DE4442476C2 - Tragbare Gesenkpresse - Google Patents
Tragbare GesenkpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine tragbare Gelenkpresse gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Hydraulische Gesenkpressen der oben beschriebenen Art waren
lange Zeit von ihren hydraulischen Antriebseinheiten mit einer
Pumpe und einem Antriebsmotor getrennt. Die Pumpe kommunizierte
mit der Presse über ein flexibles Leitungssystem. Solche konven
tionellen Pressen waren schwierig zu handhaben, insbesondere an
Baustellen, wo sie oft von einem Platz zu einem anderen gebracht
werden müssen. Ein anderer Einwand gegen solche Maschinen war,
daß ihre
Gestelle, die in einigen Fällen vier Säulen einschlossen, das
Beschicken und Abführen sowie das Bearbeiten von großen oder
komplexen Werkstücken behinderten.
Um diese Nachteile zu beseitigen, ist in der nicht geprüften JP
63-138921 U eine integrierte hydraulische Presse vorgeschla
gen, bei welcher die hydraulische Antriebseinheit direkt mit
einem hydraulischen Zylinder gekuppelt ist. Diese Presse sieht
ferner ein von der Seite gesehen C-förmiges Gestell vor, wobei
der hydraulische Zylinder vertikal zu dem oberen horizontalen
Schenkel des C-Gestells angeordnet ist. Die Trag- bzw. Transpor
tierbarkeit dieser integrierten Presse ist natürlich erheblich
besser als diejenige der oben beschriebenen konventionellen Bau
art. Auch ihre Handhabbarkeit ist erheblich verbessert. Da das
C-Gestell sowohl nach vorn als auch zur Seite offen ist, können
Werkstücke von der Frontseite her zugeführt und abgeführt wer
den.
Die bekannte integrierte Presse hat jedoch auch Nachteile. Die
Presse ist ausschließlich zum Stanzen von Löchern konzipiert, so
daß zusätzliche Vorrichtungen zur Baustelle gebracht werden müs
sen, um andere Bearbeitungen, wie Schneiden und Biegen durchzu
führen.
Ein anderer Nachteil folgt aus der Tatsache, daß die hy
draulische Antriebseinheit vertikal in Fluchtung mit dem
hydraulischen Zylinder angeordnet ist, was eine große Gesamthöhe
der Presse zur Folge hat. Eine hohe Presse ist insbesondere
nachteilig, wenn sie zum Biegen eingerichtet wird. Angenommen,
ein im Querschnitt L-förmiges Stahlprofil sei rechtwinklig an
drei in Längsrichtung im Abstand angeordneten Stellen zu einem
rechteckigen Rahmen zu biegen, wie dies häufig an Baustellen
erforderlich ist. Dann kann je nach der Größe des gewünschten
Rahmens die hochragende hydraulische Antriebseinheit dem Werk
stück beim Biegen an der letzten Biegestelle im Wege stehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Presse der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, die
sich durch leichte Handhabbarkeit und große Vielseitigkeit aus
zeichnet und ermöglicht, unterschiedliche Bearbeitungen an Werk
stücken auszuführen, insbesondere Stahlprofile in rechteckige
Rahmen kleinerer Abmessungen als bisher zu biegen.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist eine Gesenkpresse gemäß der Er
findung die Merkmale des Anspruchs 1 auf.
Typischerweise stellt die Pumpeinrichtung eine Kombination aus
einer hydraulischen Pumpe und einem elektrischen Antriebsmotor
dar. Die Pumpe und der Antriebsmotor sind horizontal axial
fluchtend angeordnet, so daß die Gesamthöhe der Maschine bedeu
tend kleiner als bisher ist.
Gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung können vielerlei un
terschiedliche Formvorrichtungen auswechselbar an der Presse
angeordnet werden. So kann die Presse durch einfaches Aus
tauschen der Formvorrichtungen ein Biegen, Schneiden, Abkanten,
Stanzen, Lochen und dgl. mehr ausführen.
In weiterer Entwicklung der Erfindung ist ein Treibgestänge zum
Übertragen der Bewegung der Kolbenstange des fluidbetätigten
Zylinders auf die Formvorrichtung vorgesehen. Das Treibgestänge
kann einen im wesentlichen horizontal sich erstreckenden Treib
arm aufweisen, derart, daß die Formvorrichtung nicht mehr mit
dem fluidbetätigten Zylinder fluchtet. Ein solches Treibgestänge
ermöglicht die Erzeugung rechteckiger Rahmen viel kleinerer Aus
maße als die Pressenhöhe, weil der Formvorrichtung praktisch
keine anderen Teile der Presse im Wege stehen. Wie weit die
Formvorrichtung aus der axialen Fluchtung mit dem fluidbetätig
ten Zylinder gerückt ist, hängt allein von der Länge des Treib
armes ab, so daß ein optimaler Versatz zwischen dem Arbeitspunkt
der Formvorrichtung am Werkstück und der Wirkungslinie des
fluidbetätigten Zylinders zur Anpassung an jeden Arbeitsvorgang
und jedes Werkstück wählbar ist.
Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
an Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine der Klarheit halber teilweise geschnittene Sei
tenansicht einer Presse gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Schnittansicht längs der Linie II-II in Fig. 1,
wobei die Presse zusammen mit einem L-Stahlprofil
dargestellt ist, welches zu einem rechteckigen Rah
men gebogen werden soll;
Fig. 3 in größerem Maßstab eine perspektivische Ansicht
einer bei der Presse nach den Fig. 1 und 2 einge
setzten Biegeform;
Fig. 4 in einer Ansicht ähnlich Fig. 3 die Biegeform zusam
men mit einem zu biegenden Stahlprofil;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer im Austausch ge
gen die Biegeform einsetzbaren Schneidform zusammen
mit einem zu schneidenden Stahlprofil;
Fig. 6 in einer Ansicht ähnlich Fig. 5 die Schneidform mit
einem weggelassenen Formabschnitt zum deutlicheren
Darstellen der übrigen Teile der Schneidform;
Fig. 7 in einer Ansicht ähnlich Fig. 5 die Schneidform ohne
das Stahlprofil;
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht des mit der Schneidform
nach den Fig. 5 bis 7 geschnittenen Stahlprofils;
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht einer Abkant- oder
Stanzform zum Austausch gegen die Biege- oder
Schneidform;
Fig. 10 in einer Ansicht ähnlich Fig. 9 die Stanzform zusam
men mit einem zu stanzenden Stahlprofil;
Fig. 11 eine Ansicht ähnlich Fig. 9, wobei jedoch ein Stahl
profil mit der Stanzform abgekantet anstatt gestanzt
wird;
Fig. 12 eine perspektivische Ansicht eines mittels der
Stanzform nach Fig. 10 gestanzten Stahlprofils;
Fig. 13 eine perspektivische Ansicht eines mittels der
Stanzform nach Fig. 11 abgekanteten Stahlprofiles;
Fig. 14 eine perspektivische Ansicht eines mittels eines
zusätzlichen Werkzeuges ausgeschnittenen Stahlprofi
tes;
Fig. 15 eine perspektivische Ansicht eines mittels eines
zusätzlichen Werkzeuges gelochten Stahlprofiles;
Fig. 16 eine perspektivische Ansicht eines mittels eines
zusätzlichen Werkzeuges ausgeschnittenen Stahlprofi
tes;
Fig. 17 eine perspektivische Ansicht eines mittels des glei
chen Werkzeuges wie in Fig. 16 anders ausgeschnitte
nen Stahlprofiles;
Fig. 18 eine zur größeren Klarheit teilweise geschnittene
Seitenansicht einer Presse ähnlich derjenigen nach
Fig. 1, jedoch mit einer anderen Biegeform, wobei
die Presse in ihrem Ruhezustand gezeigt ist;
Fig. 19 in einer Ansicht ähnlich Fig. 18 die Presse in betä
tigtem Zustand;
Fig. 20 im größeren Maßstab eine Biegeform, die in der Pres
se nach Fig. 18 und 19 eingesetzt ist;
Fig. 21 die Biegeform nach Fig. 20 mit zum Verdeutlichen des
Inneren weggebrochenen Teilen;
Fig. 22 eine Ansicht ähnlich Fig. 20, wobei zusätzlich ein
zu biegendes Werkstück dargestellt ist;
Fig. 23 eine Frontansicht einer Presse nach den Fig. 18 und
19 gemeinsam mit einem gestanzten Stahlprofil, das
in einen rechteckigen Rahmen zu biegen ist;
Fig. 24 in einer Ansicht ähnlich Fig. 23 die Presse in einem
anderen Zustand des Biegens des Stahlprofiles zu
einem rechteckigen Rahmen und
Fig. 25 in einer Ansicht ähnlich Fig. 23 die Presse nach dem
Fertigstellen des Biegevorganges eines Stahlprofils
in einen rechteckigen Rahmen.
Die tragbare, hilfskraftbetriebene Presse nach der Erfindung ist
in einer bevorzugten Ausführungsform in den Fig. 1 und 2 gezeigt
und insgesamt mit der Bezugszahl 1 bezeichnet. Die Presse 1 um
faßt ein horizontales Bett 2, ein auf dem Bett errichtetes C-
Gestell 3, einen doppelt wirkenden hydraulischen Zylinder 4, der
im C-Gestell 3 oberhalb und mit Abstand vom Bett 2 montiert ist,
eine direkt über dem Zylinder 4 montierte hydraulische Pumpe 5
zum Speisen von Druckflüssigkeit zum Zylinder, einen direkt mit
der Pumpe gekuppelten Antriebsmotor 6 und eine Formvorrichtung
7, die austauschbar zwischen dem Bett 2 und dem Zylinder 4 mon
tiert ist.
Die austauschbare Formvorrichtung 7 ist hier als Biegeform
oder -werkzeug zum rechteckigen Biegen eines L-förmigen Stahl
profils 8 ausgebildet. Diese und andere Formen oder Werkzeuge
können zum austauschbaren Einsatz an der Presse eingerichtet
werden. Die Biegeform 7 ebenso wie Schneid- und Abkant- oder
Stanzformen sind im folgenden als Beispiele für solche auswech
selbaren Werkzeuge beschrieben.
Das C-Gestell 3 ist aufgrund seiner Gestalt als Buchstabe "C" in
der Seitenansicht gemäß Fig. 1 so benannt. Das C-Gestell 3
stellt eine einstückige Konstruktion mit einer Formunterlage 3a,
welche direkt mit dem Bett 2 verschraubt ist, einer Säule 3b,
welche von der Formunterlage nach oben steht und einem oberen
Schenkel 3c dar, der sich horizontal vom oberen Ende der Säule
parallel zur Formunterlage erstreckt. Der hydraulische Zylinder
4 ist in den Schenkel 3c so eingebaut, daß seine Kolbenstange 9
sich nach unten zum Einwirken auf die Formvorrichtung 7 auf der
Formunterlage 3a erstreckt.
In der nachfolgenden Beschreibung sind Bezeichnungen wie "vor
der-" und "hinter-" sowie "vorwärts" und "rückwärts" so zu ver
stehen, daß die Vorderseite der Presse 1 in Fig. 1 gesehen links
und in Fig. 2 dem Betrachter zugewandt ist. So erstreckt sich
beispielsweise die Säule 3b des C-Gestells 3 auf der Rückseite
der Formunterlage 3a nach oben, und der Schenkel 3c erstreckt
sich von der Oberseite der Säule nach vorn. Aufgrund dieser Aus
bildung des C-Gestells 3 kann das Werkstück 8 leicht auf der
Vorderseite der Presse 1 zugeführt und abgeführt werden, und
zwar unabhängig von seiner Länge.
Fig. 1 zeigt, daß der Antriebsmotor 6 hinter der Pumpe 5 mit
sich horizontal erstreckender Drehachse anstatt einer gemäß dem
Stand der Technik vertikalen Drehachse angeordnet ist. Die Ab
triebswelle 10 des Antriebsmotors 6 ragt in das Gehäuse 11 der
Pumpe 5 zum Antrieb ihrer Pumpvorrichtungen 13 und damit zum
Fördern hydraulischer Antriebsflüssigkeit, normalerweise Öl, aus
einem Reservoir 12 in den hydraulischen Zylinder 4. Die Pumpvor
richtungen 13 umfassen einen rotierenden Nocken 14, der an einer
Verlängerung der Motor-Abtriebswelle 10 ausgebildet ist, einen
von dem Nocken 14 hin- und herbewegten Kolben 15 und ein von
einer Feder 17 belastetes Rückschlagventil 16, welches normaler
weise die Flüssigkeitsleitung zum Zylinder 4 geschlossen hält.
Der Zylinder 4 hat einen druckdicht darin gleitend geführten
Kolben 19, welcher den Zylinder in ein Paar entgegengesetzte
Flüssigkeitskammern 18a und 18b unterteilt. Diese Flüssigkeits
kammern kommunizieren mit der Pumpe 5 über ein Richtungssteuer
ventil 20, wodurch die Druckflüssigkeit aus der Pumpe in eine
der Flüssigkeitskammern zum Bewegen des Kolbens 19 zusammen mit
der davon herabhängenden Kolbenstange 9 relativ zum Schenkel 3c
des Rahmens nach oben oder unten gespeist wird. Wenn die Kolben
stange 9 nach unten bewegt wird, wirkt sie direkt auf die Form
vorrichtung 7 ein, um diese zum Biegen des Werkstückes 8 in ei
ner noch zu beschreibenden Weise zu veranlassen.
Wenngleich die Formvorrichtung 7 in Fig. 1 und 2 gezeigt ist,
ist sie besser in den Darstellungen in größerem Maßstab nach den
Fig. 3 und 4 verdeutlicht. Die Formvorrichtung 7 umfaßt einen
flachen Formschuh 21, auf dem eine Unterform oder Matrize 22 und
ein oberer Formträger 23 in Gestalt eines umgekehrten L in der
Seitenansicht nach Fig. 1 montiert sind. Eine Oberform oder Pa
trize 24 ist gleitend vom Formträger 23 für eine Auf- und Abbe
wegung gegen die Unterform 22 bzw. ein Werkstück 8 unterstützt.
Die Oberform 24 hat einen an ihrem oberen Ende befestigten An
schlag 25 zur Aufnahme der von der Kolbenstange 9 übertragenen
Last. Zwischen dem Formträger 23 und dem Anschlag 25 ist eine
Schraubendruckfeder 26 angeordnet, die normalerweise die Ober
form 24 von der Unterform 22 weggedrückt hält, wie in Fig. 3
gezeigt ist. Diese Figur zeigt auch ein Paar Aufnahmen 27, 28 in
mindestens einem Seitenrand des Formschuhs 21.
In der Darstellung nach den Fig. 1 und 2 befindet sich die Form
vorrichtung 7 des vorangehend beschriebenen Aufbaus auf der
Formunterlage 3a mit ihrem Formschuh 21 zwischen einem Paar Füh
rungswangen 29, die an gegenüberliegenden Seiten der Formunter
lage befestigt sind. Mindestens eine der Führungswangen 29 hat
eine Kugel 30 und eine daran angebrachte Flügel- oder Daumen
schraube 31. Die Kugel 30 kommt in Eingriff mit der Aufnahme 27
im Formschuh 21, wenn die Formvorrichtung 7 auf der Formunter
lage 3a zwischen dem Paar Führungswangen 29 positioniert ist.
Die Montage der Formvorrichtung 7 ist in einfacher Weise abge
schlossen, wenn die Daumenschraube 31 anschließend in Eingriff
mit der anderen Aufnahme 28 im Formschuh 21 festgezogen ist.
Im Gebrauch der Presse 1 der beschriebenen Bauart mit der daran
angebrachten Biegeform 7 und mit einem L-Stahlprofil 8 als Werk
stück wird dieses L-Profil zwischen die Unterform 22 und die
Oberform 24 gebracht, wie in Fig. 4 gezeigt. Aus dieser Figur
ist erkennbar, daß das Stahlprofil 8 eine vorgeformte Kerbe 32
aufweist, an welcher das Profil im rechten Winkel in der
nachfolgend beschriebenen Weise gebogen werden soll. Das Ein
bringen des Profils zwischen die Formen 22 und 24 ist unabhängig
von seiner Länge leicht, weil das C-Gestell 3 nicht nur die Vor
derseite sondern auch beide Seiten der Presse freiläßt.
Anschließend wird der Antriebsmotor 6 in Drehung versetzt. Mit
der Abtriebswelle 10 des Motors läuft der Nocken 14 der Pumpe 5
zum Hin- und Herbewegen des Kolbens 15 um. Die Flüssigkeit im
Reservoir 12 wird somit unter Druck in die obere Flüssigkeits
kammer 18a des Zylinders 4 über das Rückschlagventil 16 und das
Richtungssteuerventil 20 gefördert. Als Ergebnis fährt der Kol
ben 19 mit der Kolbenstange 9 nach unten, welche auf den An
schlag 25 der Biegeform 7 zum Niederdrücken der Oberform 24 ent
gegen der Kraft der Schraubendruckfeder 26 einwirkt. Das gegen
die Unterform 22 von der Oberform 24 gedrängte Stahlprofil 8
wird somit zu einem rechten Winkel an der Kerbe 32 gebogen.
Das Richtungssteuerventil 20 sperrt die Verbindung der oberen
Flüssigkeitskammer 18a mit der Pumpe 5 und verbindet stattdessen
die untere Flüssigkeitskammer 18b mit der Pumpe, wenn der Kolben
19 den unteren Totpunkt seines Hubes erreicht. Dann steigt der
Kolben 19 mit der Kolbenstange 9 auf und läßt die Oberform 24
somit unter dem Druck der Schraubendruckfeder 26 von der Boden
form 22 weg nach oben fahren.
Nun ist ein Biegezyklus vervollständigt. Der gleiche Zyklus kann
an drei anderen eingekerbten Stellen des Stahlprofils 8 zu des
sen Biegung zu einem rechteckigen Rahmen wiederholt werden, der
durchgezogen in Fig. 2 dargestellt ist.
Fig. 2 läßt ferner einen ausgesprochenen Vorteil der Presse nach
der Erfindung erkennen. Die vertikale Abmessung der Presse 1 ist
aufgrund der Anordnung der Pumpe 5 und des Antriebsmotors 6 in
einer gemeinsamen horizontalen Achse erheblich reduziert, wobei
der Antriebsmotor hinter der Pumpe angeordnet ist. Folglich kann
das Stahlprofil 8 in einen rechteckigen Rahmen viel kleinerer
Abmessungen als bisher möglich gebogen werden, ohne daß der
Oberteil der Presse im Weg ist.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen eine Schneidform 107, welche gegen die
Biegeform 7 zum Einsatz auf der Presse 1 austauschbar ist. Die
Schneidform 107 hat einen Formschuh 121 gleicher Gestalt und
Größe wie der Formschuh 21 der Biegeform 7, und zwar komplett
mit dem Paar Aufnahmen 126 und 127. An dem Formschuh 121 ist ein
Paar Formabschnitte 122 mit jeweils einer V-förmigen Öffnung 123
montiert, welche die Formabschnitte zur Aufnahme des L-Stahlpro
files durchsetzen. Ein Schneidmesser 124 ist zwischen den
fixierten Formabschnitten 122 gleitend aufgenommen. Das
Schneidmesser 124 steht unter Federwirkung nach oben bezüglich
der Formabschnitte 122. Fig. 6 zeigt einen Schlitz 125 im
Formschuh 121 zum Abführen von Schnittabfall 128 (Fig. 8), der
beim Schnitt des Werkstückes entsteht.
Aus dem Vorangehenden ergibt sich von selbst, daß die Schneid
form 107 auf der Presse 1 nach den Fig. 1 und 2 genauso wie die
Biegeform 7 montiert werden kann. Das zu schneidende Werkstück
kann dann in und durch die Öffnungen 123 in den fixierten
Formabschnitten 122 eingeschoben werden. Das Werkstück 8 wird
wie in Fig. 8 gezeigt geschnitten, wenn die Kolbenstange 9 das
Schneidmesser in die fixierten Formabschnitte 122 hinein gegen
die Kraft der nicht gezeigten Feder nach unten drückt.
In den Fig. 9 bis 11 ist eine Abkant- oder Stanzform 207 zum
Einsatz auf der Presse 1 dargestellt. Die hauptsächlich zum
Stanzen und Abkanten von L-Stahlprofilen bestimmte Stanzform 207
hat einen Formschuh 221 gleicher Gestalt und Größe wie der Form
schuh 21 der Biegeform 7, und zwar komplett mit dem Paar Aufnah
men 225 und 226. Der Formschuh 221 hat eine daran befestigte
Matrize 222 und einen Stanzstempel oder eine Patrize 223, die
relativ zu der Matrize auf- und abwärts bewegbar ist. Ferner ist
an dem Formschuh 221 eine Werkstückauflage 224 unmittelbar vor
der Matrize 222 fest montiert. Selbstverständlich ist die Patri
ze 223 unter Federkraft nach oben relativ zur Matrize 222 ge
drückt gehalten, und der Formschuh 221 hat eine darin ausgebil
dete Öffnung zum Abführen von Stanzabfall.
Das Werkstück 8 kann auf der Werkstückauflage 224 nach der Mon
tage der Stanzform 227 an der Presse 1 aufgelegt und positio
niert werden. Die Stanzform 207 erzeugt Ausschnitte im Werkstück
8, wie sie in Fig. 12 gezeigt sind, wenn das Werkstück relativ
zur Stanzform gemäß Fig. 10 positioniert ist, und kantet das
Werkstück gemäß Fig. 13 ab, wenn das Werkstück gemäß Fig. 11 in
die Stanzform eingelegt wird.
Verschiedene andere Formwerkzeuge können zum austauschbaren Ge
brauch mit der Presse 1 eingerichtet werden. Die Fig. 14 bis 17
zeigen Beispiele von mit solchen zusätzlichen Formwerkzeugen
erzeugten Produkten.
Die Fig. 18 und 19 zeigen die Presse zusammen mit einem Biege
werkzeug 307, welches anders als bei den vorbeschriebenen Anord
nungen ein Treibgestänge 52 aufweist, das so gestaltet ist, daß
mit der Presse ein rechteckiger Rahmen noch kleinerer Abmessun
gen, und zwar viel kleiner als die Gesamthöhe der Presse, herge
stellt werden kann. Die Presse selbst kann im Aufbau analog zu
derjenigen nach den Fig. 1 und 2 sein, so daß lediglich das Bie
gewerkzeug 307 nachfolgend im einzelnen beschrieben ist.
Wie in den in größerem Maßstab gezeichneten Fig. 20 bis 22 dar
gestellt ist, hat das Biegewerkzeug 307 eine Montageplatte 321
ähnlich dem Formschuh 21 der Biegeform 7, und zwar mit einem
Paar Aufnahmen 327 und 328 in jeder Seitenkante. Die Montage
platte 321 hat einen darauf unbeweglichen Führungsrahmen 40, der
im Querschnitt die Gestalt eines umgekehrten U aufweist und so
mit einen zur Vorderseite der Presse 1 sich erstreckenden Hohl
raum bildet.
In dem Führungsrahmen 40 ist ein Treibarm 41 bei 42 an der Mon
tageplatte 321 angelenkt. Der sich von dem Anlenkende bei 42
nach vorn erstreckende Treibarm 41 ist in einer vertikalen Ebene
schwenkbar und mittels einer Schraubendruckfeder 43 gemäß den
Fig. 18 und 19 nach oben vorgespannt. Durch eine Öffnung im obe
ren Quersteg des Rahmens 40 erstreckt sich ein darin gleitend
geführter Stößel 44, dessen vertikale Verlagerung begrenzt ist.
Gemäß Fig. 18 wirkt ein Keil 45 gleitend mit einer Keilbahn 46
im Stößel 44 zusammen, um den Stößel an einem Lösen von dem Füh
rungsrahmen 40 zu hindern. Der Stößel 44 wird durch die Kolben
stange 9 des hydraulischen Zylinders 4 herabgedrückt, um den
Treibarm 41 gegen die Kraft der Schraubendruckfeder 43 nach un
ten zu drücken.
Der Treibarm 41 hat eine Aussparung 47 an seinem vorderen oder
freien Ende zum Zusammenwirken mit Spiel mit einem Patrizenträ
ger 48. Der Patrizenträger 48 trägt eine Patrize 324 an seinem
unteren Ende und ist mit seinem oberen Ende an ein zylindrisches
Gleitstück 49 angeschlossen, das sich gleitend durch eine weite
re Öffnung im Quersteg des Führungsrahmens 40 erstreckt. Unter
halb der Patrize 324 ist eine Matrize 322 über ein U-förmiges
Stützteil 50 an der Montageplatte 321 gehalten. Das Gleitstück
49 hat den Zweck, die Patrize 324 auf eine Auf- und Abwärtsbewe
gung in und außer Eingriff mit der Matrize 322 zu bringen, wenn
der Treibarm 41 schwenkt.
Es ist somit deutlich, daß die Last der Kolbenstange 9 auf die
Patrize 324 über das Treibgestänge 52 mit dem Stößel 44 und dem
Treibarm 41 übertragen wird. Das sich allgemein horizontal er
streckende Treibgestänge 52 ermöglicht es, die Patrize 322 und
die Matrize 324 von dem hydraulischen Zylinder 4 und der damit
verbundenen Pumpe 5 weg nach vorn zu versetzen. Kein störendes
Teil der Presse befindet sich in dem Raum oberhalb der so nach
vorn verschobenen Formvorrichtung 307.
Das Biegewerkzeug 307 kann an der Presse 1 durch Plazieren der
Montageplatte 321 auf der Formunterlage 3a des C-Gestells 3 und
zwischen dem Paar Führungswangen 29 so angeordnet werden, daß
die Kugeln 30 in die Aufnahmen 327 der Montageplatte einrasten.
Die Montage der Formvorrichtung 307 wird vollendet, wenn die
Daumenschrauben 31 der Führungswangen 29 angschließend in Ein
griff mit den Aufnahmen 328 der Montageplatte gebracht werden.
Das so mit der Presse 1 verbundene Biegewerkzeug 307 hält seinen
Treibarm 41 unter der Vorspannwirkung der Schraubenfeder 43 in
der durchgezogen in Fig. 18 gezeichneten Stellung, in welcher
die Patrize 324 von der Matrize 322 nach oben weggestellt ist.
Das Werkstück kann nun zwischen die Matrize 322 und die Patrize
324 gemäß Fig. 22 eingeführt werden. Bei Drehung des Antriebs
motors 6 wird die Kolbenstange 9 des hydraulischen Zylinders 4
nach unten verlagert, wie anhand der Fig. 1 beschrieben. Die
Last wird über den Stößel 44 und den Treibarm 41 gegen die Kraft
der Schraubendruckfeder 43 auf die Patrize 324 übertragen, wie
in Fig. 19 gezeigt ist.
Die Fig. 23 bis 25 zeigen, wie das L-Stahlprofil 8 mit den vor
geformten Ausschnitten 32 zu einem rechteckigen Rahmen durch
Wiederholung des oben geschilderten Biegezyklus gebogen wird. Es
sei betont, daß die Innengröße des Rahmens allein durch die Höhe
des Biegewerkzeuges 307 und nicht durch die Höhe der Presse 1
begrenzt ist. Ein Vergleich der Fig. 25 mit der Fig. 2 zeigt,
daß der mit dem Biegewerkzeug 307 geformte Rahmen viel kleiner
ist als ein Rahmen, der mit der Biegeform 7 hergestellt ist.
Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiele beschränkt. Anstatt eines C-Gestells 3 könnte
auch nur die Säule 3b auf dem Bett 2 aufgestellt sein, und der
hydraulische Zylinder 4 könnte die Säule überhängend montiert
sein. Sämtliche Formvorrichtungen oder Werkzeuge würden dann
direkt auf dem Bett angeordnet sein. Es ist auch einsichtlich,
daß das Biegewerkzeug 307 mit dem Treibgestänge 52 anstatt zum
Biegen in einfacher Weise zum Schneiden, Stanzen, Abkanten, Lo
chen und anderen Bearbeitungsgängen eingerichtet werden könnte.
Alle diese und andere Modifikationen und Abwandlungen liegen im
Rahmen der Erfindung.
Claims (4)
1. Tragbare Gelenkpresse zum Bearbeiten von Werkstücken (8),
insbesondere zum Biegen eines Stahlrahmens an einer Bau
stelle, umfassend ein Gestell (2, 3) mit einem horizontal
angeordneten Bett (2), einem fluidbetätigten Zylinder (4),
der über dem Bett vertikal angeordnet ist und eine nach
unten gerichtete Kolbenstange (9) aufweist, einer Pumpein
richtung (5, 6), die oberhalb des fluidbetätigten Zylin
ders zu dessen Druckfluidversorgung angeordnet ist, und
einem Gesenk (7, 107, 207, 307), welches von der Kol
benstange des fluidbetätigten Zylinders beaufschlagbar
ist, wobei die Pumpeinrichtung (5, 6) zur Verminderung
der Gesamthöhe der Presse im wesentlichen horizontal an
geordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gesenk ein
Biegegesenk (7) mit einem entfernbar an dem Bett (2) an
geordneten Formschuh (21), einer fest mit dem Formschuh
verbundenen Matrize (22), einem fest mit dem Formschuh
verbundenen Formträger (23) und einer gleitend vom Form
träger unterstützten Patrize (24) aufweist, welche zum
Zusammenwirken mit der Matrize von der Kolbenstange (9)
beaufschlagbar ist, und daß das Gesenk vertikal außer
Fluchtung bezüglich des fluidbetätigten Zylinder (4) an
geordnet ist.
2. Gesenkpresse gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Treibgestänge (52) zum Übertragen
der Bewegung der Kolbenstange (9) auf das Gesenk (322,
324) vorgesehen ist.
3. Gesenkpresse nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Treibgestänge (52) einen Treibarm
(41), der mit einem Ende am Gestell (321) schwenkbar un
terstützt ist und mit dem anderen Ende auf das Gesenk
(307) einwirkt, sowie einen Stößel (44) aufweist, der zwi
schen der Kolbenstange (9) und dem Treibarm (41) angeord
net ist.
4. Gesenkpresse gemäß Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gesenk (307) eine entfernbar am
Bett (2) angeordnete Montageplatte (321) für die daran
befestigte Matrize (322), einen an der Montageplatte be
festigten Führungsrahmen (40) für die Patrize (324) und
ein die Patrize tragendes und gleitbar im Führungsrahmen
montiertes Gleitstück (49) aufweist, wobei der Treibarm
(41) mit seinem einen Ende an der Montageplatte (321) an
gelenkt ist und wobei der Stößel (44) gleitend in dem Füh
rungsrahmen (40) geführt ist.
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