DE1135927B - Vorrichtung zum Behandeln, z. B. zum Bedrucken, Beschichten oder Kaschieren, flaechenartiger Materialien - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln flächenartiger Materialien, die zwei parallele, endlose und mit gleicher Geschwindigkeit umlaufende Bänder aufweist, zwischen deren einander benachbarten, sich gleichartig bewegenden Trums das zu behandelnde flächenartige Material kontinuierlich mitgenommen wird.

Zum Behandeln flächenartiger Materialien, beispielsweise zum Bedrucken, Beschichten, Kalandern oder zum Zusammenkaschieren zweier oder mehrerer Materialien sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekannt.

Eine besonders gebräuchliche Vorrichtung besteht im wesentlichen aus Walzen, die während des Arbeitsvorganges einen bestimmten Druck auf das flächenartige Material ausüben und damit dessen Oberfläche verändern. Je nach dem Durchmesser und dem Material der benutzten Walzen und des Gegenlagers, beispielsweise eines Tisches oder einer Gegenwalze, sowie dem ausgeübten Druck ist die Berührung mehr oder minder linienförmig oder flächenförmig.

Vorrichtungen mit Walzen eignen sich im allgemeinen nur für einen kontinuierlichen Betrieb, hingegen können wieder Vorrichtungen, bei denen der Druck über die ganze Hache eines flächigen Materials gleichzeitig und gleichmäßig ausgeübt wird, nur für schrittweisen Betrieb oder zur Behandlung von flächigem Material in begrenzten Formaten verwendet werden. Beim kontinuierlichen Arbeiten und zum Erzielen bestimmter Wirkungen ist die Verweilzeit des flächigen Materiales unter Druckeinwirkung von besonderer Wichtigkeit, wobei es wieder von Vorteil ist, wenn der Druck über eine möglichst große Fläche vollkommen gleichmäßig ausgeübt wird, wie dieses insbesondere beim Bedrucken, Beschichten, Vulkanisieren oder Kaschieren usw. flächenartiger Warenbahnen aus beliebigem Material erwünscht ist.

Um weiter bei der Behandlung derartiger flächenartiger Warenbahnen ein möglichst gleichmäßiges Anliegen derselben an den Außenflächen zylindrischer Arbeitswalzen zu erzielen, ist auch schon der Vorschlag gemacht worden, die betreffenden Arbeitswalzen mit Elektromagneten auszurüsten, infolge deren elektromagnetischen Kräfte die flächenartige Warenbahn gegen die Außenfläche der betreffenden zylindrischen Walze gezogen wird. Um diese gewünschte Wirkung jedoch erzielen zu können, ist es notwendig, daß die zu bearbeitende flächenartige Warenbahn mindestens teilweise aus einem Material besteht, das auf magnetische Kräfte anspricht. Diese Voraussetzung ist jedoch nur bei einem verhältnismäßig geVorrichtung zum Behandeln,

z. B. zum Bedrucken, Beschichten

oder Kaschieren, flächenartiger Materialien

Anmelder:
Rupert Kraft, Klagenfurt (Österreich)

Vertreter: Dipl.-Ing. G. Commentz, Patentanwalt,
Stuttgart 13, Klippeneckstr. 4

Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 5. November 1958 (Nr. A 7689)

Rupert Kraft, Klagenfurt (Österreich),
ist als Erfinder genannt worden

ringen Anteil der in Frage kommenden Arbeitsvorgänge gegeben.

Schließlich ist noch eine insbesondere zum Kaschieren geeignete Vorrichtung bekanntgeworden, die zwei einander parallel gerichtete, mit gleicher Geschwindigkeit endlos umlaufende Bänder aufweist, zwischen deren einander benachbarten, sich gleichartig verschiebenden Trums die beiden miteinander zu kaschierenden flächenartigen Materialien angeordnet sind und kontinuierlich von diesen beiden Trums vorgeschoben werden. Zur Unterstützung des Kaschiervorganges sind dabei in den beiden jeweils von einem Trum umgebenen Räumen besondere Heizelemente angeordnet. Bei dieser vorbekannten Vorrichtung ist zwar ein gleichmäßiger Vorschub der zu behandelnden flächenartigen Materialien gewährleistet, jedoch ist hier immer noch ein zu geringer Wert auf die Wirkung eines gleichmäßigen und gleichförmigen Druckes gelegt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zum Behändem derartiger flächenartiger Materialien geeignete Vorrichtung zu schaffen, mittels der beliebig große Flächen flächenartiger Warenbahnen gerade während ihres kontinuierlichen Vorschubes unter der Einwirkung eines gleichmäßigen und gleichzeitigen Druckes über die ganze Fläche behandelt werden können.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe nun dadurch gelöst, daß das eine als Förderband dienende,

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vorzugsweise aus einem nicht auf magnetische Kräfte Breite der zwischen dem Arbeitsband 5 und dem För-

ansprechenden Material bestehende Band über min- derband 1 geführten flächenartigen Material angepaßt

destens eine dauermagnetische oder elektromagnet!- und kann beispielsweise aus einem glatten Stahlband

sehe Spannplatte geführt ist und das andere als oder einem glatten endlosen Band aus Magnetgummi

Arbeitsband dienende, vorzugsweise undurchlässige 5 oder aus einem endlosen Druck-Klischee unter Ver-

Band aus einem auf magnetische Kräfte ansprechen- Wendung von Magnetgummi bzw. einer Einlage eines

den Material besteht, und daß das Behandlungs- Stahldrahtgewebes bestehen. Je nach dem Verwen-

material schließlich in an sich bekannter Weise von dungszweck ist oberhalb des oberen Trums des

der Außenseite des Arbeitsbandes her zuführbar ist. Arbeitsbandes 5 eine Vorrichtung 9 angeordnet, mit-

Zum gleichzeitigen Behandeln beider Seiten des io tels der der zur Behandlung des flächigen Materials 8

Materiales besteht beispielsweise auch das endlos ge- benötigte Stoff, wie beispielsweise Farbe, Kleber oder

führte Förderband aus einem auf magnetische Kräfte Beschichtungsmasse, aufgebracht werden kann,

ansprechenden Material, wobei dann jedes der beiden Beim Betrieb dieser Ausführungsform wird der zur

Bänder über eine dauermagnetische oder elektro- Behandlung benötigte Stoff von dem Arbeitsband 5

magnetische Spannplatte geführt und mindestens eine 15 mitgenommen und unter Druckeinwirkung über die

von ihnen in Richtung zu der anderen hin beweglich ganze Länge und Breite der Spannplatte 4 auf das

angeordnet ist. flächige Material 8 aufgetragen. Das Arbeitsband 5

Weiterhin kann innerhalb des Arbeitsbandes gegen- wird durch das Magnetfeld der Spannplatte 4, das über der Spannplatte eine Heizplatte angeordnet sein, durch das Förderband 1 und die Warenbahn 8 auf die auf magnetische Kräfte nicht anspricht oder aber 20 das Arbeitsband 5 einwirkt, vollkommen schlupffrei eine verschiedene Polarität gegenüber der Spannplatte mitgenommen, so daß sich die Vorrichtung zum Überaufweist, tragen von beliebigen Drucken im Reliefverfahren

Schließlich ist es auch noch denkbar, daß die oder auch im Offsetdruck eignet. In letzterem Fall Spannplatten in an sich bekannter Weise kreisbogen- ist die Übertragungseinrichtung 9 mit einem entspreförmig ausgebildet und im Inneren eines aus nicht- 25 chenden Zusatz versehen. Die Verweilzeit des flächimagnetischem Material hergestellten dünnwandigen gen Materials 8 kann durch die Länge der Spann-Hohlzylinders angeordnet sind, der frei drehbar ange- platte 4 und die Wahl der Geschwindigkeit des Förtrieben wird. derbandes 1 beeinflußt und damit auch die gewünschte

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungs- Einwirkung der Farbe, der Chemikalien oder Wärme

formen der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrich- 30 usw. unter gleichzeitigem Druck weitgehend beein-

tung schematisch dargestellt. Es zeigt flußt werden.

Fig. 1 eine Vorrichtung zum einseitigen Bedrucken Die Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Fig. 2

des flächigen Materials, unterscheidet sich von jener nach Fig. 1 lediglich

Fig. 2 eine abgeänderte Ausführungsform der Fig. 1 dadurch, daß das flächige Material 8 gleichzeitig

für gleichzeitige Wärmebehandlung, 35 noch einer zusätzlichen Wärmebehandlung unter-

Fig. 3 eine Vorrichtung zum beiderseitigen Be- worfen werden kann. Zu diesem Zweck ist oberdrucken des flächigen Materials, halb der Spannplatte 4 eine auf magnetische

Fig. 4 eine Vorrichtung für Dreifarbendruck, Kräfte nicht ansprechende Heizplatte 10 angeord-

Fig. 5 eine Maschine für Einfarbendruck mit lot- net. Wenn nur eine Wärmebehandlung gewünscht

rechter Anordnung der Spannplatte und 40 wird, so kann die Übertragungseinrichtung 9 selbst-

Fig. 6 eine Vorrichtung für Zweifarbendruck mit verständlich entfallen oder aber ausgeschaltet wer-

kreisförmiger Anordnung der Spannplatten. den. An Stelle einer auf magnetische Kräfte nicht

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist ein end- ansprechenden Heizeinrichtung läßt sich aber auch loses Förderband 1, beispielsweise aus Kautschuk mit eine solche verwenden, deren Polarität an ihrer Untereiner dehnungsarmen Einlage aus Baumwoll-, Kunst- 45 seite entgegengesetzt der Polarität der Oberseite der faser- oder Nichteisendrahtgewebe, über zwei Wal- Spannplatte 4 ist.

zen 2 und 3 geführt, von denen die Walze 2 als Spann- Die Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung zum gleichzeitigen walze dient und die Walze 3 angetrieben ist. Das beiderseitigen Behändem des flächigen Materials 8. obere Trum des Förderbandes 1 gleitet über eine über Bei dieser Anordnung sind die Oberseite und Unterdie ganze Breite des Förderbandes 1 reichende dauer- 50 seite der Vorrichtung gleich ausgebildet wie die Obermagnetische oder elektromagnetische Spannplatte 4, seite der Vorrichtung nach Fig. 1. Das Förderband 1 deren Länge abhängig ist von der Länge des Arbeits- besteht ebenfalls wie das Arbeitsband aus einem auf bandes 5 und deren Magnetfeld geregelt werden kann. magnetische Kräfte ansprechenden Material. Inner-Das Magnetfeld ist entweder gleichzeitig gleichmäßig halb jedes der beiden Bänder 1 und 5 befindet sich über die ganze Länge oder auch über einzelne Ab- 55 eine Spannplatte 4, 4', wobei die Polarität der beiden schnitte unterschiedlich regelbar. Diese unterschied- einander zugekehrten Flächen der Spannplatten verliehe Regelung des Magnetfeldes kann bei elektro- schieden sind, so daß die Spannplatten einander anmagnetischen Spannplatten durch zonenweise Unter- ziehen. Jedem der beiden Arbeitsbänder kann eine teilung und getrennte Regelung der Erregerwicklun- Übertragungseinrichtung 9 zugeordnet sein. Wird eine gen in bekannter Weise erfolgen. Das Magnetfeld ⁶° gleichzeitige Wärmebehandlung gewünscht, dann dauermagnetischer Spannplatten läßt sich ebenfalls können die beiden Spannplatten 4, 4' auch beheizt zonenweise durch Verschieben aufgesetzter Polplatten sein. Die eine der beiden Spannplatten 4, 4' ist ortsändern und gegebenenfalls auch gänzlich abschalten. fest, die andere dagegen in Richtung der Pfeile be-

Über dem Förderband 1 nebst dessen Walzen 2, 3 weglich angeordnet. Die beiden angetriebenen WaI- und Spannplatte 4 ist ein auf magnetische Kräfte an- 65 zen 7 stehen miteinander mittels Stirnräder 11 in Versprechendes endloses Arbeitsband 5 angeordnet, das bindung, so daß sie synchron umlaufen, wieder über zwei auf magnetische Kräfte nicht an- Die Fig. 4 zeigt die Gestaltung einer Vorrichtung sprechende Walzen 6 und 7 geführt ist. Es ist in seiner für den Dreifarbendruck, wobei jedes der drei Färb-

werke ein endloses Arbeitsband 5 mit den zugehörigen Walzen 6 und 7 und eine Übertragungseinrichtung 9 enthält. Jedem Arbeitsband ist dabei eine Spannplatte 4 zugeordnet.

Die Ausführungsform nach Fig. 5 unterscheidet sich von jener nach der Fig. 1 lediglich dadurch, daß sie um 90° hochgeklappt ist. Infolgedessen steht die Spannplatte 4 lotrecht. Desgleichen liegen auch die Walzen 2 und 3 bzw. 6 und 7 lotrecht übereinander. Dem der Spannplatte 4 gegenüberliegenden Trum des Förderbandes 1 ist dabei zusätzlich eine Trockeneinrichtung 12 zugeordnet.

Die Fig. 6 zeigt eine Vorrichtung für den Zweifarbendruck, bei der die Spannplatten 4 in Form von Kreisbogensegmenten innerhalb eines aus nicht magnetischem Material hergestellten Hohlzylinder 13 von dünner Wandstärke angeordnet sind, der frei drehbar angetrieben ist.

Schließlich ist auch die Lösung möglich, an Stelle einer ebenen oder kreissegmentförmigen Spannplatte ao eine Walze zu verwenden, um die das Förderband, die Ware und das Arbeitsband laufen.

Claims (5)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Vorrichtung zum Behandeln flächenartiger Materialien, beispielsweise zum Bedrucken, Beschichten, Kaschieren od. dgl., die zwei parallele, endlose, mit gleicher Geschwindigkeit umlaufende Bänder aufweist, zwischen deren einander benachbarten, sich gleichartig bewegenden Trums das zu behandelnde flächenartige Material kontinuierlich mitgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das eine als Förderband dienende, vorzugsweise aus einem nicht auf magnetische Kräfte ansprechenden Material bestehende Band (1) über mindestens eine dauermagnetische oder elektromagnetische Spannplatte (4) geführt ist und das andere als Arbeitsband dienende, vorzugsweise undurchlässige Band (5) aus einem auf magnetische Kräfte ansprechenden Material besteht, und das Behandlungsmaterial, z. B. Farbe, in an sich bekannter Weise von der Außenseite des Arbeitsbandes (5) her zuführbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das endlos geführte Förderband (1) aus einem auf magnetische Kräfte ansprechenden Material besteht, daß jedes der beiden Bänder (1, S) über eine dauermagnetische oder elektromagnetische Spannplatte (4, 4') geführt und daß mindestens eine von ihnen in Richtung zu der anderen hin beweglich angeordnet ist (Fig. 3).

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Arbeitsbandes (5) gegenüber der Spannplatte (4) eine Heizplatte (10) angeordnet ist, die auf magnetische Kräfte nicht anspricht oder verschiedene Polarität gegenüber der Spannplatte (4) aufweist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannplatte oder die Spannplatten (4) in an sich bekannter Weise lotrecht angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise die Spannplatten (4) kreisbogenförmig ausgebildet und im Inneren eines aus nicht magnetischen Material hergestellten, dünnwandigen Hohlzylinders (13) angeordnet sind, der frei drehbar antreibbar ist (Fig. 6).

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 263142, 853 402, 861566, 883 761, 965 193, 1 029 101, 1 075 545;
deutsches Gebrauchsmuster 1762 032;
französische Patentschrift Nr. 816 574;
britische Patentschriften Nr. 454 230, 789 632;
USA.-Patentschriften Nr. 2164 363, 2 851947.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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