DE460419C

DE460419C - Lsolierung gegen Waerme- und Kaelteverluste

Info

Publication number: DE460419C
Application number: DESCH74680D
Authority: DE
Original assignee: ERNST SCHMIDT DR ING
Current assignee: ERNST SCHMIDT DR ING
Priority date: 1925-07-04
Filing date: 1925-07-04
Publication date: 1928-05-29
Also published as: US1890418A

Description

Isolierung gegen Wärme- und Kälteverluste. Zur Isolierung gegen Wärmeverluste wurden schon Luftschichten vorgeschlagen, welche von blanken Blechen, insbesondere von verzinnten Eisenblechen, begrenzt sind. Weiter hat man vorgeschlagen, diese Bleche mit eingepreßten Buckeln zu versehen, welche die Abstände zwischen den einzelnen Blechen erzeugen. Diese Vorschläge haben sich jedoch nicht allgemein einführen können aus folgenden Gründen: Die Bleche sind zu teuer und sehr unhandlich in der Verwendung, da man sie für jeden Rohrdurchmesser bei Rohrisolierungen auf Biegemaschinen herstellen muß. Ihre Steifigkeit verursacht bei Verwendung mehrerer Mäntel eine allmähliche Lokkerung der Befestigungen, da die auf höherer Temperatur befindlichen inneren Blechmäntel sich beim Erwärmen stärker ausdehnen als die äußeren. Das Blech hat weiter den Nachteil einer zu hohen Wärmeleitung, durch welche z- B. Wärme an den Berührungsstellen oder an den eingeprägten Buckeln von einem zum anderen Blech übertragen wird, sich auf eine größere Blechoberfläche verteilt und an die Luft abgegeben wird.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile, indem sie an Stelle von Blechen dünne Metallfolien, z. B. aus Aluminium, anwendet. Unter Metallfolien sind dabei Metallblätter verstanden, welche so dünn sind, claß sie wie Papier auf Rollen gewickelt und ohne Anstrengung und ohne besondere Vorrichtungen in die gewünschte Form gebracht werden können. Als Beispiel seien Dicken von etwa 0,02 bis 0,05 mm genannt. Die Vorteile der Verwendung von Folien sind folgende: Der Metallaufwand wird außerordentlich vermindert und dadurch der Preis dieser Isolierung erst wirtschaftlich möglich gemacht. Die Wärmeleitfähigkeit der dünnen Metallfolie ist so gering, daß von den Auflagerpunkten auf den Abstandhaltern oder von der Berührungsstelle mit diesen nur sehr geringe Wärmebeträge durch das Metall abgeleitet werden. Weiter sind die Folien zu dünn, als das sie wesentliche Kräfte auf die Auflagerstellen ausüben könnten. Wärmedehnungen gleichen sich durch geringe Verwerfungen und Formänderungen der Folie ohne weiteres aus. Es treten daher keine Schäden an den Befestigungsmitteln und den Abstandhaltern auf. Ein besonders wichtiger Vorteil der Folien besteht darin, daß sie in gerolltem Zustande oder in zahlreichen Lagen flach aufeinandergelegt verschickt werden können und so die Transportkosten vermindert weiden, die gerade bei einem so sperrigen Material, wie es sonst Isolierschalen oder auch aus Blech hergestellte Zylindermäntel sind, wesentlich ins Gewicht fallen. Neben der Raumersparnis tritt aber auch noch eine sehr erhebliche Gewichtsersparnis ein, denn eine in der beschriebenen Weise hergestellte Isolierung wiegt 1/", bis 1/2o vorn Gewicht der sonst üblichen Isolierungen. Diese Gewichtsersparnis hat auch für die Verwendung Vorteile, da clie Belastung der zu isolierenden Körper vernachlässigbar gering ist und die Isolierung nur ein verschwindendes Wärmespeichervermögen besitzt. Es entstehen daher keine zusätzlichen Wärmeverluste durch Betriebsunterbrechungen, Anheizvorgänge usw.
Die Ausführung der Isolierung erfolgt in der Regel an Ort und Stelle, indem man nacheinander verschiedene Folien unter Verwendung von Mitteln zur Herstellung der Abstände zwischen den einzelnen Schichten auf den zu isolierenden Gegenstand auf= bringt. Zur Abstützung und Abstandhaltung eignen sich z. B. Holzleisten, Ringe aus Isolierstoffen usw., die in Abständen angeordnet werden. Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß die ganze Isolierung ohne Staubentwicklung un:j ohne Verwendung von Wasser in sauberster Weise ausgeführt werden kann. Es können jedoch auch fertige Isolierkörper in Gestalt von Platten, Schalen usw. hergestellt werden.
In der beschriebenen Weise kann man z. B. Isolierplatten herstellen, indem man in einen Rahmen dünne blanke Metallfolien einspannt. Eine Ausführungsform einer solchen Isolierplatte zeigt Abb. i. Darin sind a die Metallfolien, welche von dem Rahmen b gehalten werden. Zum Schutz der dünnen Folien gegen Beschädigungen sind die beiden äußeren Seitenflächen mit stärkeren Platten.c aus irgendeinem Material belegt. Durch eine solche Anordnung lassen sich schon bei Abständen der einzelnen Folien von etwa i cm Isolierplgtten herstellen, welche den besten Kork- und Torffabrikaten gleichkommen.
In Fällen, wo kein besonders hohes Isolationsvermögen verlangt wird, kann man schon durch ein oder zwei Aluminiumfolien eine gute Wirkung erzielen. Man kann die Metallfolien iiz diesem Falle zum Auskleiden der Begrenzungen einer Luftschicht verwenden oder eine einzelne Folie so in der Luftschicht anbringen, daß sie diese in zwei Teile 'rnterteilt. Ausführungsformen dieser Art zeigen Abb. 2 und 3. Abb. 2 stellt z. B. eine Decken- oder Fußbodenkonstruktion dar, welche eine Luftschicht enthält, deren Unterseite durch eine blanke Metallfolie a begrenzt wird. Abb. 3 ist z. B. eine Barackenwand oder eine ähnliche Bauart, deren Luftraum durch die Metallfolie a in zwei Hälften unterteilt ist.
Bei der Verwendung des Erfindungsgedankens zur Isolierung von Rohrleitungen für Dampf und Kälteflüssigkeiten usw. ordnet man die Metallfolie als konzentrische Zylinder an, zwischen denen sich Lufträume befinden. Der Abstand zwischen den einzelnen Folien und ihre Abstützung gegen das Rohr kann durch Asbestringe, welche in Abständen auf dem Rohr und zwischen den einzelnen Folien angeordnet sind, erfolgen oder durch andere Maßnahmen. 'Eine solche Isolierung kann entweder an Ort un Stelle auf die Rohre gebracht werden oder auch in Gestalt fertiger Isolierschalen benutzt werden. Eine Ausführungsform einer solchen Isolierung zeigt Abb. q.. Darin bedeutet r das zu isolierende Rohr, ca die blanken Metallfolien, c einen Schutzmantel aus stärkerem Blech, der zum Schutze gegen äußere Beschädigungen aufgebracht wird.
Bei höheren Temperaturen wählt man den Abstand der Metallfolien zweckmäßig geringer als bei niederen, da die Strahlung mit wachsender Temperatur stark zunimmt. Bei größeren Temperaturgefällen in der Isolierung werden daher die im Bereich der hohen Temperaturen liegenden Luftschichten enger, die im Bereich niedriger Temperatur liegenden weiter gewählt, so daß z. B. bei einer Dampfrohrisolierung der Abstand der einzelnen Folien nach außen hin größer zu wählen .ist, wie aus Abb. q. ersichtlich.
In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die Lufträume zwischen den Metallfolien noch mit sehr losem Material, z. B. Glaswolle, Schlackenwolle, Asbestfasern usw., auszufüllen, wobei die Dichte dieser Füllung sehr viel geringer zu wählen ist, als es sonst nötig ist, wenn nicht durch Metallfolien der Wärmeaustausch durch Strahlung durch die großen Hohlräume verhindert ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Isolierung gegen Wärme- und Kälteverluste, bestehend aus Luftschichten, welche von Wärmestrahlen zurückwerfenden, durch Abstandhalter getrennten Flächen begrenzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzung oder Unterteilung dieser Luftschichten durch Metallfolien erfolgt.
2. Isolierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfolien aus Aluminium bestehen.
3. Isolierung. nach Anspruch i mit mehreren hintereinanderliegenden Luftschichten, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Luftschichten von der kälteren Seite der Isolierschicht gegen die wärmere zu abnimmt. q.. Isolierung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lufträume zwischen den Metallfolien durch andere Isolierstoffe von sehr geringer Dichte ausgefüllt sind.