundgestell a sitzt, wobei die Einrichtung so getroffen .ist, daß der
Plattenhalter auf der Spindel h längs desselben ohne Unterbrechung durch den Support
bewegt werden kann.
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Eine Nickelstange j läuft parallel zur Spindel d und wird auf der
einen Seite von einem Winkeleisen h getragen (Abb, a), auf welchem das Reduktionsgetriebe
c angeordnet ist, auf der anderen Seite von einer Stütze i, die bereits oben erwähnt
ist.
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An diesem Rad sind in Abständen Hebeplatten oder geneigte Flächen
angeordnet, wie in den Abb. 3 bis 7 dargestellt ist. Diese bestehen aus einer Platte
1, einem Gestell m, das mit einer Nut versehen und auf der Stange j angeordnet
ist, und einer Stellschraube n.
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Die Platten 1 sind derart ausgebildet, daß sie das notwendige Heben
und Senken der Plättchenhalter vermitteln, wobei die Endplatte des letzten Gliedes,
welches mit o bezeichnet ist, eine etwas andere Form als die übrigen besitzt.
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Unter der Spindel d ist eine Anzahl auswechselbarer Glasbehälter p
(Abb. 3) o. dgl. angeordnet.
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Zum Eintauchen der Mikroskopplättchen in diese Behälter werden die
Plättchen q in leichte Messingplatten oder Pressen y eingeklemmt, und zwar durch
Reibbänder s, wobei die Pressen derartig ausgebildet sind, daß sie auf dem Gewinde
der Spindel d hängen können und bis zu dem glatten Walzenteil h vorwärts bewegt
werden können.
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Bei der Betätigung der Maschine werden die Behälter q bis zu einer
geeigneten Höhe mit der Flüssigkeit oder Farbe o. dgl., die zur Anwendung kommen
soll, gefüllt.
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Die Spindel d wird mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit vom Elektromotor
b angetrieben.
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Nachdem Bakterienstreifen o. dgl. auf den Mikroskopplättchen g in
gewöhnlicher Weise befestigt sind, werden die Plättchen an ihren entsprechenden
Trägern Y befestigt, und die letzteren hängen an der Spindel d in, einer Lage, die
durch Vorwärtsbwegung des ersten Gewindeganges erzielt wird, wobei die öffnung oder
der Teil, mit dem der Plattenträger auf dem Rade d ruht; sich über der feststehenden
Stange befindet.
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Die Platte q hängt von diesem Träger- y in senkrechter Lage unter
der Spindel d, deren Drehung eine horizontale Bewegung der Platte von links nach
rechts hervorruft.
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Sobald ein Halter zum ersten Anschlag gelangt, berührt der vordere
Rand der Platte 1, welcher für diesen Zweck besonders ausgebildet ist, den Rand
des Trägers r, und durch die Drehung der Spindel d, -die die Träger
r
fortbewegt, wird das Plättchen, welches an ihm befestigt ist,'aufwärts'
bewegt, beispielsweise um einen Winkel von go°, wobei die Wand des Behälters p,
wie in Abb. 7 gezeigt ist, nicht berührt wird. Der Träger r und das Plättchen q
bewegen sich weiter vorwärts, bis durch die Hebeplatte l der Träger wieder nach
unten in die vertikale Lage gebracht wird, was möglichst schnell geschieht, d. h.
die Form des hinteren Randes der Hebeplatte l ist derartig ausgebildet, daß dies
eintritt.
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Wenn der Träger r das Ende des Behälters p erreicht, wird er von der
nächsten Hebeplatte der Reihe betätigt. Der Vorgang setzt sich auf diese Weise fort,
bis die letzte Hebeplatte o erreicht ist, wo sich ein ähnlicher Vorgang abspielt
mit dem Unterschied, daß die Hebeplatte so geformt ist, daß sie dem Träger und dem
Plättchen die Rückkehr in die vertikale Lage in sanfter Weise ermöglicht, indem
sie so ein starkes Schwingen des Trägers auf dem Schraubenrede verhindert.
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Diese Bewegung ist im Fall der vorigen Hebeplatten der Reihe erlaubt,
da die Flüssigkeit eine dämpfende Wirkung auf- die Platten ausübt. Beim Verlassen
der letzten Hebeplatte o bewegt sich der Träger y weiter, 'bis er den. glatten Stangenteil
h erreicht, wo er bis zur weiteren Benutzung stehenbleibt.
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Wenn ein Halter den glatten Teil la erreicht, schiebt er die Halter,
die sich bereits dort befinden, weiter von dem mit Gewinde
versehenen
Teile d weg, so daß sich die Halter auf diesem Ende ansammeln, wo sie bei passender
Gelegenheit abgenommen werden können.
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Eine Maschine dieser Art eignet sich sehr gut für Jensens Gramfarbe,
bei der in den Behältern folgende Lösung sich befindet: M ethylvsolett 6 B 5 % in
destilliertem Wasser, Grams Jod in. dreifacher Stärke, filtrierter handelsüblicher
Methylalkohol, Leitungswasser zum Waschen der Plättchen, neutrales Rot, 1/,g auf
5oo ccm destilliertes Wasser, Leitungswasser zum Waschen der Plättchen.
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Die Geschwindigkeit des Elektromotors kann durch einen Schiebewiderstand
reguliert werden, so daß sich die Träger horizontal mit einer Geschwindigkeit von
4 Inch in der Minute bewegen, welche Geschwindigkeit die Eintauchzeit auf genau
% Minute für jedes Bad begrenzt.
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Jeder Färbeprozeß dieser Art kann mit Hilfe dieser Maschine ausgeführt
werden, wobei nur die Geschwindigkeit des Motors veränderlich sein muß und verschiedene
Sätze von Wasserbehältern, entsprechenden Anschlägen und Hebeplatten für diese Behälter
benutzt werden müssen.
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Die Maschine kann anich für andere Prozesse als Färbeprozesse benutzt
werden. Die Ausführungsform, welche hier beschrieben worden ist, ist nur ein Beispiel
und kann nach Wunsch abgeändert werden.
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An Stelle der Plättchenhalter, wie sie im einzelnen beschrieben worden
sind, können andere benutzt werden, beispielsweise solche aus drei Teilen, nämlich
eine Messingblechpresse, an welcher eine kleine Messingpresse lose angenietet ist,
so daß eine Bewegung zwischen beiden Pressen möglich ist, und zwar mit Hilfe einer
kleinen Feder, welche als Griff für ein gewöhnliches Mikroskopplättchen dient.
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Das Plättchen wird an dem Träger befestigt oder von ihm entfernt durch
den Druck der Finger, welche als Backen wirken, um sie gegen die Tätigkeit der Feder
an die Seite zu bewegen.
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Der Apparat kann auch in einem passenden Gehäuse untergebracht werden,
welches mit einem leicht abnehmbaren Deckel versehen ist, um das Ölen des Motors
und des Reduktionsgetriebes zu erleichtern. An Stelle der Nickelstange, die als
Stützpunkt für die Hebeplatten m gedacht ist. kann auch ein viereckiges Metallgestänge
o. dgl. benutzt werden.
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Auf Wunsch kann auch ein kleiner Einschnitt oder eine Kerbe in die
Hebeplatte gefräst werden, und zwar an einer Stelle, die dem Punkt entspricht, an
dem der Plattenträger gerade aus der Lösung herausgezogen wird. Diese Kerbe wird
ein plötzliches Fallen der Platte in einem kurzen Augenblick ermöglichen und so
verursachen, dad3 noch daran hängende Tropfen herabfallen.
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Bei der Betätigung der Maschine soll man möglichst einen Zwischenraum
von etwa einem halben inch zwischen den Plättchenträgern lassen, wenn sie auf die
Spindel d gebracht «-erden und bevor sie über die Gefäße bewegt werden.
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Verschiedene Farben erfordern verschiedene Zeiten des Eintauchens;
die oben angegebene Zeit ist nur als Beispiel gedacht. In manchen Fällen ist die
Zeit des Eintauchens in verschiedenen Bädern verschieden, zu welchem Zweck die Behälter
verschiedene Längen besitzen müssen.
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An Stelle des Elektromotors kann auch ein Uhrwerk oder ein Motor gleichmäßiger
Geschwindigkeit irgendeiner anderen Form benutzt werden.
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Für den. Fall, daß die Erfindung auf das Entwickeln, Fixieren, Waschen
und ähnliche Maßnahmen an photographischen Platten angewendet wird, müssen verschiedene
Träger benutzt werden, besonders im Hinblick darauf, daß Platten von verschiedenen
Größen verwendet werden, wie das z. B. bei Arbeiten mit Röntgenstrahlen notwendig
ist.
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Eine passende Form des Trägers ist in den Abb. $ bis i i gezeigt,
wo die photographischen Platten i i zwischen entsprechenden Griffen oder Backen
2 und 3, die auf einem Untergestell angeordnet sind, diagonal eingeklemmt werden.
Die Backe ist am Untergestell q. befestigt, dagegen ist die Backe 2 verstellbar
und wird von, einem Reibband 5 in ihrer Lage festgehalten, wobei das Untergestell
d. durch die Backe .2 entsprechend mit einer Nut 6 und einer Zunge 7 ausgestattet
ist, die der Backe eine Bewegung längs des Gestelles 4 ermöglichen. Das Gestell
.4 mit den Backen z und 3 ist an dem Haken 6 befestigt. Das Gestell .4 und die Backen
z und 3 können aus Celluloid oder aus irgendeinem anderen Material, welches nicht
von den in Frage kommenden Lösungen angegriffen wird, bestehen.
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Die Erfindung kann auch auf Apparate angewendet werden, bei denen
in Abständen Platten oder andere Gegenstände in Flüssigkeiten getaucht und aus ihnen
herausgezogen `-erden.