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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung
von Blechen, die an mindestens einer Seitenkante mit einem Profil
versehen sind, wobei derartige Bleche insbesondere für die Verkleidung
von Dächern,
Fassaden oder ähnlichem verwendet
werden.
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Nachstehend
sei unter dem Begriff ”Blech” ein in
der Regel dünnes,
meist längliches,
platten- bzw. tafelartiges Bauelement zu verstehen, wie es üblicherweise
zur Verkleidung von Dächern
und Fassaden verwendet wird, ohne dass ein ”Blech” notwendigerweise aus einem
Metall bestehen müsste.
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Bei
der Verkleidung von Fassaden oder der Eindeckung von Dächern von
Gebäuden
werden immer häufiger
Bleche aus Stahl oder Aluminium oder entsprechenden Legierungen
verwendet. Dabei kommt es häufig
zu dem Problem, dass in der Phase, in der die entsprechenden Bleche
bestellt werden müssen,
bestimmte Teile des Gebäudes
noch nicht so weit fertiggestellt sind, dass die exakte Anzahl und Ausgestaltung
der zu verwendenden Bleche bereits feststeht. Daher kann nur eine
ungefähre
Anzahl an be reits vorgefertigten Blechen bestellt werden, während für den genauen
Abschluss der Verkleidung entsprechend vorgefertigte Bleche nachbestellt
werden müssen,
wenn die letzten Details geklärt
sind. Dies führt
oft zu Zeitverzögerungen
beim Abschluss der Bauarbeiten, sowie zu erhöhten Kosten, die durch eine
erneute Anlieferung der Bleche entstehen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Probleme
zu beseitigen und eine Lösung
zu schaffen, mit der möglichst
viel Zeit, die für die
Planung erforderlich ist, eingespart werden kann und die Kosten
für das
Erstellen der Verkleidung reduziert werden können.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Bearbeitungsvorrichtung gemäß Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß umfasst
die Bearbeitungsvorrichtung mindestens ein erstes Auflageelement, an
dem sich eine Schneidvorrichtung zum Kürzen des Blechs befindet. Des
Weiteren befindet sich an dem ersten Auflageelement eine Stanzvorrichtung für definierte
Bereiche des Blechs, insbesondere von dessen Eckbereichen. Schließlich ist
des Weiteren eine Biegevorrichtung zum Biegen von Endbereichen,
insbesondere zum Abkanten von nicht profilierten Kanten des Blechs
für die
sogenannte Kopfkantung, vorgesehen. Wenn die Biegevorrichtung ebenfalls
auf dem ersten Auflageelement angeordnet ist, ist brauchen die Bleche
nur auf einer einzigen Fläche bewegt
zu werden, wodurch ein durchlaufender Bearbeitungsprozess möglich ist.
Die Bearbeitungsvorrichtung ist dabei so ausgestaltet, dass sie
als Einheit leicht mit einem PKW beziehungsweise mit einem Kombi
transportierbar ist und die passgenaue Kürzung von vorgefertigten Ble chen
und das Anbringen von Kopfkantungen unter Baustellenbedingungen vor
Ort ermöglicht.
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Die
erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung
kann als robustes und flexibles Gerät ausgestaltet werden, bei
dem sämtliche
benötigten
Teilaufgaben des Schneidens, Stanzens und Biegens bzw. Umkantens
in einem einzigen Gerät
integriert sind. Da die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung mobil
und einfach transportierbar ist, können Engpässe bei der Montage von Blechen
mit Kopfkantung vermieden werden, indem eine solche Bearbeitungsvorrichtung
als Kauf- oder Mietgerät
für die
Verarbeitung zur Verfügung
gestellt wird. Damit ist eine vereinfachte und somit kürzere sowie
damit auch kostengünstigere
Planung für
den Architekten und eine flexiblere Verarbeitung für die Monteure
möglich.
Die für
die Verkleidung erforderlichen Bleche können komplett in einer einzigen
Lieferung bestellt und angeliefert werden, wobei der größte Teil – von dem
die genauen Maße
bereits vorab festgelegt sind – in
entsprechenden Längen
und bereits mit Kopfkantung bestellt und angeliefert wird, während der
Rest für
die Bereiche, die während
der Planungsphase noch nicht geklärt werden konnten, gegebenenfalls
mit Überlänge, ohne
Kopfkantung angeliefert wird. Dadurch ist das für das Bauvorhaben erforderliche
Material vollständig
zeitig auf der Baustelle, und es können kosten- und zeitintensive
Nachlieferungen vermieden werden. Die Verarbeiter können dann
mit Hilfe der Bearbeitungsvorrichtung die einzupassenden Bleche
sofort herstellen und montieren. Dadurch entfallen aufwändige Aufmaßarbeiten
und das Erfordernis zusätzlicher
Bestellungen. Außerdem
werden die Gerüstkosten
minimiert, da keine Zeitverzögerung zwischen
der Montage der vorgefertigten und bereits vollständig mit
Kopfkantung versehenen Bleche und der individuell anzupassenden
Bleche in Kauf genommen zu werden braucht.
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Die
erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung
kann auch für
Bauvorhaben genutzt werden, bei denen keine Bleche mit Kopfkantung
vorbestellt werden, sondern alle Kopfkantungen auf der Baustelle gefertigt
werden. Dies bietet dem Verleger neben der bereits beschriebenen
Option der Zeitersparnis die zusätzliche
Möglichkeit,
insbesondere bei ungenügender
Auslastung seiner Arbeitskräfte,
alle Bleche vor Ort zu bearbeiten und so diese zu beschäftigen, was
seine Kosten in Grenzen hält,
weil Bleche ohne Kopfkantung billiger sind als welche mit Kopfkantung.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das erste Auflageelement als Tisch
ausgebildet, der faltbare bzw. umlegbare und/oder entfernbare Tischbeine aufweist.
Dadurch können
die Bearbeitungsvorrichtungen besonders kompakt und einfach transportierbar
ausgestaltet werden.
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Es
kann von Vorteil sein, wenn die Bearbeitungsvorrichtung ein zweites
Auflageelement aufweist, das parallel zum ersten Auflageelement
unterhalb von diesem angeordnet ist und die Biegevorrichtung trägt, während die
Schneidvorrichtung und die Stanzvorrichtung auf dem ersten Auflageelement
auf der oberen Ebene angeordnet sind. Dadurch beansprucht die Bearbeitungsvorrichtung
weniger Grundfläche.
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Die
Biegevorrichtung wird vorzugsweise mittels eines demontierbaren
Handgriffs betätigt.
Dadurch ist ein einfaches und unkompliziertes Vorsehen der Kopfkantungen
möglich,
wobei der Handgriff aus Gründen
der Platzersparnis beim Transport abge nommen werden kann. Vorzugsweise
ist auch ein Anschlag für
die Biegevorrichtung vorgesehen, mit dem ein zu weites Umbiegen
bei der Ausführung
der Kopfkantung vermieden werden kann.
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Es
ist bevorzugt, die Stanzvorrichtung mittels Hydraulikzylindern zu
betätigen,
da dies sehr vielseitig und flexibel ist. Eine besonders einfache
und von der Infrastruktur auf der Baustelle unabhängige Möglichkeit
der Druckerzeugung für
die Hydraulikzylinder besteht darin, eine Handpumpe an dem oberen
Auflageelement der Bearbeitungsvorrichtung vorzusehen. Alternativ
oder zusätzlich
hierzu kann auch ein Kompressor vorgesehen sein, was die Flexibilität beim Einsatz
der erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung
erhöht.
Die Stanzvorrichtung kann aber auch mittels eines Elektromotors
betätigt
werden, da auf jeder Baustelle ein Stromanschluss vorhanden ist.
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Vorzugsweise
ist die Schneidvorrichtung als elektrisch betätigter Trennschleifer, wie
insbesondere ein Winkelschleifer, ausgebildet. Der Trennschleifer kann
auch zwei gegenläufig
rotierende Schneidblätter
in Form eines sogenannten Twin-Cutters aufweisen. Die Schneidvorrichtung
kann aber auch als handbetätigte
Bügelsäge ausgebildet
sein. Eine solche kann auch zusätzlich
vorgesehen sein, wobei dann beispielsweise die Grobarbeiten mittels
der Bügelsäge vorgenommen
werden und die Feinarbeiten dem elektrischen Trennschleifer vorbehalten
sind.
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Es
kann die Arbeit der Monteure stark vereinfachen und die Präzision der
Bearbeitung erhöhen, wenn
eine Spanneinrichtung zum lösbaren
Fixieren des Blechs auf dem ersten Auflageelement während der
Bearbeitungsvorgänge
des Abschneidens bzw. des Ablängens
und des Ausstanzens bzw. des Ausklinkens der Eckbe reiche in dessen
Profil, die der Kopfkantung entgegenstehen würden, vorgesehen ist.
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Um
eine möglichst
präzise
Ausstanzung der hinderlichen Eckbereiche vornehmen zu können, ist es
vorteilhaft, wenn die Stanzvorrichtung zur Bearbeitung eines Blechs
mit einem Profil an einer Seitenkante einen Halteblock zur Aufnahme
des Profils aufweist. Der Halteblock weist dabei eine Aussparung auf,
die formkomplementär
zum Profil ist und durch die das Blech in einer Richtung parallel
zum ersten Auflageelement hindurchgeschoben werden kann. Das heißt, das
profilierte Blech wird so weit durch den Halteblock durchgeschoben,
bis es so weit aus dem Halteblock hervorragt, dass der entsprechende
Eckbereich präzise
ausgestanzt werden kann.
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Zur
Bearbeitung von Blechen, die an beiden Seitenkanten ein Profil aufweisen – was üblicherweise
der Fall ist –,
wodurch derartige Profile miteinander verrastet werden können, ist
es vorteilhaft, die Stanzvorrichtung mit einem zweiten Halteblock
auszurüsten,
der in der gleichen Arbeitsebene wie der erste Halteblock eine zu
dem Profil an dieser Seite formkomplementäre zweite Aussparung aufweist.
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Vorzugsweise
kann der Abstand der zwei Halteblöcke zueinander variiert werden,
um eine Anpassung an unterschiedliche Breiten bzw. Höhen der Bleche
vornehmen zu können.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, dass die Halteblöcke bezüglich des ersten Auflageelements
höhenverstellbar
sind. Dies kann in besonders einfacher Weise durch ein an sich bekanntes
Stecksystem erfolgen. In diesem Fall weisen dann die Halteblöcke in einer
zweiten Arbeitsebene jeweils eine zusätzliche Ausnehmung zur Aufnahme
des jeweiligen Profils auf. Dabei weist der erste Halteblock in
der zweiten Arbeitsebene die gleiche Ausnehmung auf wie der zweite
Halteblock in der ersten Arbeitsebene, und der zweite Halteblock
weist in seiner zweiten Arbeitsebene die gleiche Ausnehmung auf
wie der erste Halteblock in seiner ersten Arbeitsebene. Es ist klar, dass
dabei die Ausnehmungen in der zweiten Arbeitsebene bezüglich der
in Längsrichtung
der Bearbeitungsvorrichtung und senkrecht zum ersten Auflageelement
verlaufenden Mittelebene gespiegelt sind. Durch diese konstruktive
Anordnung können
bei einem Blech die beiden Ecken an einer ersten Kopfseite durch
Verwendung der ersten Arbeitsebene ausgestanzt werden, wonach das
Blech durch Einführen der
zweiten Kopfkante in die zweite Arbeitsebene der Halteblöcke in eine
Position gebracht werden kann, in der die anderen beiden Eckkanten
ausgestanzt werden können.
Dieses Verfahren ist für
Monteure sehr einfach und wenig fehleranfällig auszuführen.
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Die
Erfindung ist mit Vorteil bei Blechen einsetzbar, die als Metall-Paneel
ausgebildet sind. Sie kann jedoch auch bei ”Blechen” angewendet werden, die aus
anderen Materialien wie beispielsweise geeigneten Kunststoffen gebildet
sind.
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Mit
Vorteil ist mindestens ein Auflageelement als Platte ausgestaltet,
wobei mindestens eine der daran befindlichen Vorrichtungen, also
die Schneidvorrichtung und/oder die Stanzvorrichtung und/oder die
Biegevorrichtung daran lösbar
montiert oder dauerhaft befestigt sind.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung. Es
zeigen:
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1:
eine perspektivische Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung,
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2–10:
perspektivische Draufsichten auf eine erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung in
verschiedenen Stadien der Bearbeitung eines Blechs,
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11:
eine perspektivische Ansicht der Halteblöcke, und
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12:
eine perspektivische Ansicht des ersten Auflageelements mit montierten
Halteblöcken, bei
Einführung
eines Blechs.
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1 zeigt
eine vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung 20,
mit der Bleche bearbeitet werden können, die an einer oder beiden
ihrer Seitenkanten mit einem Profil 16 bzw. 17 versehen
sind. Die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung 20 ist
in Form eines Tisches 24 mit vier Tischbeinen 25 ausgebildet.
Die Tischbeine 25 sind vorzugsweise aus genuteten, vorgefertigten
Profilen hergestellt und können
von dem Tisch 24 abmontiert oder – was zeichnerisch nicht dargestellt
ist – umgeklappt
bzw. umgefaltet werden, um Platz beim Transport zu sparen. An der
Unterseite der Tischbeine 25 sind jeweils Drehteller 26 angebracht,
um eine Höhenverstellung
der Tischbeine 25 vornehmen zu können, damit der Tisch 24 am
Einsatzort auch bei unebenem Untergrund wackelfrei und einigermaßen horizontal
aufgestellt werden kann.
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Der
Tisch 24 umfasst eine als erstes Auflageelement dienende
erste Platte 22, auf der eine Schneidvorrichtung 50 in
Form eines Trennschleifers – vorzugsweise
mit zwei gegenläufig
rotierenden Sägeblättern – ausgebildet
ist. Die Schneidvorrichtung 50 ist beweglich auf zwei Edelstahlrundstangen 51, 52 ge führt und
kann somit quer zu einem mit der Bezugszahl 15 bezeichneten,
zu bearbeitenden Blech verfahren werden, um dieses auf eine gewünschte Länge zu kürzen.
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Des
Weiteren ist auf der ersten Platte 22 des Tisches 24 eine
Stanzvorrichtung 30 befestigt. Die Stanzvorrichtung 30 umfasst
einen ersten Halteblock 38 und einen zweiten Halteblock 39,
wobei der zweite Halteblock 39 in veränderlichem Abstand vom ersten Halteblock 38 befestigt
werden kann, um eine Anpassung an verschiede Breiten bzw. Höhen der
Bleche 15 vornehmen zu können. An den Halteblöcken 38, 39 sind
(nicht dargestellte) Stanzmesser vorgesehen, die dem Ausstanzen
bzw. Ausklinken der Ecken der Bleche 15 dienen, um danach
ein Abkanten an der Kopfseite der Bleche 15 vornehmen zu
können. Die
Stanzvorrichtung 30 weist Hydraulikzylinder 32 zum
Betätigen
der Stanzmesser auf. Diese Hydraulikzylinder 32 sind über Leitungen 33 mit
einer Handpumpe 34 verbunden, die dem Aufbau bzw. der Erzeugung
von Druck für
die Betätigung
der Hydraulikzylinder 32 dient. Dadurch ist es möglich, die
Stanzvorrichtung 30 mit den Hydraulikzylindern 32 ohne Druckluftanschluss
auf jeder Baustelle bedienen zu können. Zusätzlich könnte zur Arbeitserleichterung für die Monteure
auch eine – beispielsweise
elektrisch betriebene – motorische
Pumpe zur Erzeugung des Drucks für
die Hydraulikzylinder 32 vorgesehen sein.
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Zur
Fixierung der Bleche 15 auf der ersten Platte 22 ist
eine Spanneinrichtung 60 vorgesehen, die hier als zwei
Arme 61, 62 mit Schnellverschluss ausgebildet
ist. An derjenigen Seite der Platte 22, an der sich der
nicht bewegliche, also stationäre,
Halteblock 38 befindet, ist außerdem eine seitliche Führungsschiene 63 (vgl.
auch 2) vorgesehen, um eine präzise Führung der Bleche 15 beim
Ablängen und
beim Ausstanzen zu ge währleisten.
Die Arme 61, 62 der Spanneinrichtung 60 können wahlweise
so ausgestaltet sein, dass auch eine erforderliche Anpassung an
die Breite bzw. an die Höhe
der Bleche 15 möglich
ist.
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Die
erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung 20 umfasst
außerdem
eine als zweites Auflageelement dienende zweite Platte 23,
die in etwa parallel zur ersten Platte 22 unterhalb von
letzterer angeordnet ist und eine weitere seitliche Führungsschiene 64 sowie
eine Biegevorrichtung 40 aufweist. An der Biegevorrichtung 40 ist
ein Handgriff 42 vorgesehen, der beispielsweise für den Transport
der Bearbeitungsvorrichtung 20 abnehmbar ist. Über den
Handgriff 42 kann die Biegevorrichtung 40 benutzt
werden, um die erforderlichen Kopfkantungen an den Kopfseiten der
Bleche 15 vornehmen zu können. Dabei ist es zweckmäßig, dass
ein (nicht dargestellter) Anschlag zur Begrenzung der Bewegung der
Biegevorrichtung 40 vorgesehen ist, um ein zu weites Umbiegen
bei der Kopfkantung zu verhindern. Die Biegevorrichtung 40 umfasst
auswechselbare sogenannte ”Klaviertasten” bzw. eine
sogenannte ”Klavierbank” inklusive
Distanzstücke
zur Anpassung an verschiedene Breiten bzw. Höhen der Bleche 15.
Diese Klaviertasten bzw. Klavierbänke umfassen jeweils eine obere
und eine untere Wange zum Kanten und sind an sich bekannt, weshalb
sie keiner weiteren Erläuterung
bedürfen.
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In 11 ist
eine Ausführungsform
der beiden Halteblöcke 38 und 39 der
Stanzvorrichtung 30 gezeigt. Der erste, rechte Halteblock 38 weist
dabei eine in Längsrichtung
der Bearbeitungsvorrichtung 20 verlaufende und diesen vollständig durchsetzende
Ausnehmung 38a auf. Die Ausnehmung 38a entspricht
dem Profil 16 auf der rechten Seite des Blechs 15 von 12.
Das heißt, das
Blech 15 mit seinem Profil 16 kann durch den ersten
Halteblock 38 hindurch geschoben werden, bis es so weit über den ersten
Halteblock 38 hinausragt, dass der für ein Abkanten des Blechs 15 an
der entsprechenden Kopfseite 18 hinderliche Abschnitt des
Profils 16 ausgestanzt werden kann. Die entsprechende Schneidrichtung
des nicht dargestellten Stanzmessers ist durch einen Pfeil A in 12 angedeutet.
In ähnlicher
Weise weist der zweite, linke Halteblock 39 eine entsprechende
Ausnehmung 39a auf, die zu dem Profil 17 auf der
linken Seite des Blechs 15 im Wesentlichen formkomplementär ist und
ein Durchschieben des Profils 17 ermöglicht. Die Ausnehmungen 39a und 38a bilden
dabei eine erste Arbeitsebene E1 der Halteblöcke 38, 39.
Um eine Höhendifferenz
von Δh nach
unten versetzt ist beim ersten Halteblock 38 eine Ausnehmung 39a vorgesehen,
die allerdings bezüglich
der Ausnehmung 39a im zweiten Halteblock 39 an
der durch eine strichpunktierte Linie lediglich schematisch dargestellten
Mittelebene 80 der Bearbeitungsvorrichtung 20 bzw.
der Platte 22 gespiegelt ist. In ähnlicher Weise weist der zweite
Halteblock 39 eine Ausnehmung 38a auf, die ebenfalls bezüglich der
Ausnehmung 38a des ersten Halteblocks 38 an der
Mittelebene 80 gespiegelt ist. Die beiden letztgenannten
Ausnehmungen 38a und 39a bilden damit eine zweite
Arbeitsebene E2 der Halteblöcke 38, 39.
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Wie
aus 12 ersichtlich, sind die Halteblöcke 38, 39 höhenverstellbar
an bzw. in der Platte 22 befestigbar. Sind diese Halteblöcke 38, 39 nun
in der in 12 gezeigten Stellung montiert,
in der sich die erste Arbeitsebene E1 oberhalb der Platte 22 befindet,
kann das Blech 15 mit den Profilen 16 und 17 durch
die Ausnehmungen 38a bzw. 39a in der erforderlichen
Weise entlang des Pfeils C hindurch bewegt werden. Danach kön nen die
Ecken in den Schnittrichtungen der Messer, wie sie durch die Pfeile A
und B symbolisiert sind, ausgestanzt werden. Danach braucht das
Blech 15 nur aus den Halteblöcken 38, 39 herausgezogen
zu werden, und die Halteblöcke 38, 39 werden
in der zweiten Arbeitsebene E2 an der Platte 22 befestigt,
so dass die unteren Ausnehmungen 39a bzw. 38a über die
Platte 22 hinausragen. Das Blech 15 wird dann
mit der Kopfseite 19 voran (also mit dem rechts angeordneten
Profil 17 und dem links angeordneten Profil 16)
durch die Ausnehmungen 39a bzw. 38a hindurch bewegt,
und die Ecken werden ausgestanzt. Danach ist das Blech 15 bereit
zum Abkanten der Kopfseiten 18 und 19 in der Biegevorrichtung 40.
Durch den mit Δb
bezeichneten Doppelpfeil soll symbolisch angegeben werden, dass der
linke, zweite Halteblock 39 so relativ zum ersten, rechten
Halteblock 38 versetzt montiert werden kann, dass eine
Anpassung an die Breite des Blechs 15 vorgenommen werden
kann. Hierbei beträgt
der Verfahrweg vorzugsweise mindestens 250 mm. Die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung 20 ist
dabei ausgelegt, Profilbleche 15 bis zu einer Baubreite von
650 mm zu bearbeiten, ist aber nicht auf diese Maße beschränkt.
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Anhand
der 2–10 soll
nun ein typischer Arbeitsablauf des Ablängens, Eckenstanzens und Kopfkantens
eines Blechs 15 erläutert
werden. Gemäß 2 wird
ein Blech 15 in Richtung des Pfeils C an der Führungsschiene 63 entlang
in die Bearbeitungsvorrichtung 20 eingeschoben. Um ein möglichst
gutes Gleiten des Blechs 15 an der Führungsschiene 63 (und
an der Führungsschiene 64, vgl. 9)
zu gewährleisten,
sind die Führungsschienen 63, 64 vorzugsweise
aus Polyoxymethylen (POM) hergestellt, das sehr niedrige Reibwerte
aufweist und ein sanftes Gleiten des Blechs 15 an den Führungsschienen 63, 64 ermöglicht.
Danach werden gemäß 3 die
Arme 61, 62 der Spannvorrichtung 60 an
der Baubreite der Bleche 15 ausgerichtet und dann geschlossen,
so dass das Blech 15 auf der Platte 22 so fixiert
ist, dass das Blech 15 in der gewünschten Länge abgeschnitten werden kann.
Hierzu kann zum leichteren Auffinden der korrekten Position eine
geeignete Markierung oder ein geeigneter Anschlag vorgesehen sein.
Danach wird gemäß 5 das
Blech 15 durch Bewegung der Schneidvorrichtung 50 in
Richtung des Pfeils D gekürzt.
Daraufhin wird gemäß 6 das
Verschnittblech 15a entfernt. Anschließend wird gemäß 7 das
Blech 15 in die gewünschte
Stellung in die Halteblöcke 38, 39 eingeführt bzw.
durch sie hindurchgeführt.
Hierzu kann zum leichteren Auffinden der korrekten Position ein
geeigneter Anschlag vorgesehen sein, der gegebenenfalls an verschiedene
Kopfkantungsabmessungen anpassbar ist. Nun können durch Betätigung der
Handpumpe 34 entlang des Pfeils E die Ecken an der Kopfseite 18 des
Blechs 15 ausgestanzt werden. Hierbei wird angenommen,
dass sich die Halteblöcke 38, 39 in
einer Position befinden, in der die erste Arbeitsebene zum Einsatz
kommt.
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Nun
wird das Blech 15 entlang der Führungsschiene 64 auf
der zweiten Platte 23 aufgesetzt und zur Biegevorrichtung 40 bewegt
(vgl. 8), wonach es gemäß 9 durch
Betätigung
des Handgriffs 42 in Richtung des Pfeils F an seinem Kopfende 18 vorzugsweise
um 90° abgekantet
wird.
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Anschließend kann,
wie es in 10 schematisch angedeutet ist,
bei Bedarf das Blech 15 um 180° gedreht (wobei die Oberseite
oben bleibt) und das Verfahren gemäß den 2–9 für die Kopfseite 19 wiederholt
werden. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass für die Kopfkante 19 die
Halteblöcke 38 und 39 so
in der Höhe
versetzt werden müssen, dass
die zweite Arbeitsebene E2 zum Einsatz kommt.
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Alternativ
ist es natürlich
auch möglich,
bei einem Blech ohne bereits vorhandene Kopfkantungen zuerst alle
vier Ecken auszustanzen – das
heißt also,
das Verfahren gemäß den 2–7 für beide
Kopfkanten 18, 19 auszuführen – und erst danach die Kopfkantung
gemäß den 8 und 9 auszuführen.
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Es
bleibt festzuhalten, dass die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung 20 ein
einfaches Ablängen
bzw. Abschneiden, Ausstanzen und Umkanten von profilierten Blechen
ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung 20 ist
dabei für
unterschiedliche Bleche, vorzugsweise profilierte Bleche, aus den
verschiedensten Materialien geeignet, insbesondere für solche
aus Stahlblech, Blech aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen. Selbstverständlich kann
die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung 20 auch
für ”Bleche” aus bestimmten
Kunststoffen eingesetzt werden, falls diese entsprechend gut biegbar
bzw. umkantbar sind. Es ist auch klar, dass nicht nur Bleche mit
den dargestellten Profilen 16 bzw. 17 bearbeitet
werden können,
sondern dass die Erfindung für
Profile jeglicher Art geeignet ist. Hierbei müssen lediglich geeignete Halteblöcke 38 und 39 mit
entsprechend geformten Ausnehmungen vorgesehen werden.
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Es
ist festzuhalten, dass die unter Bezug auf die dargestellte und
beschriebene Ausführungsform beschriebenen
Merkmale der Erfindung, wie beispielsweise die Art und Gestaltung
der einzelnen Bearbeitungskomponenten sowie deren Anordnung relativ
zueinander auch bei anderen Ausführungsformen
vorhanden sein können,
außer
wenn es anders angegeben ist oder sich aus technischen Gründen von
selbst verbietet.