DE46156C - Florschneidmaschine für Sammtstoffe, z. B. Baumwollsammt - Google Patents
Florschneidmaschine für Sammtstoffe, z. B. BaumwollsammtInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06C—FINISHING, DRESSING, TENTERING OR STRETCHING TEXTILE FABRICS
- D06C13/00—Shearing, clipping or cropping surfaces of textile fabrics; Pile cutting; Trimming seamed edges
- D06C13/08—Cutting pile loops
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
- Preliminary Treatment Of Fibers (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 86: Weberei.
beide in MANCHESTER.
Die den Gegenstand dieser Erfindung bildende Einrichtung zum Aufschneiden oder
Reifsen des die haarige Decke von Sammt und sammtartigen Stoffen zu bilden bestimmten
Flors ist dadurch gekennzeichnet, dafs der den Stoff haltende Rahmen unter dem fest am Ort
gehaltenen Messer wegbewegt wird.
Bei der üblichen Ausführungsweise des Aufschneidens des Flors von Sammt und sammtartigen
Stoffen werden letztere auf einem feststehenden Rahmen ausgestreckt, während das
Messer vom Arbeiter gehalten und längs des Stoffes hingeführt wird. Bei dieser Arbeitsweise
kann jedesmal nur eine kurze Stofflänge (gewöhnlich nicht über 2 m) aufgeschnitten
werden und ist dabei die Messergeschwindigkeit notwendigerweise eine nur langsame.
Der gegenwärtigen Erfindung gemäfs wird der Stoff auf einem dem gewöhnlichen Handrahmen
ähnlichen, aber bedeutend längeren Rahmen ausgestreckt gehalten, welcher auf
Gleitstücken oder Rollen so bewegt werden kann, dafs er mit dem Stoff hinter das von
Hand am Ort gehaltene Messer und unterhalb der Hand hergleitet, so dafs also bei einer
einzigen Operation eine gröfsere Länge gerissen und die Bewegung des Messers gespart
wird. Die Maschine kann mechanisch durch Kraft oder mittelst Fufstrittes in Thätigkeit gesetzt
werden. Im ersteren Falle wird der Rahmen vermittelst einer Frictionsrolle, an
welche er durch Schnüre oder Seile bezw. Riemen angehängt ist, vorwärts gezogen, indem
diese von einem Hebel, der ihre Lager enthält, gegen eine continuirlich rotirende Scheibe
angedrückt gehalten wird. Die Zurückbewegung des Rahmens kann durch Federkraft bewirkt
oder vermittelst Seiles und Zuggewichtes, oder in ähnlicher Weise wie die Vorwärtsbewegung,
oder endlich beide Bewegungen können auch mittelst Getriebes ins Werk gesetzt werden. Eine kräftige Bandbremse ist
vorgesehen, um entweder durch Bremsen des Rahmens oder der Treibscheibe die Maschine
stillzustellen, wenn das Messer bricht oder durch den Stoff sticht, oder wenn sonst Stillstand
gewünscht wird. Das Messer ist so construirt, dafs seine Klinge selbstthätig und augenblicklich
in den Griff zurückgezogen wird, wenn einer der genannten Zufälle eintritt.
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist in Fig. ι in Seitenansicht und in Fig. 2 im Grundrifs
die durch Maschinenkraft zu treibende Vorrichtung dargestellt. Fig. 3 und 4 zeigen im
Aufrifs und Grundrifs die Antriebsvorrichtung und Bremse. Fig. 5 giebt im Aufrifs eine Abänderung
der Vorrichtung von Fig. 1. Fig. 7 zeigt die Maschine zum Fufsbetriebe eingerichtet.
Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht des Messers, zum Theil im Schnitt.
In der Maschine Fig. 1 bis 4 bedeutet A einen rechteckigen, vermittelst der geflantschten
Räder C auf Schienen B hin- und wieder zurückbeweglichen Rahmen. Die Schienen B
hängen seitlich an Längsbalken B1, welche von Pfosten D getragen werden, und ist ungefähr
in der Mitte an solchen Pfosten ein Gestell E befestigt, welches die Antriebs- und Bremsvorrichtung
trägt. Dieselbe besteht aus der in E gelagerten und continuirlich von einer passenden Kraftquelle mittelst Riemens F2 und
Scheibe F1 in der Pfeilrichtung in Drehung gehaltenen Welle F mit darauf festgekeilter
Frictionsscheibe H, sowie der mit dem einen Ende im Lager K im Rahmen E und mit
dem anderen Ende in dem in L1 am Rahmen E drehbar befestigten Hebel L gelagerten
Welle J, auf welcher eine am einen Ende mit einer Frictionsrolle M1 und am anderen Ende
mit einem Bremscylinder M2 versehene Trommel M montirt ist, mit welcher der Rahmen A
durch Schnüre oder Seile N und IV1 so verbunden
ist, dafs das eine Ende eines jeden Seiles an ein entgegengesetztes Ende von A angreift,
während die anderen Enden sich in entgegengesetzten Richtungen auf die Trommel M
wickeln, Fig. 2. Der Hebel L ist durch die verticale, mit Schraubenregulirung versehene
Stange Q mit dem am Ständer P1 drehbar und verstellbar gelagerten Fufshebel P verbunden.
Durch Niedertreten des letzteren wird der Hebel L gehoben und die Trommel M
mit der Scheibe Ai1 gegen die Frictionsscheibe
H angelegt und so in Drehung versetzt. Die Trommel wickelt das Seil N auf
und treibt dadurch den Rahmen A auf den Schienen B in der Pfeilrichtung gegen den auf
Spiralfedern R1 gelagerten Buffer oder Schnei- . ler R, welchen er unter Comprimiren der
Federn R1 zurückschiebt, Fig. 2a. Läfst man jetzt oder etwas zuvor den Tritt P so weit
los, dafs die Scheiben M1 und H eben aufser Reibung gerathen, so treibt die Reaction der
Schnellerfedern R] den Rahmen wieder in die
Anfangslage zurück. Um die Scheibe M2 ist ein Bremsband S gelegt und mit dem einen
Ende am Rahmen E und mit dem anderen Ende an dem verticalen Arm T3 der oscillirenden
WTelle T1 befestigt, welche das am langen Arm T ziehende Gewicht T2 beständig
in der zum Anlegen des Bremsbandes nöthigen Richtung zu drehen strebt. . Diesem wirkt jedoch
ein auf dem Hebel L angeordneter verstellbarer Anlauf U entgegen, indem dieser
beim Niedertreten des Fufstrittes P den Hebel T hochhebt. Hierbei schiebt sich, Fig. 3b,
ein seitlich an T angenieteter Vorsprung U1 auf die sich senkende Schulter Vi des bei F1
drehbar am Rahmen E befestigten Hebels F, der am einen Ende mit einem Gewicht F2
belastet und am anderen Ende durch eine Kette F3 an den Hebel L angeschlossen ist
und also an dessen Bewegungen theilnehmen mufs, infolge dessen die Schulter F4 sinkt,
während der Vorsprung U1 sich hebt.
So lange, als der Tritt P niedergedrückt bleibt, bleibt auch F4 unter U1 geschoben
und also das Bremsband schlaff. Die Bremse wird so lange in diesem Zustande gehalten,
bis der Rahmen A durch den Rückstofs der Schneller R wieder in den Ausgangspunkt
zurückgelangt, indem der Rahmen alsdann mittelst des Vorsprunges A1 den Hebel F nach
unten drückt, wobei dieser seine Schulter F4 unter den Vorsprung U1 am Hebel T wegzieht
und also dieser ausgelöst wird, unter dem Zug des Gewichtes T2 fällt, dadurch das
Bremsband 5 anzieht und somit den Rahmen stillstellt. Wird es infolge Messerbruches oder
aus anderer Ursache nothwendig, den Rahmen A in irgend einem Punkte seiner Bahn
anzuhalten, so giebt der Arbeiter den Fufstritt P ganz frei, so dafs der Hebel L fällt,
dabei den Anlauf U von T weg- und mittelst der Kette F3 auch den Hebel F niederzieht
und dadurch, wie beschrieben, das Auslösen des Hebels T verursacht.
Der aufzuschneidende Stoff ist durch die punktirten Linien TF-TF1 und TF2 angedeutet:
TF1 der ungerissene Theil, TF der dem Reifsen unterliegende Theil und TF'2 der gerissene
Theil. Auf dem Rahmen A wird der Stoff vermittelst der gespaltenen drehbaren und durch
ein Gesperre an der Rückdrehung verhinderten Walzen XX1 und der geneigten Leisten Y Y1
straff gespannt gehalten; die zwischen den beiden oberen Leistenkanten enthaltene Stofflänge
wird in einer Operation gerissen. Eine von den Balken B1 gehaltene Platte Z ist gegen
die Bewegungsrichtung des Stoffes geneigt angeordnet, so dafs dieser dicht unter ihrer unteren
Kante durchgeht. Auf diese Platte stützt der Reifser das Messer mit seinem Griff auf.
In der in Fig. 5 dargestellten Modification wird das Straffhalten des Stoffes auf dem
Rahmen durch an jedem Ende von diesem lose montirte Walzen 1 und 2, unterhalb der
Platte Z am Gestell B1 fixirte Spannwalzen 3 und 4, sowie an den äufsersten Enden von B1
angeordnete Spannwalzen 5 und 6 bewirkt. Diese Spannwalzen sind ähnlich wie die Walzen X
und X1 oder in sonst passender Weise construirt.
Wird nun der zu reifsende Stoff an jedem Ende von den Walzen 3, 5 und 4, 6 festgehalten, während die Walzen 1 und 2 frei
rotiren können, so ist klar, dafs durch die Fortbewegung des Rahmens der Stoff unter
dem Messer mit der doppelten Geschwindigkeit durchgezogen und also bei jeder Operation die
doppelte Stoff länge gerissen wird.
Das Schneidmesser ist in Fig. 6 wiedergegeben. Die Klinge d gewöhnlicher Art ist
von einem Metallkolben c gehalten, welcher lose im cylindrischen Hohlraum b des Griffes a
liegt und durch eine Feder e (am einfachsten aus einem Kautschukstrang bestehend) mit dem
das Hinterende des Raumes b schliefsenden schweren Metallpfropfen f verbunden ist. Der
Kolben c fafst mit dem Stift m auf seiner Oberseite in einen den Griff α durchbrechenden
Längsschlitz. Auf dem Vorderende dieses Schlitzes ist drehbar ein Arm j befestigt, welcher,
wenn niedergelegt, mit einem Stift η in genannten Schlitz fafst. Wird nun das Messer
unter Spannung der Feder e so weit aus dem Griff herausgezogen, dafs m gegen das vordere
Schlitzende anläuft, und legt man dann den Arm j auf den Schlitz nieder, so kommt der
Stift η hinter den Stift m zu liegen und hält somit den Messerkolben in seiner vorderen
oder Schnittlage fest. Um den Arm j in dieser Stellung zu sichern, läuft derselbe vorn
in einen Stift / aus und ist an der. vorderen Verlängerung g des Griffes α ein starrer Abzug
h (drehbar) angeordnet, welcher über den Stift I geschoben wird. Im Abzug ist ein
Stück i vertical verstellbar, welches mit einer Nuth auf seiner Unterseite die Klinge umfafst.
Das Stück i ist nach unten abgeschrägt, so dafs seine Berührung mit der Klinge auf möglich
geringster Fläche stattfindet; dasselbe wird ferner im Abzug h so eingestellt, dafs dieser
möglichst senkrecht auf der Klinge steht. Unterhalb des Armes j ist auf dem Griff a vor
dessen Schlitz eine Feder ρ befestigt, gegen deren Widerstand genannter Arm vom Abzug
eingespannt gehalten wird. Wird nun das Stück i, sei es durch Einstechen des Messers
in das Gewebe, sei es durch den Stofs beim Zerbrechen des Messers, gegen den Griff hingestofsen,
so wird das obere Ende von j vom Stift / befreit und die ausgelöste Kraft der
Feder ρ wirft den Arm j zurück, so dafs der Stift η vom Stift m weggehoben wird. Damit
ist auch die Spannung der Feder e ausgelöst und zieht diese nun den Kolben c j.n den
Griff zurück, wobei gleichzeitig der durch die Federreaction aus dem Griff heraüsgestofsene
Pfropfen / durch den Zug seines Gewichtes, Fig. 6a, mitwirkt.
In der mittelst Fufstrittes zu treibenden Maschine, Fig. 7, ist an dem mittelst Räder C auf
Schienen B sich bewegenden Stoffrahmen A mit dem einen Ende ein Seil N befestigt, welches
über eine am Gestell B1 montirte Rolle q nach unten um die am Fufstritt r gelagerte
Rolle S geführt und mit dem anderen Ende am Gestell B1 befestigt ist. Der Reifser steht
auf der Plattform t und bewegt durch Niedertreten von r den Rahmen in der Pfeilrichtung;
dabei beträgt infolge der Anwendung der Rollen die vom Rahmen durchlaufene Länge
das Doppelte des Weges des Fufstrittes. Die Rückführung des Stoffrahmens in die Ausgangslage
erfolgt wie oben durch Schneller R. Um die zum Niederdrücken des Trittes r erforderliche
Arbeit zu verringern, werden die Schienen B zweckmäfsig etwas gegen die Schneller hin geneigt. Der Stoff W ist, ähnlich
wie in Fig. i, am Rahmen befestigt; doch ist klar, dafs hier auch die Einrichtung nach
Fig. 5 getroffen werden kann, oder dafs man die Schnelligkeit des Rahmens durch Anwendung
einer gröfseren Anzahl von Rollen in Verbindung mit dem Seil N vermehren kann.
Indefs wird in jedem dieser Fälle der zur Bewegung des Fufstrittes nöthige Kraftaufwand
vermehrt.
Bei der Maschine Fig. 7 wird das Messer in bekannter Weise vorwärts geführt, während
der Stoff gegen dasselbe hin bewegt wird.
Mittelst der beschriebenen, durch Kraft zu betreibenden Maschine kann man in einer
Operation bedeutend gröfsere Längen reifsen, als mit jeder der zur Ausführung dieser Arbeit
bekannten Vorrichtungen j und wird also auf gegebene Länge die Fehlerzahl vermindert,
d. h. die Güte des Fabrikates verbessert, während gleichzeitig die erreichte Vermehrung der
Geschwindigkeit eine entsprechende Vermehrung, der Arbeitsleistung in der gegebenen
Zeit ermöglicht. Aehnlich, wenn auch wegen der geringeren Geschwindigkeit in geringerem
Grade vortheilhaft, arbeitet die durch Fufstritt zu .treibende Maschine.
Claims (2)
1. Eine Florschneidemaschine für Sammtstoffe (z. B. Baumwollsammt), bei welcher der in
Prismenführungen geführte Stoffrahmen durch Seilbetrieb vom Fufs des Arbeiters, beziehentlich von einer elementaren Kraftquelle
aus gegen das vom Arbeiter festgehaltene (also ruhende) Messer geradlinig bewegt wird.
2. Eine Maschine der unter 1. festgesetzten Art, bei welcher das Schneidmesser für den
Fall einer eintretenden Fehlwirkung nach automatischer Lösung einer Sperrung (m n)
mittelst einer gespannten Feder (e, Fig. 6) in eine Schutzhülse (α) zurückgezogen wird
und so aufser Wirkung tritt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE68392T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE46156C true DE46156C (de) |
Family
ID=32719991
Family Applications (6)
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---|---|---|---|
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DENDAT50716D Expired - Lifetime DE50716C (de) | Florschneidmaschine für Sammtstoffe, z. B. Baumwollsammt. (2 | ||
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DENDAT47414D Expired - Lifetime DE47414C (de) | Florschneidmaschine für Sammtstoffe, z. B. Baumwollsammt |
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