DE44775C

DE44775C - Neuerung in dem Verfahren zur Darstellung blauer Farbstoffe aus den Diamidodiphenoläthern mit der Naphtoldisulfosäure des Patents Nr. 40571. (I

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Publication number: DE44775C
Application number: DENDAT44775D
Authority: DE
Original assignee: Farbenfabriken Vorm Friedr Bayer and Co
Current assignee: Bayer AG
Anticipated expiration: 1907-12-21

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Durch die Patente Nr. 38802 und 40247 sind eine grofse Zahl blauer, direct färbender Farbstoffe geschützt, welche durch die Einwirkung von Tetrazodiphenoläther auf Naphtolsulfosäuren entstehen.

Zur Zeit, der Entnahme dieser Patente war nun aufser der ß-NaphtoI-ö'-Monosulfosäure, deren Farbstoffe mit Dianisidin den Gegenstand des II. Zusatzes zum Patent Nr. 38802 bilden, auch die in dem Patent Nr. 40571 beschriebene a-Naphtoldisulfosäure S noch nicht bekannt. Auch diese Säure läfst sich, wie sich gezeigt hat, mit Dianisidin zu blauen Azofarbstoffen combiniren. Die Darstellung derselben geschieht in folgender Weise:

I. 31,7 kg salzsaurer Diamidodiphenolmethyläther werden in 1000 1 Wasser gelöst, mit 36 kg Salzsäure von 21⁰B. versetzt und durch Einfliefsenlassen einer Lösung von 14 kg Natriumnitrit in 100 1 Wasser in die Tetrazoverbindung verwandelt. Letztere läfst man sodann in eine Sodalösung von 75 kg des Natronsalzes der nach dem Patent Nr. 40571 dargestellten Naphtoldisulfosäure S in 1000I Wasser einfliefsen, so dafs die Lösung bis zum Schlüsse alkalisch bleibt. Man erhält so einen Farbstoff, welcher Wolle im neutralen Bade, Baumwolle im alkalischen Bade schön grünlichblau färbt; Der Farbstoff wird abfiltrirt und getrocknet.

II. Läfst man in Beispiel I. an Stelle von 75 kg des Natronsalzes der Naphtoldisulfosäure S¹ nur die Hälfte einwirken, so dafs auf ι Molecül Dianisidin nur 1 Molecül der Naphtolsulfosäure entfällt, so bildet sich, ebenso wie dies in dem Patent Nr. 40247 gezeigt wurde, ein Zwischenproduct, welches noch eine Diazogruppe enthält und daher befähigt ist, sich mit Naphtolen und deren Sulfosäuren zu blauen Azofarbstoffen zu vereinigen.

Zur Darstellung dieses Zwischenproductes läfst man eine Lösung von Tetrazodiphenoläther, hergestellt aus 31,7 kg salzsaurem Dianisidin, in eine essigsaure oder durch Soda alkalisch gehaltene, kalte Lösung von 36 kg a-naphtoldisulfosaures Natron einfliefsen. Combinirt man das so gebildete Zwischenproduct nun mit einer alkalischen Auflösung von Naphtolen oder deren Sulfosäuren, so bilden sich, eine grofse Zahl blauer Farbstoffe von rothblauen bis grünblauen Nuancen.

Dabei kommen zur Verwendung:
14,4 kg a-Naphtol, 14,4 kg ß-Naphtol, 22,3 kg; a-Naphtolmonosulfosäure, 22,3 kg ß-Naphtolß-Monosulfosäure, 22,3 kg ß-Naphtol-i-Monosulfosäure, 34,8 kg ß-Naphtoldisulfosäure jR.

Die Abscheidung der Farbstoffe geschieht durch Aussalzen mit Kochsalz, Abpressen und Trocknen.. .·:...

is. Auflage, ausgegeben am 12. Januar i8gg.)

Die auf diese Weise erzeugten Farbstoffe färben Baumwolle direct im Seifenbade, und zwar der aus:

a-Naphtoldisulfosäure 5 und a-Naphtol graublau,

a-Naphtoldisulfosäure S und ß-Naphtol blau,

a-Naphtoldisulfosäure S und a-Naphtolmonosulfosäure grünblau,

α-Naphtoldisulfosäure S und ß-Naphtol-ß-Moriosulfosäure grünblau,

α-Naphtoldisulfosäure S und ß-Naphtol-#- Monosulfosäure grünblau,

a-Naphtoldisulfosäure 5 und ß-Naphtoldisulfosäure R grünblau.

Claims

Pa tent-Anspruch:

Verfahren zur Darstellung von blauen, direct färbenden Farbstoffen, darin bestehend, dafs man ι Molectil der Tetrazoverbindung des Diamidodiphenolmethyl- oder Aethyläthers mit ι Molecül α-Naphtoldisulfosäure des Patentes Nr. 40571 zu einem Zwischenproduct vereinigt und dasselbe dann mit je 1 Molecül a-Naphtol, ß-Naphtol, α-Napbtolmonosulfosäure, ß-Naphtol-ß- oder tf-Monosulfosäure, a-Naphtoldisulfosäure 5 oder α-Naphtoldisulfosäure R zu Farbstoffen combinirt.