DE244729C - - Google Patents

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D37/00Circular looms

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 244729 KLASSE 86 c. GRÜFTE
Rundwebstuhl. Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. März 1911 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Rundwebstuhl bzw. auf einen sich drehenden Webstuhl zum AVeben von Stoffen in Schlauchform für verschiedene Zwecke, in welchem Webstuhl der gewebte Schlauch zerschnitten wird.
Der neue Webstuhl ist ein sich drehender Apparat, bei dem die verschiedenen sich bewegenden und anderen Teile um eine mittlere
ίο Welle angeordnet sind, welche zum Antrieb des Webstuhles dient.
Bei diesem Webstuhl sind Kettenbäume vorgesehen, von welchen die Kettenfäden abgenommen werden und welche sich um die mittlere Welle des Webstuhles drehen. Ferner ist der Webstuhl mit einer ringförmigen Stütze und nötigenfalls mit anderen ■Unterstützungseinrichtungen für die Kettenfäden versehen, wenn diese zu einem ringförmigen Fachbildungszylinder geführt werden, welcher Fachbildungsnadeln enthält.
Bei dem Webstuhl sind Mittel vorgesehen zum Tragen von Musterkarten, von mit Löchern versehenen Platten oder von anderen Einrichtungen, um die Bewegung der Nadeln zu regeln. Ferner ist eine Kettenfaden- und Schußfadenabstellvorrichtung vorgesehen. Dieser Rundwebstuhl besitzt ferner ein kreisförmiges Rietblatt, welches winklig angeordnet ist. Dieses Rietblatt dreht sich zusammen mit einem ringförmigen Breithalter. Das sich drehende Rietblatt, welches winklig angeordnet ist, besitzt eine ringförmige Leiste oder Bahn für den Schützen. Bei dem Webstuhl ist ein festgehaltener Schützen angewendet. Hinter dem Breithalter sind ein oder mehrere Strecker bzw. Streckvorrichtungen vorgesehen. Der gestreckte Schlauch wird zweckmäßig durchgeschnitten und gelangt alsdann zu einer Walze, welche gedreht wird.
Eine beispielsweise Ausführungsform des Webstuhles gemäß der Erfindung ist auf den Zeichnungen veranschaulicht.
Fig. ι ist eine Ansicht des Webstuhles, wobei einige Teile desselben weggelassen sind. Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den unterhalb der Linie a-a der Fig. 1 befindlichen Teil und veranschaulicht den Kettenfaden- und Schußfadenabstellmechanismus. Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie d-d der Fig. 2. Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie c-c der Fig. 2 und veranschaulicht Teile, welche mit der Schußfadenabstellvorrichtung verbunden sind. Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie b-b der Fig. 2 und veranschaulicht Teile, welche mit der Kettenfadenabstellvorrichtung verbunden sind. Die Fig. 6, 7, 8, 9 und 10 veranschau-1 liehen Einzelheiten der Fig. 1. Die Fig. 11 ist eine Draufsicht des Webstuhles und ein teilweiser Schnitt desselben. Fig. 12 ist eine Ansicht des Schützenkastens und des sich drehenden Rietblattes. Fig. 12 a zeigt eine Antriebsvorrichtung für die Walzen im Schützenkasten. Fig. 13 ist ein Grundriß des Schützenkastens. Fig. 14 veranschaulicht eine hintere Ansicht der ringförmigen, sich drehenden Rückenstütze für die Kettenfäden und Teile der Kettenablaß- oder Kettenspannvorrichtung. Die Fig. 15 und 16 veranschaulichen Einzelheiten der Einrichtung gemäß der Fig. 14. Die Fig. 17 und 18 sind eine Vorder-
und eine Seitenansicht des ringförmigen, sich drehenden Harnischbrettes oder Litzengestelles, welches die Litzen oder Nadeln unterstützt. Die Fig. 19 und 20 veranschaulichen eine Ansicht und einen Schnitt einer Litze oder Nadel. Die Fig. 21 und 22 veranschaulichen eine hintere Ansicht und einen Schnitt des ringförmigen drehbaren Rietblattes. Die Fig. 23 und 24 veranschaulichen eine Seitenansicht und eine hintere Ansicht des ringförmigen, drehbaren Breithalters. Die Fig. 25 und 26 veranschaulichen eine Draufsicht und eine Seitenansicht des Schützens für den Webstuhl gemäß der Erfindung. Fig. 27 ist ein Schnitt des Schützens nach der Linie e-e der Fig. 25. Die Fig. 28 und 29 veranschaulichen eine Seitenansicht und Vorderansicht des Schußfadenfmgers bzw. der Schußfadengabel, welche in Verbindung mit dem drehbaren Rietblatt angewendet wird.
Der Rundwebstuhl gemäß der Erfindung besitzt eine Hauptantriebswelle 1, welche in geeigneten Lagern unterstützt wird, die in den vertikalen Endgestellen 2, 2 oder in anderen Ständern getragen werden. Diese Endgestelle 2, 2 werden durch Träger 3 und ein Bodengestell 4 versteift. Diese Welle 1 wird durch Zahnräder 5,6 von einer festen Scheibe7 der Antriebswelle 8 angetrieben (Fig. 1 und 11). Die Art des Antriebes der Welle 1 kann auch eine andere sein.
Die Kettenbäume 9, 9 sind in bezug auf die Antriebswelle 1 in der Querrichtung angeordnet und werden durch dieselbe gedreht. Die Kettenbäume werden von Wellen 10 getragen, die in Trägern 11 unterstützt sind. Diese Träger sind an dem Quergestell 12 befestigt, welches an der Hauptwelle 1 angebracht ist. Die Ketten werden von den beiden Kettenbäumen über die ringförmige Rückenstütze 13 geführt und auf derselben verteilt. Diese Stütze 13 besitzt Zapfen 14, die am Umfang dieser Stütze verteilt sind. Diese Zapfen sind in festgeklemmten Balken befestigt und bilden Trennungsglieder für mehrere Kettenfäden. Die Kettenverteilung bzw. Zuführung wird selbsttätig entsprechend der Spannung der über die Stütze 13 führenden Kettenfäden in folgender Weise geregelt. Die Rückenstütze 13 ist mit einer Anzahl von gekröpften Stangen 16 versehen, welche segmentartige Stücke oder Krücken 17 tragen. Diese Stangen sind an ihren Enden bei 18 mit einer losen Scheibe 19 verbunden, welche einen Daumen oder Zahn 21 besitzt, der an der Nabe 20 gebildet ist (Fig. 14 und 16). Diese mit einem Zahn versehene Nabe steht mit einem gezahnten Ring oder einer Daumenscheibe 22 in Eingriff, welche an der Hauptwelle 1 befestigt ist. Bei der gewöhnlichen Spannung der Kettenfäden wird die Scheibe 19 nicht beeinflußt. Bei einer vergrößerten Spannung aber pressen die Krücken 17 die Stangen 16 gegen die Mitte, so daß die Scheibe 19 etwas gedreht wird. Infolgedessen wird durch die Wirkung der Daumenscheibe 22 die Scheibe 19 etwas zurückgedreht. Diese Bewegung der Scheibe 19 wird auf die Spindeln 23 (Fig. 1) übertragen, die an der drehbaren Platte 24 befestigt sind. Die Platte 24 wirkt auf Hebelarme 25 und drängt einen Zahn 26, welcher von einer in feststehenden Lagern drehbar angebrachten Stange getragen wird, in Eingriff mit einem mit Kerben versehenen Rad 27. Dieses Rad 27 ist an der Schnecke 28 (Fig. 1, 7 und 11) befestigt oder mit dieser Schnecke aus einem Stück hergestellt. Durch den Eingriff des Zahnes 26 mit dem Rad 27 wird die Schnecke 28 befestigt. Die Schnecke 28 treibt ein Schneckenrad 29 einer Querwelle 30 (Fig. 11). Diese Welle 30 besitzt an jedem Ende ein Kegelrad 31, welches Kegelräder 32 und Wellen 33 antreibt. Die Wellen 33 besitzen Schnecken 34, die mit Schnecken 35 der Wellen 10 der Kettenbäume in Eingriff stehen. Auf diese Weise werden die Kettenbäume 9 gedreht, unv die. Kettenfäden abzulassen. . Wenn die Spannung aufhört, hören die Stangen 23 ebenfalls auf, auf die Scheibe 19 einzuwirken, so daß das Schneckenrad freigegeben wird und auf der Welle frei ist. Infolgedessen drehen sich nun die Kettenbäume nur herum, ohne daß Kettengarn abgelassen wird. Ein Gewicht 36 des Hebelarmes 37 sucht den Zahn 26 außer Eingriff zu halten. Die zur Unterstützung der Wellen der Kettenbäume dienenden Lager sind mit Schlitzen versehen oder in einer sonst geeigneten Weise ausgebildet, um die Entfernung der Kettenbäume zu erleichtern. Die Kettenfädenzuführungsvorrichtung bzw. die Kettenfadenablaßeinrichtung kann auch in anderer Weise ausgebildet sein. Von der Rückenstütze 13 werden die Kettenfäden zu einer ringförmigen Einrichtung von der Form eines Zylinders 39 geführt. Die Kettenfäden werden hierbei durch Drahtringe 38, 38 (Fig. 1) oder durch andere Einrichtungen geführt bzw. unterstützt. Der Zylinder besitzt eine ringförmige Trommel mit einem durchlochten Außenteil 40 und einer hölzernen oder anderen Nabe 41. Zwischen der Nabe 41 und dem Umfang 40 wird ein ringförmiger Zwischenraum gebildet für einen Teil der Länge der Nadeln 42 (Fig. 19). Diese Nadeln 42 sind von starkem Draht und besitzen Ösen 43. Jeder Kettenfaden ist durch eine öse hindurchgeführt. Der Umfang 40 dieser Trommel ist mit Löchern 44 versehen, welche nebeneinander angeordnet sind, so daß die Nadeln dicht nebeneinander in seitlichen Reihen verteilt sind. Bei dem dargestellten Ausfüh-
rungsbeispiel sind Reihen von zwölf in geringen Abständen voneinander angeordneten Nadeln vorgesehen. Zur weiteren Führung der Nadeln dient eine durchlochte Hülse 45 (Fig. 17), welche durch Träger 46 unterstützt ist, die in gleichen Abständen voneinander angeordnet sind und durch welche Träger die durchlöcherte Hülse an dem Zylinder 39 befestigt ist. Die Nadeln 42 werden auf diese Weise an zwei Stellen geführt, indem sie durch eine Öffnung der Peripherie 40 und der Hülse 45 hindurchgehen. Der Zylinder ist an
. der Hauptwelle befestigt, und wenn dieselbe sich dreht, fallen die nicht zurückgehaltenen Nadeln infolge ihrer Schwerkraft nach ab-■ wärts, sobald die Nadeln unter die horizontale Mittellinie gelangen, während die Nadeln wieder in ihre normale Lage zurückkehren, sobald sie sich über die horizontale Mittellinie.
erheben. Die Bewegungen der Nadeln dienen zur Bildung des Faches. Das Fach ist.vollkommen geschlossen, wenn die äußeren Enden der Nadeln mit der äußeren Fläche der Hülse 45 bündig liegen, während das Fach geöffnet ist, wenn die Nadeln infolge ihrer Schwerkraft sich nach auswärts bewegen, und zwar wenn diese Nadeln unter die horizontale Mittellinie gelangen. Infolge der großen Anzahl von Nadeln, welche an dem Fachbildungszylinder angebracht werden können, ist die Möglichkeit der Fachbildung sehr groß, so daß Gewebe mit Figuren hergestellt werden können.
Die Hemmung der Nadeln 42 in den Reihen erfolgt durch eine Kette aus durchlochten Metailplatten oder aus durchlochten Karten. Tn der Fig. 17 ist eine Kette von durchlochten Platten 47 veranschaulicht, die durch Stangen oder Spindeln 48 miteinander verbunden sind.
Die äußeren Enden dieser Stangen greifen in geschlitzte Köpfe der Träger 46 ein, so daß die Kette der durchlochten Platten angetrieben wird, wenn der Zylinder rotiert. Die Kette der durchlochten Platten 47 kommt in Berührung mit dem Umfang von 45. Je nachdem die Löcher aufeinander treffen, werden die Nadeln ausgewählt und wird ermöglicht, daß sich die Nadeln senken. In der Zeichnung besitzt die Kette der durchlochten Platten eine größere Länge als der Umfang des Zylinders. Die überschüssige Strecke wird auf einstellbaren Trommeln 49 geführt, welche sich auf Achsen 50 drehen können (Fig. 17). Wenn die Kette eine außerordentlich große Länge besitzt, so wird die überschüssige Strecke in irgendeiner geeigneten Weise unterstützt oder kann die Einrichtung so getroffen werden, daß die überschüssige Strecke in eine Wiege oder in einen Träger fällt. Ein glattes Blechfutter 51 (Fig. 17) ist an dem halbkreisförmigen gußeisernen Schutzgestell 52 angeordnet, welches Futter das Senken der Nadeln begrenzt. Dieses Futter ist so ausgebildet, daß es die Wirkung der Schwerkraft der Nadeln unterstützt und eine Zurückführung der letzteren in ihre ursprüngliche Lage erzwingt, wenn die Nadeln über die horizontale Mittellinie gelangen.
In normalem Zustande wird durch das Vorhandensein von Kettengarn, welches durch die Ösen der Nadeln geht, das Herabfallen der Nadeln verhindert. Der maximale Betrag des Herabfallens der Nadeln zur Bildung des Faches ist im unteren Teil der Fig. 17 in ausgezogenen Linien veranschaulicht. Sollte aber ein Kettenfaden zerreißen, so kann die Nadel noch weiter fallen (s. punktierte Linien der Fig. 17), um auf das Futter 51 zu treffen. Dieser Überschuß des Herabfallens der Nadel dient zur Beeinflussung einer Kettenabstellvorrichtung. Ringförmige Drahtgestelle 144 (Fig. 18) können in irgendeiner Lage in bezug auf den Zylinder vorgesehen sein, gegen welche Drahtgestelle sich die Kettenfäden legen und über welche Gestelle die Kettenfäden geführt werden.
Ein geeigneter Kettenfadenwächter ist in den Fig. i, 2, 3, 5 und 17 dargestellt. Wie oben ausgeführt worden ist, kann der überschüssige Betrag der Bewegung der Nadel infolge eines Kettenbruches zur Beeinflussung der Abstellvorrichtung dienen. Wenn ein Kettenfadenbruch eintritt, fällt die Nadel (Fig. 17), wenn der Zylinder sich dreht, um den Finger 53 zu treffen, welcher bei 54 schwingbar gelagert ist. Dieser Finger bewegt sich gegen die Wirkung einer Feder 55 winklig. Eine Treibscheibe 56 der Hauptwelle 1 (Fig. 1) dient zum Antrieb einer Scheibe 57 einer Welle 58, welche unterhalb der Mitte des Webstuhles sich befindet. An dieser Welle ist eine Schnecke 59 befestigt, welche sich ununterbrochen dreht. An der einen Seite des Webstuhles ist eine Schwingwelle 60 gelagert, an deren Fußtritt 61 der mit einer Kerbe versehene Anlaßhebel 62 angelenkt ist, welcher, wenn sich der Webstuhl in Betrieb befindet, unter einen geschlitzten Träger greift. Dieses Eingreifen bzAV. Einklinken des Anlaßhebels 62 erfolgt gegen die Wirkung einer Feder 64, welche bei 65 und an dem Hebel 66 befestigt ist. An dem Ende der Welle 60 befindet sich ein Hebel 67, welcher durch einen gekröpften Arm 68 mit der drehbar gelagerten Riemengabel 69 verbunden ist (Fig. 1 und 8). Wenn der Anlaßhebel 62 in den Träger 63 eingeklinkt ist, hält die Gabel 69 den Riemen auf der festen Treibscheibe. Wenn aber der Anlaßhebel sich nicht in Eingriff mit dem Träger 63 befindet bzw. wenn der Anlaßhebel durch die Abschlagstange 70 freigegeben wird und sich heben kann, wird die Welle 60 durch die
Feder 64 geschwungen. Hierdurch wird die Riemengabel 69 in die punktiert dargestellte Lage gebracht, wobei der Riemen auf die lose Scheibe geführt wird, um den Webstuhl anzuhalten. Die Bewegung der Abschlagstange Jo, welche bei Ji schwingbar gelagert ist, erfolgt in nachstehender Weise.
Auf der Welle 60 sind Hebedaumen 72, 73 befestigt, welche, wenn die Welle durch einen starken Fußdruck auf den Tritt 61 geschwungen wird, um den Webstuhl wieder anzulassen, durch ihre kurzen Zapfen die Hebel 74 und 75 anheben, die auf der Welle 60 lose angeordnet sind. Der Hebel 74 trägt eine halbe Mutter 76. Diese Mutter wird normal außer Eingriff mit der Schnecke 59 gehalten, und zwar durch eine unter Federwirkung stehende Spindel JJ, welche in einer feststehenden Stange 78 ruht. Diese unter Federwirkung stehende Spindel JJ ist in eine Schleife gebogen. Die gabelförmigen Enden dieser Stange JJ verschieben sich auf dem Hebel 74. Die Schleife der Stange Jj umgreift den Hebelarm 79, welcher bei 80 schwingbar gelagert ist. Dieser Hebelarm 79 wird von dem Finger 53 beeinflußt. An dem Abschlaghebel 70, welcher bei 71 schwingbar gelagert ist, ist eine geschlitzte Stange 81 befestigt, welche einstellbare Gabeln 82,83 trägt. Sollte ein Kettenfaden brechen, so wird der Finger 53 durch die entsprechende fallende Nadel in Tätigkeit gesetzt, um den Hebelarm 79 zu bewegen. Dieser Hebelarm 79 zieht die Spindel JJ zurück und von der Stange 78 weg. Infolgedessen ermöglicht der Hebel 74, daß die halbe Mutter 76 fällt, um in Eingriff mit der Schnecke 59 zu gelangen. Diese halbe Mutter wird gegen die Wirkung einer Feder 84 (Fig. 3) in der Längsrichtung bewegt, bis sie auf die Gabel 82 trifft, um die geschlitzte Stange 81 zu bewegen und um auf den Abschlaghebel 70 einzuwirken, welcher den Anlaßhebel außer Eingriff bringt. Hierdurch wird eine Verschiebung des Riemens und ein Anhalten des Webstuhles bewirkt.
Die Kettenfäden laufen durch ein ringförmiges, drehbares Riet 85, auf dem die Ketten-. fäden . verteilt sind. Dieses Riet wird von einem Kugelgelenk 86 getragen oder in anderer Weise unterstützt. Das drehbare Riet wird durch Treiber 87 angetrieben (Fig. 21), welche in Schlitze des feststehenden Teiles 86 des Kugellagers passen, und ferner durch Treibstangen 88, welche an der Wand des Zylinders befestigt sind. Die Rietzähne, sind in Balken befestigt und können segmentartig angeordnet sein. Die äußeren Balken sind zwischen Platten 89, 90 geklemmt, während die inneren Balken sich zwisehen Armen 91 und dem Rücken einer ringförmigen Platte, Leiste, öder einer Bahn 92 befinden, welche an dem Riet befestigt ist. Das vollständige Riet ist winklig oder schräg angeordnet und wird in der gewünschten Lage durch kleine Rollen gehalten, welche einstellbar sind, um die gewünschte Neigung dem drehbaren Riet zwecks Einstellung desselben in bezug auf den ringförmigen, drehbaren Breithalter 94 zu verleihen. Das drehbare Riet schlägt gegen den Breithalter an, und die Zähne schlagen den Schußfaden mit einer gewünschten Stärke an das Gewebe an. Der ringförmige Breithalter 94 ist an der Hauptwelle ι befestigt. Die Einrichtung ist so getroffen, daß das Riet die Endkante des Gewebes erreicht, wenn das Riet sich der oberen Seite nähert oder sich von einer vertikalen Linie, welche mit der Webstuhlmitte zusammentrifft, nach abwärts bewegt. Das Riet nähert sich allmählich der Endkante des Stoffes und zieht sich allmählich von dieser zurück, wie es in den Fig. 1 und 11 angedeutet ist.
Der Schußfaden wird zweckmäßig von einem gekrümmten Schützen 95 zugeführt, welcher Schützen feststehend ist und gegen die ringförmige Fläche der Leiste oder Bahn 92 liegt. Dieser Schützen ist in den Fig. 25 bis 27 veranschaulicht. Die Anwendung eines feststehenden Schützens ist von großer Wichtigkeit. Der Schützen trägt einen Kötzer 96 an einer glatten, schwingbar gelagerten Zunge und ist mit einem Schlitz 97 versehen. Der Schußfaden geht durch die Öse 98. Der Schützen besitzt an seiner Oberseite Rollen 99, welche mit der Leiste oder Bahn 92 in Berührung stehen, während an der Unterseite des Schützens Rollen 100 vorgesehen sind. Dieser Schützen ist an seinem Boden geneigt oder abgeschrägt und ruht an zwei geneigten Rollen 101, 102, welche den Schützen in seiner Lage halten und eine Bewegung desselben verhindern, wenn die Leiste oder Bahn 92 mit dem Riet an dem Schützen vorbeigeht. Die eine der Halterollen, dreht sich um einen Zapfen 103 und wird von einem Gestell 104 unterstützt. Die andere Rolle 102 wird von einem Zapfen getragen, der an einem schwingbar gelagerten Arm 105 befestigt ist, der bei 150 mit dem Gestell 104 in Verbindung steht. Das Gestell kann winklig um eine Stütze 107 eingestellt werden, um mit der Neigung oder der Einstellung des Rietes übereinzustimmen. Mit dem Hebelarm 105 ist ein Handhebel 108 verbunden, welcher eine Kerbe 109 besitzt, die mit dem Zapfen 110 in Eingriff tritt, um den Schützenkasten geschlossen und den Schützen in seiner Lage zu halten. Durch Anheben des Handhebels 108 wird die Rolle 102 bewegt, um ein Öffnen des Schützenkastens und eine Entfernung des Schützens aus dem Kasten zu ermöglichen (s. punktierte Linien in Fig. 12).
Der Schützenhalter ist mit einem Träger 106 versehen. Zweckmäßig werden die zum Zurückhalten des Schützens dienenden Rollen ιοί, IO2 gedreht, um die Reibung ' an den Kettenfäden zu vermindern. Die Fig. 12a veranschaulicht eine solche Ausführungsform, bei welcher ein Band 113 die mit Rillen versehenen Naben der Rollen 101, 102 umschließt. Dieses Band wird von einer Scheibe in der
ίο Welle 58 angetrieben. Die Scheibe 112 ist eine Bandspannungsvorrichtung. Aus dem Vorhergehenden ist ersichtlich, daß das Fach nach dem Schützen sich ganz öffnet mit den Kettenfäden oben und unten, während sich das Fach schließt, wenn sich der Zylinder dreht.
Ferner ist ein Schußfadenwächter vorgesehen, welcher zweckmäßig die Form einer Schußfadengabel oder eines Fingers 114 besitzt. Es sind vier oder irgendeine Anzahl von Fingern vorgesehen (Fig. 21). Der Finger 114 ist bei 115 schwingbar gelagert (Fig. 22) und trägt eine dünne Platte 116, welche zwischen die Rietzähne ragt. Wenn das Schußgarn an der Leiste oder Bahn 92 abgeliefert wird, hält das Schußgarn diese dünnen Platten 116 zurück, so daß das äußere Ende der Gabel oder des Fingers 114 den bei 118 schwingbar gelagerten Hebel 117 verfehlt (Fig. 6). Sollte jedoch ein Schußfaden brechen, so dringt die dünne Platte 116 hervor (Fig. 22), so daß die Gabel oder der Finger den Hebel 117 trifft, an dem ein biegsamer Draht 119 befestigt ist. Dieser Draht führt durch Ösen über kleine Rollen (Fig. 2). Dieser Draht 1Ϊ9 ist an einem Zapfen 120 befestigt, der in Lagern des Hebels 75 angeordnet ist (Fig. 2 und 4). Wenn der Draht 119 den Zapfen von der Stange 78 wegzieht, wird die halbe Mutter 121 gesenkt, um mit der Schnecke 59 in Eingriff zu treten. Die Mutter wird gegen die AVirkung der Feder 122 verschoben, so daß sie schließlich auf die Gabel 83 und auf den geschlitzten Balken 81 einwirkt, um den Abschlaghebel 70 zu bewegen, so daß der Hebel 62 freigegeben wird. Infolgedessen wird die Welle 60 geschwungen und wird die Riemengabel verschoben, so daß der Webstuhl in ähnlicher Weise angehalten wird, wie es oben in bezug auf den Kettenfadenwäcliter beschrieben worden ist. Wenn der Fußtritt 61 in Tätigkeit gesetzt wird, bewegt er die Hebedaumen 72, 73, so daß die Hebel 75, 74 angehoben werden, um zu ermöglichen^ daß die Schraubenfedern die Teile 120 und γ] wieder einstellen.
Um ein Aufwinden zu verhindern, wenn ein Schußfaden fehlt, ist die Einrichtung so getroffen, daß die Aufwindung unmittelbar angehalten wird, wenn der Schußfaden fehlt und bevor der Webstuhl zur Ruhe gebracht wird. Dies geschieht in folgender Weise:
Das Aufwinden hängt von einer Schnecke 123 ab. " Diese Schnecke ist mit einem Schaltrad 124 verbunden, welches in normalem Zustande durch eine gewichtsbelastete Klinke 125 angehalten wird, die bei 126 schwingbar :. gelagert ist (Fig. 1 und 10). Mit dieser Klinke ist ein biegsames Verbindungsstück 127 verbunden, welches an einer gekröpften Stange 128 befestigt ist. Diese Stange ist nach rückwärts gebogen und wird in Lagern 129 unterstützt. Diese Stange erstreckt sich in der Längsrichtung an der Rückseite des Webstuhles zu der Schußfadenabstellvorrichtung, wo die Stange gebogen ist, um frei durch eine öffnung des Hebels 75 zu ragen (Fig. 2 bis 4). Unmittelbar, nachdem der Zapfen 120 angezogen wird und der Hebel 75 fällt, wird die Stange 128 in Tätigkeit gesetzt, um zu fallen und an dem biegsamen Verbindungsteil 127 einen Zug auszuüben. Hierdurch wird die Klinke 125 außer Eingriff gebracht und die Schnecke 123 freigegeben. Auf diese Weise wird die Aufwindung angehalten, bevor die Schnecke 59 an der halben Mutter vorübergegangen ist, um auf die Gabel 83 einzuwirken. Das Wiederineingriffkommen der Klinke 125 tritt ein, wenn der Hebel 75 angehoben und wieder eingestellt wird.
Nach dem ringförmigen Breithalter 94 wird der kreisförmige Stoff geglättet und nimmt allmählich eine Streckung an, um für die Aufwindwalze geeignet zu sein. Der Stoff kann über Glätter oder Strecker gezogen werden. Ein solcher Glätter ist bei 130 veranschaulicht, welcher bei 131 schwingbar gelagert und durch eine Stange 132 unterstützt wird, die an der Hauptwelle 1 befestigt ist. Der doppelte oder geglättete Stoffschlauch wird nun durchgeschnitten, um an der Hauptwelle vorüberzugehen und um zu ermöglichen, daß der getrennte und geglättete.Stoff alsdann auf die Aufwindeeinrichtung gelangen kann. Das Durchschneiden kann in irgendeiner bekannten Weise, beispielsweise durch ein an der Welle ι angebrachtes Messer 200 erfolgen. Die Aufwindeeinrichtung besteht aus einer Sandwalze 133, um welche der Stoff teilweise herumführt, aus einer zweiten Sandwalze 134 und aus einer Aufnahmewalze 135. Die Aufnahmewalze ist so angeordnet, daß sie leicht entfernt werden kann, und die Achse^ dieser Walze kann in Schlitze eingesetzt sein.
Diese Aufwindewalze 135 kann durch Federn, welche auf ihre Achse wirken, in der Lage gehalten werden und wird durch Reibung von der Walze 134 gedreht. Die Wellen der Walzen sind in Lagern der Seitenträger 136, 136 unterstützt. Diese Träger sind an einem Querträger der Hauptwelle 1 befestigt, so daß die Aufwindewalzen sich drehen können in gleicher Weise wie die Kettenbäume.
Die Art und Weise der Intätigkeitsetzung der Aufwindeeinrichtung kann verschieden sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Schnecke 123 vorgesehen, welche für das Aufwinden durch eine Klinke 125 festgelegt wird. Diese Schnecke 123 steht mit dem Schneckenrad 137 in Eingriff, das auf der Querwelle 138 befestigt ist. Die Querwelle 138 trägt Spurräder 139, welche mit Rädern 140 in Eingriff stehen, die kleine Räder 141 besitzen. Diese zuletzt genannten Räder treiben Zahnräder 142 an, welche auf der Walze 133 befestigt sind. Die Zahnräder 142 stehen mit Rädern 143 auf der zweiten Walze 134 in
Eingriff. :
Der Eächbildungszylinder 39 wird durch Glieder 145 gehalten, welche an dem Querhaupt 146 befestigt sind, das an der Hauptwelle ι festgekeilt. ist. Der ganze Webstuhl kann sehr gedrängt zusammengebaut sein, um einen seitlichen Raum einzunehmen, welcher nicht viel größer als der Durchmesser des Zylinders 39 ist. Durch die Anwendung eines feststehenden Schützens werden die Schwierigkeiten zum Antrieb des Schützens vermieden. Der Zylinder kann eine große Anzahl von Nadeln aufnehmen, und die Fachbildung dieses Rundwebstuhles ist sehr bedeutend. Das ganze System ist drehbar, und da der .Webstuhl ein drehbares Riet und einen feststehenden Schützen besitzt, kann der Webstuhl ohne Erschütterungen und mit einem sehr geringen Geräusch laufen. Dieser neue Webstuhl ist sehr einfach und kann mit einer hohen Geschwindigkeit laufen, ohne daß.eine große Beaufsichtigung erforderlich ist. Es können auf diesem Webstuhl Stoffe von sehr großer Breite gewebt werden, und zwar von einer Breite von 2,5 bis 5 m.
Um zu vermeiden, daß der Webstuhl angelassen wird, ohne daß ein Schützen vorgesehen ist oder wenn der Handhebel 108 nach aufwärts gerichtet ist, so daß der Schützenkasten offen ist, wird folgende Einrichtung getroffen.
Diese Einrichtung verhindert, wenn der Anlaßhebel 62 angehoben ist oder außer Eingriff steht, ein Niederdrücken dieses Hebels, bis der Schützenkasten geschlossen ist. Dies erfolgt zweckmäßig durch eine schwingbar gelagerte Klinke 147 an dem Anlaßhebel. Diese Klinke 147 ist mit dem Handhebel 108 durch ein biegsames Verbindungsglied 148 verbunden. Sollte der Weber den Handhebel auflassen, so fällt die Klinke 147 in eine vertikale Lage und verhindert ein Einklinken des Anlaßhebels durch Auftreffen auf den Träger 63. Wenn jedoch der Schützenkasten geschlossen ist, wird durch den Zug des Gliedes 148 die Klinke 147 aus dem Bereich des Trägers 63 gebracht, so daß der Anlaßhebel 62 eingeklinkt werden kann.

Claims (5)

Pate nt-An Spruch κ:
1. Rundwebstuhl, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenbäume, die Kettenfadenzuführungsvorrichtung, die Fachbildungswerkzeuge, das Webblatt und die Warenabzugs- und -aufwindevorrichtung um eine wagerechte Achse gedreht werden, während der Webschützen feststeht.
2. Rundwebstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fachbildungsnadeln mit dem sie tragenden Zylinder und der Karte gemeinsam umlaufen.
3. Rundwebstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe mit einem feststehenden Schützen versehen ist, der in einem Schützenkasten angeordnet ist, welcher zur Aufnahme des Schützens geöffnet und geschlossen werden kann.
4. Rundwebstuhl nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Zerreißen des Kettenfadens die betreffende Fachbildungsnadel (42) bei der Drehung des die Nadel tragenden Zylinders in den Bereich eines schwingbaren Hebels (53) fällt, welcher unter Vermittlung von Zwischengliedern eine Verschiebung des zum Antrieb des Webstuhles dienenden Riemens und ein Anhalten des Webstuhles veranlaßt. .
5. Rundwebstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Zerreißen des Schußfadens ein mit ihm in Eingriff stehender Finger (114,116) geschwungen "~ wird, so daß der Finger in den Bereich eines schwingbaren Hebels (117) gelangt, welcher unter Vermittlung von Zwischengliedern eine Verschiebung des zum Antreiben des Webstuhles dienenden Riemens und ein Anhalten des Webstuhles veranlaßt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
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