DE1017771B

DE1017771B - Feuerbestaendige Stahltuer

Info

Publication number: DE1017771B
Application number: DEW12980A
Authority: DE
Inventors: Hugo Wagner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-10-30
Filing date: 1954-01-08
Publication date: 1957-10-17

Description

DEUTSCHES

Stahltüren, die durch besondere Ausbildung den Feuerdurchtritt abhalten, sind bekannt. In den meisten Fällen liegt aber die Gefahr nicht im direkten Durchtritt der Flamme oder in einer Wärmeleitung, sondern in der Hitzeübertragung durch Wärmestrahlung (Abstrahlungswärme), die zur Fernzündung führen kann. Diese Abstrahlungswärme überträgt sich bei allen bekannten Stahltüren, auch wenn sie doppelwandig ausgeführt und mit Isoliermaterial gefüttert sind.

Die bekannten feuerfesten Doppelwandtüren zeigen weiterhin den Nachteil, daß die beiden Türwandungen im Türrahmen fest miteinander verbunden gehalten sind, so daß bei hoher Hitze- oder Flammenbeaufschlagung, gleich von welcher Türseite her, ein Verziehen des Türrahmens die Folge ist, sich die Tür verklemmt und nicht mehr öffnen läßt. Um diesem Nachteil abzuhelfen, wurde bereits vorgeschlagen, bei Doppelwandtüren der genannten Art die beiden Türwandungen gegeneinander beweglich anzuordnen, um zu erreichen, daß bei einseitiger Hitzebeaufschlagung der Tür die gegenüberliegende andere Türwand im wesentlichen formhaltig bleibt. Der beabsichtigte Erfolg kann bei einem derartigen Vorschlag jedoch nicht eintreten, da die gleichartig ausgebildeten Türhälften mittels einer mechanischen Kupplung zusammengehalten werden, verschieblieh ineinandergreifen und verschieblich in einer gemeinsamen geteilten äußeren Umrahmung gelagert sind. Bei hoher Hitze- oder Flammenbeaufschlagung wird praktisch die gegenseitige Verschiebbarkeit der Türwände sehr schnell unterbunden, so daß die Tür wiederum als ungeteilter einheitlicher Aufbau vorliegt, auf den die obengenannten Nachteile zutreffen. Demgegenüber bezieht sich die Erfindung auf eine solche feuerbeständige, hitze- und abstrahlungsfeste Tür in doppelwandiger Ausführung, bei der durch einen ungeteilten einstückigen Stahltürrahmen zwei ungleichartige Stahltürwandungen mit Abstand voneinander und beweglich zueinander gehalten sind und der Hohlraum zwischen den Türwandungen mit Isolierstoff ausgefüllt ist. Ein erstes Erfindungsmerkmal sieht bei dieser Tür vor, daß die eine, z. B. äußere Türwandung mit dem Türrahmen fest verbunden und nach außen leicht gewölbt ist, während die andere, z. B. innere Türwandung im wesentlichen eben ausgebildet und allseitig frei beweglich von Winkeln des Türrahmens gehalten und geführt ist.

Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal ist der zwischen den Türwandungen eingebrachte Isolierstoff in Form von einzelnen hitzebeständigen Platten, z. B. aus Asbest od. dgl., von annähernder Türgröße in den Hohlraum der Tür derart eingebettet, daß diese Platten parallel zu den beiden Türwandungen, den Hohlraum der Tür völlig ausfüllend, aufeinander-Feuerbeständige Stahltür

Anmelder:
Hugo Wagner, Linz/Donau (Österreich)

Vertreter: Dipl.-Ing. A. Bohr, München 5,

Dr.-Ing. H. Fincke, Berlin-Lichterfelde,

und Dipl.-Ing. H. Bohr, München 5, Müllerstr. 31,

Patentanwälte

Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 30. Oktober 1953

Hugo Wagner, Linz/Donau (Österreich),
ist als Erfinder genannt worden

geschichtet sind, wobei zwischen den einzelnen Platten wie auch jeweils zwischen den äußeren Platten und den diesen zugeordneten Türwandungen eine, wie an sich bekannt, die Wärme rückstrahlende Schicht, vorzugsweise Metallfolie, eingelegt ist.

Gegenüber den bekannten feuerfesten Türen liegt gemäß der Erfindung zunächst der wesentliche Vorteil vor, daß infolge des außerordentlich einfachen Aufbaues der zueinander beweglich angeordneten Türwandungen praktisch die angestrebte Schutzwirkung sowohl hinsichtlich Feuerbeständigkeit wie auch Formhaltigkeit stets gewährleistet ist, gleich von welcher Seite die Feuerbeaufschlagung erfolgt. Praktische Versuche haben erwiesen, daß infolge der gewölbten Form der mit dem Türrahmen fest verbundenen Türwandung und infolge der von den Winkeln des Türrahmens allseitig frei beweglich gehaltenen Gegenwandung der Tür bei Hitzebeaufschlagung beide Türwandungen sich nur in Richtung quer zum Türrahmen und nicht in Längsrichtung der Tür ausdehnen, so daß auch bei stärkster Hitzebeaufschlagung der Türrahmen unverändert formgerecht

⁴S erhalten bleibt. Es erfolgt also keine Vergrößerung der Tür, sondern eher eine Verkleinerung derselben.

Die Versuche haben weiterhin erwiesen, daß die er-

findungsgemäße Tür in außerordentlich hohem Maße abstrahlungsfest ist, und zwar ebenfalls gleich, ob die Hitzebeaufschlagung von der einen oder anderen Türseite her erfolgt. Dieses Ergebnis wird auf einfachste Weise durch die erfindungsgemäße Unterteilung des Isoliermaterials in einzelne Platten mit den zwischengelegten rückstrahlenden Schichten oder Folien er-

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reicht, wobei sich der weitere Vorteil ergeben hat, daß die oben angegebene Verformung der Tür quer zu ihrer Längsrichtung den Türhohlraum zwischen den Türwandungen vergrößert und damit nicht nur das isolierende Luftpolster dieses Hohlraumes, sondern auch die Rückstrahl wirkung der Schichten oder Folien ebenfalls vergrößert bzw. verbessert.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Tatsache, daß der einfache Aufbau der erfindungsgemäßen Tür eine leichte Auswechselbarkeit von solchen Teilen ermöglicht, die durch Hitzebeaufschlagung teilweise oder vollständig unbrauchbar geworden sind.

Auch ergibt die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung des Isoliermaterials in Form von Einzelplatten mit zwischenliegenden Schichten oder Folien die Möglichkeit, je nach Wunsch oder Erfordernis unterschiedliche Schichtanordnungen ohne weiteres vorzunehmen und abzuändern. Eine normalen Anforderungen entsprechende Ausbildung sieht vor, fünf Isolierplatten, beispielsweise aus Asbest od. dgl., von je etwa 5 mm Wandstärke mit zwischengelegten Aluminiumfolien in den Hohlraum der Tür einzulegen, so daß außen auf die erste und fünfte Platte eine weitere Aluminiumfolie aufgebracht ist.

Als Beispiel einer praktischen Erprobung der erfindungsgemäßen Tür kann darauf verwiesen werden, daß bei 60 Minuten Brenndauer und einer Innentemperatur der Tür, nicht des Türrahmens, von rund 1050° C die Außentemperatur der Tür 130° bis maximal 140° C betrug.

Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes beschrieben und an Hand einer schematischen Zeichnung erläutert.

Fig. 1 zeigt die Vorderansicht dieses Ausführungsbeispiels der doppelwandigen Tür nach der Erfindung,

Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie a-b der Fig. 1 und

Fig. 3 einen Einzelausschnitt der Wärmeschutzisolierung.

Die Tür besteht bei diesem Beispiel aus einem einteiligen Profileisenrahmen 1, an dem eine äußere, leicht gewölbte Stahlblechdecke 2 in beliebiger Weise fest angebracht ist. Die innere Stahlblechdecke 3 wird vom Rahmen 1 lediglich mittels Befestigungswinkeln 4 allseitig frei verschiebbar gehalten. Der Zwischenraum 5 der Tür ist mit einer geeigneten Anzahl von Isolierstoffplatten 6, beispielsweise aus Asbest, im wesentlichen vollständig ausgefüllt, so daß zwischen jeder Platte 6 sowie zwischen den äußersten Platten dieses Stapels und den zugehörigen Stahlblechdecken2 bzw. 3 der Tür Aluminiumfolie od. dgl. zwecks Wärmerückstrahlung eingelegt ist. Als Verschluß der ίο Tür dient ein nicht dargestelltes, von einem Drücker zu bedienendes Dreifallenschloß bekannter Art, so daß ein sicherer Abschluß auch an den beiden Ecken der Tür gewährleistet ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Feuerbeständige Stahltür in doppelwandiger Ausführung, bei der durch einen einteiligen Stahltürrahmen zwei ungleichartige Stahltürwandungen mit Abstand voneinander und beweglich zuein*- ander gehalten sind und der Hohlraum zwischen den Türwandungen mit Isolierstoff ausgefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die eine, z. B. äußere Türwandung mit dem Türrahmen fest verbunden und nach außen leicht gewölbt ist, während die andere, z. B. innere Türwandung im wesentlichen eben ausgebildet und allseitig frei beweglich von Winkeln des Türrahmens gehalten und geführt ist.

2. Stahltür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierstoff in Form von einzelnen hitzebeständigen Platten, z. B. aus Asbest od. dgl., von annähernder Türgröße in den Hohlraum der Tür derart eingebettet ist, daß diese Platten parallel zu den beiden Türwandungen, den Hohlraum völlig ausfüllend, aufeinandergeschichtet sind und daß sowohl zwischen den einzelnen Platten wie auch jeweils zwischen den äußeren Platten und den zugeordneten Türwandungen eine — wie an sich bekannt — die Wärme rückstrahlende Schicht, vorzugsweise Metallfolie, eingelegt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 706 545, 557 845, 519, 460 419, 265 217.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen