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Verfahren und Matrize zur Herstellung von Jacquardpapierkarten mit
übernormal großen Kartenlöchern. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lochen
von jacquardpapierkarten mit übernormal großen Kartenlöchern, insbesondere solcher
Karten, die zur Einstellung der verschiedenfarbige Fäden führenden Polfadenführer
an Teppichknüpfmaschinen verwendet werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Lochreihen der Matrize einer
kleingelochten Normal- (Verdol-) Karte und die zugehörigen Stempelreihen auf mehrere
Kartenbreiten verteilt sind, über die die zu schlagende Karte absatzweise geführt
wird, so daß nach Fertigstellung der ersten Karte mittels der z. B. in vier Abteilungen
geteilten Matrize die ebenfalls auseinandergezogenen vier Reihen der Karten auf
einmal gelesen und geschlagen werden können.
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Dadurch wird gegenüber dem bekannten Verfahren zur Herstellung von
Jacquardpapierkarten mit übernormal großen Löchern, bei welchem immer nur eine Längsreihe
von Löchern gestanzt werden kann, worauf das Werkstück eine Reihe weiter geschaltet
werden muß, bei gleichzeitiger seitlicher Verschiebung des Stempelträgers oder der
Kartenführung entsprechend dem Nadelversatz eine wesentliche Zeitersparnis in der
Herstellung der Karten erreicht. Denn während nach dem bekannten Verfahren für eine
16reihige Karte r8 Schaltungen notwendig sind, braucht bei der Herstellung einer
solchen Karte nach dem neuen Verfahren nur viermal geschaltet zu werden.
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Auf der Zeichnung ist das neue Verfahren schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Teil der bekannten Verdolkarte bzw. deren Schlagmatrize
in natürlicher Größe.
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Abb. 2 zeigt ebenfalls .in natürlicher Größe einen Teil der neuen
Matrize mit beispielsweise vier Abteilungen zur Herstellung der Karten.
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Abb. 3 zeigt die neue Matrize mit einer entsprechend darüber liegenden
gelochten Karte. Bei der Warenart, für welche die Benutzung großgelochter Karten
in Betracht kommt, fällt auf je 16 mögliche, nach Farben geordnete Löcher ein Musterloch.
Die einzelnen Lochreihen sind in Abb. i und 2 mit 1, 2, 3, 4, . . . 15, 16 bezeichnet.
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Um nun die Löcher für sämtliche 16 nach Farben geordnete Lochreihen
in übernormaler Größe in der Matrize anbringen zu können, sind die Lochreihen so
weit auseinandergezogen und auf mehrere Kartenabschnitte a, b, c, d (Abb.
2) verteilt, daß zwischen den einzelnen Löchern noch genügend große Stege verbleiben,
während die einzelnen Lochreihen i bis 16 sich genau auf dem Platz befinden, an
welchem sie in der Längsausdehnung von Abb. i liegen. Gleichzeitig liegen die nach
Farben geordneten Lochreihen g bis 16 gegenüber -den Lochreihen i bis 8 um
eine
halbe Teilung, wie bei der kleinen Matrize nach Abb. i, seitlich
versetzt. Die Verteilung der einzelnen Lochreihen auf mehrere Kartenbreiten ist
natürlich in verschiddenen Gruppierungen möglich;- die Abb. z und 3 zeigen nur ein
Beispiel. Das Lochen der Karten geht bei dem gewählten Beispiel folgendermaßen vor
sich.
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Die Karte K bewegt sich absatzweise in der Pfeilrichtung über die
Matrize gemäß Abb. 3, und zwar bei jedem Vorschub um eine normale Kartenbreite (a
oder b oder c, d), d. h. um ein Stück, dessen Breite gleich der Breite
der normalen Karte nach Abb. i ist. Kommt also der erste Kartenabschnitt al auf
den Teil a der Matrize (Abb. 2), so können die Löcher geschlagen werden, die auf
die Lochreihen i, 3, 5, 7 entfallen. Beim weiteren Vorrücken um einen Kartenabschnitt
kommt der Abschnitt al auf den Abschnitt b der Matrize, es können daher in den Abschnitt
al diejenigen Löcher geschlagen werden, die auf die Lochreihen 9, 1z, 13, 15
entfallen; gleichzeitig liegt aber der Kartenabschnitt bl auf dem Abschnitt a .der
Matrize und erhält die Löcher, die bei ihr auf die Lochreihen i, 3, 5, 7 treffen.
Beim abermaligen Vorrücken kommt Abschnitt a1 auf c; hl auf b, cl auf a. Jetzt können
in den drei Kartenabschnitten a1, b1, cl sämtliche anfallenden Löcher der Lochreihen
i, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 und 2, q., 6, 8 geschlagen werden. Kommt
endlich a1 auf d, b1 auf c, cl auf b, dl auf d, so können sämtliche nach Farben
geordnete Lochreihen von i bis 16 geschlagen werden, natürlich verteilt auf die
einzelnen Karten, wobei aber die Karte dl endgültig fertig wird.
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Bei jedem weiteren Vorrücken eines Kartenabschnittes kommt nunmehr
eine fertige Karte aus der Schlagmaschine. Die Abb. 3 zeigt die Karte auf der Matrize,
nachdem sie die vier Abteilungen derselben passiert hat.
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Die Karte a1 enthält nun in allen 16 Lochreihen Löcher. Das
Schlagwerk ist natürlich mit ebensoviel Stempeln ausgestattet, als die Matrize Löcher
enthält.
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Selbstverständlich könnte aber auch beispielsweise - irgendeine Karte
irgendwelche durchgehende Lochreihe erhalten, in welchem Falle dann die Karte für
andere Abschnitte der Matrize nicht mehr in Frage kommt.
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Da die Lochreihen i bis 8 zu denen von 9 bis 16 in der Matrize versetzt
angeordnet sind, so ist ein wechselseitiges Verschieben von Schlagwerk oder Karte
nicht mehr erforderlich.