DE454349C - Selbsttaetige Steuervorrichtung fuer Fahrzeuge, z. B. Schiffe - Google Patents

Selbsttaetige Steuervorrichtung fuer Fahrzeuge, z. B. Schiffe

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DE454349C
DE454349C DEP52246D DEP0052246D DE454349C DE 454349 C DE454349 C DE 454349C DE P52246 D DEP52246 D DE P52246D DE P0052246 D DEP0052246 D DE P0052246D DE 454349 C DE454349 C DE 454349C
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    • G05DSYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
    • G05D1/00Control of position, course, altitude or attitude of land, water, air or space vehicles, e.g. using automatic pilots
    • G05D1/02Control of position or course in two dimensions
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  • General Physics & Mathematics (AREA)
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Description

Die Erfindung bezieht sich, auf eine selbsttätige Steuervorrichtung für Fahrzeuge, ζ. Β. Schiffe, deren Rudermaschine mittels durch Kontaktvorrichtungen überwachte Elektromagnete beeinflußt wird. Bei Kursabweichungen des Fahrzeuges werden die Kontaktvorrichtungen durch magnetische Kompasse beeinflußt. Die bisher bekannten Vorrichtungen dieser Art leiden an verschiedenen Mängeln. Um eine leichte Beweglichkeit der Teile der Kontaktvorrichtung zu ermöglichen und ein möglichst ungehindertes Spielen der beweglichen Kompaßrose zu gestatten, muß in der Kontaktvorrichtung und zwischen dieser und der Kompaßrose ein gewisser Tot- oder Leergang vorhanden sein, der im Falle, daß ein und derselbe Kompaß für kleine Kursabweichungen nach beiden Seiten wirken soll, die Empfindlichkeit der Steuervorrichtung zu stark herabsetzt. Um diese schädliche - Wirkung des an und für sich unvermeidlichen Totganges zu beseitigen, ist es vorgeschlagen worden, mindestens zwei Steuerkompasse anzuwenden, die in der Weise angeordnet sind, daß der eine Kompaß bei kleinen Kursabweichungen nach der einen Seite wirkt, während der andere Kompaß bei kleinen Kursabweichungen nach der anderen Seite wirkt. Hierdurch kann eine große Empfindlichkeit der Vorrichtung auch gegenüber sehr kleinen Kursabweichungen erreicht werden.
Mit Rücksicht auf die praktische Ausführung und die Bedienung der Vorrichtung werden diese zwei Steuerkompasse nahe aneinander angeordnet. Es zeigt sich aber, daß es schwer ist, den magnetischen Einfluß des Schiffes auf zwei so nahe aneinander angeordnete Kompasse durch eine einmalige Einstellung für alle Lagen, der Kompass« oder alle Kurslagen aufzuheben. Selbst wenn der magnetische Einfluß des Schiffes bei einer bestimmten Stellung der Kompasse vollständig aufgehoben ist, kann es bei anderen Stellungen der Kompasse oder anderen Kurslagen leicht vorkommen, daß die zwei Kompasse ungleich beeinflußt werden, so daß ihre Nordrichtungen nicht länger zusammenfallen, ein Umstand, der ein gänzliches Versagen der selbsttätigen Steuervorrichtung ver-Ursachen kann. Diese Gefahr ist natürlich um so größer, für je größere Empfindlichkeit gegenüber Kursabweichungen die Vorrichtung eingerichtet ist.
Um die Steuervorrichtung mit mindestens zwei Kompassen unabhängig von dem magnetischen Einflüsse des Schiffes zu machen, ist gemäß der Erfindung mindestens einer der
Steuerkompasse im Verhältnis zu seiner Nordrichtung unabhängig vom anderen Kompasse einstellbar ,angeordnet. Diese Einstellung wird am zweckmäßigsten durch Drehen des einen Kompasses gegenüber dem anderen Kompasse um eine senkrechte Achse erreicht. Die Einstellung des Kurses geschieht in bekannter Weise durch gemeinsames Drehen beider Kompasse' im Verhältnis zum Schiffe ίο um ihre senkrechte Achse. Wenn nun z. B. bei irgendeiner eingestellten Kursrichtung die Kompasse vom Magnetismus des Schiffes ungleich beeinflußt werden, wird die richtige gegenseitige Stellung der Kompasse mittels der erwähnten Einstellung des einen Kompasses unabhängig vom anderen leicht hergestellt. Hierdurch kann eine noch größere Empfindlichkeit und größere Betriebssicherheit erreicht werden, als es mit den bekannten Vorrichtungen möglich war. Außer den Steuerkompassen muß das Schiff der Navigierung halber auch mit einem gewöhnlichen Kompaß versehen sein, vermittels dessen der Kurs jederzeit bestimmt und nachgeprüft werden kann.
Um die Einstellung der Steuerkompasse und ihrer elektrischen Kontakte zu erleichtern und um die Wirkungsweise der Vorrichtung zu überwachen, sind den Kompassen elektrische Lampen beigegeben, die bei richtiger Einstellung der Vorrichtung zu jeder Zeit den Kurs des Fahrzeuges im Verhältnis zu dem eingestellten Kurs andeuten.
Da es natürlich erwünscht ist, daß die Kontakte schon bei der geringsten Drehung der Kompaßrose betätigt werden, ist es unvermeidlich, daß auch kleinere Bewegungen der Kompaßrosen, verursacht durch das Schlingern des Schiffes, ein Schließen der Kontakte zur Folge haben. Damit das Schiff in diesem Falle nicht aus seinem Kurs gesteuert wird, waren bei der bekannten Steuervorrichtung mit zwei Kompassen die Kontakte an entgegengesetzten Seiten der Kompasse angebracht. Die durch Schlingern des Schiffes verursachten Bewegungen der Kompaßrosen wirken dann nämlich in gleicher Weise auf die entsprechenden Kontakte beider Kompasse, so daß der Kontakt des einen Kompasses gleichzeitig mit dem des entgegengesetzt wirkenden Kontaktes des anderen Kompasses betätigt wird. Hierdurch wurde bei der bekannten Vorrichtung das Ruder während des Schließens beider Kontakte abwechselnd gleich viel nach rechts und links geschwenkt und das Schiff folglich im wesentlichen nicht aus seinem Kurs gebracht, wohl aber bis zu einem gewissen Grade nach einer Schlangenlinie gesteuert. Die Erfindung sieht nun auch Vorrichtungen, z.B. ein elektromagnetisches Relais, vor, um einer solchen un beabsichtigten und unnötige Abnutzung verursachenden Ingangsetzung der Rudermaschine überhaupt vorzubeugen, wenn die entsprechenden Kontakte beider Kompasse gleichzeitig geschlossen sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht.
Abb. ι zeigt die ganze Anordnung schematisch.
Abb. 2, 3 und 4 zeigen eine Ausführungsform der elektrischen Kontakte im Grundriß, Aufriß und in einem Schnitt nach Linie IV-IV in Abb. 3.
Abb. 5 ist ein Aufriß der zwei Kompasse und ihrer Einstellvorrichtung teilweise im Schnitt.
Die zwei Steuerkompasse sind mit i, 2 und ihre beweglichen Rosen mit 3, 4 bezeichnet. Der Kompaß 1 ist mit festen Kontakten 5, 6, 6 und 7 versehen. Sie bestehen aus Schalein mit Quecksilber (Abb. 2 bis 4) und Stellschrauben 8. Zu dieser Kontakteinrichtung gehört eine in einem Lager 9 drehbare Welle 10, deren eines Ende einen gabelförmigen Kontaktarm 11 mit vier Stiften trägt, von denen die zwei mittleren bis auf eine gewisse Tiefe in das Quecksilber der zwei mittleren Schalen tauchen; von den äußeren Stiften berührt der eine leben die Oberfläche des Quecksilbers der Schale 5, während der andere Stift oberhalb der Oberfläche des Quecksilbers der Schale 7 endet. Das andere, gegen den Kompaß gerichtete Ende der Welle 10 ist nach abwärts gebogen und endet in eine Gabel 12, die einen an der Kompaßrose 3 befestigten Stift 13 umfaßt. In Abb. 1 ist der Arm 11 der besseren Übersichtlichkeit halber in einer wagerechten Ebene um den Punkt 14 schwingbar angenommen, der folglich dem Lager 9 der Abb. 2 und 3 entspricht.
In der in der Zeichnung gezeichneten Stellung verbindet der Arm 11 den Kontakt 5 mit den Kontakten 6, 6. Wenn sich die Kornpaßrose 3 ganz wenig entgegengesetzt dem Uhrzeigersinne nach links dreht, wird der Arm 11 ebenfalls gedreht, und der äußere rechte Stift hebt sich vom Kontakt 5 ab, wodurch der Stromkreis unterbrochen wird. Bei weiterer Drehung der Kompaßrose wird der Arm 11 außerdem die Kontakte 6, 6 mit dem Kontakt 7 verbinden. Wenn sich die Kompaßrose wieder zurückdreht, nimmt der Kontaktarm 11 wieder die in der Zeichnung gezeigte Stellung ein. Der Kontaktarm 11 und dessen Welle sind derartig ausbalanciert, daß das gabelförmige Ende 12 der Welle die ganze Zeit während der Drehung der Kompaßrose nach links und wieder zurück gegen dieselbe Seite des Stiftes 13 anliegt, wodurch Totgang zwischen der Kompaßrose 3
und dem Arm 11 vermieden ist. Wenn sich die Kompaßrose von der in der Zeichnung gezeigten Stellung nach rechts dreht, wird der rechte Stift des Armes 11 tiefer in das Quecksilber des Kontaktes 5 getaucht. Bei dieser Drehrichtung der Kompaßrose 3 tritt ein wenig Totgang zwischen dem Stifte 13 und dem Arm 11 auf, der jedoch ohne Bedeutung ist, da jetzt ein Kontakt weder geschlossen noch unterbrochen werden soll.
Der Kompaß 2 ist in derselben Weise wie der Kompaß 1 mit feststehenden Quecksilberkontaktschalen 15, 16, 16 und 17 und, Kontaktarm 18 versehen. Bei diesem Kompaß ist die Anordnung derartig, daß der Kontakt 15 ohne Totgang geöffnet und der Kontakt 17 geschlossen wird, wenn sich die Kompaßrose 4 nach rechts dreht. Im übrigen ist die Anordnung und die Wirkungsweise der des Kompasses 1 gleich.
In Verbindung mit den Kompassen sind sechs Klemmschrauben 19, 20, 21, 22, 23 und 24, sechs den Steuerapparat beeinflussende Elektromagnete 25, 26, 27, 28, 29 und 30, fünf elektrische Glühlampen 31, 32, 33) 34 und 35, zwei Regulierwiderstände 36 und 37 und ein Paar Elektromagnete 38, 38, nebst ihren Leitungen angeordnet. Jeder der Magnete 38 besitzt eine bei 40 festgespannte und mit der Leitung des zugehörenden Elektromagneten verbundene Feder 39. Wenn kein Strom durch die Magnete 38 fließt, liegen die Federn gegen die stellbaren Kontaktschrauben 41. Bei Stromdurchgang werden die Federn 39 angezogen, wie in der Zeichnung gezeigt, und unterbrechen dadurch den Stromkreis durch 39 und 41. Der Strom wird von einer Stromquelle durch die Leitungen 42 und 43 zugeführt.
Die Elektromagnete 25 bis 30 können den Steuerapparat in verschiedener Weise beeinflussen, z. B. durch schwingende Schaltgetriebe, deren Schaltklinken durch Einfluß der Elektromagnete in oder außer Eingriff mit einem art der Welle 44 des Steuerapparates angebrachten Schaltrade 45 gebracht werden können. Da die vorliegende Erfindung sich jedoch nicht auf die besondieren Vorrichtungen bezieht, durch die die Magnete den Steuerapparat beeinflussen, sollen diese Vorrichtungen hier nicht näher beschrieben ' werden.
Die Wirkungsweise der Steuervorrichtung ist folgende:
Wenn das Schiff genau nach dem eingestellten Kurs steuert, nehmen die verschiedenen Teile die in der Zeichnung gezeigte Stellung ein. Dabei ist ein Stromkreis von 42 über 20, 46, r6, 15, 47, 38, 38, 5, 6, 49, und 23 nach 43 geschlossen. Parallel mit den Magneten 38 ist außerdem ein Stromkreis zwischen den Leitungen 47 und 48 durch die mittlere Glühlampe 33 geschlossen, die dadurch leuchtet und zu erkennen gibt, daß das Schiff richtigen Kurs steuert. Die Magnete der Rudermaschine sind dann stromlos, und das Ruder bleibt in seiner mittleren Stellung stehen.
Wenn das Fahrzeug durch den Wind oder eine andere Ursache z. B. ganz wenig nach1 rechts von dem eingestellten Kurs abweicht, drehen sich die Kompaßrosen 3, 4 im Verhältnis zu den Kompaßgehäusen 1, 2 und zu dem Fahrzeuge entsprechend nach links. Der Kontakt 5 wird hierdurch geöffnet, wie früher beschrieben, und unterbricht die Stromkreise durch die Lampe 33 und durch die Magnete 38, so daß die Federn 39 gegen die Kontaktschrauben 41 schwingen. Hierdurch wird ein Stromkreis geschlossen von 42 durch 20, 46, 16, 15, 47, 40, 39, 41 und 37, wo sich der Stromkreis teilt. Der eine Teil des Stromkreises geht über 50, 34, 51, 49 und 23 nach 43. Die Lampe 34 wird dann leuchten und dadurch zu erkennen geben, daß das Fahrzeug ganz wenig nach rechts von dem eingestellten Kurs abgewichen ist. Der andere Teil des Stromkreises fließt von ^7 durch; 52, 24, S3, 26, 54 und 23 nach 43, Der Elektromagnet 26 wird hierdurch magnetisch und beeinflußt die Rudermaschine in solcher Weise, daß deren Welle 44 in der Richtung des Pfeiles 1 gedreht wird, wodurch das Ruder ganz wenig nach links geschwenkt wird, bis das Schiff wieder den richtigen Kurs steuert. Wenn die Kursabweichung des Fahrzeuges nach rechts eine gewisse Grenze, z. B. 2", übersteigt, wird außerdem der Kontakt 7 und dadurch ein Stromkreis von 42 durch 20, 46, 55, 35, 56, 7, 6, 49 und 23 nach 43 geschlossen. Die Lampe 3 5 leuchtet dann zusammen mit der Lampe 34 und gibt dadurch zu erkennen, daß das Fahrzeug über 2° nach rechts von dem eingestellten Kurs abgewichen ist. Gleichzeitig wird ein Stromkreis von 42 über 20, 57, 29 und 28, 58, 21 56, 7, 6, 49 und 23 nach 43 geschlossen. Hierdurch werden auch die Elektromagnete 29 und 28 magnetisch und beeinflussen die Rudermaschine in solcher Weise, daß deren Welle in der Richtung des Pfeiles L gedreht wird, wodurch das Ruder kräftiger nach links geschwenkt wird, als wenn nur der Magnet 26 wirkt.
Wenn das Fahrzeug so bis zu 20 von dem. eingestellten Kurs zurückgebracht worden ist, wird der Kontakt 7 wieder unterbrochen, wodurch die Elektromagnete 28 und 21 zu wirken aufhören, und die Lampe 3 5 erlischt.-Der Ausschlag des Ruders wird hierdurch entsprechend verkleinert. Wenn das Fahrzeug zu dem eingestellten Kurs ganz zurück-
gebracht ist, wird der Kontakt 5 und. dadurch, auch der Stromkreis durch die Magnete 38 wieder geschlossen; hierdurch wird der Strom durch die Lampe 34 und den Magneten 26 unterbrochen, und das Ruder wird zu seiner mittleren Stellung ganz zurückgeschwenkt. Außerdem wird wieder Strom durch die Lampe 33 geschlossen, die dadurch leuchtet und zu erkennen gibt, daß das Fahrzeug wieder richtigen Kurs steuert.
Wenn der Kurs des Schiffes ganz wenig nach links von dem eingestellten Kurs abweicht, werden sich die Kompaßrosen 3 und 4 nach rechts drehen. Der Kontakt 15 wird hierdurch geöffnet und unterbricht die Stromkreise durch die Lampe 33 und durch die Magnete 3 6, so daß die Federn 39 gegen die Kontaktschrauben 41 schwingen. Hierdurch wird ein Stromkreis geschlossen von 42 über 20, 46, 55, 32 und 59 nach 60, wo er sich mit einem anderen Stromkreis von 42 über 20, 57, 27, 61, 22 und 62 vereint, wonach der Strom durch 36, 41, 39, 40, 48, 5, 6, 49 und 23 nach 43 weitergeht. Infolgedessen leuchtet die Lampe 32 und gibt dadurch zu erkennen, daß das Fahrzeug ganz wenig nach links vom eingestellten Kurs abgewichen ist. Gleichzeitig wird der Elektromagnet 27 erregt und die Rudermaschine in solcher Weise beeinflußt, daß deren Welle in der Richtung des Pfeiles r gedreht wird, wodurch das Ruder ganz wenig nach rechts geschwenkt wird, bis das Schiff wieder den richtigen Kurs steuert. Bei größerer Kursabweichung nach links wird der Kontakt 17 und dadurch ein Stromkreis 42, 20, 46, i6, 17, 63, 31, 51, 49, 23> 43 geschlossen. Die Lampe 31 wird dann zusammen mit der Lampe 32 leuchten und dadurch zu erkennen geben, daß das Fahrzeug über eine gewisse Grenze (z. B. 20) nach links von dem eingestellten Kurs abgewichen ist. Gleichzeitig wird ein Stromkreis von 42 über 20, 46, 16, 17, 64, 19, 65, 2.5 und 30 samt 54 und 23 nach 43 geschlossen. Hierdurch werden auch die Elektromaghete 25 und 30 magnetisch und beeinflussen die Rudermaschine in solcher Weise, daß deren Welle 44 in der Richtung des Pfeiles R gedreht wird, wodurch das Ruder kräftiger nach rechts geschwenkt wird, als wenn nur der Magnet 27 wirkt. Wenn das Fahrzeug so bis 2° vom eingestellten Kurs zurückgebracht worden ist, wird der Kontakt 17 wieder unterbrochen, wodurch' die Elektromagnete 2 5 und 30 zu wirken aufhören und die Lampe 31 zu leuchten aufhört. Der Ausschlag des Ruders wird hierdurch entsprechend verkleinert. Wenn das Fahrzeug zum eingestellten Kurs ganz zurückgebracht ist, wird der Kontakt 15 .und dadurch auch der Stromkreis, durch die Magnete 38 wieder geschlossen; hierdurch wird der Strom durch die Lampe 32 und den Magneten 27 unterbrochen, und das Ruder wird zu seiner mittleren Stellung ganz zurückgeschwenkt. Außerdem wird wieder Strom durch die Lampe 33 geschlossen, die dadurch leuchtet und zu erkennen gibt, daß das Fahrzeug wieder richtigen. Kurs steuert. =
Wegen der früher erwähnten Ausbalancierung der Kontaktarme 11 und 18 zur Auf hebung des Totganges werden bei der in der Zeichnung gezeigten Stellung die Gabeln 12 einen gewissen Druck auf die Kompaßrosen ausüben. Um diesen Druck im voraus aufnehmen und bei der kleinsten Kursabweichung überwinden zu können, müssen die Kompasse so eingestellt werden, daß die Kompaßrosen ganz wenig zu je einer Seite der Nordrichtung der Kompasse gezwungen werden. Dies geschieht durch die früher genannte gegenseitige Drehung zwischen den, Kompassen, gleichzeitig wie die Kompasse im Verhältnis zum Fahrzeuge zusammen eingestellt werden. Da das Fahrzeug auch mit gewöhnlichem Navigationskompaß versehen ist, spielt es kerne 'Rolle, wenn die Steuerkompasse ι und 2 mißweisend sind, wenn sie nur sowohl gegenseitig wie im Verhältnis zum Fahrzeug richtig eingestellt werden. Die Lampen 31 bis 35 ermöglichen es, die Kompasse und Kontakte in sehr bequemer Weise einzustellen und stetig zu kontrollieren, daß die Anordnung richtig wirkt. Bei richtiger Einstellung soll nämlich, wie früher erwähnt, die Lampe 33 leuchten, wenn das Schiff richtigen Kurs steuert, während sie schon bei der kleinsten Kursabweichung löschen soll, gleichzeitig wie eine der Lampen 32, 34 gezündet wird.
Durch die in der Zeichnung gezeigte Anbringung der Kontaktes, 6, 7 und 15, 16, 17 an entgegengesetzten Seiten der zwei Kompasse wird, wie oben erwähnt, erzielt, daß durch Schlingern des Schiffes verursachte Bewegungen der Kompaßrosen in gleicher Weise auf die Kontakte 5 und 15 wirken, so daß entweder beide Kontakte noch weiter geschlossen werden oder beide Kontakte gleichzeitig geöffnet werden. Im ersten Falle tritt keine Änderung der Stromverteilung ein, während im zweiten Falle aller Strom durch die Anordnung unterbrochen wird. In beiden Fällen bleibt also die Rudermaschine und folglich auch das Ruder unbeeinflußt. Zwischen den Kontakten 7 und 17 und dem zugehörenden Kontaktarm 11 bzw. 16 ist so großer Zwischenraum vorhanden, daß ein Schließen jüeser Kontakte nur durch Schlingern des Fahrzeuges praktisch nicht in Betracht kommt.
Es steht nichts im Wege, daß die Kon-
takte 5 und 15 in solcher Weise eingestellt werden, daß beide geöffnet sind und der Strom folglich gänzlich unterbrochen ist, wenn das Schiff richtigen Kurs steuert. In dem Falle wird jedoch die Wirkung der zwei Kontakte umgetauscht, und um die richtige Wirkung auf den Steuerapparat und die Lampen zu erzielen, muß folglich die Leitung 48 an den Kontakt 1S und die Leitung 47 an den Kontakt 5 geführt werden. Außerdem müssen die Kompasse so eingestellt werden, daß die Stifte 13 den entgegengesetzten Schenkel der entsprechenden Gabel 12 berühren. Bei kleinen Kursabweichungen nach rechts wird dann die Kompaßrose 4 den Kontakt 15 und bei kleinen Kursabweichungen nach links wird die Kompaßrose 3 den Kontakt 5 schließen. Im übrigen bleibt die Wirkung sowohl der Magnete 38 wie auch der ganzen
ao übrigen Vorrichtung ungeändert. Wenn jetzt die beiden Kontakte 5 und 15 wegen Schlingern des Schiffes gleichzeitig geschlossen werden, treten also die Magnete 38 gleich in Wirksamkeit und hindern Stromzuführung zu den Magneten der Rudermaschine, wie in der Zeichnung gezeigt. Die Anordnung des aus den Elektromagneten 38 und den Federn 39 bestehenden elektromagnetischen Relais ist also immer eine wesentliche Bedingung, damit die Rudermaschine unbeeinflußt bleibt, wenn beide Kontakte 5 und 15 geschlossen sind. Hieraus ergibt sich wieder, daß dieses Relais von wesentlicher Bedeutung ist, um vorzubeugen, daß die Rudermaschine nur beim Schlingern des Fahrzeuges in Wirksamkeit tritt.
In Abb. ι sind die Kompasse der Übersichtlichkeit halber als nebeneinander angeordnet gezeigt. In der wirklichen Ausführung werden die Kompasse jedoch zweckmäßig übereinander angeordnet, wie Abb. 5 zeigt. Die Kompasse 1 und 2 sind in gewöhnlicher Weise an je einer Gabel 66 bzw. 67 aufgehängt. Die Gabel 66 ist mit einer Hülse 68 versehen, die in einem an einer festen Säule 70 angebrachten Lager 69 drehbar ist. Auf der Hülse 68 ist ein Schneckenrad 71 festgekeilt, das mit einem in feststehenden Lagern drehbaren Wurm 72 in Eingriff steht. Die Gabel 67 ist mit einer in der Hülse 68 drehbaren Spindel 73 verseben, an deren oberem Ende ein mit einer Schnecke 75 in Eingriff stehendes Schneckenrad 74 festgekeilt ist. Die Schnecke 75 ist in mit der Gabel 66 verbundenen Lagern drehbar. Die Einstellung der Kompasse im Verhältnis zueinander und zu ihrer Nordrichtung wird durch Drehen der Schnecken 72 und 75 erreicht. Durch Drehen der Schnecke 72 werden zunächst beide Kompasse gleichzeitig gedreht, bis der Kompaß 1 richtig eingestellt worden ist, wonach der Kompaß 2 durch Drehen desselben unabhängig vom Kompaß 1 mittels der Schnecke 7 5 eingestellt wird. Wenn die Kompasse so im Verhältnis zueinander richtig eingestellt sind, geschieht die Einstellung des Kurses des Fahrzeuges durch Drehen der Schnecke 72, wodurch beide Kompasse gleichzeitig in bezug auf das Fahrzeug gedreht werden.
Vorausgesetzt, daß beim Drehen beider Kompasse der magnetische Einfluß des Schiffes die Einstellung der Kompasse im Verhältnis zueinander oder zu ihren Nordrichtungen nicht gestört hat, wird die Lampe ^3 leuchten, sobald das Schiff seinen neuen Kurs erhalten hat, während die geringste Kursabweichung (oder Drehung der Kompasse) nach irgendeiner Seite, wie oben erwähnt, ein Erlöschen der Lampe 33 und Aufleuchten einer der Lampen 32,34 zur Folge hat. Wenn dagegen beim Drehen der Kompasse ihre gegenseitige Einstellung gestört worden ist, werden die Kontakte 5 und 15 entweder zu dicht geschlossen, d. h. die entsprechenden Stifte der Arme 11 und 18 werden zu tief in das Quecksilber der Kontaktschalen 5 und 15 getaucht, oder die Kontakte 5 und 15 können nicht gleichzeitig geschlossen werden. Im ersten Falle bleibt die Lampe 33 auch bei kleineren oder grö- go ßeren Kursabweichungen (oder Drehungen beider Kompasse) leuchtend. Im zweiten Falle leuchtet die Lampe 33 überhaupt nicht; die Lampe 32 oder 34 wird aber leuchten, je nachdem der Kurs nach links oder nach rechts abweicht. In diesen beiden Fällen müssen die Kompasse mittels der Schnecke 75 aufs neue zueinander eingestellt werden, wie oben beschrieben wurde. Während der Einstellung der Steuerkompasse kann die selbsttätige Steuervorrichtung ausgekuppelt werden und das Schiff in gewöhnlicher Weise gesteuert werden, wobei der Kurs mittels des Na.vigationskompässes gehalten wird.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Selbsttätige Steuervorrichtung für Fahrzeuge, z. B. Schiffe, deren Rudermaschine bei Kursabweichungen des Fahrzeuges durch zwei magnetische Kompasse beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der genannten Kompasse im Verhältnis zu seiner Nordrichtung unabhängig vom anderen Kompaß einstellbar ist, z. B. durch Drehen im Verhältnis zu demselben um eine senkrechte Achse.
2. Selbsttätige Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Verbindung mit den Kontakten der Kompasse Signalvorrichtungen, z. B. elektrische Lampen, vorgesehen sind, die bei
richtiger Einstellung: der Kompasse zu jeder Zeit den Kurs des Fahrzeuges im Verhältnis zum eingestellten Kurs angeben.
3. Selbsttätige Steuervorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung, z. B. ein elektromagnetisches Relais, zur Verhinderung unbeabsichtigter Ingangsetzung der Rudermaschine, wenn entsprechende Kontakte beider Kompasse gleichzeitig geschlossen sind.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DEP52246D 1925-02-18 1926-02-10 Selbsttaetige Steuervorrichtung fuer Fahrzeuge, z. B. Schiffe Expired DE454349C (de)

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DE (1) DE454349C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE935177C (de) * 1952-08-26 1955-11-10 Licentia Gmbh Selbststeueranlagen fuer Ruderanlagen von Schiffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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