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Selbstanzeigende Waage Den Gegenstand der Erfindung bildet eine selbstanzeigende
Waage mit einer Vorrichtung zum selbsttätigen Auf- und Absetzen von Zusatzgewichten
in verschiedenen Kombinationen mit Hilfe von Führungsscheiben, deren elektromotorischer
Antrieb unter Vermittelun.g .eines Relaisstromkreises mit Hilfe von Kontaktvorrichtungen
durch das Spiel der Waage gesteuert wird und bei der die durch das Über- oder Untergewicht
beeinflußten Kontaktvorrichtungen je mit einem weiteren, durch den G.ewichts.aufgebemechanismus
gesteuerten Kontakt in Reihe geschaltet sind, so daß der Strom unterbrochen wird,
-,nenn die Wiegefähigkeit der Waage überschritten ist.
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Von den bekannten Ausführungsformen dieser Art unterscheidet sich
der Erfindungsgegenstand dadurch, daß -bei Verwendung eines gleichsinnig durchlaufeniden
Motors die unter sich verschieden schweren Gewichte in an sich bekannter Weise mittels
Kurvenscheiben in permutativer Reihenfolge aufgegeben werden, derart, daß auch das
Wiederabnehmen der insgesamt aufgegebenen Gewichte durch Weiterdrehen der Kurvenscheiben
in derselben Richtung erfolgt.
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Der Motor läuft also beim Aufgeben und beim Abnehmen der Zusatzgewichte
stets im gleichen Sinne und wird nicht umgesteuert, wie dies bei bekannten Vorrichtungen
zum Aufgeben von Zusatzgewichten geschieht. Dieses stets gleichsinnige Durchlaufen
des Motors ist bei Waagen mit selbsttätigem Lastausgleich (Laufgewichtswaagen und
Federwaagen) an sich bereits bekannt, jedoch werden hierbei Doppelkupplungen verwendet,
welche die Drehrichtung des Motors umzukehren gestatten.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und es bedeutet Fig. i die Seitenansicht einer einfachen Ausführungsform der Erfindung,
Fi:g. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt nach der
Linie 3-3 der Fig. 1, Fig. 4., q.a und q.b Einzelheiten der Grenzkontakte in verschiedenen
Stellungen, Fig. 5 und 6 Einzelheiten der Kupplungen und Steuermagnete, Fig.7 bis
io Einzelheiten der Permutationsausführungs:scheiben, Fig. i i die Darstellung des
Waagebalkens, eines Gewichtes und seiner Führungsscheibe, Fig. 12 einen Schnitt
nach der Linie i2-12 der Fig. i, wobei der Waagebalken und vier Gewichte dargestellt
werden, Fig. 13 und 14 Einzelheiten der Zeitbegrenzungsrelai:s,
Fig.
15 ein Schaltungsschema zur AusfÜh.rungsform (Fig. i).
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Die Wirkungsweise der Wägevorrichtung gemäß der Erfindung wird am
besten durch eine Erläuterung einer einfachen Ausführungsform gemäß Fäg. i verständlich.
Hier ist der Wiegebereich auf neun Einheiten begrenzt, deren Zahl jedoch natürlich
durch eine einfache Ausdehnung und Erweiterung des Prinzips und der Konstruktion
wunschgemäß gegenüber der dargestellten Ausführungsform vergrößert oder verkleinert
werden kann. Der Einfachheit der Beschreibung wegen werde angenommen, daß jede Gewichtseinheit
i Pfund entspricht, selbstverständlich kann man auch jede andere Gewichtseinheit
verwenden.
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In den Fig. i und 2 bezeichnet 3o einen Waagehebel mit Lagerschneiden.
31, die in geeigneten Lagern ruhen. Mit dem Hebel ist eine Zugstange 32 verbunden,
an. welcher eine Wägeplatte oder ein Lastträger 33 sitzt. Gemäß Abb.2 besitzt der
Heb--13o vörzugsweise die Gestalt eines rechteckigen Rahmens, welcher eine gute
Seitenstabilität sichert und Raum für bestimmte Getriebeteile schafft. Je nach der
Beschaffenheit seiner zugeordneten Teile kann der Balken mannigfache Gestaltung
erhalten. Parallel zur Schneideachse 3 i-3 i sitzt in dem rahmenartigen Wägehebel
3o eine Querschiene 34, welche eine Reihe von Schneiden 35 trägt, die vorzugsweise
in derselben Entfernung von der Schneideachse liegen und Gewichte aufzunehmen vermögen.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind vier Gewichte 36,
37,
38, 39 vorgesehen
und so bemessen, daß säe eine Belastung der Platte 33 mit 1,:2,2 und 4 Pfund einzeln.
ausgleichen. Die Metallmasse eines jeden Gewichtes hängt natürlich von dem Hebelarmverhältnis
des Hebels 3o ab. Das Aufsetzen und Abnehmen .der Gewichte erfolgt durch Fingerarme
40. Für jedes Gewicht ist einer dieser Arme vorgesehen, die auf einer Querwelle
drehbar .gelagert sind. Gemäß Fig. i sind die Fingerarme gerade so gestellt, daß
alle Gewichte von den Balken abgenommen sind. Fig. i i zeigt einen Arm gedreht,
so daß sein Gewicht ,aufgesetzt ist. Die Fingerarme werden wahlweise durch Führungsscheiben
44 42, 42a und 4.4 betätigt (Fig. 3). Diese Führungsscheiben arbeiten .gleichzeitig,
und man kann durch eine besondere Anordnung ihrer Umrisse neun Wirkungskombinationen
der Fingerarme erhalten. Die Fig. 7 bis io veranschaulichen die Umrisse dieser Führungen.
Die Führung 4i steuert das Gewicht 36, welches i Pfund ausgleicht, die Führung 42
steuert das Gewicht
37, welches 2 Pfund ausgleicht, und die Führung 42a steuert
das Gewicht 38, welches ebenfalls 2 Pfund ausgleicht. Endlich steuert die Führung
44 das Gewicht 39, welches ¢ Pfund ausgleicht. Durch die wahlweise Betätigung eines
oder mehrerer Fingerarme und Aufbringung einer entsprechenden Gewichtskombination.
auf den Balken kann man gemäß der allgemein bekannten Permutation jede Belastung
von i bis 4 Pfund durch vier Gewichte ausgleichen. Dieses Ergebnis wird erzielt
durch die Führungsscheiben 41, 42, 42a und 44. Eine Kombination von Gewichten, welche
die gewünschten Ergebnisse ergibt, ist z. B. die folgende:
Auszugleichende Aufgegebene |
Last Ausgleichsgewichte |
i .......... 1 Pfund |
' 3 . . . . . . . . . . 2 -I-- 1 - |
5 .......... 4-I-1 - |
6 .......... 4-f-2 - |
7 . . . . . . . . . . 4+2+1 - |
8 . . . . . . . . . . 4 -I- 2 -I- 2 - |
9 .......... 4-f-2-%2-1-1 - |
Vorrichtungen ähnlicher Art zum Aufgeben von Zusatzgewichten in permutativer Reihenfolge
sind: bereits bekannt.
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Alle Permutationsführungsscheiben sitzen fest auf einer Führungswelle
45, und wenn diese Welle in eine der zehn. Lagen gebracht wird, werden die obigen
Vorgänge ausgeführt. Um das Ergebnis der Wägung zur Schau .zu stellen, anzuzeigen
oder zu registrieren, ist .die Führungsscheiben.wel.le 45 durch ein Zwischengetriebe
46 (Fig. i und 3) mit einer Scheibe 47 verbunden, welche als Anzeigescheibedargestellt
ist, aber auch eine Typenscheibe sein kann, wenn das Ergebnis registriert werden
soll. Wenn nachfolgend von der Angabe oder Anzeige -des Ergebnisses die Rede ist,
ist hierunter alles zu verstehen, was ein Sichtbarmachen des Ergebnisses ermöglicht,
insbesondere also auch der Druck.
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Die Welle 45 wird durch einen Motor 48 angetrieben, welcher durch
ein Untersetzungsgetriebe das eine Ende einer Kupplungswelle 5o -antreibt. Das Untersetzungsgetriebe
ist in einem Gehäuse 49a untergebracht. Auf der Welle 50 sitzt eine einseitig
wirkende, magnetisch und durch eine Fader gesteuerte Kupplung 5i (Fig. 6). Der getriebene
Teil dieser Kupplung trägt ein Zahnrad 52, welches mit einem Zahnrad 53 einer Welle
54 kämmt. Auf dieser Welle sitzt am einen Ende ein Zahnrand 55, welches mit einem
Zahnrad 56 der Führungswelle 45 kämmt (Fig.3). Die Untersetzung äst so, daß
die Führungswelle 45 bei jeder Umdrehung der Kupplungswelle 5o so weit gedreht wird,
daß sie-eine Änderungder
Stellung der Fingerarme und Gewichte bewirkt.
Die einseitig wirkende Kupplung wird durch die Erregung eines Magneten 57 (Fig.
3) eingeschaltet, welcher. einen Arm 58 von dem Führungsschlitz 59 der Kupplung
zurückzieht, so daß die Fader die Kupplungsbacken in Eingriff bringen kann. Bei
Unterbrechung der Magneterregung fällt der Arm in den Führungsschlitz 59 (Fig. 6)
zurück. Die Backen lösen sich nicht sofort, sondern das getriebene Ende der Kupplung
beendigt seinen Umlauf, wenn dieser bereits angefangen hat. Die Lösung der Backen
erfolgt am Ende des Umlaufes durch den Arm 58.
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Zur Steuerung der Kupplung 51 sind Steuervorrichtungen für den Magneten
57 vorgesehen, die nunmehr beschrieben seien.
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Der Waagebalken 30 :ist ein Hebelwaagebalken und nimmt eine bestimmte
und feste mittlere Gleichgewichtsstellung ein, wenn die aufgegebenen Gewichte genau
die Last auf dem Lastträger 33 ausgleichen, oder wenn weder Gewichte noch eine Last
auf den Balken einwirken. Der Balken 30 sucht im oder entgegen dem Uhrzeigersinn
auszuschlagen, je nachdem die aufgegebene Last größer oder kleiner als die Gewichte
auf der linken Balkenseite ist. Neben dem linken. Ende des Balkens sind die an sich
bekannten Wählervorrichtungen angeordnet (Fig. i). Diese steuern das Öffnen und
Schließen von Kontaktvorrichtungen, die ihrerseits den Kupplungsmagnetstromkreis
überwachen. Diese Vorrichtungen sollen den Belastungszustand des Balkens bestimmen
und entweder die Auflage eines oder mehrerer Zusatzgewichte auf dem Balken oder
deren Abnahme von dem Balken bewirken.
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Gemäß Fig. i sind die Kontakte 59 gewöhnlich offen. Wenn sie geschlossen
sind, stellen sie Stromkreise her, welche die Gewichtsauflage steuern. Die Kontakte
6o steuern die Gewichtsabnahme. Neben dem Ende des Balkens ist die Wählervorrichtung
angeordnet, welche in bekannter Weise aus einem gewichtsbelasteten Hebel 61 besteht,
der unter den Kontakten 59 liegt und eine mit dem Balken zusammenwirkende Schneide
62 besitzt. Der gewichtsbelastete Hebel ist drehbar gelagert, und seine Bewegung
nach dem Balken hin wirddurch einen Anschlag 63 begrenzt. Dieser Anschlag ist so
gelagert, und die Teilwind so bemessen, daß beim Gleichgewichtszustand des Balkens
kein Druck oder im wesentlichen kein Druck durch den Hebel auf den Balken aus geübt
wird. Wenn der Balken unter der Einwirkung von überlastungen gegen die Schneide
nach oben zu schwingen sucht, wird seine Bewegung durch die Wählervorrichtung begrenzt.
Bei Einwirkung einer Überkraft von i Pfund oder mehr am rechten Balkenende wird
der gewichtsbelastete Hebel so weit von seinem Anschlag abgehoben, daß die Kontakte
59 geschlossen werden. Es werden dann Gewichte auf den Balken aufgegeben, um ihn
in eine Gleichgewichtsstellung zurückzubringen, worauf die Wählervorrichtung wieder
nach unten geht und die Kontakte 59 öffnet. Diese Vorrichtung bewirkt also eine
Beschränkung der Balkenbewegung für alle überausgleichskräfte von weniger als i
Pfund.
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Die Vorrichtung 6d., 65 unter dem Balken wirkt in entsprechender Weise
mit den Kontakten 6o zusammen. Diese sind geschlossen, wenn die aufgegebenen Gewichte
die Last auf der Wiegeschale um i Pfund oder mehr überausgleichen, und sie sind
bei allen anderen Zuständen offen. Wenn bisher darauf hingewiesen ist, daß der Balken
30 e-ine schwingende Bewegung besitze, so versteht sich, daß die wirkliche
Balkenbewegung sehr klein ist und unter Schwingen eher die Neigung zum Schwingen
als eine Schwingbewegung in eine entfernte Ablenkstellung zu verstehen ist. In seiner
Wirkung ist der Balken praktisch ohne große Schwingungen, und sein Bewegungsbereich
kann durch die einstellbaren Anschläge 66 auf ein Maß beschränkt werden, welches
gerade ausreicht, um einen Kontaktschluß zu ermöglichen.
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Zum Verständnis des Kreislaufs der Arbeitsvorgänge sei angenommen,
daß die @Vaage im Ruhezustande ist, daß also auf sie keine Last aufgegeben ist und
alle Gewichte vom Balken abgenommen sind. Es werde ferner angenommen, daß ein unbekanntes
Gewicht auf die Wiegeschale 33 gelegt wird. Dieses Gewicht betrage beispielsweise
7 Pfund. Der die Waage Bedienende stellt dann einen Stromkreis 68b von der Leitung
67 aus her (Fig. 15), indem er auf einen Druckknopf drückt, welcher den Kontakt
68 schließt. Gewünschtenfalls kann dieser Kontakt auch selbsttätig von der Waage
mittels eines Zugstangenkontaktes 68d geschlossen werden. Es fließt dann Strom durch
den Draht 68b, den Magneten 69 und einen Widerstand 70 zur Leitung 71. Der
erregte Magnet 69 zieht eine Schaltvorrichtung 72 an, wodurch der Motor d8 in seinen
Stromkreis 73 eingeschaltet wird. Es wird hierbei ein das Wiederöffnen des Druckknopfkontaktes
ermöglichender Dauerstromkreis 7q. für den Magneten 69 durch diesen Magneten einerseits
und Kontakte 75 hergestellt, die sich, wie später erläutert wird, beim Einschalten
des Stromes schließen. Der Motor fängt nun an zu laufen und läuft so lange, als
der Magnet 69 erregt ist. Die Vorrichtung 61 hat die Kontakte 59 :geschlossen, und
es wird ein Stromkreis hergestellt, welcher über einen
Teil des
Widerstandes 70 in Potentiometerverbindung angezapft ist. Dieser Stromkreis
verläuft über den Draht 76, den Kontakthebel 77, den Kontakt 78, die Kontakte 59,
Leitungen 79, Relaismagneten 8z und Leitung 8 1 zur Leitung 7i. Infolge der
Potentiometerverbindung 76 wird der Stromfluß in diesem Stromkreis niedergehalten
und die Spannung an den Kontakten in gewissen gewünschten Grenzen gehalten. Strom
und Spannung werden durch den Potentialabfall über den Widerstand 7o begrenzt. Die
Funkenbildung infolge der Induktanz des Relais 8a kann durch einen Widerstand 83
kleingehalten werden. Die Erregung des Magneten 82 wirkt auf ein Relais 84 und stellt
einen Stromkreis her von der Leitung 71 durch die Leitung 8 i, das Relais
8q., die Leitung 85, den Kupplungsmagneten 57, den Zeitbegrenzungsrelaismagneten.
86, die Leitung 87 zur Leitung 67. Die Kupplung 51 wird nunmehr eingerückt, und
der Motor 48 dreht die Welle 45, wodurch die Gewichte aufgebracht, abgenommen und
wieder aufgebracht werden, bis die genügende Zahl in Stellung ist, um das Balkengleichgewicht
wieder herzustellen. Wenn der Balken wieder mit der oben unterstellten Belastung
im Gleichgewicht ist, sind die Gewichte 39, 37 und 36 auf dem Balken, welche einem
individuellen Lastausgleichs.wert von q. Pfund, 2 Pfund und i Pfund entsprechen,
das sind insgesamt 7 Pfund. Wenn dieser Punkt erreicht ist, hat die Gewichtswechselvorrichtung
einen der eingangs genannten Permutationsreihe entsprechenden Arbeitskreislauf vorgenommen:
Der erste Umlauf der Kupplungswelle brachte das Gewicht 36 auf den Balken, die zweite
Umdrehung nahm das Gewicht 36 ab und legte das Gewicht 37 auf usw.
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Wenn der Balken wieder im Gleichgewicht ist, werden die Kontakte 59
wieder geöffnet, wodurch der Stromkreis des Kupplungsmagneten 57 unterbrochen, die
Kupplung 5 i abgeschaltet und ein weiterer Gewichtswechsel gestoppt wird. Während
der Zeit der Erregung des Kupplungsmagneten war der Relaismagnet 86 erregt und.
hatte seinen Anker 86a angezogen, so daß ein Fingerarm 88 außer Berührung mit einer
Schraubenwelle 89 gehalten wurde. Diese Welle ist eine langsam umlaufende Welle,
die von der Kupplungswelle 50 durch ein Untersetzungsgetriebe 9o angetrieben
wird (Fig.3). Wenn die Erregung des. ZeitbegrenzungsreIais aufhört, wird, der Fingerarm
durch seine Feder mit der Gewindewelle in Eingriff gebracht und dadurch längsbewegt.
Schließlich öffnet der Arm 88 die Kontakte 75, wodurch der Dauerstromkreis 74 unterbrochen,
die Erregung des Magneten 69 aufgehoben und der Stromkreis 73 des Motors 48 unterbrochen
wird. Der Motor ist nun außer Betrieb und kommt zur Ruhe. Durch die Ausbildung des
Zeitbegrenzungsrelais kommen die Teile in der dargestellten Lage mit geöffneten
Kontakten 75 zur Ruhe. Um die Kontakte zu schließen und die Herstellung des Dauerstromkreises
zu ermöglichen, müssen diese Kontakte zuerst wieder geschlossen werden. Dies geschieht
selbsttätig durch den Schluß des Stromkreises durch ,die Kontakte 59, und da dieser
Stromkreis hergestellt wird, sobald eine überausgleichende Last auf die Wiegeschale
33 gebracht wird, wenden die Kontakte 75 in dem Augenblick geschlossen, wo der Druckknopf
gehandhabt wird, um ein Abwiegen zu beginnen. Wenn sämtliche Teile zur Ruhe gekommen
sind, ist der Ballen 3o im Gleichgewicht, der Motor hat die Führungsscheibenwelle
45 um sieben. Zehntel einer vollen Umdrehung gedreht, und er hat gleichzeitig die
Anzeige- oder Registrierscheibe 47 gleich weit gedreht, um die Größe der Last sichtbar
zu machen oder sonstwie anzuzeigen. Die wirkliche Drehung der Scheibe wird vollständig
unabhängig von der Kraft der Last durch Motorkraft bewirkt. Die Reibung der Wellen
und Triebverbindungen ist also der Waage in keiner Weise schädlich und beeinträchtigt
nicht die Genauigkeit des Ergebnisses. Man kann deshalb Vorrichtungen, z. B. Druckwerke,
betreiben, welche für ihre Arbeit einen erheblichen Kraftaufwand erfordern.
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Es werde nunmehr angenommen, daß die ganze Last von der Schale abgenommen
werde. Dann wird der Balken durch die aufgelegten Gewichte überausgeglichen, und
es werden die Kontakte 6o geschlossen. Der Motor 48 kann durch Schließung des Druckknopfkontaktes
68 wieder in Gang gesetzt werden, oder, wenn noch nicht genügend Zeit verflossen
ist, um das Zeitbegrenzungsrelals zu öffnen, so ist der Motor bereits im Stromkreis
und im Gang, und die geschlossenen Kontakte 6o bewirken, daß der Kupplungsmagnet
57 erregt und die Kupplung 5 i eingerückt wird, wodurch die Kupplungswelle wieder
an ,die Führungsschcibenwelle angekuppelt und letztere weitergedreht wird, so daß
zunächst noch weitere Mehrbelastungsgewichte bis zur Höchstzahl aufgelegt und darauf
sämtliche Gewichte gemeinsam wieder abgehoben werden, womit die Ausgangsstellung
wieder erreicht ist. Der Balken ist nunmehr im Gleichgewicht, indem alle Gewichte
abgenommen sind, und die Kupplung wird bei Unterbrechung des Stromkreises an den
Kontakten 6o gelöst. Nach Ablauf einer bestimmten Zeit schaltet das Zeitbegrenzungsrelais
88, 89 den Motor aus.
Der Vorgang ist im wesentlichen. auch. der
gleiche, wenn ein Teil der Last von der Lastschale entfernt wird. Die untere Wählervorrichtung
64 schließt zuerst die Kontakte 6o und gestattet dem Motor, die Teile in der geschilderten
Weise in die Ausgangsstellung zu bringen und sämtliche Gewichte von dem Balken zu
entfernen. Die Waagenbelastung überausgleicht nun den Balken und schließt dadurch
die Kontakte 59. Der Motor wird dann wieder an die Führungsscheibenwelle angekuppelt,
und Gewichte werden aufgelegt, bis der Balken wieder ins Gleichgewicht gebracht
wird.
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Mittel müssen vorgesehen sein, um in bekannter Weise den unbegrenzt
langen Lauf der Vorrichtung zu verhindern, wenn eine Last aufgelegt wird, welche
die Leistungsgrenze der Waage überschreitet. Zu diesem Zweck sind die Grenzkontakte
vorgesehen, die in den Fig. 4, 4a und 4b dargestellt sind. Auf der Führungswelle
45 ist eine Führungsscheibe 9o gelagert, welche einen vertieften Teil 9i und einen
erhabenen Teil 92 besitzt. In Normalstellung der Waage, wenn keine Last aufliegt
und sämtliche Gewichte abgenommen sind, befinden sich die Teile in der Stellung
gemäß Fig.4, wo der Schalterarm 77 mit 78 in und mit 78' außer Berührung
ist. Bei der Einwirkung einer Last auf .den Balken werden die Kontakte 59 geschlossen,
und es kann Strom von der Leitung 76 diesen Kontakten zufließen. Wenn sich die Führungswelle
aus der Nullage herausdreht, nehmen die Grenzkontakte die Stellung gemäß Fig.4b
ein. Strom kann jetzt von der Leitung 76 den Kontakten 59 , und 6o zufließen. Wenn
auf den Waagebalken eine über den Leistungsbereich der Waage hinausgehende Überlast
wirkt, dreht sich die Führungsscheibe 9o um eine ganze 'Umdrehung, und der Arm 77
fällt in die Ausnehmung 9i, wodurch der Stromkreis zu den Kontakten 59 geöffnet
und der Stromkreis zu den Kontakten 6o geschlossen wird. Unter diesen Belastungszuständen
sind die Kontakte 6o offen, und es wird deshalb der Steuerstromkreis zum Relais
82 unterbrochen, die Führungswelle vom Motor abgekuppelt, und Wiederholungsvorgänge
werden verhindert. Wenn so viel Last entfernt worden ist, daß sich die Kontakte
6o schließen können, wird der Steuerstromkreis wieder hergestellt und die Kupplung
wieder eingeschaltet, wodurch sich der Kreislauf der Vorgänge, wie beschrieben,
fortsetzt, bis die aufgegebene Belastung durch die Gewichte am Balken richtig ausgeglichen
ist.
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Die vorstehend beschriebene Waage ist eine einfache Balkenwaage und
hat die wünschenswerten Genauigkeitsmerkmale dieser Waagengattung. Die Bewegung
des Balkens ist auf ein Mindestmaß verringert, und die Platte oder die Lasttragteile
33 besitzen keine wesentliche Bewegung oder Ortsveränderung bei veränderlichen Lasten.
Hierdurch wird in großem Umfang die Reibung an den Drehzapfen und. die Zapfenabnutzung
ausgeschaltet. Die Gewichtsänderung erfolgt außerdem selbsttätig und. unter Steuerung
der aufgegebenen Last. Die Gewichtsangabe erfolgt durch die Kraft des Antriebsmotors,
weshalb die Reibung der Getriebeverbindungen die Wiegegenauigkeit in keiner Weise
beeinflußt.
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Wenn auch in der Zeichnung als Lastträger eine einfache Hängeschale
dargestellt ist, so versteht sich doch, daß auch andere tisch-oder plattformartige
Lastaufnahmevorrichtungen jeder Art benutzt werden können, um auf den Waagenausgleichshebel
einen der Belastung proportionalen Zug zu übertragen.