DE44789C - Verfahren zur Herstellung von teimgut - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von teimgut

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DE44789C
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DENDAT44789D
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TH. P. MlLLIGAN in South-Orange New-Jersey, V. St. A
Publication of DE44789C publication Critical patent/DE44789C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
(New-Jersey, V. St. A.).
Verfahren zur Herstellung von Leimgut.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. März 1888 ab.
Vorliegendes Verfahren besteht in einer neuen Behandlung derjenigen Abfälle in der Lohgerberei, welche zur Leimfabrikation verwendet werden sollen.
Es werden nach diesem Verfahren sowohl die thierischen Flüssigkeiten, welche eine Zersetzung verursachen könnten, entfernt, als auch die in den Poren der Haut befindlichen talgigen Bestandtheile ausgeschieden und schliefslich die so behandelte Haut von den aufsen anhaftenden fettigen Bestandteilen gereinigt.
Das bisherige allgemein bekannte Verfahren bestand darin, die rohen Häute auf einige Wochen der Einwirkung von Kalkmilch auszusetzen, dann zu waschen und zu trocknen. Hiermit war jedoch der Uebelstand verbunden, dafs die vorhandenen schädlichen Flüssigkeiten, wenn nicht ein Trocknen vorhergegangen war, beim Kochen der präparirten Abfälle hervortraten und die Gallertebildung theilweise störten. Bei richtiger Durchführung des Verfahrens können die getrockneten Häute in kaltem Wasser eingeweicht und durch Kochen in Gelatine, Leim oder Harzleim umgewandelt werden; die erhaltene Lösung kann dann abgekühlt, in Scheiben geschnitten und auf Drahtnetzen getrocknet werden.
Das neue Verfahren ist folgendes:
In Bezug auf die Abfälle ist zuvor noch zu bemerken, dafs dieselben so vollständig mit Wasser durchtränkt sind, welches sie während des Schwitzens und Kaikens der Häute aufgenommen haben, dafs das Gewicht derselben dreimal so grofs als das der trockenen Abfälle ist. Ebenso befindet sich in denselben (wie in allen frischen Häuten) eine saure, scharfe Flüssigkeit, welche schädliche Einwirkungen auf die Bildung der Gallerte ausübt, sowie ein grofser Procentsatz von sauren Fetten und Talgen, als auch ein starker Gehalt von Kalk, Bestandtheile, welche sämmtlich entfernt werden müssen, ehe sich die Abfälle in dem zum Kochen fertigen Zustande befinden.
Zuerst werden nun die zu behandelnden Abfälle in kaltem Wasser in einem Behälter oder einer Reinigungsmaschine gereinigt, um dann durch die Einwirkung von sehr heifsem Wasser oder von Dampf geschrumpft zu werden.
Bei der Anwendung von heifsem Wasser werden die nassen Abfälle in einem geflochtenen Korb oder einem anderen entsprechenden, aus Draht, Rohr etc. hergestellten Behälter untergebracht, welcher mit so kleinen Maschen versehen ist, dafs die Abfälle nicht hindurchgespült werden können, aber ein leichtes Circuliren des Wassers zulassen. Nach dem Einführen dieses mit den Abfällen angefüllten Behälters in ein Gefäfs mit kochendem Wasser schrumpfen die Abfälle sofort unter Abgabe von ungefähr 40 pCt.. wässeriger Flüssigkeit zusammen. Weniger als 1 Minute genügt zu dieser Operation, worauf die Abfälle auf Abtropfbrettern zum Trocknen auf einen Trockenboden gebracht werden.
Bei der Anwendung von Dampf zu dem Schrumpfen wird ein Dampfstrahl auf eine
dünne Schicht Abfälle geleitet, welche auf einer schrägen Platte ausgebreitet sind.
Dieser Schrumpfprocefs wird zweckmäfsig in den Gerbereien ausgeführt, wo die Abfälle zum Zweck der Leimfabrikation gesammelt werden. Es wird dadurch an Transportkosten nach den Leimfabriken gespart und die Abfälle werden handlicher, da die Härte der Zellengewebe erhöht und aufserdem die Masse und das Gewicht der Abfälle über 40 pCt. reducirt wird.
Nachdem das heifse Wasser oder der Dampf auf die Abfälle eingewirkt hat, werden dieselben in einen durch Dampf erhitzten und gut ventilirten Raum gebracht und hier der Einwirkung erhitzter Luft auf solchen Rahmen ausgesetzt, welche beim Trocknen von Leim Verwendung finden. Die Temperatur des Raumes wird zwischen 50 bis 750 C. gehalten, da diese genügt, das Talg zu schmelzen und von den Abfällen zu trennen, ebenso die Beschaffenheit des Talges so zu ändern, dafs letzteres vermittelst des alkalischen Bades leicht entfernt werden kann. Ebenso gute Resultate lassen sich erzielen, wenn man die feuchten Abfälle in der freien Luft und in der warmen Sonne trocknet.
Die gut getrockneten Abfälle werden hierauf der Einwirkung eines fast siedenden alkalischen Bades ausgesetzt, welches z. B. durch Auflösen von Soda in weichem Wasser hergestellt wird, indem auf ca. 400 1 Wasser 5 bis 6 kg Soda genommen werden; bei Anwendung von hartem Wasser mufs etwas mehr Soda genommen werden. Die Abfälle werden in einem Behälter untergebracht, ähnlich demjenigen, wie er bei dem heifsen Wasserbade benutzt wurde, in das kochende Alkalibad eingetaucht und so ungefähr 10 Minuten der Einwirkung desselben ausgesetzt. Sind die Abfälle sehr fetthaltig, so dehnt man diese Zeitdauer etwas aus. Der Zweck dieser Operation ist, die Fette zu entfernen und die Abfälle von allen schädlichen Bestandtheilen zu reinigen, ohne die den Leim liefernden Zellen und Fasern zu beschädigen. Unterstützt wird diese Operation durch die trockene Beschaffenheit der Abfälle, welche eine schnelle und wirksame Einwirkung befördert. Hierauf werden die so behandelten, sich noch in dem Behälter befindenden Abfälle für einen Augenblick in ein Bad von heifsem Wasser getaucht, um das Alkali und anhaftendes Fett abzuspülen, und darauf in kaltem Wasser nachgespült, so dafs die Abfälle zu der letzten Operation, der Einführung in ein Alaunbad, fertig sind. Dieses Alaunbad enthält auf je 400 1 Wasser ca. 5 kg Alaun. Die Abfälle werden diesem Bade so lange ausgesetzt, bis sie hart geworden sind, und dann getrocknet. Das so behandelte getrocknete Präparat hält sich jahrelang und kann zu jeder Zeit in Gelatine, Leim oder Harzleim umgewandelt werden.
Soll jedoch die Ueberführung des Leimgrundstoffes in Gelatine oder Leim etc. sofort erfolgen, so ist der zweite Trockenprocefs nicht erforderlich. In diesem Falle werden die präparirten Abfälle aus dem Alaunbade herausgenommen und gekocht. Es entsteht eine schöne, klare Auflösung, welche beim Erkalten hart wird, hierauf geschnitten und auf Netzen getrocknet werden kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Herstellung von Leimgrundstoff aus thierischen Abfällen in der Weise, dafs letztere zuerst nach üblicher Reinigung in einem Heifswasser- oder Dampf bade durch plötzliches Zusammenziehen der Gewebe einen grofsen Theil ihrer flüssigen Bestandtheile verlieren, alsdann bei einer Temperatur getrocknet werden, welche die in den Abfällen enthaltenen Talg- und Fettbestandtheile zum Schmelzen bringt, die durch Eintauchen der trockenen Abfälle in ein heifses Alkalibad entfernt werden, worauf durch die Wirkung eines Alaunbades eine Neutralisirung des Alkalis und eine Erhärtung der Abfälle herbeigeführt wird, die nach Trocknung direct zum Leimkochen verwendbar sind.
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