KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 33: Hand- und Reisegeräthe.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. December 1887 ab.
Die nachstehend beschriebene Erfindung soll die Taschenbügel-Verschlüsse , welche ohne
Schlüssel zu verschliefsen und zu öffnen sind, derart gestalten, dafs die zum Oeffnen nöthige
Manipulation möglichst einfach ist und dafs das Oeffnen mit einer Hand bewerkstelligt werden
kann.
Gleichzeitig soll auch durch die Mechanismen die Handhabung des Schlosses verborgen werden,
so dafs durch die Verwendung von Bügeln und Hebeln etc. nicht Jedermann die Art und
Weise des Oeffnens in die Augen fällt, wie dies bei bekannten Verschlüssen der Fall ist.
Hg. ι ist ein Verticalschnitt des Schlosses in geschlossenem Zustande,
Fig. 3 in geöffnetem Zustande,
Fig. 4 ein Horizontalschnitt,
Fig. 2 eine Ansicht der Deckplatte und
Fig. 5 ein Querschnitt.
Fig. 6 und 7 sind Details.
In dem Bügel α sind drei Bolzen mit Kugeln
b c und d gelagert, und zwar c und d in den durch Fig. 2 dargestellten Schlitzen IP, so
dafs dieselben mit ihren Vierkanten verschoben werden können, wenn sie normal zu der in
der Fig. 2 punktirt gezeichneten Lage steehen, dagegen ein Verschieben nicht gestatten, wenn
sie die punktirt gezeichnete Lage einnehmen. An den Bolzen c und d sind die kleinen Riegel
e e1 befestigt, welche durch die Spiralfeder f gegen einander gezogen werden. Die
Riegel sitzen bei geschlossenem Verschlufs in Ausschnitten der Haken g g, welche durch
Oeffnungen des Gehäuses in letzteres hineinragen, Fig. 4. In geöffnetem Zustande sind
die Riegel ee1 aus dem Auschnitt von ggl herausgetreten,
und gestatten, dafs letztere aus dem Gehäuse entfernt werden können. Da nun die Bolzen c und d nicht zur Seite bewegt werden
können, wenn sie die in Fig. 2 punktirte Lage annehmen, so können die Riegel e el bei
dieser Stellung nicht entfernt werden, d. h. das Sehlols bleibt geschlossen. Dreht man aber
die Bolzen c und d um 900, so können dieselben und somit auch die Riegel e e1 seitlich
verschoben, d. h. das Schlofs kann geöffnet werden. Letzteres geschieht durch den Bolzen b.
Dieser, Fig. 7, hat nämlich zwei Nocken h und z, durch welche er beim Drehen die Riegel
e e1 aus einander treibt.
Ist der Verschlufs geschlossen, so stehen die Nocken h und i der Bolzen b wie in Fig. 1
j dargestellt; die Feder/ treibt daher die Riegel e e1 in die Ausfräsungen der Haken g g,
so dafs diese nicht aus dem Gehäuse entfernt
J werden können.
Ein Zurückweichen der Riegel e e1 ist unmöglich,
da die Bolzen c und d die in Fig. 1 punkiirt gezeichnete Lage einehmen und deshalb
nicht verschoben werden können. Soll der Verschlufs geöffnet werden, so sind die
Bolzen c und d bezw. die an ihm befestigten Kugeln zu drehen, bis sie sich in den Schlitzen
des Bügels α verschieben lassen. Nur bei dieser Stellung der Bolzen c und d kann der
Bolzen b vermittelst seiner Nocken h und i die Entfernung der Riegel e e1 bewirken.
Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R ti c η :
Ein Taschenbügel-Verschlufs, gekennzeichnet durch zwei mit rechteckigem Querschnitt versehene,
an den Riegeln e und e1 drehbar angebrachte
Bolzen c und d, durch die Aussparungen IP und den Bolzen b mit den Nocken i
und h, mittelst welcher die Riegel ee1 erst geöffnet werden können, wenn die Bolzen c
und d so gedreht sind, dafs ihr rechteckiger Querschnitt mit seiner Längsachse parallel zur
Riegelbewegungsrichtung steht.
Hierzu 1 Bhut Zeichnungen.