-
Selbstanzeigende Waage Den Gegenstand der Erfindung bildet eine selbstanzeigende
Waage, bei der eine Rechenvorrichtung motorisch dem Waagenausschlag erst nach dem
Einspielen der Waage nachgestellt wird.
-
Von den bekannten Ausführungen dieser Art unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand
durch eine derartige Verwendung einer an sich bekannten Anordnung mehrerer in Reihe
geschalteter Sperrkontakte, daß. diese ein Nachstellen der Rechenvorrichtung erst
dann gestatten, wenn sämtliche zur Erzielung einer einwandfreien Preisberechnung
notwendigen Vorgänge, wie das Aufbringen der Last auf die Lastschale, das Einspielen
der Waage und die Einstellung des jeweiligen Grundpreises beendet sind.
-
Durch die hierbei vorhandene Kontrolle, ob auch alle zur einwandfreien
Preisberechnung erforderlichen Bedingungen erfüllt sind, gewinnt das selbsttätige
motorische Nachstellen von Rechenvorrichtungen, durch welches das Spiel der Waage
in keinerlei Weise beeinfluß.t wird, erst praktische Bedeutung.
-
,Mit besonderem Vorteil wird dabei die Einrichtung so getroffen, daß
noch ein weiterer Kontakt in Reihe geschaltet ist, der bei Beendigung des Nachstellvorgangs
selbsttätig geöffnet und bei Einstellung des Grundpreises wieder geschlossen wird,
so daß .ein Inbetriebsetzen der Rechenvorrichtung .erst dann möglich ist, wenn vor
jeder Wägung der Grundpreis von neuem eingestellt ist. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
schematisch dargestellt.
-
Abb. i zeigt ein Schaltschema.
-
Abb.2 ist ein Schaltschema mit einem sekundären Steuerkreise.
-
Abb. 3 ist ein Schaltschema mit einem Teil der Kontakte des Sekundärkreises.
-
Abb. ¢ zeigt die Triebkupplung und die Verbindung zwischen dem Motor
und der Triebwelle der Rechen- und Schreibvorrichtung.
-
Abb. 5 zeigt, wie der Preiseinstellmechanismus, wenn er außer Einstellung
ist, das Schließen des Stromkreises verhindert und wie die Einstellung des @reiseinstellmechanismus
die Kupplung und den von der Kupplung gesteuerten Kontakt schließt.
-
Bei der veranschaulichten Einrichtung muß, bis die Waage den Gleichgewichtszustand
erreicht, der Arbeitsstromkreis offengehalten und dann selbsttätig geschlossen werden.
Die Steuerbewegung hierzu wird in bekannter Weise vom Flüssigkeitsdämpfer der Waage
abgenommen und vergrößert. Der Kolben des an dem Flüssigkeitsdämpfer angeschlossenen
Sekundärzylinders 2 (Abb. i) dieser Steuervorrichtung sitzt an dem um den Drehpunkt
i' schwingenden Balancehebel i, der nur bei Gleichgewicht der Waage in seiner Normallage
ist und einen Isoliezblock 3 trägt, in dem ein Leiter 4 so sitzt, daß, wenn Hebel
i in der Normallage ist, jedes Ende des Leiters q. in Berührung mit
je
einer der schwachen Kontaktfedern 5 ist, die nachgeben, wenn der Hebel i durch Bewegung
der Waage in der einen oder anderen Richtung verstellt wird, die aber der Bewegung
des Hebels i nicht nachfolgen. Dies bedeutet, daß eine leichte Bewegung des Hebels
i den Leiter q. vom einen oder anderen der Federkontakte 5 hinwegbewegt und so den
Stromkreis unterbricht, sowie die Waage sich bewegt, während durch den entsprechend
ausbalancierten Hebel i der Kreis selbsttätig wieder geschlossen wird, wenn die
Waage in der Gleichgewichtslage zur Ruhe kommt. Der den Leiter q. tragende Arm des
Hebels i (Abb. i) ist weit länger als der den Kolben im Zylinder 2 tragende Arm,
so daß die Bewegung des Leiters q. weit größer als die des Kolbens ist. Der Durchmesser
des Sekundärzylinders 2 ist weit kleiner als der Zylinderdurchmesser des mit dem
Neigungsgewicht verbundenen Dämpfers, so daß sein Kolben sich weit stärker als derjenige
der primären Dämpfungseinrichtung bewegt. Somit wird die Bewegung der Waage durch
die beiden obigen Einrichtungen in bekannter Weisse stark vergrößert wiedergegeben,
so daß eine äußerst kleine Bewegung der Waage zum Unterbrechen des Stromkreises
ausreicht. Praktisch werden die Verhältnisse so gewählt, daß das zum Unterbrechen
des Stromkreises nötige Bewegungsmaß der Waage etwas kleiner ist als dasjenige,
das nötig ist, um eine Änderung in der Ablesung in den kleinsten von der jeweiligen
Waage festzustellenden Gewichtseinheiten zu bewirken. Eine noch kleinere Bewegung
ist ohne Bedeutung für die Ablesung und daher mit Gleichgewicht gleichbedeutend.
Die Ausdrücke Bewegung und Gleichgewicht der Waage bedeuten hier das Vorhandensein
oder Fehlen dieses Bewegungsbetrags.
-
Wenn dies die einzige Steuerung zum Anlassen des Antriebsmotors 5o
der Rechenvorrichtung wäre, so würde diese erneut arbeiten, wenn die Last abgenommen
worden und die Waage in die Nullage zurückgekehrt ist. Daher ist eine weitere Steuerung
vorgesehen, welche das Schließen des Arbeitsstromkreises verhindert, während die
Waage in der Nullage ist. Hierzu dient ein Schalter i r, der von einem bewegten
Teil i o der Waage genau so gesteuert wird wie die Lichtschalter bei bekannten Preiswaagen
beim Aufbringen einer Last auf :die Waage. Dieser weitere Schalter schließt dann
in bekannter Weise die Verbindung, wenn die Waage die Nullage verläßt, und unterbricht
die Verbindung wieder, wenn die Waage auf Nujl zurückkehrt.
-
Die Waage muß nicht nur in der Gleichgewichtslage sein, bevor das
Rechnen b.eginnt, sondern auch die Einstellvorrichtung für den Preis je Gewichtseinheit
muß jedesmal erneut eingestellt sein. Ist letzteres nicht der Fall, so ist ein Hebel
2o außerhalb seiner Normallage und hält dann einen Schalter 21 offen, so daß die
Herstellung der elektrischen Triebverbindungen unmöglich gemacht ist, wenn nicht
der Preiseinstellmechanismus vor jeder Wägung erneut auf den betreffenden Einheitspreis
eingestellt worden ist.
-
Sind diese drei Bedingungen erfüllt, so kann der Mechanismus arbeiten.
Nach dem Arbeitsspiel muß .der Motor 5o mittels später beschriebener Einrichtung
stillgesetzt werden, wozu eine Kupplung 3o zwischen dem Motor und seinem Getriebe
selbsttätig gelöst wird und gleichzeitig der Stromkreis durch einen .Schalter 31
unterbrochen wird. Um zu verhindern, daß ein neues Arbeitsspiel sofort beginnt,
bevor eine der obigen drei Vorbedingungen gestört worden ist, wird der Schalter
3 i offengehalten, bis er bei der neuen Einstellung des Einheitspreises erneut geschlossen
und die Kupplung 30 wieder eingerückt wird, was von Hand durch Hebel 2o geschieht,
dessen .Verbindung mit Schalter 31 und Kupplung 3o 'durch Linie 19 angedeutet wird.
-
Die Wirkungsweise ist folgende: Zuerst wird der nicht dargestellte
Preiseinstellmechanismus auf den gewünschten Preis je Kilogramm eingestellt. Dies
rückt die Kupplung 3o ein und schließt die Schalter 31 und 21. Dann wird die Last
auf die nicht dargestellte Waage aufgelegt. Verläßt die Waage ihre Nullage, so wird
der Schalter i i selbsttätig geschlossen, und gleichzeitig verstellt die Bewegung
der Waage den Hebel i durch die Wirkung der Flüssigkeit im Sekundärzylinder 2 des
an die Waage angeschlossenen Flüssigkeitsdämpfers (Abb. i), wodurch der vorher durch
die Teile q, 5 gebildete Kontakt unterbrochen wird, der jetzt der einzige offenbleibende
und den Betrieb verhindernde Kontakt ist. Sobald die Waage ihren Gleichgewichtszustand
-erreicht, kehrt der entsprechend ausbalancierte Hebel i in seine Normallage zurück
und stellt diesen letzten Kontakt her, wodurch der Motor 5o angelassen und die Vorrichtung
in Gang gesetzt wird. Am Schluß des Arbeitsspiels wird die Kupplung 3o ausgerückt
(Nase 36 in Abb. q.) und dabei durch öffnen des Schalters 31 der -Motor 5o und damit
der gesamte Mechanismus zum sofortigen Anhalten gebracht. Schalter 31 ist dann der
einzig offene Kontakt. Wird die Last von der Waage abgenommen, so wird der Kontakt
a,, 5 zwischen den Federn 5 zeitweise unterbrochen, bis die Waage ihre Gleichgewichtslage
bei der Null-
Stellung erreicht und den Schalter i i geöffnet hat.
Dies ist dann die Normallage, bei der Schalter i i und 3 i offen und alle anderen
geschlossen sind. Es macht offenbar nichts aus, ob man die Pr eiseinstellvorrichtung
unter Schließung der Schalter 31 und 21 betätigt (welch letzterer nur bei nicht
erneuter Preiseinstellung offen ist), bevor man die Last auf die Waage aufbringt,
oder ob man umgekehrt verfährt. In welcher Reihenfolge auch die Kontakte geschlossen
werden, das Spiel beginnt erst dann, sobald alle Kontakte 4 5. 11 , 21, 31 zugleich
geschlossen sind.
-
Ein Kondensator 7 kann in bekannter Weise an den Stellen benutzt werden,
wo Funkenbildung an den Kontakten verhütet werden soll.
-
Die Kontakte 4, 5 sind bei direkter Steuerung eines Kraftstromkreises
ziemlich ernpfindlich und können daher in bekanInter Weise an einen Sekundärkreis
oder Steuerkreis gelegt werden, wie dies Abb.2 für alle vier obigen Kontakte zeigt.
Hierbei wird Strom für den Steuerkreis z. B. durch eine Batterie 8 geliefert. Ein
Relais 40 in diesem Sekundärkreise schließt den einzigen Kontakt 41 im Betriebsstromkreise,
wenn alle die Kontakte 4, 5, 11, 21, 31 geschlossen sind, und läßt die Vorrichtung
genau so arbeiten, als wenn alle Kontakte im Kraftstromkreise liegen wie in Abb.
i. Die Stromschließwirkung des Relais 40 kann in bekannter Weise durch einen Einwegpuffer
42 verzögert werden, so daß, wenn Hebel i pendelt, der bei seinem Durchgang durch
die Normallage im Sekundärkreise auftretende Augenblicksstrom nicht genügend lange
dauert, um den Kontakt 41 zuschließen. Die Unterbrechung des Stromkreises bei 41
wird durch den Einwegpuffer 42 nicht verzögert, sondern tritt augenblicklich ein,
sobald der Sekundärkreis unterbrochen wird.
-
Beliebig viele oder wenige der verschiedenen Kontakte können in den
Sekundärkreis und die anderen in den Betriebsstromkreis gelegt werden, ohne an obigem
Arbeitsspiel etwas zu verändern. Nach Abb.3 liegen nur die beiden empfindlichsten
Kontakte 4, 5 und i i im Sekundärkreise, also die, welche vom Flüssigkeitsdämpfer
bzw. von der Waage selbst gesteuert werden.
-
Abb.5 zeigt die Art des Schließens des Kontaktes 21. Die verbundenen
Hebel 2o, 22 sind auf der lVelle 61 sch«-ingbar und sind durch die Stange 23 mit
einem Kniehebel 24 verbunden, der durch die Schaltvorgänge beim Einstellen des Einheitspreises
verstellt wird und der nicht in die Normallage nach Abb. 5 zurückkehrt, bis nicht
die Preiseinstellvorrichtung nach beendetem Spiel der Rechenvorrichtung erneut auf
einen der Einheitspreise eingestellt ist. Wenn d_-r Preis gerade eingestellt wird
oder wenn der Mechanismus ohne erneute Einstellung nach vollendetem Arbeitsspiel
in seiner Nullstellung steht, so liegt die Spitze des Hebels 2o in der Bahn des
Blockes 27 an der Kurvenscheibe 26 der Nockenwelle 6o der Rechenvorrichtung, so
daß das Arbeiten der Rechenvorrichtung verhindert wird. Um das Schließen des Betriebskontaktes
für den Motor 50 in solchen Fällen zu verhindern, braucht man nur einen Schalter,
der offen ist, wenn Hebel 2o in dieser Sperrstellung ist, und der geschlossen wird,
wenn der Hebel 2o in seine Normallage zurückkehrt. Dies ist in einer einfachen Form
bei 2 i in Abb. 5 dargestellt, bei welcher eine Verbindung zwischen zwei Federkontaktgliedern
21A gebildet wird, deren eines in der Zeichnung weggebrochen ist, und zwar bewirkt
die Verbindung ein Leiter 20, der in einem am Hebel 2o angebrachten Isolierblock
sitzt. Nach beendetem Arbeitsspiel muß zwecks Wiedereinrückens der Kupplung 3o und
Schließens des Kontaktes 31 die Preiseinstellvorrichtung zunächst wieder in ihre
Nullstellung gebracht werden. Dabei wird der Winkelhebel 24 im Uhrzeigersinne ausgeschwungen,
wobei sich der Kontakt 21 öffnet und die am Hebel 2o angebrachte Rolle 2o' in Eingriff
mit der Schrägfläche 28 einer Ausnehmung in der Scheibe 26 kommt (Abb. 5). Hierdurch
wird die Scheibe 26 und damit die Welle 6o um einen geringen Betrag im Uhrzeigersinne
verdreht, so daß die Feder 35 (Abb.4) die später beschriebene Sperrnase 37 aus der
Ausnehmung 33 herausziehen und damit die Kupplung 3o wieder einrücken und den Kontakt
31 schließen kann. Gleichzeitig damit hat sich die Nase des Hebels 2o sperrend in
den Weg des Blockes 27 der Scheibe 26 gelegt und sperrt so die Rechenvorrichtung.
Erst wenn die Preiseinstellvorrichtung erneut auf einen neuen (oder denselben) Preis
eingestellt ist, wird der Hebel 24 nunmehr entgegengesetzt der Uhrzciggerrichtung
wieder ausgeschwungen und schließt dabei den Kontakt 21 wieder und bringt die Nase
des Hebels 20 aus ihrer Sperrlage in ihre Ruhelage zurück.
-
Abb. 4 zeigt den Schalter 31, die Kupplung 30 und die Triebverbindungen
zwischen dem Motor und der Nockenwelle 6o der Rechenvorrichtung. Der 'Motor 5o ist
mit Welle 51 direkt oder durch Getriebe verbunden. Auf der '\`'elle 51 sitzt starr
das Glied 3oA der Kupplung 30 und der Stellring 52, welcher den Axialschub
der Schnecke 58 aufnimmt, die die Welle 6o durch Schneckenrad 59 dreht. Glied 3oB
der Kupplung 3o und Schnecke 58 sitzen beide lose auf Welle 51 und sind längsverschieblich
miteinander verbunden,
so daß, wenn Kupplung 3o eingerückt wird,
Schnecke 58 sich mit Welle 51 dreht, und 'wenn Kupplung 3o ausgerückt wird, die
:Welle 51 sich frei, im Gliede 3o8 und Schnecke 58 dreht. Das Ein- und Ausrücken
der Kupplung 3o wird durch eine Rolle 32 des Armes 39 gesteuert.
-
Die Steuernase 36 verschwenkt am Ende eines jeden Arbeitsspiels den
Arm 38 und damit die ;Welle 61 und bringt dadurch den mit dem Arm 38 starr verbundenen
Arm 37 in die Nut 33 der ,Scheibe 34 und bewirkt dadurch ein Aufhalten der Rechenvorrichtung.
Mit den Armen 37, 38 ist der Arm 39 starr verbunden, der beim Eintreten des Armes
37 in die Nut 33 die Kupplung 3o durch Rolle 32 löst und den Schalter 31 öffnet,
der dem Schalter 21 ähnelt. Der Motor 50 ist jetzt frei von der Vorrichtung,
und der Strom ist abgeschaltet, so daß der Motor stoßlos zum Stillstand kommen kann.
Das Getriebe selbst wird zur rechten Zeit durch den Eintritt des Armes 37 in die
Nut 33 stillgesetzt. Diese ist unterschnitten, so daß sie den Arm 37 gegen die Wirkung
der Feder 3 5 festhält und dadurch den Kontakt 31 und die Kupplung 3o offenhält,
um das erneute Spiel der Maschine bei richtigem Vorhandensein aller anderen Verbindungen
zu verhindern. Daher muß, bevor das nächste Spiel reintreten kann, Arm 37 aus der
,Nut 33 gelöst werden. Dies geschieht durch die Zurückführung der Preiseinstellvorrichtung
in ihre Nullstellung (wie bereits beschrieben), wodurch ,zunächst der Kontakt 21
geöffnet und die Rechenvorrichtung durch die Nase des Hebels 2o gesperrt wird, während
die Kupplung 30 und Kontakt 31 infolge des durch die beschriebene geringe
Zurückdrehung der Scheibe 34 erfolgten Freiwerdens der Sperrnase 37 von der
Feder 35 wieder in ihre tätige Stellung gebracht werden. Zur Ermöglichung der 'ierbei
notwendigen Rückwärtsdrehung der Welle 6o ist die Schnecke 58 so steilgängig, rdaß
keine Selbstsperrung eintritt. Diese Einrichtungen für die elektrische Steuerung
der Betätigung des Rechenwerkes verhindern natürlich nicht eine entsprechende vorgesehene
Handbetätigung des Rechenwerkes bei etwaigem Aussetzen der Kraftquelle.
-
Die Erfindung ist zwar an einer Rechen.-und Drucke oi-richtung .in
Verbindung mit einer selbsttätigen Waage erläutert, ist aber ohne weiteres auch
für andere mit solch einer Waage zusammenwirkende Mechanismen brauchbar oder für
irgendwelche andere Vorrichtung statt einer Waage, welche die angeschlossene, elektrisch
betätigte Vorrichtung in Einklang mit ihrem eigenen Zustande von Ruhe oder Bewegung
steuern muß.-