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Bügelpresse. Die Erfindung bezieht sich auf Bügelpressen nach Patent
¢30 037, welche mit einem Bock und einem Kopf versehen sind und in der Weise arbeiten,
daß der letztere von rückwärts über den Bock und dann senkrecht auf diesen herabbewegt
wird. Sie hat den Zweck, die Wirtschaftlichkeit der Maschine zu erhöhen. Durch die
Erfindung wird die beim Presen wirksame Kraft bei kleiner Maschine vergrößert, die
Herstellungskosten werden verringert und viele Teile erspart. ' Die Erfindung besteht
darin, daß die Bewegung des Kopfes von Führungsteilen in den Seiten des Maschinenrahmens
gesteuert ist, und daß der Träger des Preßkopfes ohne festen Dreh- oder Schwenkzapfen
auf. solchen Führungsteilen ruht. Man erhält so einen in der Hauptsache fliegenden,
leicht beweglichen Preßkopf.
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Die Erfindung erstreckt sich auch auf den Kopfträger, der zweckmäßig
aus Stahlblech besteht, damit er elastisch nachgeben und sich so einem Bügelgut
von ungleichmäßiger
Dicke anpassen kann; zugleich sind für dieses
Glied einfache einstellbare Hilfsteile vorgesehen.
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Im Sinne der Erfindung ist ein Sockel oder Fuß vorgesehen, der Kurvenschlitze
enthält. Diese erteilen zusammen mit Rollkörpern am Tragrahmen für den Kopf diesem
und dem Tragrahmen die oben beschriebene Bewegung-Im weiteren Sinne der Erfindung
ist eine vereinfachte Anordnung zum Abwärtsbewegen des Kopfträgers vorgesehen, durch
welche die Vorwärtsbewegung und schließlich die Abwärtsbewegung bewirkt wird, welche
den Preßvorgang verwirklicht. Es ist auch dafür gesorgt, daß auf den Kopfträger
jederzeit eine Kraft wirkt, die ihn in seine höchste Lage zu bringen strebt, in
welcher der Kopf vom Bock weg vollständig hochgehoben und rückwärts geneigt ist.
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Endlich ist gemäß der Erfindung ein Gestenrahmen aus Blech vorgesehen,
der leicht in der Anordnung und doch ganz starr ist.
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Ein Beispiel der Presse ist in der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i ist ein senkrechter Längsschnitt durch die Presse, deren Kopf
in voll geöffneter rückwärtiger Lage in ausgezogenen Linien und in seiner Mittellage,
d. h. bevor die abwärts gerichtete Preßbewegung beginnt, in gestrichelten Linien
dargestellt ist.
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Abb. 2 ist ein senkrechter Längsschnitt, der den- Kopf in seiner tiefsten-
Lage in der Preßstellung und den Trethebel verriegelt zeigt.
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Abb. 3 ist ein senkrechter Längsschnitt nach der Linie III-III der
Abb. i von der Rückseite der Presse gesehen und Abb. 4 ein wagerechter Querschnitt
nach der Linie IV-IV der Abb. i.
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Das Grundgestell der Maschine enthält eine innere Grundplatte i sowie
eine gegossene oder anders hergestellte Deckplatte 2, die zweckmäßig beide Verstärkungsflansche
haben, und ein Zwischenstück aus zwei einander gleichen Teilen 3 und 3a aus gepreßtem
Stahlblech. Diese Teile des Rahmens sind durch elektrische Schweißung, durch Nietung
oder auf andere Weise miteinander verbunden. Die Teile 3 und 3a haben hauptsächlich
L-förmigen Querschnitt (Abb.4) und erstrecken sich unten zweckmäßig in den Teil
i hinein, mit dem sie fest verbunden sind. Die vorderen Kanten der Teile 3 und 3a
sind voneinander entfernt und lassen einen Schlitz 4 frei, der sich über die Höhe
des Gestells erstreckt.
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Auf der Platte 2 erhebt sich eine Bockstütze 5, die den Bock 6 von
beliebiger Oberfläche trägt. Der Kopf 7 der Presse ist der Oberfläche des Bockes
6 entsprechend geformt. Der Kopf 7 ist an dem vorwärts gerichteten, armartigen Teil
8 des Tragrahmens befestigt. Der untere armartige Teil 9 ist gegen die Senkrechte
zu dem oberen Teil, an dem der Kopf sitzt, ein wenig vorgeneigt. Mit anderen Worten,
der Tragrahmen hat die Gestalt eines Winkels, der etwas kleiner ist als ein rechter.
Dieser Träger ist zweckmäßig aus gebogenem Stahlblech und kann beispielsweise aus
einem verhältnismäßig ausgedehnten Hauptteil mit rückwärtigen Seitenflanschen =o
und ioa bestehen. Am vorderen Ende der Arme 8 ist ein Handgriff ii angeordnet, so
daß der Rahmen und der Kopf nach Belieben auch von Hand vorgezogen werden können.
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Jeder derSeitenteile 3 und 3a hat zwei Kurvenschlitze, und neben diesen
Schlitzen sind an den Platten 3 und 311 Auflager für Rollkörper, auf welchen der
Kopfträger ruht. Da die entsprechenden Kurvenschlitze und -bahnen in den Teilen
3 und 3a in Form und Wirkungsweise übereinstimmen, soll nur eines der beiden Systeme
beschrieben werden; den entsprechenden Bezugszeichen des zweiten Systems ist der
Weiser a beigefügt worden.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, ist am Teil 3 vorn unten ein Schlitz 12,
dessen unterer Teil genau oder zur Hauptsache senkrecht verläuft, während der obere
Teil leicht rückwärts geneigt ist. Mit der Platte ist, wie Abb. 4 zeigt, ein zweckmäßig
gegossener Teil 13 verbunden, der eine mit dem Schlitz 12 übereinstimmende Öffnung
hat und dem in dem letzteren geführten Rollkörper, z. B. einer Rolle, ein hinreichendes
Auflager bietet. Im oberen Teil der Platte ist weiter rückwärts ein zweiter Schlitz
14. Der untere Teil dieses Schlitzes ist dem unteren Teil des Schlitzes 12 parallel,
während der rückwärtige Teil bis nahe zur Wagerechten geneigt ist. Beide Schlitze
verlaufen somit in stumpfen Winkeln, wobei der untere Schlitz iz den größeren Winkel
umschließt. Wie Abb. 3 zeigt, ist an der Platte 3, anschließend an den Schlitz 14,
ein. Führungsstück 15 mit einer dem Schlitz 14 entsprechenden Öffnung befestigt,
um dem darin geführten Rollkörper 23 ein gutes Auflager zu geben.
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Gemäß Abb. 4 trägt der Kopfträger 9 an seinem unteren Ende einen Arm
16, in welchem ein Bolzen 17 für den Rollkörper 18 gelagert ist. Der letztere ist
eine Rolle und hat am inneren Ende einen Flansch i9, der sich gegen die Innenseite
der Platte 3 anlegt und die Rolle im Führungsschlitz 12 hält. Der Rollkörper 23
ist auf einem Zapfen 25 in einem Bock 26 am Arm 9 gelagert und hat ebenfalls einen
Führungsflansch 24.
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Um die Rückwärtsschwingung des Kopfes zu begrenzen und die Rollen
und Bolzen gegen Beschädigung zu schützen, ist in einer Hülse' auf dem Arm 16 und
an einem Arm 22 an der Seitenwand 3 je ein Puffer 2o, 21 aus Gummi oder anderem
Stoff: vorgesehen.
Die Rollkörper sind zweckmäßig einstellbar gelagert,
um ein einwandfreies Tragen in dem festen Rahmen sicherzustellen und seitliche Bewegungen
des Kopfträgers, hauptsächlich seines unteren Teiles 9, zu verhindern.
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Damit der Rahmen und der auf ihm befestigte Kopf nicht heftig zurückgeschleudert
werden, so daß die Teile eine übermäßige Beanspruchung erfahren könnten, wird zweckmäßig
eine Bremse bekannter Art angeordnet; das Bremsgehäuse ist mit 27 bezeichnet, von
ihm geht ein Gurt 28 rückwärts zum Kopfträger und ist dort beispielsweise in einer
Bolzenöse 29 befestigt. Das Bremsgehäuse 27 ist an einer Seite einer Stütze 3o angebracht,
die an der Unterseite des Rahmenoberteils 2 starr befestigt ist.
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Die Stütze 30 ist an ihrem unteren Teil gegabelt (Abb. 3) und
trägt dort auf einer Welle 31 einen Winkelhebel. Der untere Arm 32 des letzteren
ist ebenfalls gegabelt und trägt an seinem freien Ende drehbar einen Querbolzen
33, auf den sich ein zwischen den Gabelteilen liegender Block 34 stützt. In Abb.
i ist zu sehen, daß der Block -und der Bolzen von geradlinig aneinanderschließenden
Bohrungen durchzogen sind, durch welche das obere, dünnere Ende einer Verbindungsstange
35 hindurchgeführt ist. Mit dem oberen Ende dieser Verbindungsstange ist oberhalb
des Blockes ein Handstück 36 versplintet, durch welches die Stange gedreht und dadurch
ihr unteres, mit Gewinde versehenes Ende in einem Block 37 aus- und eingeschraubt
werden kann. Der letztere ruht mit seinem unteren Ende drehbar auf einer Querwelle
38, die von einem Arm 39 am unteren Ende des Kopfträgers gehalten wird. Die Teile
35 und 37 bilden einen einzigen Teil eines Kniehebels, dessen anderer Teil der Arm
32 ist. Der obere Arm 4o des Winkelhebels ist wiederum gegabelt (Abb. 3) und trägt
in der Gabel den Querbolzen 41. Mit 42 und 42" ist ein Paar Zugstangen bezeichnet,
dessen obere Enden auf dem Querbolzen 41 ruhen, während die unteren Enden durch
einen Querbolzen 43 mit den Riegeln 44 und 44" der Trethebel verbunden sind. Die
letzteren tragen an ihrem äußeren Ende die Tretplatte 45 (Abb. 4) und sind innen
mit den Stangen 46, 46" fest verbunden, die an der Rückseite der Presse an einer
in aufrecht stehenden, hier an der Grundplatte i angegossenen Lappen 48 gelagerten
Welle ihre feste Drehachse haben.
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Wird der aus den Teilen 46, 46", 44, 44" und 45 bestehende Trethebel
abwärts gedrückt, dann werden die Zugstangen 42, 42" abwärts gezogen, und durch
Schwenken des Winkelhebels um seine Drehachse 31 wird der Kniehebel 32, 35, 37 in
eine gestrecktere Lage gebracht.
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Der Trethebel trägt eine Klinke 49, deren Haken in einen festen Teil
der Grundplatte i einschnappt, wenn der Hebel in seiner tiefsten Lage ist. Um Stoßen
oder Lärm zu verhindern, wenn der Trethebel seine tiefste Lage erreicht, ist an
einem an der Grundplatte x befestigten Arm 51 ein Puffer 5o und gegenüber als Teil
des Trethebels ein quer liegender Gegenpuffer 52 angeordnet.
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Um dem Kopfträger und den Rollkörpern in ihren Führungsschlitzen ihre-
Aufwärtsbewegung zu erteilen, sind zwischen einem festen Teil des Maschinenbetts
und dem unteren Teile 9 des schwingenden und kippenden Kopfträgers federnde Teile
angebracht. Im vorliegenden Falle sind zwei Federn 53 und 53" vorgesehen. Zur Befestigung
der Federn dient ein an dem Rahmenteil 2 befestigter Haken 54. Im Eingriff damit
steht ein ähnlicher Haken 55@ dessen unteres Ende mit Gewinde in einen in das obere
Ende der Feder hineingeschraubten Block eingesetzt ist. Das untere Ende der Feder
trägt einen ähnlichen Block, und in diesen ist ein an einem gabelförmigen Joch 58
sitzender Stiel 57 eingeschraubt, dessen Joch mit einem Arm 59 am unteren Ende 9
des Kopfträgers 8 drehbar verbunden ist.
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Der Rahmenoberteil e trägt einen Arbeitstisch 6o.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist die folgende Wenn die Teile in
der in Abb. i in voll ausgezogenen Linien gezeichneten Lage sind, kann der Arbeiter
den Kopfrahmen 8 und den Kopf 7 mittels des Handgriffes ii vorziehen und in die
in Abb. i in gestrichelten Linien gezeichnete Lage bringen; dasselbe kann durch
Herabdrücken des Trethebels 45 erreicht werden. Wenn der Kopf in der gestrichelt
gezeichneten Stellung ist, haben die Rollkörper 18 und 23 und 18", 23" ebenfalls
die in Abb. i gestrichelt gezeichnete Lage inne, d. h. sie sind dann über den rückwärts
geneigten Teil der Führungsschlitze hinaus und in deren senkrecht gerichteten Teil
eingetreten. Die weitere Abwärtsbewegung des Trethebels 45 wird dann den Arm 32
des Winkelhebels und die Stange 35 in die in Abb. 2 gezeichnete Lage bringen; dabei
ziehen die Zugstangen 42 und 42" den oberen Arm des Winkelhebels abwärts, so daß
die Stange 35 abwärts gedrückt und dadurch der Kopfrahmen wiederum abwärts gezogen
wird. Der Kopf senkt sich dadurch senkrecht auf den festen Preßteil 6 der Maschine
nieder.
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Wenn der Trethebel in seiner tiefsten Lage ist, wird die Klinke 49
hinter das feste Glied am Rahmenteil i einschnappen, so daß die Presse in ihrer
Schlußstellung verriegelt ist. Durch bloßes Niederdrucken des vorderen Klinkenendes
ist sie leicht wieder zu öffnen. Die Federn 53. 53" üben dann auf den Kopfrahmen
und den Kopf einen Zug aufwärts aus, und da die Rollkörper sich in ihren Bahnen
aufwärts bewegen, hebt sich der Rahmen zuerst wieder in die gestrichelt gezeichnete
Lage nach
Abb. r und geht dann rückwärts in die in dieser Abbildung
voll ausgezogene Lage.
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Die Bremse 27 verhindert, daß der Kopf zu weit zurückschwingt, so
daß Teile der Maschine beschädigt werden könnten. Weiterhin wird die Federwirkung
der Bremse bis zu einem gewissen Grade das Vorziehen des Kopfträgers unterstützen.
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Es sei hervorgehoben, daß die Federn 53, 53a wenn der Kopf in seiner
rückwärtigen Lage ist, entspannt sind, so daß das Vorziehen des Kopfes in die gestrichelt
gezeichnete Lage nur geringer Anstrengung bedarf. Dabei kann das Gestänge einen
äußerst hohen Druck über den Rahmen auf den Kopf übertragen, so daß die Presse sowohl
für leichte als auch für schwere Arbeit wirksam ist. Der Druck kann natürlich durch
Änderung der wirksamen Länge der Stange 35 mittels des Handstücks 36 geändert werden.
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Das Rahmenwerk der Maschine ist durch seine Herstellung aus Stahlblech
zugleich billig und fest. So ist auch der Rahmen 8, der den Kopf trägt, durch die
Herstellung aus demselben Material leicht und doch stark genug, um jeden Druck zu
übertragen, der für eine hohe Wirksamkeit der Presse erforderlich ist.
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Der so hergestellte Kopfrahmen ist biegsam genug, um ein Nachgeben
des Kopfes zuzulassen, z. B. wenn unter dem einen Ende ein leichtes und unter dem
anderen Ende ein schweres Stück zum Bügeln liegt; dabei wird der Kopf stets wieder
in seine richtige gerade Lage kommen, wenn der Druck aufgehoben wird. Mit anderen
Worten, das Stahlblech, aus welchem der Kopfrahmen besteht, kann bis zur Elastizitätsgrenze
des Metalls aus seiner richtigen Lage gedrängt werden, es wird stets in diese zurückkehren.
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Weiterhin sei noch hervorgehoben, daß die Rollkörper zu beiden Seiten
des Kopfrahmens beträchtlichen Abstand voneinander haben und der Rahmen somit wenig
oder keine Neigung zu ecken oder sich zu verwerfen hat. Sodann ist die Lagerung
zwischen dem Hauptrahmen und dem Kopfrahmen nicht an einen Punkt gebunden; das hat
augenscheinliche Vorteile besonders den Anordnungen gegenüber, bei welchen ein Arm
oder Hebel drehbar mittels einer Welle oder auf einer solchen gelagert ist.