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Differentialstoffschiebervorrichtung für Tragarnmähmaschinen In dem
Hauptpatent 643 944'ist eine Tragarmnähmaschine beschrieben, bei welcher zur Übertragung
der Hinundherbewegung beider Stoffschieber, sowohl des Hauptstoffschiebers als auch
des Differentialstoffschiebers, nur eine einzige Querachse nahe dem Gestell vorgesehen
ist. Es ergibt sich auf diese Weise eine sehr einfache Bauart, so daß die Maschine
mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit laufen kann, was namentlich für Industriemaschinen
einen wesentlichen Vorteil darstellt.
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Mit der vorliegenden Erfindung soll die Maschine nach dem Hauptpatent
noch verbessert werden, und zwar dadurch, daß eine Einstellung des Difterentialstoffschiebers
auch während des Laufes der Maschine möglich wird.
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Diese Verbesserung soll aber im Rahmen des Hauptpatentes ebenfalls
mit einfachsten Mitteln erreicht werden und ohne Preisgabe der mit der Bauart nach
dem Hauptpatent erreichten Vorteile.
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Daher wird gemäß der Erfindung der Hebel zum Einstellen des Differentialstoffschiebers
auf der Querachse gelagert, die dem Haupt-und dem Differentialstoffschieber gemeinsam
ist. Dadurch werden weitere, zusätzliche Mittel, welche den Aufbau der Maschine
umständlich machen würden, vermieden. Die Querachse wird nur nach außen hin verlängert.
Auf dieser nach außen gehenden Verlängerung der Querachse wird dann der eine Arm
des zur Verstellung der Differentierung dienenden Hebels angeordnet, und zwar derart,
daß er sich unmittelbar unter dem Einfluß einer Feder oder einer Zugkette zwischen
Anschlägen bewegen kann. Der andere Arm des Verstellhebels liegt im Innern der Maschine
und ist mit dem ersten Arm durch eine die Ouerachse umgebende Buchse verbunden,
die vorteilhaft gleichzeitig als Stellring für den die Stoffschieber bewegenden
Schwinghebel ausgebildet ist.
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Gegenüber ähnlichen bekannten Einrichtungen zeichnet sich die Erfindung
im wesentlichen durch die geringe Anzahl von Bauteilen aus, denn wenn z. B. bei
einer bekannten Ausführung zwischen die Querachse und den Hilfsstoffschieber erst
noch Winkelhebel o. dgl. eingeschaltet werden, dann ergibt sich damit eine Komplizierung,
die um so schwerer ins Gewicht fällt, als die Raumverhältnisse am und insbesondere
im Tragarm zu äußerster Beschränkung zwingen. Gerade unter Berücksichtigung des
geringen Raumes bildet die Erfindung eine vorteilhafte Lösung.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach
der Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. i eine Seitenansicht des
Gehäuses und des Tragarms der Nähmaschine, teilweise im Schnitt, und Fig.2 einen
senkrechten Schnitt nach der Linie II-II der Fig. i in der Ebene der Zwischenantriebsachse.
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Fig. 3 ist eine Draufsicht der Fig. i, teilweise geschnitten; Fig.
4 zeigt die Vorrichtung in schaubildlicher Darstellung.
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Der Antrieb der Differentialstoffschiebervorrichtung ist derselbe
wie in dem Hauptpatent 643 944. Von der 'im Ständer 9 der Maschine gelagerten Hauptweile
4 wird über ein Exzenter 6 ein auf der Welle 8 gelagerter Doppelhebel 5 angetrieben,
an dessen anderem Arm eine Schubstange io angreift, die einen Hebel i i ausschwingt,
der auf einer im Tragarm i nahe beim Ständer 9 vorgesehenen Querachse 12 drehbar
gelagert ist. Der Schwinghebel i i hat einen weiteren Arm 18 und bildet mit diesem
einen U-förmigen Hebel, an dessen Schenkeln ein Gabelrahmen 15 angelenkt ist, der
mit dem anderen Ende mit einer den Hauptstoffschieber 2 tragenden Stange 2o lösbar
verbunden ist. Zur Verstellung der Stichlänge ist der Verbindungszapfen 13 der Schubstange
io in einem Schlitz 14 des Hebels 5 geführt. Von demU-förmigen Hebel i i wird ferner
noch der Antrieb für die Differentialstoffschieber 3 abgeleitet, indem ein auf dem
Hebel i i vorgesehener dritter Arm 23 die Schwingbewegungen über eine Schubstange
24 auf einen Träger 21 weiterleitet, an dessen Ende sich die Differentialstoffschieber
3 befinden.
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Zur Verstellung der Differentierung der Stoffschieber 3 während des
Laufs der Maschine ist nun die in dem Arm 23 verstellbare Schubstange 24 mittels
einer Vorrichtung verstellbar, die von außen der Maschine zu bedienen ist.
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Zu diesem Zweck ist die im Tragarm i gelagerte Querachse i2 auf einer
Seite nach außen verlängert und trägt eine Büchse 39, auf der der Stellhebel 40
festgepratzt ist, welcher auf die Schubstange 24 einwirkt. Auf der Innenseite des
Tragarms i ist ebenfalls auf der Büchse 39 ein Hebel 38 festgepratzt, welcher die
der Büchse 39 durch den Stellhebel 4o übertragene Drehbewegung mitmacht. Die Büchse
39 dient gleichzeitig als Stellring für den Schwinghebel i i und ist von außen leicht
einzustellen, so daß ein Verklemmen des Trägers 21 vermieden wird, da der Schwinghebel
nach diesem ausgerichtet werden _ kann. Die Achse 12 ist auf einer Seite des Tragarmes
mit einer Schraube gehalten. An dem Hebel 38 ist ein Lenker 37 angelenkt, welcher
seinerseits an einem Auge 36 der Schubstange 24 angreift, wobei durch die Schwenkung
des Stellhebels 4o der Angriffspunkt der Schubstange 24 in dein Segment 26 des Armes
23 verändert und auf diese Weise mehr oder weniger Differentierung der Stoffschieber
3 bewirkt wird.
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Damit nun eine einwandfreie Verstellung der Schubstange bei der hohen
Tourenzahl der Maschine möglich ist, ist für eine leichte und reibungsfreie Führung
des Schubstangenendes in dem Arm 23 Vorsorge getroffen. Die Schubstange 24 umfaßt
den Arm 23 gabelförmig und wird mittels eines Gleitsteins 55, der in dem Schlitz
26 gleiten kann, geführt. Der Gleitstein ist dabei auf einem Zylinderstift 54 gelagert,
der die beiden Gabelenden verbindet.
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Der Stellhebel 4o kann eine Schwenkbewegung in senkrechter Ebene ausführen
und kann entweder mittels eines nicht dargestellten Trethebels, der mit dem Stellhebel
durch eine Kette 41 verbunden ist, oder mittels eines Kniehebels (ebenfalls nicht
gezeichnet) bewegt werden. Eine an dem Hebel 4o angreifende Feder 42 bringt diesen
wieder in die Ausgangslage zurück. Die Bewegung des Stellhebels wird von zwei Anschlägen
begrenzt, die einstellbar sind. Um nun auch das Maß der Differentierung genau festlegen
zu können, sind die Anschläge auf einer Skalenschiene 43 verschiebbar, welche durch
Schrauben 44 an dem Nähmaschinenständer 9 befestigt ist. Die Anschläge bestehen
aus Schraubenbolzen 45, 46, die in Muttern So, 51 eingeschraubt sind, welche in
dem Schlitz 49 der Schiene 43 geführt und in Zusammenwirkung mit Unterlagscheiben
47, 48 feststellbar sind. Die Unterlagscheiben tragen Indexstriche 53, 54, die zum
Festlegen der Stellung der Anschläge gegenüber der an der Schiene 43 vorgesehenen
Skala 52 dienen. Damit die Unterlagscheiben sich nicht verdrehen können, sind diese
sowie auch die Muttern So, 51 mit angefrästen Flächen versehen, mit denen die Teile
im Schlitz 49 geführt sind.
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Mit dieser Einrichtung kann jede beliebige Größe der Differentierung
vorher bestimmt und festgelegt werden. Während des Laufs der Maschine kann durch
Bedienung des Trethebels oder des Kniehebels die Differentierung in dem gewünschten
Maß verstellt werden, wobei der Stellhebel 40 gegen den unteren Anschlag zur Anlage
kommt. Nach Loslassen des Stellhebels bewegt sich dieser selbsttätig wieder an den
oberen Anschlag, wodurch der anfängliche Vorschubweg wieder eingestellt ist. Es
können aber auch die beiden Anschlagschrauben dicht zu beiden Seiten des Stellhebels
angeordnet werden, so daß also jede gewünschte Differentierung fest und unveränderlich
eingestellt werden kann.