-
Karren, insbesondere für den Transport größerer Schlachtviehteile
Die Erfindung betrifft einen Karren, insbesondere für den Transport von größeren
Schlachtviehteilen in Schlacht- und Kühlräumen. Bei den bisher bekannten Transportkarren
dieser Art wurde das zu transportierende Gut, z. B. Schlachtviehteile, im Schlachthaus
auf den Transportkarren oder -wagen gelegt und am Ende des Transportweges, z. B.
im Kühlhaus, wieder abgeladen und hier gestapelt. Wird das Fleisch später aus dem
Kühlhaus abtransportiert, so wird es wieder aufgeladen und am anderen Ort, z. B.
in Eisenbahnwagen, auf Lastwagen oder an einer besonderen Verarbeitungsstelle abgeladen.
Das wiederholte Auf- und Abladen bedeutet nicht nur eine vermehrte Arbeit, sondern
auch einen erheblichen Zeitverlust, d. h. in beiden Fällen einen erhöhten Kostenanfall.
Man ist daher in größeren Betrieben dazu übergegangen, innerhalb der Schlachthäuser
und der Kühlhäuser, gegebenenfalls auch auf den Verbindungswegen zwischen den Häusern,
Hängebalinen zu verwenden, an denen die Schlachtviehteile mittels rollender Aufhängevorrichtungen
transportiert werden. Diese Hängebahnen haben jedoch eine Reihe von -Nachteilen.
Zunächst sind sie überhaupt nur dort wirtschaftlich, wo eine gewisse Zahl von Vieh
fortlaufend geschlachtet wird, also in erster Linie in Großbetrieben. Die Hängebahn
ist teuer in ihrer Anlage und Montage und bedarf eines kontinuierlichen Betriebes,
wenn sie rentabel sein soll. Darüber hinaus hat sie aber noch den Nachteil, daß
z. B. die Beschädigung einer einzigen Weiche unter Umständen den ganzen Betrieb
längere Zeit stillsetzen kann. Hängebahnen mit toten Geleisen, auf denen die hängenden
Schlachtviehteile im Kühlhaus abgestellt werden, haben den :Nachteil, daß das zuletzt
eingebrachte Kühlgut zuerst wieder das Kühlhaus verläßt und das früher eingebrachte
Kühlgut ungewöhnlich länge im Kühlhaus verbleibt. Will man dies vermeiden, so muß
man Schleifengeleise einrichten, wozu man weiterhin Platz und Geld benötigt.
:111e
diese Nachteile werden durch den Transportkarren nach der Erfindung behoben. Dieser
Transportkarren besteht aus einem waagerechten Grundgestell, auf dem zwei aufrecht
stehende, gegeneinander geneigte, etwa rechteckige Tragrahmen angeordnet sind, deren
obere, parallel zueinander laufende Längsholme zur Aufnahme von Aufhängevorrichtungen
dienen. Grundgestell und Tragrahmen sind zweckmäßigerweise aus miteinander verschweißten
Rohren hergestellt und auf zwei mittlere Räder gesetzt, die zusammen mit an den
Stirnseiten des Karrens angeordneten schwenkbaren Stützrollen einen Leichten und
wendigen Transport des Karrens ermöglichen. Mittels einfacher Aufhängevorrichtungen,
die an den oberen Längsholmen der Tragrahmen verschiebbar angebracht sind, ist es
möglich, zwei Reihen von Schlachtviehteilen in dem Transportkarren nach der Erfindung
unterzubringen. Die verschiebbaren Aufhängevorrichtungen bestehen aus einem einfachen
Eisenstab, dessen eines Ende einen der beiden oberen Längsholme der Tragrahmen schleifenförmig
umfaßt und mit einem Bolzen gesichert ist, während er auf dem anderen Längsholm
aufliegt und über diesen schräg nach oben hinausragt. Das zugespitzte freie Ende
ist leicht nach unten abgebogen, so daß die Schlachtviehteile ohne Mühe aufgehängt
werden können.
-
Der Transportkarren nach der Erfindung weist alle Vorteile einer einfachen
und wirtschaftlichen Transporteinrichtung auf. Eine Umladung des Fleisches im Kühlhaus
ist nicht erforderlich, da die Karren unmittelbar im Kühlhaus abgestellt werden
können. Der Raumbedarf für einen derartigen Karren ist nicht größer als der für
zwei benachbarte Hängebahnen, die zusammen die gleiche -Menge Schlachtvieh aufnehmen
wie der Karren. Zu- und Abführungsgeleise zu den Aufbewahrungsstellen sind nicht
erforderlich, und die Kosten für die entsprechende Zahl von Karren sind nicht höher
als die für die Hängebahnen mit ihren oft sehr schwierigen Montagebedingungen. Der
Transportkarren nach der Erfindung hat aber noch den weiteren Vorteil, daß er einen
gemischten Betrieb ohne weiteres zuläßt, d. h. in Räumen mit llängebahnanlagen wird
der Karren mit Hilfe einer einfachen Einrichtung an den oberen Längsholmen seiner
Tragrahmen an die Hängebahn angehängt und in den Räumen oder auf den Wegen, in denen
sich eine Hängebahnanlage nicht rentiert oder ihre Anlage technisch schwierig ist,
fährt der Karren auf seinen Rädern. Der Transportkarren nach der Erfindung ist also
nicht nur für Klein-und :Mittelbetriebe ohne Hängebahnen vorteilhaft, sondern rentiert
sich auch in Betrieben mit Hängebahnen. Vor allem verleiht er dem Betriebe eine
hohe Sicherheit, da selbst im -Tischbetrieb beim Ausfall der Hängebahn der Transport
ungehindert auf dem Boden ablaufen kann.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Karrens nach der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht des Karrens, Abb.
2 eine Draufsicht auf den Karren, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-11I in
Abb. i und Abb. 4 eine Ansicht der Aufhängevorrichtung in größerem Maßstabe.
-
Das Grundgestell des Karrens besteht aus dem Rohrrechteck i. Auf diesem
angeordnet und mit ihm an den Stellen 2 verschweißt sind die Tragrahmen 3 und 4.
Sie stehen aufrecht und sind oben gegeneinander geneigt. Die beiden oberen Längsholme
sind miteinander durch die Querstreben 5 verbunden. Desgleichen verbinden Streben
6 die unteren Längsholme der Tragrahmen 3 und 4 mit dem Grundgestell 1, während
die unteren Längsholme untereinander durch die Streben 7 verbunden sind. Zusammen
mit den mittleren Kreuzstreben die die unteren mit den oberen Längsholmen beider
Tragrahmen 3 und .I über Kreuz verbinden, ergibt sich ein außerordentlich steifer
aber trotzdem leichter Verband, der allen .-1ilforderuiigen gewachsen ist, die an
den Karren im Rahmen eines schweren und robusten Betriebes gestellt werden. Sämtliche
Teile des Grundgestelles, der Tragrahmen und ihrer Versteifungen sind aus Rohren
hergestellt und miteinander verschweißt.
-
Das Fahrwerk besteht aus den beiden Laufrädern 9 und io, die in den
Lagerböcken i i am Grundgestell und den unteren Längsholmen der Tragrahmen 3 und
4 gelagert sind. An den Stirnseiten sind an sich bekannte Stützrollen 12 und 13
angeordnet.
-
In engstem Zusammenhang mit der Ausbildung und Anordnung der Tragrahmen
3 und 4 stehen die Aufhängevorrichtungen (Abb. 4), die aus einem einfachen Eisenstab
bestehen, der an seinem einen Ende zu einer Schleife 11 gebogen ist, mit der er
einen der oberen Längsholme der Tragrahmen umfaßt, während er auf dem anderen aufliegt.
Die Sicherung erfolgt durch einen Bolzen 15, der eine Längsverschiebung der Aufhängevorrichtung
auf dem Längsholm zuläßt. Das über den anderen Längsholm des Tragrahmens .I hinausragende
Ende 16 der Aufhängevorrichtung ist zweckmäßigerweise zugespitzt und seine Spitze
leicht nach unten abgebogen. Diese Ausführung ermöglicht eine bequeme und leichte
Aufhängung und Abnahme der Schlachtviehteile.
-
Obgleich der Karren nach der Erfindung für den Transport von Schlachtviehteilen
besonders geeignet ist, so ist seine Awi-endungsmöglichkeit doch keineswegs darauf
beschränkt, sondern er ist überall dort mit dem gleichen Vorteil zu gebrauchen,
wo es sich um den Transport und die vorübergehende Aufbewahrung von größerem zweckmäßigerweise
aufzuhängendem Gut handelt.