DE265217C

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Publication number: DE265217C
Application number: DENDAT265217D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 265211 -KLASSE ZId. GRUPPE

WILHELM HAERING in BERLIN.

Feuersichere Tür. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Mai 1912 ab.

Feuersichere Türen weisen häufig den Mangel auf, daß die sie zusammensetzenden Baustoffe trotz mancher die verschiebliche Lagerung einzelner Türteile bezweckender Vorrichtungen infolge ihrer verschiedenen Längenausdehnung im Feuer aufeinander zerstörend einwirken.

Die Erfindung betrifft nun eine feuersichere Bauart für eiserne Türen, welche diesen Mangel beseitigen soll, und kennzeichnet sich dadurch,

ίο daß eine sogenannte Zwillingstür, d. h. eine doppelwandige, aus zwei gleichartigen, sich vollständig unabhängig voneinander ausdehnenden Hälften oder Wänden bestehende Tür geschaffen wird, deren Wände verschieblich ineinandergreifen und verschieblich in einer gemeinsamen, geteilten äußeren Umrahmung gelagert sind.

Die verschiebliche Lagerung einzelner Teile von feuersicheren Türen ist zwar an sich bekannt, jedoch verfolgt eine Kupplung gemäß der Erfindung den Zweck, daß beim starken Erhitzen der einen Seite diese Türhälfte oder Wand sich ausdehnen kann, ohne auf die andere noch kalte Türwandung . zerstörend einzuwirken.

Zu diesem Zwecke sind die beiderseitigen inneren Umrahmungen der Zwillingstür durch Kuppelglieder miteinander verschieblich verbunden, welche sowohl in der Höhen- wie in der Breitenrichtung eine Ausdehnung der erhitzten Türwandung zulassen. Auch ist zwischen der geteilten äußeren, beide Wände umfassenden Umrahmung und den Umrahmungen der Türwände ein mit zusammenpreßbarem Isolier- stoff ausgefüllter Zwischenraum gelassen, der einerseits ein Verziehen der erhitzten Türseite verhütet, anderseits die Überleitung der Hitze von der einen auf die andere Seite der Zwillingstür erschwert.

Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι die Ansicht einer Tür gemäß der Erfindung,

Fig. 2 einen Schnitt nach A-B, während

Fig. 3 einen Schnitt nach C-D veranschaulicht.

Die Tür, welche als gekuppelte Zwillingstür bezeichnet werden soll, besteht aus der äußeren geteilten Umrahmung α und den Seitenwänden α¹ und a², welche zweckmäßigerweise aus Blechen b¹, b² und aus Asbestplatten c¹, c² zusammengesetzt sind, die durch Vernietungen d¹ und d² miteinander verbunden werden. Verstärkungen f¹ und f² der Blechwand halten gleichzeitig die die Luftschotten g¹ und g² bildenden trapezförmig geformten Eisenbleche.

Die voneinander völlig unabhängig ausgebildeten Zwillingstürwände a¹ und a² sind nun miteinander an den inneren Umrahmungsteilen h¹ und h² derart gekuppelt, daß zwischen ^ßo letzteren Zwischenräume i¹ und i² gebildet werden, welche ein Ausdehnen der im Feuer stehenden Türhälfte gestatten, und zwar greift der Rahmen h¹ der einen Türwandung a¹ mit Spielraum mittels einer Klaue I in die Tasche i¹, i² des Rahmens h², wobei der erstere A¹ durch einen ihn durchdringenden, in der Türebene liegenden Zapfen h³ geführt wird.

Dehnt sich jetzt beispielsweise die Tür-' wandung a¹ infolge der Hitze aus, so wird der ringsum befindliche Zwischenraum i¹ allseitig eine Ausdehnung der Umrahmung k¹ und der

Zwillingshälfte a¹ zulassen. Bei Ausdehnung der Umrahmung A² dagegen findet diese in dem ringsum mit Asbestwolle oder einem ähnlichen zusammenpreßbaren Isolierstoff ausgefüllten Zwischenraum k² Platz, der eine Ausdehnung dieser Türhälfte in der Höhen- und Breitenrichtung gestattet, wobei der seitlich und unten befindliche Zwischenraum i^% ein Wegbrechen der Klauen / des Rahmens h¹

ίο verhütet.

Bei der Ausdehnung der Tür in der Höhenrichtung ist mit Rücksicht darauf, daß der erhitzte Metallrahmen sich infolge seiner Aufhängung natürlich nur nach unten ausdehnt, der seitlich und unten an der Tür vorhandene Hohlraum i^% in der oberen Kupplungsvorrichtung zwecks einer festen Aufhängung der Türteile weggelassen worden, so daß auf diese Weise ein Klappern oder Gegeneinanderschlagen der gekuppelten Zwillingstürteile verhütet wird. Nachdem der Rahmen h¹ (siehe Fig.'3) sich nach unten ausgedehnt hat und letzterer den Boden der unteren Tasche i¹ erreicht hat, wird sich bei weiterer Ausdehnung dieser Rahmen heben und den oberen Zwischenraum i¹ ausfüllen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Feuersichere Tür mit doppelten, einen Luftraum einschließenden Wänden, dadurch gekennzeichnet, daß die Umrahmungen fh¹ und h²) der beiderseitigen, vollständig voneinander unabhängigen Wände fa¹ und a²) der Tür verschieblich ineinandergreifen und verschieblich in einer gemeinsamen, geteilten äußeren Umrahmung fa) gelagert sind.

2. Feuersichere Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen fh¹) der einen Türwandung fa¹) mit Spielraum mittels einer Klaue (I) in eine Tasche/ i¹, i²) des Rahmens (h?) der anderen Türwandung fa²) eingreift, wobei die Rahmen fh¹ und h²) der beiden Türwandungen fa¹ und a²) durch einen sie durchdringenden, in der Türebene liegenden Zapfen fh³) geführt werden. .

3. Feuersichere Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum fk²) zwischen den Umrahmungen ^A¹ und h?) der Türwände fa¹ und a²) und dem äußeren, beide Wände umfassenden Rahmen fa) mit einem zurammenpreßbaren Isolierstoff ausgefüllt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,