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Weckerwerk. Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Werkes für
Weckeruhren, das für die allerwenigsten Teile die Verwendung von Messing benötigt
und so durchgebildet ist, daß die zu seiner Herstellung erforderlichen Arbeitsvorgänge
gegenüber denjenigen der bisherigen sogenannten amerikanischen Wecker wesentlich
verringert sind. Um dies zu erreichen und damit einen Wecker zu schaffen, der hinsichtlich
seiner Konkurrenzfähigkeit als Massenartikel der Uhrenbranche mit den bekannten
Fabrikaten weitgehendste Garantie bietet, wurde der bisherige Weg der Werkausführung
verlassen und ein neuer Weg beschritten, der nicht nur zu einer Verbilligung der
Herstellung führt, sondern neben anderen Vorteilen durch weitgehende Gewichtsverminderung
des Weckers auch eine wesentliche Verbilligung im Versand der Uhren, besonders nach
dem Auslande hin, herbeiführt.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der aus zieh- und
biegbarem Material hergestellte Werkträger als Platine ausgebildet ist und auf seiner
Rückseite'unter Benutzung einer kleinen Hilfsplatine die Triebfedern, das Großbodenrad,
die Unruhe, die Hammerwelle mit dem Weckeranker sowie das Weckerstellrad zweiseitig,
die übrigen Triebe einseitig, d. h. fliegend gelagert sind,
und
daß ferner an der Hilfsplatine unmittelbar das Spiralpföstchen und Lappen zum Einhängen
der äußeren Enden der Triebfedern sowie zur Begrenzung des Ablaufs dieser angebogen
sind. , Die einseitige Lagerung von Trieben sowie das Anbiegen von Lappen an Blechteilen
sind an sich bekannte Maßnahmen, weshalb die Erfindung lediglich in der angegebenen
Kombination erblickt wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Weckerwerkes
nach der Erfindung in Abb. i in einer Vorderansicht, in Abb. 2 in einer teilweise
herausgebrochenen Seitenansicht und in Abb. 3 in einer hinteren Ansicht.
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Abb. ¢ ist eine Schnittansicht, in der die Triebteile des Werkes zur
besseren Übersicht des Zusammengriffs in eine Ebene hinein verlegt sind.
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Das Weckerwerk nach der Erfindung besteht aus dem eisernen Werkträger
A, der als Platine ausgebildet und mit eisernen Zapfen sowie Zapfenlöchern versehen
ist, auf denen bzw. in denen die Triebräder des Werkes gelagert sind.
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Im dargestellten Fall sind das Steigrad 2 mit seinem Anker 3 sowie
die beiden Übersetzungsräder 4 und 5 auf den in der Platine A befestigten Zapfen
oder Pfosten i drehbar angeordnet und durch auf diese oben aufgesetzte Scheibchen
festgehalten. Diese Teile haben also eine einseitige oder fliegende Lagerung auf
der Platine i.
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Eine solche Lagerung hat den Vorteil, daß, wenn man bei ihr den Angriffspunkt
der Kraft in unmittelbare Nähe des Unterstützungspunktes verlegt, und zwar je größer
die zu übertragende Kraft ist, desto näher an denselben heran, sich auch die Stabilität
der Triebe gegenüber der bisher üblichen Ausführung bedeutend erhöhen läßt.
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Die Verwendung der durchbohrten Triebe hat den weiteren Vorteil, daß
die durch die räumlichen Verhältnisse gebotene verschiedene Höhenlage der Triebe
und Räder, ,die bei Verwendung der üblichen Triebe mit eisernen Wellen die Anfertigung
verschiedener Bestandteile erforderlich machte, nunmehr durch unter- bzw. aufgelegte
Scheibchen und Röhrchen 22 erzielt werden kann. Es ergibt sich hieraus als weitere
Fabrikationsvereinfachung die Herstellung eines Triebes, der dreimal in demselben
Werk zur Verwendung kommen kann und dabei zweimal sogar in Verwendung mit demselben
Rad. Bei der beschriebenen Anordnung der Triebe wird die sonst übliche große hintere
Platine erspart. Nur für Teile mit besonderer Kraftbeanspruchung, wie die die Triebfedern
tragenden Walzenzapfen 6 und 7 sowie der das Großbodenrad tragende Zeigerzapfen
8, die Unruhe und die Hammerwelle 16 mit dem Weckeranker, ist eine beiderseitige
Lagerung erforderlich, weshalb bei dem Werk noch eine kleinere, gleichfalls eiserne
Hilfsplatine B vorgesehen ist, durch die auch der Zapfen 18 des Weckerstellrades
i9 hindurchgeht.
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Die Hilfsplatine B sitzt auf Pfeilern io, welche beim Stanzen der
Platine A ebenso wie die üblichen Ansätze für die Füße usw. der Weckeruhr mitausgestanzt
und entsprechend umgebogen sind. Ebenso wie die Platine A ist auch die' Hilfsplatine
B ein Stanzteil, und die Verbindung der letzteren mit der ersteren geschieht durch
Stifte i i, die durch miteingestanzte Löcher der Pfeiler io der Platine A hindurchgesteckt
werden. An der Hilfsplatine B sind noch das Spiralpföstchen 12 sowie die Lappen
13, 14 abgebogen, welch letztere zur Begrenzung des Federablaufs dienen und hakenartige
Zungen 15 tragen, in die die äußeren Enden der Federn eingehängt werden.
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Die Verwendung des eisernen Werkträgers als Platine hat noch den besonderen
Vorteil, daß die Mitte desselben, die bisher als unverwendbarer Stanzabfall weggeworfen
wurde, nutzbar gemacht wird. Die zur der Herstellung der Platine erforderlichen
Ziehoperationen bewirken eine erhebliche Versteifung derselben.