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Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft vorm. Beck & Henkel, Kassel kür
das Schlachten von Kälbern geht die neuzeitliche Forderung dahin, nach Möglichkeit
ein Arbeitsfließverfahren wie für Rinder und Schweine einzuführen, bei welchem besondere
Arbeitszonen für Töten und Ausschlachten sowie für unreine und reine Arbeitsseiten
vorhanden sind, ferner bester Ablauf des Schlachtens einschließlich Zu- und Abtransport
sowie tierärztliche Untersuchung gewährleistet sind und Arbeitsleistungen wie Anhängen,
Umhängen und Transportieren von Hand vermieden oder zumindest sehr eingeschränkt
werden.
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Die Erfindung sucht daher die bestehenden Mängel zu beseitigen und
die Einrichtung im Sinne zeitgemäßer Arbeits- und Transportmethoden zu verbessern.
Eine nach der Erfindung ausgestaltete Schlachteinrichtung umfaßt erstens die Aufnahme-
und Abhängezone, zweitens die zentrale Abstech- und Entblutungszone und drittens
die Stände zum Ausschlachten und Untersuchen der Tiere einschließlich der Zu- und
Abtransportgleise.
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Sämtliche drei Zonen sind hintereinander angeordnet, derart, daB sich
alle Arbeitsgänge in Fließbandweise aneinander anschließen können und dabei eine
Trennung von unreiner und reiner Seite erzielt wird.
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Am vorderen Ende eines jeden Schlachtganges, das nach den Stallungen
zu liegt, werden die Tiere schlachtgerecht aufgestellt; im mittleren Teil werden
sie ausgeschlachtet und tierärztlich untersucht,
während der Abtransport
nach der den Stallungen abgelegenen Seite hin erfolgt. Hierdurch wird der Arbeitsgang
in einen mehr und -einen weniger schmutzigen Teil gegliedert. Der schmutzigste Teil
liegt auf der Seite der Stallungen, der sauberste auf der Seite des Abtransports
des ausgeschlachteten Fleisches.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Schlachteinrichtung
nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht und Fig. 2 den
Grundriß.
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Das der Stallung i entnommene Schlachttier wird derart aufgestellt,
daß es über eine Art Wiege, z. B.. einen Betonklotz 3, zu stehen kommt. Dieser soll
verhindern, daß das Tier nach dem Töten durch Bolzenschuß allzusehr zusammensackt.
Diese Wiege 3 hält vielmehr den Tierkörper einigermaßen aufrecht, wodurch er vom
schmutzigen Fußboden ferngehalten wird. Durch das Aufstellen des Schlachttieres
auf der Wiege 3, die fest mit dem Fußboden verbunden ist, wird schließlich noch
zwangläufig eine gewisse Ordnung und damit Übersicht erzielt. Jedes Schlachttier
kommt zwecks Tötung immer auf die richtige Stelle zu stehen, deren Lage genau der
einer Hubschwinge :2 entspricht.
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Bevor die Tötung des Tieres durch Bolzenschuß erfolgt, wird dem Kalb
eine Seilschlinge 4 um die Hinterbeine gelegt und diese an einem Transporthaken
5 befestigt, der an der elektrisch betätigten, herabgelassenen Schwinge 2, hängt.
Die Schwinge bildet das vordere Ende einer Ausbluteschiene 6 und dient dazu, das
durch Bolzenschuß getötete Schlachttier hochzuheben und auf die Ausbluteschiene
6 zwecks Vornahme des Blutentzuges abzusetzen. Die Schwinge wird durch einen Elektrozug
7 mit Druckbirnenschaltung 8 betätigt. Zur Erzielung einer größeren Schlachtleistung
ist die Schwinge 2 erfindungsgemäß als Doppelschwinge ausgebildet. Während der eine
Schwingarm sich nach oben bewegt und ein Schlachtstück auf die Ausbluteschiene absetzt,
senkt sich der zweite Schwingarm und geht in dieAufnahmestellung. Der zur Verwendung
kommende Elektrozug 7 ist dementsprechend ausgebildet.
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Sobald die Seilschlinge 4 in erwähnter Weise um die Hinterbeine des
Schlachttieres gelegt und mitsamt dem Transporthaken 5 an den in der Aufnahmestellung
befindlichen Schwingarm angehängt ist, wird das Tier durch Bolzenschuß getötet und
der Schaltknopf 8 des Elektrozuges 7 betätigt, worauf der Schwingarm das Schlachttier
hochzieht und nach der Erreichung der Höchststellung auf die Ausbluteschiene 6 absetzt,
die sich an die Schwinge anschließt. Inzwischen ist der zweite Schwingarm an dem
Tier vorbei in Tiefstellung gegangen, so daß sich der Arbeitsgang wiederholen kann,
ohne daß eine Wartepause entsteht.
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Ist das Schlachttier mit _Hanfschlinge 4. und Haken 5, den Kopf nach
unten, auf der Ausbluteschiene angelangt, :so erfolgen das Abstechen im Hängen und
das Ausbluten. Parallel zu der Ausbluteschiene 6, jedoch etwa 30 cm tiefer,
liegt die eigentliche Transportbahn 9, welche zu den Schlachtständen fo und von
diesen zwecks Abtransports der Schlachtstücke zu den Kühlräumen führt.
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Die Ausblüteschiene-6 ist in der Praxis etwa 5 m lang, so daß eine
größere Anzahl von Tieren zum Abstechen und Ausbluten abgestellt werden kann. Die
Ausbluteschiene 6 neigt sich mit ihrem den Stallungen abgelegenen Ende i i bis unter
die Höhe der tiefer liegenden Transportbahn g. Ist die Ausblutung eines auf die
Ausbluteschiene 6 abgesetzten Tieres erfolgt, so wird in eines der über die Seilschlinge4
hinausragenden Hinterbeine des Schlachttieres ein Transporthaken 12 gesteckt und
dieser auf die Transportbahn 9 lose aufgelegt. Wird alsdann der Tierkörper, dessen
Last vorläufig noch an der um die Hinterbeine des Tieres gelegten Seilschlinge hängt,
auf der Ausbluteschiene an deren hinteres, sich abwärts neigendes Ende geschoben,
so senkt sich die Last und geht infolge des Vorhandenseins des Transporthakens 12,
welcher einereits in einem Hinterbein des Schlachttieres steckt und mit seinem anderen
Ende auf der Transportbahn 9 aufliegt, selbsttätig von der Ausbluteschiene 6 auf
die Transportbahn 9 über, die zu den nebeneinanderliegenden Schlachtständen i -o
führt. Eine Hebe- oder Umhängearbeit seitens des Metzgers wird also vermieden.
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Die Schlachtstände fo sind mittels Weichen an die Transportbahn g
angeschlossen. Man kann daher jeden Stand beschicken oder entleeren, ohne die Arbeit
auf benachbarten Ständen stören oder bei der Beschickung oder Entleerung warten
zu müssen. Beim VTbergang des Tieres von der Ausbluteschiene 6 auf die Transportbahn
9 lockert sich die Seilschlinge 4 mit Haken 5 ; sie wird nach unten abgestreift
und zur Wiederverwendung frei. Das Tier hängt nun mit einem Haken i2 und an einem
Bein an der Transportbahn 9, auf der es störungslos jedem beliebigen Schlachtstand
fo zugeführt werden kann.
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Ist das an einem Bein hängende Tier auf einem der Schlachtstände fo
angelangt, so wird das frei hängende zweite Bein an einem ortsfesten Haken 13 angehängt,
damit auf diese Weise die Schlachtstellung erzielt wird und die Ausschlachtung vorgenommen
werden kann. ZumAusschlachten hängen also die Tiere mit einem Bein an dem auf der
Transportbahn 9 beweglichen Transporthaken 12 und mit dem anderen Bein an einem
festen Haken 13. Die Tiere hängen somit fest und nebeneinander, was für die Verrichtung
des Schlachtens wie der Untersuchung wichtig ist. Des weiteren ist der Vorteil erreicht,
daß ein besonderer Gang 14 für den Zu- und Abtransport der Tierkörper und ein zweiter
Gang 15 für das Ausschlachten, die Untersuchung und den übrigen Verkehr vorhanden
sind.
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Die Organe werden neben jedem Schlachtstück an besondere ausziehbare
Haken abgehängt und die Innereien auf Untersuchungstische 16 abgelegt. Sind Ausschlachtung
und tierärztliche Untersuchung vollzogen, so wird das 'Bein des Schlachttieres,
das
am festen Huken 13 hängt, einfach von diesem abgestoßen, wonach der Tierkörper wieder
an einem Bein am beweglichen Transporthaken i2 hängt und, ohne umhängen zu müssen,
auf der in den Kühlraum führenden Transportbahn abgeschoben werden kann.