DE1099830B

DE1099830B - Doppelsteppstichnaehmaschine mit einstellbarer Antriebseinrichtung fuer den Stoffvorschub

Info

Publication number: DE1099830B
Application number: DEU5127A
Authority: DE
Inventors: Hermann Daniel
Original assignee: Union Special GmbH
Current assignee: Union Special GmbH
Priority date: 1958-02-12
Filing date: 1958-02-12
Publication date: 1961-02-16
Also published as: FR1222864A; US3033141A; GB849795A

Description

DEUTSCHES

Einstellbare Antriebseinrichtungen für den Stoffschieber finden allgemein bei Doppelsteppstichnähmaschinen Verwendung, sind jedoch auch schon für Kettenstichnähmaschinen bekanntgeworden, bei denen aber kein Rückwärtsschub vorgesehen ist. Insbesondere bei Doppelsteppstichnähmaschinen sind derartige einstellbare Antriebseinrichtungen äußerst kompliziert und weisen viele Bauteile auf, besonders wenn der Stoffvorschub in gegenläufige Richtungen einstellbar ist. Darüber hinaus weisen die vorhandenen Antriebseinrichtungen mit einem Stoffvorschub in gegenläufige Richtungen vielfach Ungenauigkeiten in den Vorschublängen auf, da die Antriebseinrichtung Schlupf besitzt, was sich besonders bei schnell laufenden Maschinen bemerkbar macht.

Es ist aber auch schon eine einstellbare Antriebseinrichtung für Doppelsteppstichnähmaschinen bekanntgeworden, bei der der Schlupf vermieden wird. Diese Antriebseinrichtung verwendet eine am Nähmaschinengehäuse schwingbar gelagerte Schubschwinge, die von einem auf der unteren Triebwerkswelle angeordneten Stoffschieberschubexzenter eine Schwingbewegung von konstanter Schwingweite erhält. Die Schubschwinge ist mit einer Verstellkulisse versehen, deren Abtriebsglied auf den Stoffschiebertragbalken wirkt. Die Verstellkulisse kann durch am Nähmaschinengehäuse angeordnete Handstellmittel verstellt werden.

Bei dieser Antriebseinrichtung liegt die Schubschwinge mit der Verstellkulisse in großem Abstand zur Stoffschiebereinrichtung. Die Übertragung der Schwingbewegung von der Verstellkulisse erfolgt über mehrere Zwischenglieder unter Einschaltung einer Übertragungswelle. Dadurch treten große Schwungmassen auf, und die großen Verbindungswege geben Anlaß zum Durchschwingen der einzelnen Glieder. Dies ist besonders nachteilig für hochtourige Maschinen. Die Ausbildung der Verstellkulisse wirkt sich außerdem nachteilig bei der Umkehrung des Stoffvorschubs aus. Durch die Form der Kulissenführung erfährt der Stoffschieber eine Relativbewegung, die sich ungünstig auf den Vorschub auswirkt.

Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Doppelsteppstichnähmaschine mit einstellbarer Antriebseinrichtung für den Stoffvorschub unter Ver-Wendung einer Verstellkulisse an einer Schubschwinge zu schaffen, die die Nachteile derartiger bekannter Einrichtungen beseitigt und auch bei hochtourigen Maschinen verwendbar ist. Diese Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß die schwingbare Lagerung der Stoffschiebertragbalkenschwinge und der Schubschwinge am Nähmaschinengehäuse koaxial zueinander auf einem einzigen gemeinsamen Lägermittel erfolgt und daß ein einziger Lenker die An-Doppelsteppstichnähmaschine

mit einstellbarer Antriebseinrichtung

für den Stoffvorschub

Anmelder:

Union Special Maschinenfabrik G.m.b.H., Stuttgart W, Schwabstr.33

Hermann Daniel, Stuttgart,
ist als Erfinder genannt worden

triebsverbindung des Stoffschiebertragbalkens mit dem Abtriebsglied der Verstellkulisse bewirkt.

Die einstellbare Antriebseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung weist gegenüber derartigen bekannten Einrichtungen eine äußerst einfache Konstruktion auf. Sie erfordert auf Grund der Kraftabnahme in unmittelbarer Nähe des Stoffschiebers nur wenige Bauteile, die auf einem gedrängten Raum angeordnet sind. Der Stoffschieberträger wird lediglich durch zwei Verbindungsstangen angetrieben, von denen eine unmittelbar mit einem auf der Hauptantriebswelle angeordneten Exzenter und die andere über eine Schwinge mit einem zweiten auf der Hauptantriebswelle angeordneten Exzenter in Verbindung steht.

Eine praktische Ausgestaltung der Antriebseinrichtung sieht vor, daß die Kulisse in der Schubschwinge in an sich bekannter Weise über einen Kreisbogen verläuft, dessen Radius dem Abstand der Anlenkachsen des Lenkers entspricht, und daß die Anlenkachse des Lenkers am Stoffschiebertragbalken den Mittelpunkt der kreisförmigen Kulisse bildet, wenn in der Mittelstellung der Schubschwinge beide Anlenkachsen des Lenkers mit der Schwingachse der Schubschwinge in einer einzigen Ebene liegen. Durch diese Ausbildung der Kulissenführung erfährt der Stoffschieber keine Relativbewegung bei Verstellung der Vorschublänge und bei der Umkehr der Bewegungsrichtung, wodurch ein einwandfreier Stoffvorschub erreicht wird.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Nähmaschine von der Seite gesehen,

Fig. 2 den offenen Maschinensockel von unten gesehen,

109 510/163

Fig. 3 die Maschine von der Antriebsseite zum Teil aufgebrochen,

Fig. 4 die Antriebseinrichtung im aufgeschnittenen Maschinensockel von der Seite gesehen,

Fig. 5 desgleichen von oben gesehen, ^s

Fig. 6 eine schematische Darstellung der Antriebseinrichtung,

Fig. 7 die Einstelleinrichtung von der Seite gesehen, Fig. 8 desgleichen von vorn gesehen,

Fig. 9 das feststehende Unterteil von vorn gesehen und

Fig. 10 eine Seitenansicht der Einstelleinrichtung.

Die Maschine besteht in üblicher Weise aus dem Maschinensockel 1 und dem Arm 2, der eine Riemenscheibe 3 mit einem Handrad 4 sowie den Antrieb für *5 eine Nadelstange 5 trägt. Der Maschinensockel nimmt den Antrieb für den Stoffschieber und den Greifer auf. Er trägt eine Hauptantriebswelle 6, die getrieblich mit dem Antrieb von der Riemenscheibe 3 bzw. dem Handrad 4 verbunden ist.

Nach der vorliegenden Erfindung wird der Stoffschieberträger 7 von der Hauptantriebswelle 6 über Exzenter 8 und 9 angetrieben. Der Stoff schieberträger schwingt dabei um eine feststehende Achse 10, mit der er über eine angelenkte Schwinge 10' verbunden ist. Der Exzenter 8 ist mit einer Verbindungsstange 11 an einem Arm 12 des Stoffschieberträgers angelenkt, wobei die Teile 8 und 11 die in Fig. 6 gestrichelt eingezeichneten Bewegungen ausführen, wodurch der Gelenkpunkt zwischen dem Arm 12 und der Verbindungsstange 11 die ebenfalls gestrichelt eingezeichnete Bewegung erhält. Der Exzenter 9 ist über eine Schubstange 13 mit einer Schwinge 14 verbunden. Die Schwinge 14 schwingt ebenfalls um die feststehende Achse 10 und trägt eine Kulissenführung 15, in der sich eine Verbindungsstange 16 mit einem Kulissenstein 17 führt, die an den Arm 12 des Stoffschiebers angelenkt ist. Die Teile 9, 13, 14 führen die durch Pfeile gekennzeichneten Bewegungen aus, wodurch dem Stoffschieberträger 7 eine Bewegung verliehen wird, die in Verbindung mit der von den Teilen 8, 11 eingeleiteten Bewegung dem Stoffschieber 18 eine ellipsenförmige Bewegung verleiht. Durch Verschieben des Kulissensteins 17 innerhalb der Kulisse 15 entsprechend denDoppelpfeilen wird der Verbindungsstange 16 eine verschieden große Bewegung zuteil,· wie durch Doppelpfeile an der Verbindungsstange 16 dargestellt. Je nach Lage des Kulissensteins 17 zu der Totlage der Verbindungsstange 16 erhält der Stoffschieber 18 eine Bewegung im oder entgegen dem Uhrzeigersinn entsprechend der Pfeilrichtung der oberhalb des Stoffschiebers 18 dargestellten Ellipsenbewegung. Der Kulissenstein 17 ist über ein Zwischenglied 19 an einem Hebel 21 einer Welle 22 befestigt. Die Welle 22 ist über Getriebeteile 23, 24 mit einer Einstelleinrichtung verbunden, die im wesentlichen aus zwei. Scheiben 25, 26 besteht. Die Scheibe 25 ist drehbar und trägt einen Verstellhebel 27 sowie eine Schraube 28 als verstellbaren Anschlag und ist über eine Welle 34 mit dem Getriebeteil 23 verbunden. Die feststehende Scheibe 26 weist eine vorzugsweise prismatische Ausnehmung 29 auf, in die die Schraube 28 mit ihrer abgerundeten Spitze 31 eingreift. Eine Feder 32 auf der Welle 22 drückt die Spitze 31 der Schraube 28 ständig in eine Richtung und bringt sie zur Anlage an eine der schrägen Wände der prismatischen Ausnehmung 29.

Die" Dtuckrichtung der Feder 32 ist auf den Vorwärtsschub des Stoffes gerichtet, dessen Größe durch Verstellen der Schraube 28 verändert wird. Zur Sicherung der Scheibe 25 gegen Überdrehen und damit Verklemmen der Antriebseinrichtung unter der Kraft der Feder 32'· bei ausgeschraubter Schraube 28 ist ein feststehender Sicherungsstift 33 angeordnet. Die jeweilige Einstellung der Vorschublänge ist auf einer Skala36 an der feststehenden Scheibe26 ablesbar, mit der ein Zeiger 27 der drehbaren Scheibe 25 korrespondiert. Die Feder 32 bewirkt somit, sofern die Schraube um ein bestimmtes Maß aus ihrer tiefsten Stellung, d.h. der Nullstellung der Skala, zurückgezogen ist, eine Vorwärtsbewegung des Stoffes, und zur Erzielung einer Rückwärtsbewegung wird der Verstellhebel gegen die Kraft der Feder 32 geschwenkt, wobei die Schraube 28 den Ausschlag des Verstellhebels 27 bestimmt, der jeweils dem Ausschlag in der vorherigen Bewegungsrichtung entspricht. Durch dieses Schwenken des Verstellhebels 27 wird der Kulissenstein 17 auf die andere Seite der Totlage der Verbindungsstange 16 gebracht und ein Rückwärtsschub des Stoffes bewirkt. Zur Anordnung eines Knie- oder Fußschalters trägt die Welle 22 einen aufgesetzten Hebel 35.

Claims

Patentansprüche:

1. Doppelsteppstichnähmaschine mit einer Viereckstoffschiebereinrichtung, deren Stoffschiebertragbalken an seinem einen Ende an einer am Nähmaschinengehäuse schwingbar gelagerten Stoffschiebertragbalkenschwinge angelenkt ist, seine Hubbewegung durch unmittelbare Antriebs verbindung mit einem auf der unteren Triebwerkswelle angeordneten Stoffschieberhubexzenter erhält, während seine Schubbewegung von einer am Nähmaschinengehäuse schwingbar gelagerten Schubschwinge abgeleitet wird, die von einem auf der unteren Triebwerkswelle , angeordneten Stoffschieberschubexzenter eine Schwingbewegung von konstanter Schwingweite erhält und die mit einer die Schubgröße und Schubrichtung regelnden Verstellkulisse: fest verbunden ist, deren Abtriebsglied auf den Stoffschiebertragbalken wirkt, wobei die Verstellkulisse durch an dem Nähmaschinengehäuse angeordnete Handstellmittel verstellt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die schwingbare Lagerung der Stoffschiebertragbalkenschwinge (10') und der Schubschwinge (14) am Nähmaschinengehäuse koaxial zueinander auf einem einzigen gemeinsamen Lagermittel (10) erfolgt und daß ein einziger Lenker (16) die Antriebsverbindung des Stoff schiebertragbalkens (7) mit dem Abtriebsglied (17) der Verstellkulisse (15) bewirkt.

2. Doppelsteppstichnähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulisse (15) in der Schubschwinge (14) über einen Kreisbogen verläuft, dessen Radius dem Abstand der Anlenkachsen des Lenkers (16) entspricht und dessen Krümmungsmittelpunkt bei der Schwingmittellage der Kulisse (15) auf der Anlenkachse des Lenkers (16) am Stoffschiebertragbalken (7) liegt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 470617, 495 836,
594877, 699974, 850260, 959792;

schweizerische Patentschrift Nr. -288136.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen