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Ausschlachtstand für Schweine u. dgl. Beim Ausschlachten von Schweinen
oder anderen Tieren in Schlachthäusern hat man bisher vielfach Schlachtstände verwendet,
die fest angeordnete Haken besitzen, neben denen sich ebenfalls fest angeordnete
Behälter zur Aufnahme der Eingeweide befinden. Diese Anordnung hat den Vorteil,
daß eine Verwechslung der Eingeweide mehrerer nebeneinander hängender Tiere nicht
möglich ist, daß also der Tierarzt bei der Untersuchung die unbedingte Gewähr dafür
hat, daß sich neben dem ausgeschlachteten Tier auch die zugehörigen Innenteile befinden.
Andererseits besitzt die Anordnung aber den Mangel, daß der Transport der auszuschlachtenden
und der ausgeschlachteten Tiere wesentlich erschwert ist.
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Bei Schlachthausanlagen, bei denen ein fortlaufender Transport der
ausgeschlachteten Tiere mittels des besonders in Amerika üblichen laufenden Bandes
erfolgt, ist bereits Vorsorge getroffen, daß die Tierkörper und die zugehörigen
Eingeweide in nebeneinander befindlichen Behältern so untergebracht sind, daß eine
Verwechslung der Eingeweide nicht möglich ist. Diese Einrichtungen lassen sich jedoch
da nicht benutzen, wo das Ausschlachten höchstens in einzelnen Gruppen erfolg_ t
und nicht fortlaufend.
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Um nun die Vorteile der festen Ausschlachthaken mit ihren daneben
befindlichen Behältern für die Eingeweide mit den Vorteilen zu verbinden, die sich
aus der Anwendung einer Rohrrutschbahn ergeben, sind bei dem Schlachtstand gemäß
der Erfindung Vorkehrungen getroffen, die auch bei der Benutzung von Rohrrutschhaken
eine Verwechslung der Eingeweide ausschließen. Dabei müssen Vorkehrungen getroffen
sein, die ein Abnehmen der Rutschhaken unmöglich machen. Es sind in der Längsrichtung
des Ausschlachtstandes eine Anzahl Behälter zur Aufnahme der Eingeweide fest angebracht,
und die Rutschbahn ist auf der Länge des eigentlichen Schlachtstandes mit Sperrvorrichtungen
versehen, die zwar die Einführung einer Anzahl von Schlachttieren, die der Zahl
der Eingeweidegefäßeentspricht, ermöglichen, dann aber den Stand so lange absperren,
bis die tierärztliche Untersuchung beendet ist. Die Schlächter haben also nicht
die Möglichkeit, nach Beendigung des Ausweidens die Tierhälften abzubefördern, müssen
sie viehmehr bei den Eingeweidebehältern bis zur Aufhebung der Sperre hängen lassen.
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In der Zeichnung ist ein derartiger Ausschlachtstand schematisch und
mit seinen wesentlichen Einzelheiten beispielsweise veranschaulicht.
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Abb. t und z zeigen einen Querschnitt durch einen einzelnen Rohrstrang
bei freigegebenem und abgesperrtem Schlachtstand, Abb. 3 eine Seitenansicht zu Abb.
r und z, und Abb.4 den Schlachtstand schematisch in Draufsicht.
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Die ganze Länge des für den Ausschiachtstand
verwendeten
Rohrstrangesa ist ,hier beispielsweise in drei Abschnitte eingeteilt, und zwar soll
der Abschnitt A zum Abhängen der ausgeschlachteten Tiere benutzt werden, während
der Teil B den eigentlichen Schlachtstand darstellt und C den Anschluß, an die Zuführung
der Schlachttiere (bildet. Zwischen den Teilen -4 und B ist die weiter unten näher
beschriebene, hier zunächst mit dem Buchstaben D bezeichnete Sperrvorrichtung angebracht;
eine gleichartige Sperrvorrichtung befindet sich am Anfang des Ausschlachtstandes,
also nach dem Teil C 'hin, und es ist beispielsweise noch .eine dritte gleichartige
Sperreinrichtung,- etwa in der Mitte des Ausschlachtstandes, vorgesehen, um dadurch
im Bedarfsfalle .eine Vergrößerung des Abhängeraumes zu ermöglichen. Das Wesen der
Absperrvorrichtung besteht darin, daß durch geeignete Mittel ein unbefugtes Überführen
der Rohrrutsch!haken b von der einen Abteilung des Ausschlachtstandes in die andere
unmöglich gemacht wird. Die Absperreinrichtüng steht unter der Aufsicht der Schlachthauswärter
oder des Tierarztes und kann nur mit einem besonderen Schlüssel bedient werden.
Die Vorrichtung ist außerdem so eingerichtet, daß mit einem Blick zu sehen ist,
ob der Rohrs,'trang frei oder gesperrt ist.
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Auf dem .eigentlichen Schlachtstande B sind neben der Rohrrutschbahn
in gleichmäßigem Abstande eine Anzahl Behälter E fest angeordnet, die zur Aufnahme
der Eingeweide dienen und in gleicher Weise bei Schlachtständen mit festen Ausgchlachthaken
schon bekannt sind. Soll der Schlachtstand in Benutzung genommen werden, so wird
zunächst die vor dem Abhängeraum A :eingebaute Sperreinrichtung D so eingestellt,
daß eine Überführung von Rutschhaken von B nach A unmöglich ist. Dann werden die
auf den Rutschhaken hängenden, noch nicht ausgeschlachteten Tiere in den Raum B
überführt, und zwar soviele Tiere, als Behälter E vorgesehen sind. Es empfiehlt
sich dann, die nach dem Raum C zu liegende Absperreinrichtung ebenfalls so einzustellen,
daß weder eine Zurückführung noch ein Hinzubringen von weiteren Rutschhaken möglich
ist. Da sich dann innerhalb des .eigentlichen Ausschlachtraumes die Zahl der eingebrachten
Tiere mit der Zahl der Be hä,lter E deckt, so hat der nach beendetem Ausschlachten
die Untersuchung der Tiere iausfühxende Arzt,eine Gewähr dafür, daß in der gleichen
Reihenfolge, in der die Tiere im Ausschlachtraum hängen, auch die Eingeweide in
den Behältern E untergebracht sind, so daß eine Verwechslung nicht in Frage kommen
kann.
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Eine Ausführungsform der Absperrvorrichtung zeigen die Abb. i bis
3 beispielsweise. Auf dem Rohr a hängt in bekannter Weise der nicht abnehmbare Rutschhaken
b, -der wegen der Anordnung der Tragschienen c und des Anschlages d gegen unbefugtes
Abheben von der Rohrbahn gesichert ist. Mit dem Rohr a ist ein Stutzen.e starr verbunden,
der zur Führung der in ihrer Längsrichtung verschiebbaren Stange/ dient. Diese Stange
bil= det das eigentliche Sperrorgan, denn sie macht gemäß den Abb. 2 und-3 in ihrer
höchsten Stellung ein Vorbeischieben der Rohrrutschhaken unmöglich. In der Offenstellung
(Abt. i) hindert sie jedoch die Bewegung der Rutschhaken in keiner Weise. Soll der
Rohrstrang abgesperrt werden, so schiebt die mit der Bedienung der Absperreinrichtung
betraute Person einen entsprechend geformten Schlüssel in das untere Ende des Stutzens
e ein, so daß er den hier beispielsweise dargestellten Vierkant g übergreift, und
drückt die Stange/ nach oben, wobei. sich diese wegen der Anordnung der bajonettartigen
Schlitzführung h um 9o° dreht. Die Stange/ kommt dann aus der Lage
nach Abb. i in die Stellung nach Abb.2. Dabei schwenkt ein mit der Stange/ starr
verbundener Signalarm z' ebenfalls uni 9o° und ist, wie die Abb.2 und ¢ erkennen
lassen, für eine vor dem Rohrstrang . stehende Person weithin sichtbar. Soll der
Rohrstrang wieder freigegeben werden, so genügt hierzu eine Rückwärtsdrehung des
Schlüssels, da sich dann die Stange/ weder senkt und auch der Signalarm in seine
Ausgangsstellung zurückkehrt.
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Die Absperrvorrichtung wird, wie Abb. i und 2zeigen, zweckmäßig etwas
schräg angeordnet, um das Vorbeiführen der senkrecht hängenden Rutschhaken in keiner
Weise zu behindern.