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Transportanlage für Schlachthäuser Es ist allgemein Brauch, bei Schlachthäusern
die ausgeschlachteten Tiere von dem eigentlichen Schlachtstand in einen Raum zu
befördern, in dem der Verkauf erfolgt bzw. von dem aus die Schlächter die ihnen
gehörigen Tierkörper abholen. Sowohl auf dem eigentlichen Schlachtstand als auch
in den Nebenräumen finden zum Transport der Tiere häufig Rohrrutschbahnen Verwendung,
doch läßt sich bei der üblichen Ausführung der Bahn der verfügbare Raum nicht voll
ausnutzen. Im Schlachtraum müssen die Stränge der Rohrrutschbahn einen verhältnismäßig
großen Abstand voneinander haben, um ein bequemes Ausschlachten zu ermöglichen,
während in den Abhänge- bzw. Verkaufsräumen die Tierkörper dicht nebeneinander untergebracht
werden könnten. Anderseits muß dafür Sorge getragen werden, daß unbedingt die zusammengehörigen
Tierhälften auch zusammenbleiben, und man kann daher nicht einfach in den Abhängeräumen
bzw. Verkaufsräumen mehrere Rohrstränge nebeneinander anbringen und diese durch
gewöhnlich@e Weichen mit der Rutschbahn im Schlachtstande verbinden..
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Die Erfindung betrifft nun eine Transportanlage für Schlachthäuser,
bei der es einerseits ermöglicht wird, im Abhänge- bzw. Verkaufsrauen mehrere Rohrstränge
nebeneinander zu lagern, und anderseits eine unbedingte Gewähr dafür geboten ist,
daß die zusammengehörigen Tierhälften auch stets auf die gleiche Rutschbahn gelangen.
Es wird im Abhänge- bzw. Verkaufsraum zu beiden Seiten der üblicherweise vorgesehenen
Transportbahn für die an andere Stellen zu transpertierenden Tiere eine aus je zwei
Rohren bestehende Rohrrutschbahn angebracht, so daß also im ganzen vier Rohrstränge
vorhanden sind. An diese parallelliegenden Stränge sind kurze Gleisstücke angesetzt,
die paarweise so verlaufen, daß sie mit drehbaren Gleisstücken in Verbindung kommen
können, die an die Doppelrutschbahn im Schlachtraum angeschlossen sind. Die ,erwähnten
Gleisstücke lassen sich nur gemeinsam bewegen und körnten je nach Bedarf mit der
einen oder anderen Doppelrutschbahn im Verkaufsraum in Verbindung gebracht werden.
Hierbei läßt es sich nicht vermeiden, daß sich die Gleisstücke während ihrer Bewegung
mit den fest angeordneten Gleisteilen überschneiden, und erstere müssen daher, um
eine Verstellung überhaupt zu ermöglichen, über die festen Gleisteile in geeigneter
Weise hinweggehoben werden.
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Ist vom Schlachtstande aus die eine Doppelbahn im Verkaufsraum mit
Tierkörpern besetzt, so werden die drehbaren Gleisstücke umgeschaltet, und es gelangen
nunmehr die geschlachteten Tiere auf die zweite, parallel zu der ersteren verlaufende
Doppelbahn. Da sich die drehbaren Gleisstücke stets zur selben Zeit bewegen, so
kann es gar nicht vorkommen, daß die zusammengehörigen Tierhälften voneinander getrennt
werden und auf einen falschen Rohrstrang geraten.
Besonders wichtig
ist bei der Anordnung der Rohrrutschbahn, daß ein Abheben der Rutschhaken unter
allen Umständen verhütet wird. Die festen Stränge der Rutschbahn besitzen in bekannter
Weise eine über den Rohren verlaufende Schiene, die in Verbindung mit an den Rutschhaken
angebrachten Nasen ein Abheben dieser Haken unmöglich macht. Eine gleichartige Einrichtung
muß auch bei den drehbaren Gleisstücken vorgesehen sein..
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
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In dem Schlachtraum A sind in üblicher Weise die beiden Rohrstränge
a untergebracht, die bekanntermaßen mittels' entsprechend geformter Bügel an Formeisenträgern
aufgehängt sind. Der Abhänge- bzw. Verkaufsraum B enthält zu beiden Seiten der Transportbahn
b je zwei. parallel verlaufende Stränge c einer Rohrrutschbahn, die in gleicher
Weise wie die Bahn a ausgebildet ist. An dem nasch dem Schlachtraum A hin. gerichteten.
Ende dieser Rutschbahnen sind kurze Gleisstücked angebracht, die paarweise so verlegt
-sind, daß ihre Verlängerung durch die Drehpunkte e der verstellbaren Rohrstränge
f hindurchgehen würde. Aus den Abb. 3 und 4 ergibt sich, daß auch die Rohrstücke
d durch Formeisenschienen g überdeckt sind, doch ist zur Vereinfachung der Zeichnung
die Verbindung zwischen den Rohren d und den Formeisenschienen nicht dargestellt.
Die Rohrstränge f sind mit zweckmäßig U-förmig gestalteten Bügeln h so verbunden,
daß zwar die Rutschhaken i über die Rohre hinweggleiten können, ein Abnehmen der
bekanntermaßen mit Nasen k versiehenen Rutschhaken! aber nicht möglich ist. Die
oberen, waagerecht verlaufenden Enden der Bügel h stehen durch eine gelenkig angeschlossene
Stange l in Verbindung, bewegen sich also stets gemeinsam. Die Stange l ist an einem
kleinen Wagen m aufgehängt, der mittels der Zugseile n und o auf einer Kurvenbahn
p verschoben werden kann. Diese Anordnung ist notwendig, um die Rohrstränge f anheben
zu können, da diese bei ihrer Verschiebung in einer waagerechten Ebene sonst gegen
die feststehenden Teile d stoßen würden. Gemäß Abb. 3 nehmen die Rohrstränge f die
Stellung nach Abb. i ein. Um die Verbindung gemäß Abb. 2 herzustellen, wird ein
Zug auf das Seiln in der in Abb. 3. angegebenen Pfeilrichtung ausgeübt; der Wagenur
bewegt sich auf der Kurve p nach hoben und hebt demgemäß die Rohre f über die Stangen
d hinweg. Am anderen Ende der Kurvenbahn gleitet der Wagen m wieder nach unten,
und auf diese Weise kommen die Rohre f in die Stellung gemäß Abb. 2.
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Die Verbindung zwischen den Rohrbahnena und den Bahnen c kann auch
in anderer Weise .erfolgen, sofern nur dafür gesorgt ist, daß die zusammengehörigen
Fleischstücke stets auf zwei nebeneinanderlieglende Bahnen des Verkaufsraumes gelangen
und stets ein Abheben der Rutschhaken von der Rohrbahn verhindert wird.