DE445930C

DE445930C - Verfahren zum Einbinden fertiggehefteter Buchblocks in fertige Einbanddecken

Info

Publication number: DE445930C
Application number: DEF59838D
Authority: DE
Original assignee: JOHN A FELLOWS
Current assignee: JOHN A FELLOWS
Priority date: 1925-09-23
Filing date: 1925-09-23
Publication date: 1927-06-24

Description

Verfahren zum Einbinden fertiggehefteter Buchblocks in fertige Einbanddecken. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbinden fertiggehefteter Buchblocks in fertige Einbanddecken und besteht darin, daß von zwei Bindestreifen aus widerstandsfähigem Material, die in an sich bekannter Weise in einem der Stärke des Buchblocks entsprechenden Abstand durch je eine Längsnaht miteinander verbunden sind, die beiderseits überstehenden Teile des dem Rücken des Buchblocks benachbarten Streifens mit den Endblättern des Blocks und der Streifen selbst mit dem Rücken des Blocks verklebt werden, während die ebenfalls überstehenden Teile des anderen Streifens durch Verkleben mit den Deckeln des Einbandes in eine solche Verbindung gebracht werden, daß die Längsnähte der beiden Streifen innerhalb, aber nahe den Gelenkstellen des Deckelrückens zu liegen kommen. Ein solchesVerfahren hat die Wirkung, daß der Streifen des Blocks und der Streifen des Deckels zwischen den beiden Längsnähten frei und beweglich zueinander bleiben, wodurch- Spannungen beim Aufschlagen des Buches und damit ein selbsttätiges Zurückschlagen der aufgeschlagenen Blätter vermieden werden.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht.
Abb. z ist eine schaubildliche Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die beiden Bindestreifen im wesentlichen dieselbe Größe haben; Abb. 2 ist ein Querschnitt durch dieselbe; Abb. 3 bis 5 veranschaulichen mehrere andere Bemessungen der Bindestreifen; Abb. 6 zeigt die-Anbringung der Bindestreifen in der steifen Einbanddecke, und Abb.7 zeigt dieselbe Anordnung mit dem eingesetzten Buchblock; Abb.8 veranschaulicht das fertiggebundene Buch im geöffneten Zustande.
Gemäß der Erfindung werden zum Einbinden zwei Streifen aus dünnem Leder, Leinwand oder einem anderen geeigneten Material verwendet, die ungefähr die Länge der Buchblätter, also die Höhe des Buches, haben. Die Breite dieser Streifen wird durch die Dicke des Buches bestimmt. Die beiden Streifen werden durch zwei parallele Längsnähte verbunden, wobei der Abstand der Nähte durch die Dicke des einzubindenden Buches bestimmt wird.
In den Abb. z und 2 ist der Bindestreifen 30 der obere und dient zur Befestigung an den Endblättern des Buchblocks, während der untere Streifen 31 an den Einbanddecken des Buches festgelegt wird. Die Streifen 30 und 3= sind durch die Nähte 32 in einem der Dicke des Buchblocks entsprechenden Abstande miteinander verbunden. Die über die Nähte nach außen vorragenden Teile der Streifen sind mit 33 und 34 bezeichnet. In Abb. 2 sind die Teile oder Lappen 33 des Bindestreifens 3o einmal in punktierten Linien dargestellt, um ihre Lage zu veranschaulichen, in der die beiden Streifen zusammengeheftet werden, und zum anderen Male in vollen Linien, um die Lage zu zeigen, die sie zur Aufnahme des Buchblocks einnehmen.
Die Lappen des Bindestreifens 31 können die Größe der Innenseite der Einbanddecken haben, wie dies bei 34a in Abb. 3 angedeutet ist. Ebenso kann man auch den Lappen der Bindestreifen 30 eine solche Abmessung geben, daß sie die Endblätter des Buchblocks bedecken, wie dies bei 33a in Abb.4 gezeigt ist, in welcher beide Ausführungsformen gleichzeitig vorhanden sind.
In anderen Fällen werden die Lappen des Bindestreifens 31 schmal und die des Bindestreifens 3o breit gewählt, wie dies Abb. 5 veranschaulicht. Je nach der Art des gewünschten fertigen Buches kann irgendeine der vorerwähnten Ausführungsformen angewendet werden.
Der fertiggebundene Buchblock, dessen Dicke der Breite des Raumes zwischen den Nähten 32 entspricht, wird zwischen die Lappen des Bindestreifens 30 gebracht, worauf diese sowie der dazwischenliegende Streifenteil mittels eines geeigneten Klebstoffes mit dem Rücken und den Endblättern des Buchblocks vereinigt werden. Nunmehr klebt man die freien Lappen des Bindestreifens 31 an die Innenseite der Deckel 21 des Einbandes an. Dieses Ankleben wird, wie Abb. 6, 7 und 8 veranschaulichen, in der Weise vorgenommen, daß die Nähte 32 der Bindestreifen innerhalb, aber nahe den Gelenkstellen 26 des Deckelrückens 25 zu liegen kommen. Durch Anordnung der Nähte 32 an dieser Stelle wird erreicht, daß die Deckel 21 sich beim Aufschlagen um die Gelenkstellen z6 drehen, die sich ihrerseits um oder genau mit der Kante des Deckelrückens drehen, während sich der Buchblock beim Aufschlagen um die Nähte 32 dreht, die mit den Kanten des Deckelrückens übereinstimmen, wie dies aus Abb. 8 deutlich hervorgeht. Hierbei tritt keine Beanspruchung oder Spannung auf, weshalb die aufgeschlagenen Buchblätter die in Abb. 8 veranschaulichte Lage einnehmen und in ihr verbleiben. Das eingebundene Buch bleibt auf jeder aufgeschlagenen Stelle offen, da keine Kräfte vorhanden sind, die es zu schließen streben. Es besteht daher auch keine Notwendigkeit, die Buchblätter niederzudrücken, um sie zu zwingen, in der aufgeschlagenen Lage zu verbleiben.
Bei der Ausführung nach Abb. 8 bestehen die Deckel aus einem inneren Teil4o aus steifer Pappe und einem äußeren Überzug 41 aus Leder oder Leinwand o. dgl., welcher sich vom Rücken 25 und den Gelenkstellen 26 nach den Kanten der steifen Deckel erstreckt und dann bei 42, wie veranschaulicht, umgebogen ist. Dies alles ist bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Einbinden fertiggehefteter Buchblocks in fertige Einbanddecken, dadurch gekennzeichnet, daß von zwei Bindestreifen aus widerstandsfähigem Material, die in an sich bekannter Weise in einem der Stärke des Buchblocks entsprechenden Abstand durch je eine Längsnaht miteinander verbunden sind, die beiderseits überstehenden Teile des dem Rücken des Buchblocks benachbarten Streifens mit den Endblättern des Blocks und der Streifen selbst mit dem Rücken des Blocks verklebt werden, während die ebenfalls überstehenden Teile des anderen Streifens durch Verkleben mit den Deckeln des Einbandes in eine solche Verbindung gebracht werden, daß die Längsnähte der beiden Streifen innerhalb, aber nahe den Gelenkstellen des Deckelrückens zu liegen kommen, wodurch der Streifen des Blocks und der Streifen des Deckels zwischen den beiden Längsnähten frei und beweglich zueinander bleiben.