DE46169C - Elektrische Wägemaschine - Google Patents
Elektrische WägemaschineInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT,
Elektrische Wägemaschine.
Die vorliegende Erfindung besteht in der Anwendung der elektromotorischen Kraft zum
Bewegen der Gewichte von Wägeapparaten in solcher Weise, dafs die Gewichte veranlafst
werden, sich selbstthätig zu bewegen, wenn die zu wägenden Waaren auf die Waagschale
oder Plattform gelegt oder von derselben herabgenomrhen werden. Sie ist bei allen Arten
von Wägeapparaten, bei welchen ein Waagebalken vorhanden ist, anwendbar.
Um die Erfindung auszuführen, werden ein oder mehrere Elektromotoren mit dem Waagebalken
elektrisch verbunden und durch einen elektrischen Strom in Bewegung gesetzt, welcher
von einer Batterie oder einer anderen Elektricitätsquelle nach Contactstücken geleitet
wird, mit welchen die freien Enden des Waagebalkens oder ein von dem Waagebalken getragener
Zeiger in Berührung kommen, wenn der Waagebalken sich hebt oder senkt oder schwingt.
Auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulichen die Fig. 1 und 2 in Seitenansicht und
im Grundrifs eine Anwendung meiner Erfindung auf eine Schnellwaage mit Laufgewicht,
bei welcher der Motor in dem Laufgewicht enthalten ist.
Das freie Ende des auf Schneiden O ruhenden Waagebalkens A ist mit Contactstücken
KK1 versehen, welche sich gegenüber ebensolchen
in dem oberen unä dem unteren Theil der Waagebalkenführung angebrachten
Contactstücken J1 J befinden.
Das Laufgewicht kann aus einem Wagen B mit Nuthen- oder Flantschenrädern W oder
einem ähnlichen Mechanismus bestehen, so dafs es befähigt ist, frei von einem bis zum anderen
Ende des Waagebalkens A zu laufen. Dieses Gewicht trägt ein Triebrad P, welches so
angeordnet ist, dafs es bald mit einer unteren Zahnstange Q und bald mit einer oberen Zahnstange
Q1, welche Zahnstangen sich längs einer Seite des Waagebalkens A erstrecken, in Eingriff
gebracht werden kann.
Der Trieb P ist durch ein Zahnräderwerk mit der Triebwelle oder Spindel T eines von
dem Laufgewicht getragenen Elektromotors C verbunden und mit einer geeigneten Umsteuerung
gekuppelt, um die Bewegung des Laufgewichtes umkehren zu können, d. h. das Laufgewicht zu veranlassen, auf dem Waagebalken
entweder nach innen oder nach aufsen zu laufen.
Auf der oberen Seite des Waagebalkens A sind zwei metallene, elektrische Leiter bildende
Stangen L und L1 angeordnet, welche sich von dem einen bis zum anderen Ende des
Waagebalkens erstrecken, aber isolirt von demselben sind. Mit diesen Leitern LL1 ist der
Elektromotor C des Laufgewichtes durch die Contactfedern bezw. Schleifencontacte MM1
in leitender Verbindung.
Wenn das Gewicht sich nahe dem Drehpunkt O des Waagebalkens, d. h. in seiner
gewöhnlichen Ruhelage befindet, so ruht der
Contact M auf dem isolirten Stück JV, und in diese Ruhelage wird das Gewicht durch den
Motor immer zurückgeführt, wenn nicht gewogen wird.
Sobald der Strom durch den Leiter L, den Contact Ai1 und den Motor C geht, versetzt
der Motor C das Triebrad P in Umdrehung und veranlafst dasselbe, sich auf der unteren
Zahnstange Q in der Richtung nach dem freien Ende des Waagebalkens hin abzuwälzen. Geht
dagegen der Strom durch den Leiter L1, so wird der Trieb P veranlafst, sich auf der oberen
Zahnstange Q1 abzuwälzen und dadurch das
Laufgewicht zurück nach dem Drehpunkt O hin zu bringen.
Die oben genannten Contactstücke /1J der
Führung für das freie Ende des Waagebalkens sind mit dem einen Pol einer galvanischen
Batterie (welche passend in der hohlen Tragesäule untergebracht sein kann) in Verbindung,
deren anderer Pol mit der Schneide O am anderen Ende des Waagebalkens verbunden
ist. Der Stromkreis wird geschlossen durch das Heben oder Senken des Waagebalkens,
indem dadurch das eine oder das andere der Contactstücke K1K, von denen das eine mit
dem Leiter L und das andere mit dem Leiter JL1 in Verbindung steht, mit dem Contactstück
/ bezw. J1 in leitende Berührung kommt. Der elektrische Strom geht dann von dem betreffenden
Contact J1K1 oder JK durch den
Leiter L oder L1 in den Elektromotor und von da durch die Schneide O des Waagebalkens
zurück nach dem anderen Pol der Batterie.
Die beiden Pole können auch mit demselben Ende des Waagebalkens verbunden
sein; es sind dann aber entsprechende doppelte Contactstücke in der Waagebalkenführung vorzusehen.
Von den Zahnrädern ClC2CaCiC5, welche
die Bewegung der Welle T des Motors C auf den Trieb P übertragen, bildet das Zahnrad
C? mit dem Trieb P ein Stück, welcher, wie bereits erwähnt, sich abwechselnd auf der
oberen Zahnstange Q.1 und der unteren Zahnstange Q abwälzen soll. Zu diesem Zweck ist
die Achse P1 des Triebes P in dem Ende eines Hebels oder Armes R, Fig. 2, befestigt,
welcher auf die centrale Nabe eines Balanciers D aufgekeilt ist. Dieser Balancier D und der
Hebel R schwingen um den Zapfen F, welcher seitlich an dem Wagen befestigt ist und
zugleich als Drehachse für die Räder C4 und C3
dient, welche aus einem Stück bestehen. Der Balancier D ist mit Ankern 5 und S1 aus
weichem Eisen ausgerüstet, unter welchen zwei an dem Wagen angebrachte Elektromagnete
E und E1 angeordnet sind, welche letzteren die Umkehrung der Bewegung des
Laufgewichtes veranlassen.
Wenn nämlich S von E angezogen ist, so steht P mit Q1, und wenn S1 von E1 angezogen
ist, so steht P mit Q in Eingriff.
Von dem Balancier D springen nahe an dessen Drehpunkt nach unten zwei Hörner vor, welche
Stifte G G1 tragen, die unter ein Querstück H2 greifen. Dieses Querstück H% steht durch eine
Stange H0 mit einem Bremsschuh H in Verbindung,
welcher durch eine die Stange H0 umgebende Feder H1 an den Umfang einer
auf die Motorwelle T gekeilten Scheibe / angedrückt erhalten wird und dadurch die Bewegung
des Motors hemmt. Sobald aber der Anker S oder S1 angezogen wird, hebt gleichzeitig
einer der Stifte G G1 das Querstück H2 und entfernt infolge dessen den Bremsschuh
von der Scheibe 7, so dafs dann der Motor sich drehen kann.
Im gewöhnlichen Zustande der Waage, d. h. wenn keine Last auf der Waagschale oder
Plattform liegt, ist der untere Contact K von dem Contact J und der obere Contact K1
von dem Contact J1 entfernt, das Ende des Waagebalkens also in der Mitte zwischen den
Contacten JJ1 und der Stromkreis der Batterie offen. Das Laufgewicht befindet sich nahe dem
Drehpunkt O und der Contact M auf dem neben dem Stützpunkt O gelegenen isolirten
Stück JV. In diese Lage kehrt das Laufgewicht nach jeder Wägung zurück.
Wenn die zu wägende Last auf die Plattform gelegt ist, so hebt sich das freie oder
äufsere Ende des Waagebalkens und das Contactstück K1 kommt mit dem oberen Contactstück
J} der Führung in Berührung und der Strom geht durch den isolirten Leiter L1, den
Schleifcontact JVf1, den Elektromagneten E1 in den Motor C und von da durch den Waagebalken
A und die Schneiden O nach der Batterie zurück. Der Anker S1 wird von dem
erregten Elektromagneten Ji1 angezogen und
dadurch der Trieb P. mit der unteren Zahnstange Q in Eingriff gebracht. Zu gleicher Zeit
hebt der Stift G in dem Balancier D den Bremsschuh H, worauf der nicht mehr gehemmte
Motor C sich in Bewegung setzt. Da hier angenommen ist, dafs der Motor sich in
der Richtung des Pfeiles dreht, so rollt der Trieb P auf der Zahnstange Q entlang und
damit wird auch das ganze Gewicht von dem Drehpunkt O des Waagebalkens nach aufsen
bewegt, bis es (in derselben Weise, als wenn es von Hand bewegt wird) der Last auf der Plattform
das Gleichgewicht hält. In dem Augenblick, wo dies stattfindet, entfernt sich das Contactstück
K1 an dem freien Ende des Waagebalkens von dem Contactstück J1, wodurch
der Stromkreis unterbrochen, der Bremsschuh H durch die Feder H1 sofort herabgedrückt
und der Motor C angehalten wird.
Sollte das Gewicht über den Gleichgewichtspunkt hinausgehen, so kommt das untere Contactstück
K des Waagebalkens mit dem Contactstück / in Berührung und der Stromkreis
wird geschlossen. Der Strom fliefst dann durch den Leiter L und den Schleifcontact M nach
dem Elektromagneten E, welcher den zugehörigen Anker S des Balanciere D anzieht, dadurch
den Bremsschuh H hebt und dem Motor C gestattet, sich wieder zu drehen. Das
entgegengesetzte Ende des Balanciere D geht dabei gleichzeitig nach oben und bringt den
Trieb P aufser Eingriff mit der unteren Zahnstange Q und in Eingriff mit der oberen Zahnstange
Q1. Der Trieb P wird daher das Gewicht nach rückwärts gegen den Drehpunkt O
führen, bis es den Punkt erreicht, wo das Gewicht die zu wägende Last im Gleichgewicht
hält; der Stromkreis wird dann wieder unterbrochen und der Motor durch die Bremse H
angehalten.
Das angezeigte Gewicht kann in der gewöhnlichen Weise von einer Theilung abgelesen
werden, welche an irgend einer geeigneten Stelle des Waagebalkens angebracht ist.
Sobald die gewogenen Güter von der Plattform herabgenommen sind, kommt das Contactstück
K an dem freien Ende des Waagebalkens von selbst mit dem unteren Contactstück
/ in Berührung. Der Strom geht dann in den Elektromagneten E, die Bremse H wird
gehoben und der Trieb P mit der oberen Zahnstange Q1 in Eingriff gebracht, wodurch
das Gewicht rückwärts in die Ruhelage nahe dem Drehpunkt gerollt wird.
Damit das Gewicht an keinem Ende des Waagebalkens zu weit laufen kann, wird einerseits
nahe dem Drehpunkt der Stromkreis zwischen dem Elektromotor und den Leitern L L1
durch das isolirte Stück N unterbrochen und andererseits das Gewicht durch die Waagebalken- ■
führung bezw. das Contactstück J1 gehemmt.
Anstatt der beschriebenen Motoranordnung, nämlich eines Motors mit Stromumkehrungsvorrichtung,
kann man auch einen· umsteuerbaren Motor oder zwei Motoren anwenden.
Im letzteren Falle finden zwei von einander unabhängige Treibräder an Stelle des einen
Triebes P Verwendung. Diese Treibräder greifen jedes in eine besondere Zahnstange des Waagebalkens
ein und sind jedes für sich durch einen geeigneten Mechanismus mit den bezw. Treibwellen
der beiden besonderen Elektromotoren verbunden, welche so angeordnet sein können,
dafs sie sich gemäfs den relativen Lagen der Triebräder und der Zahnstangen in entgegengesetzten
Richtungen oder in derselben Richtung umdrehen, und dafs sie mit dem Laufgewicht
in Verbindung stehen oder einen Theil desselben bilden. Die isolirten Leiter können
sich ebenfalls längs der oberen und der unteren Seite des Waagebalkens, isolirt von demselben,
erstrecken, und jeder Motor kann durch Schleifcontact mit einem der Leiter verbunden sein.
Durch das Heben oder Senken des Waagebalkens würde der obere oder untere Leiter mit den Contactstücken J1 oder J der Waagebalkenführung
in Berührung kommen und so der Stromkreis des einen oder des anderen Motors geschlossen und der Strom durch den
Drehpunkt O oder in anderer passender Weise nach dem anderen Pol der Batterie zurückgeführt
werden. Der eine oder der andere Trieb würde dann durch den zugehörigen Motor in Bewegung gesetzt und das Laufgewicht
veranlassen, von dem Drehpunkt O fort oder nach dem Drehpunkt O hin zu laufen,
wie dies der Fall erheischt. Die Wirkung würde im Uebrigen dieselbe sein, wie oben
mit Bezug auf Fig. ι und 2 beschrieben wurde.
In Fig. 3 ist in perspectivischer Ansicht eine Laufgewichtswaage gezeichnet, deren Laufgewicht
so angeordnet ist, dafs es durch einen der beiden nahe dem Drehpunkt des Waagebalkens
A an diesem angebrachten Motoren in der einen oder der anderen Richtung selbstthätig
bewegt werden kann. Das Laufgewicht B bildet die Mutter für die Schraube Q,
an deren Ende ein Zahnrad P befestigt ist. Das letztere wird in der einen oder der anderen
Richtung gedreht durch die Triebe C1 C2, welche auf der Treibwelle des Motors C
bezw. C* aufgekeilt sind. Das Gewicht B ist auf seiner unteren Seite mit einer V-förmigen
Nuth versehen, in welche der entsprechend geformte Waagebalken A eingreift, so dafs das
Gewicht daran verhindert ist, sich mit der Schraube herumzudrehen. In dem freien (linken)
Ende des Waagebalkens sind zwei Näpfe L und Mangebracht, welche Quecksilber enthalten
und durch Drähte mit dem einen Pol jedes Motors verbunden sind. Unterhalb dieser Näpfe
sind auf dem seitlichen Arm des Waagegestelles zwei runde Quecksilbernäpfe L1 und M1 befestigt
und durch Drähte mit dem anderen Pol jedes Motors verbunden. Der Stromkreis wird geschlossen durch Spitzen oder Contactstücke,
welche von dem Waagebalken bezw. der Waagebalkenführung getragen werden und in das Quecksilber in den Näpfen eintauchen,
wenn der Waagebalken sich hebt oder senkt.
Zum Hemmen der Bewegung der Motoren CC* dienen Hebelbremsen HH1 welche auf
Scheiben / der Motorenwellen wirken. Die unteren Enden dieser Hebelbremsen bilden,
unterhalb der Drehpunkte der letzteren Anker für die Elektromagnete E und die oberen
Enden dieser Hebelbremsen sind durch eine Spiralfeder mit einander verbunden, welche den
Zweck hat, die Bremsen immer angezogen zu
erhalten, bis sie durch die Magnete E, indem diese die Anker anziehen, abgezogen werden.
Die Batterie JV kann passend in dem hohlen Fufs des Ständers V untergebracht werden und
die Motoren CC* können von beliebiger Construction sein, weshalb ich auch davon abgesehen
habe, eine bestimmte in der Zeichnung darzustellen.
Die elektrischen Leiter würden, obgleich sie in der Zeichnung nur als Drähte dargestellt
sind, als dünne Metallstäbe auszuführen sein, die verborgen angebracht sind, z. B. unterhalb
der Waage und innerhalb des hohlen Ständers.
In Fig. 4 habe ich eine andere Anordnung der Schnellwaage mit einem Motor C zum Bewegen
des Gewichtes B dargestellt. Derselbe ist mit einer geeigneten elektromagnetischen Umsteuerungsvorrichtung
versehen, um seine Bewegungsrichtung zu ändern.
Die Motorwelle (oder eine von derselben getriebene Welle) ist in diesem Falle als Schraubenspindel
Q ausgebildet, welche durch das mit Muttergewinde versehene Gewicht B hindurchgeht
und das letztere nach der einen oder der anderen Richtung hin verschiebt, je nach der
Drehungsrichtung des Motors, welche durch die Stromschliefsung durch die Contacte J1K1
oder JK am Ende des Waagebalkens bestimmt wird.
Fig. 5 zeigt meine Erfindung in Anwendung an einer gleicharmigen Balkenwaage. Der
Waagebalken A ruht in üblicher Weise auf einer Säule B und seine Enden gleiten in Führungsschleifen,
welche mittelst der Arme B1 an der Säule B befestigt und mit Contactstücken
ausgerüstet sind, die mit einer Batterie oder sonstigen Elektricitätsquelle in Verbindung
stehen. Der Balken A trägt eine Schraube C, auf welcher sich das Gewicht E bewegt. Die
Schraube C erhält ihre Drehung von einem Motor D, wie dies oben für die anderen Waagen
beschrieben worden ist. Das verschiebbare Gewicht E ist mit einem Zeiger versehen, welcher
das Gewicht auf einer Scala F oder dergleichen
anzeigt. Bei dieser Waage werden die zu wägenden Waaren auf die eine Waagschale gelegt und das ungefähre Gewicht auf
die andere Schale; die vorhandene Differenz wird durch das Laufgewicht E ausgeglichen.
Die Herstellung und Unterbrechung des Contactes kann durch die Schwingung eines von
dem Waagebalken getragenen Zeigers zwischen zwei Contactstücken bewirkt werden.
• Eine andere Art der Anwendung meiner Erfindung auf eine gleicharmige Balkenwaage ist in den Fig. 6 bis 11 dargestellt. Fig. 6 zeigt die Balkenwaage in Seitenansicht und Fig. 7 in Oberansicht. Fig. 8 ist eine Stirnansicht der Waage und Fig. 9, ι ο und 11 sind Einzelheiten. Bei. dieser Waage ist der Motor (oder die Motoren) getrennt vom Waagebalken angeordnet, und eine Anzahl von Gewichten wird mittelst Elektric!tat der Reihe nach und selbstthätig in Wirksamkeit gesetzt, um der zu wägenden Waare das Gleichgewicht zu halten.
• Eine andere Art der Anwendung meiner Erfindung auf eine gleicharmige Balkenwaage ist in den Fig. 6 bis 11 dargestellt. Fig. 6 zeigt die Balkenwaage in Seitenansicht und Fig. 7 in Oberansicht. Fig. 8 ist eine Stirnansicht der Waage und Fig. 9, ι ο und 11 sind Einzelheiten. Bei. dieser Waage ist der Motor (oder die Motoren) getrennt vom Waagebalken angeordnet, und eine Anzahl von Gewichten wird mittelst Elektric!tat der Reihe nach und selbstthätig in Wirksamkeit gesetzt, um der zu wägenden Waare das Gleichgewicht zu halten.
Der Waagebalken A ist an demjenigen Ende, welches das Gewicht zu tragen hat, gegabelt
und ruht in üblicher Weise mittelst Messerschneiden auf einer Säule oder ist aufgehängt,
und trägt am anderen Ende eine Waagschale zur Aufnahme der zu wägenden Last.
Von dem gegabelten Ende des Waagebalkens hängt ein Bügel B herab, welcher die Gewichte
trägt. In der Mitte des Balkens, entweder über oder unter dem Drehpunkt, ist ein Zeiger C
angebracht, welcher ein Contactstück C1 trägt, das, da der Zeiger mit dem Balken hin- und
herschwingt, gegen passend angeordnete, isolirte Contactstücke D D' schlägt und dadurch einen
elektrischen Strom schliefst, in welchen ein oder mehrere Elektromotoren E eingeschaltet
sind, die eine geeignete Umsteuerungsvorrichtung besitzen. Die Contacte können indessen
auch in anderer passender Weise angeordnet sein.
Der oder die Motoren E treiben eine oder mehrere Trommeln, auf denen Ketten oder
Bänder aufgewickelt sind, welche je eine Stange F tragen, auf der mehrere gleiche Gewichtsstücke aufgehängt sind.
Wenn der zu wägende Gegenstand auf die Waagschale gelegt wird, schlägt der Zeiger C
nach rechts aus, und es wird Contact gebildet zwischen den beiden Contactstücken C1 Z), wodurch
der elektrische Strom geschlossen wird. Infolge dessen kommt der oder die Motoren
in Thätigkeit, die Kettentrommel oder die Trommeln drehen sich und senken die Stange F
mit den Gewichten bis auf den Bügel B. Die Gewichte kommen nach einander zur Wirkung,
bis sie dem zu wägenden Gegenstand das Gleichgewicht halten. Wenn der Gegenstand
von der Waagschale entfernt wird, dann veranlassen die Gewichte den Zeiger C, gegen
die anderen Contactstücke D1 zu schlagen und wiederum Stromschlufs herzustellen. Der oder
die Motoren werden nun wieder arbeiten und die Kettentrommel oder Trommeln in entgegengesetzter
Richtung drehen, wodurch die Ketten und die Stange F mit den Gewichten wieder
gehoben werden.
Als ein Beispiel nehmen wir an, dafs die Gewichte Pfunde und Unzen seien, und dafs
für die Unzen und für die Pfunde je ein besonderer Elektromotor E vorhanden sei. Auf
der Gewichtsstange F seien 16 Unzengewichte, welche ein Pfund ausmachen, aufgehängt, und
auf der Gewichtsstange F1 seien eine beliebige Anzahl von Pfundgewichten, z. B. 14, aufgehängt.
Nehmen wir ferner an, dafs der zu wägende Gegenstand 3 Pfund 10 Unzen schwer sei.
Wenn nun der Zeiger des Waagebalkens Contact hergestellt hat, kommt der Unzenmotor E
in Thätigkeit, und die Unzengewichtsstücke werden der Reihe nach auf den Bügel B gesenkt.
Wenn alle Unzengewichte herabgesenkt sind, wird der Strom automatisch umgestellt auf den
Pfundmotor.
Die Pfundgewichte werden dann nach einander herabgesenkt, bis drei derselben auf
dem Bügel B ruhen. Die Anzahl der Gewichte (im Ganzen 4 Pfund) beträgt alsdann
mehr als das Gewicht des zu wägenden Gegenstandes und der Waagebalken schlägt infolge
dessen nach der anderen Seite aus, wodurch der Zeiger C gegen die Contactstücke D1 stöfst.
Der Strom wird wiederum auf den Unzenmotor E umgestellt, welcher nunmehr in umgekehrter
Richtung rotirt, so dafs er die Unzengewichte der Reihe nach hebt. Das erforderliche
Gesammtgewicht ist 3 Pfund 10 Unzen, so dafs, wenn 6 Unzen gehoben worden sind,
das Gleichgewicht hergestellt ist, der Zeiger die Mittelstellung zwischen den Contactstücken D
und D1 einnimmt und der Strom unterbrochen wird.
- Wenn der zu wägende Gegenstand von der Waagschale entfernt wird, stellt der Zeiger
wiederum Contact her zwischen den Stücken -D1 und die Motoren E treten selbstthätig in Wirkung,
bis sämmtliche Gewichtsstücke von dem Bügel B abgehoben sind und das Gleichgewicht
wieder hergestellt ist.
Fig. 9 zeigt die Stellung der Gewichte, wenn sie sämmtlich auf dem Bügel B ruhen, und
Fig. 10 die Stellung, wenn die Gewichte vom Bügel B abgehoben sind. Fig. 11 zeigt eine
Seitenansicht von Fig. 9.
Die Ketten, an welchen die Gewichtsstangen FF1 hängen, können über die Welle eines Anzeigeapparates
geführt werden, so dafs das Gewicht durch einen Zeiger auf einer Scala
angezeigt wird.
Anstatt das Senken der Gewichte durch die Elektromotoren bewirken zu lassen, kann der
elektrische Strom auch zum Abziehen einer auf den Motor oder auf die Kettentrommel
wirkenden Bremse benutzt werden, so dafs sich die Gewichte durch ihre Schwere senken
können. Das Heben der Gewichte wird jedoch durch den Motor bewirkt.
Es ist indessen einleuchtend, dafs zunächst erst mittelst Handgewichte das ungefähre Gewicht
der Last zu bestimmen ist und dann das genaue Gewicht mittelst der oben beschriebenen
automatischen Vorrichtung.
Bei Anwendung der eben beschriebenen Ausführungsform
der Erfindung auf Schnellwaagen mufs der Waagebalken an seinem freien Ende gabelförmig gestaltet sein und die Gewichte
müssen, wie beschrieben, gesenkt werden. Der elektrische Contact kann durch das Heben und
Senken des freien Endes oder des anderen Endes des Waagebalkens oder durch die Bewegung
eines im Drehpunkt des Balkens angebrachten Zeigers, oder durch das Steigen und Fallen der Waagschale oder eines anderen beweglichen
Theiles der Maschine hergestellt werden. Eine Anzeigevorrichtung kann in diesem Falle ebenfalls angewendet werden und auch
die Vorrichtung zum Senken der Gewichte in Verbindung mit einem auf dem Waagebalken
gleitenden-Gewicht, welches durch einen elektrischen
Motor verschoben wird, um das genaue Gleichgewicht herzustellen, nachdem zuvor das ungefähre Gleichgewicht erhalten wurde.
Schliefslich kann noch ein geeigneter Mechanismus angewendet werden, um eine gedruckte
Quittung über das Gewicht zu erzeugen.
In einigen der vorbeschriebenen Fälle kann der Mechanismus in ein passendes Gehäuse
eingeschlossen werden, um ihn gegen Wetter, Staub und absichtliche Beschädigung zu schützen.
Einzelne Theile des Gehäuses können offen und durch Glasscheiben verschlossen sein. Die
Druckvorrichtung, welche in Verbindung mit diesen Waagen angewendet werden soll, kann
von beliebiger bekannter Construction sein, und da dieselbe kein wesentliches Merkmal der
Erfindung bildet, so habe ich es für überflüssig erachtet, eine solche zu beschreiben.
Das Gleiche gilt von der oben erwähnten Anzeigevorrichtung.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Waage zum Wägen von Lasten, bei welcher das Wägegewicht mit Hülfe der Elektricität zur Wirkung gebracht wird, sobald die Last auf die Waagschale gelegt wird, und aufser Wirkung gesetzt wird, wenn die Last von der Waagschale entfernt wird, und zwar in der Weise, dafs:a) bei Schnellwaagen das Laufgewicht entweder durch einen in demselben angebrachten und mittelst eines beweglichen Zahnrades in eine obere oder untere von zwei am Waagebalken angebrachten Zahnstangen eingreifenden, umsteuerbaren Elektromotor oder durch eine durch das Laufgewicht hindurchgehende Schraubenspindel, welche durch einen oder mehrere auf dem Waagebalken angebrachte umsteuerbare Elektromotoren in der einen oder der anderen Richtung in Umdrehung versetzt werden kann, beim Auflegen der Last in der einen und beim Abnehmen der Last in der anderen Richtung verschoben wird (Fig. 3 und 4);b) bei doppelarmigen Balkenwaagen entweder ein auf dem Waagebalken angebrachtes Laufgewicht mittelst durchgehender Schraubenspindel von einem die letztere in Umdrehung versetzenden Elektromotor hin- und herbewegt wird (Fig. 5) oder eine Anzahl von auf einer Trommel oder einem Cylinder aufgehängten Gewichten mit Hülfe eines oder mehrerer die Trommel drehenden Elektromotoren auf den zur Aufnahme der Gewichte bestimmten Arm des Waagebalkens beim Auflegen der Last aufgelegt und beim Abnehmen der Last von demselben wieder entfernt werden (Fig. 6 bis 11), wobei die durch das Auflegen und Abnehmen der Last hervorgerufene Bewegung des Waagebalkens die Umschaltung des durch den Elektromotor gehenden Stromes und somit die Umsteuerung der Drehungsrichtung des Motors bewirkt.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE46169C true DE46169C (de) |
Family
ID=321296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT46169D Expired - Lifetime DE46169C (de) | Elektrische Wägemaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE46169C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE743183C (de) * | 1940-05-15 | 1943-12-20 | Dr Hans List | Einrichtung zur Bestimmung des Verbrauches von fluessigen Brennstoffen |
FR2672470A1 (fr) * | 1991-02-11 | 1992-08-14 | Lepeuple Jean Paul | Appareil a usage familial pour la fabrication de friandises de type "barbe a papa". |
-
0
- DE DENDAT46169D patent/DE46169C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE743183C (de) * | 1940-05-15 | 1943-12-20 | Dr Hans List | Einrichtung zur Bestimmung des Verbrauches von fluessigen Brennstoffen |
FR2672470A1 (fr) * | 1991-02-11 | 1992-08-14 | Lepeuple Jean Paul | Appareil a usage familial pour la fabrication de friandises de type "barbe a papa". |
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