DE19929163C1 - Vorrichtung zum Feinschneiden von Werkstücken aus einem Blech - Google Patents
Vorrichtung zum Feinschneiden von Werkstücken aus einem BlechInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zum Feinschneiden von Werkstücken aus einem Blech (1) mit einer unter dem Druck eines Ringzackenzylinders (13) stehenden Pressplatte (10) mit Ringzacke (11) und einem in der Pressplatte (10) geführten Schneidstempel (9), dem an einem Stößel (7) eine Schneidplatte (17) mit Gegenhalter (16) (Auswerfer) zugeordnet ist, soll der Stößel (7) gegen zumindest einen Kompensationszylinder (22) abgestützt sein, der mit dem Ringzackenzylinder (13) hydraulisch derart verbunden ist, dass die beim Eindrücken der Ringzacke (11) in das Blech und/oder beim Schneiden des Werkstückes aus dem Blech vom Ringzackenzylinder (13) ausgehenden Kräfte durch den Kompensationszylinder (22) auf den Stößel (7) aufgebracht werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Feinschneiden
von Werkstücken aus einem Blech mit einer unter dem Druck
eines Ringzackenzylinders stehenden Pressplatte mit
Ringzacke und einem in der Pressplatte geführten
Schneidstempel, dem ein auch als Auswerfer dienender, in
einer Schneidplatte durch Druckbeaufschlagung beweglich
geführter Gegenhalter zugeordnet ist, wobei die
Schneidplatte und der Gegenhalter an einem Stössel
angeordnet sind und wobei das Blech beim Schneidvorgang
zwischen der Pressplatte mit Ringzacke und der
Schneidplatte eingeklemmt wird.
Das Arbeitsprinzip des Feinschneidens ist in
"Feinschneiden", Handbuch für die Praxis, Herausgeber
Feintool AG Lyss, 2. Auflage, 1977, Seite 15 bis 17
dargestellt und beschrieben. Ein Feinschneidwerkzeug
besteht im wesentlichen aus einer Pressplatte mit
Ringzacke, in der ein Schneidstempel geführt ist. Dem
Schneidstempel ist gegenüberliegend ein Gegenhalter bzw.
Auswerfer in einer Schneidplatte zugeordnet.
Zwischen Pressplatte und Schneidstempel bzw. Schneidplatte
und Gegenhalter wird ein Werkstück, beispielsweise ein
Blech, eingeführt. Oberteil und Unterteil des Werkzeuges
werden geschlossen und der Werkstoff innerhalb und
ausserhalb der Schnittlinie mittels einer Ringzacken- und
Gegenkraft eingespannt. Pressplatte und Schneidplatte
werden relativ zu Schneidstempel und Gegenhalter geführt
und so das Werkstück aus dem Werkstoff ausgeschnitten. Nach
dem Ausschneiden wird das Werkzeug geöffnet und das
Werkstück meist mittels dem Gegenhalter aus der
Schneidplatte ausgeworfen.
Bei diesen herkömmlichen Feinschneidpressen wirkt die Kraft
des Ringzackenzylinders, der meist im oberen Querhaupt des
Maschinenständers angeordnet ist, der Schneidkraft
entgegen. Auch der Gegenhalterzylinder, der im Stössel oder
im Arbeitskolben integriert ist, drückt das Werkstück gegen
das Werkzeugoberteil, die Gegenhalterabstützkraft wirkt
ebenfalls der Schneidkraft entgegen. Die Gegenkraft des
Ringzackenzylinders kann bis zu 50% und diejenige des
Gegenhalters bis zu 25% der Arbeitskraft betragen. Damit
wird aber die Leistung der gesamten Vorrichtung erheblich
vermindert.
Zur Lösung dieses Problems schlägt die DE 196 42 635 A1
vor, dass Ringzacken- und Gegenhalterzylinder verändert
angeordnet werden, wobei der Ringzackenzylinder oberhalb
des Ständers in einer eigenen Traverse integriert und über
Säulen mit dem Stössel verbunden wird, so dass er sich
synchron mit dem Stössel nach oben bewegt. Der
Gegenhalterzylinder wird wiederum zwischen dem Stössel und
einem unteren Querhaupt des Ständers angeordnet, wobei
während des Arbeitshubes zwischen Gegenhalterzylinder und
Ständer keine Relativbewegung stattfindet, so dass die
Gegenhalterzylinder-Abstützkräfte vom Maschinenständer
aufgenommen werden.
Abgesehen davon, dass diese Vorrichtung sehr kompliziert
aufgebaut ist und mit verschiedenen hydraulischen
Arbeitskreisen arbeiten muss, wurde festgestellt, dass aus
Festigkeitsgründen die Traverse für den Ringzackenzylinder
sehr massiv ausgeführt werden muss. Dies erfordert wiederum
die Ausgestaltung als schwere und teure Maschine, so dass
die Energieeinsparung durch den mitfahrenden
Ringzackenzylinder durch diese grosse, bei jedem Hub zu
bewegende Masse hinfällig wird. Zudem ist die Montage sehr
schwierig.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der oben genannten Art zu schaffen, bei welcher
die Ringzackenzylinderkraft auf einfache Art und Weise
kompensiert wird und deren Aufbau wesentlich vereinfacht
ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1, dass der Stössel gegen
zumindest einen Kompensationszylinder abgestützt ist, der
mit dem Ringzackenzylinder hydraulisch derart verbunden
ist, dass die beim Eindrücken der Ringzacke in das Blech
und/oder beim Schneiden des Werkstückes aus dem Blech vom
Ringzackenzylinder ausgehenden Kräfte durch den
Kompensationszylinder auf den Stössel aufgebracht werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Der Kompensationszylinder ist dabei so ausgelegt, dass er
mit dem Ringzackenzylinder in einem hydraulischen
Gleichgewicht steht. Dies bedeutet, dass durch den
Kompensationszylinder bei jedem Stösselhub die
Ringzackenzylinderkraft aufgefangen und kompensiert wird,
so dass sie keinen Einfluss auf den eigentlichen Stösselhub
hat.
Aus Gründen der Kraftverteilung dürfte es sich anbieten,
die von dem Kompensationszylindern erzeugte Gegenkraft auf
mehrere Kompensationszylinder zu verteilen. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist an vier Kompensationszylinder
gedacht, wobei jedoch je nach Presse und Ausführungsform
mehr oder weniger Kompensationszylinder möglich sind.
Der Kompensationszylinder ist über eine Kolbenstange an
einem Kolben fest mit dem Stössel verbunden. Er ist dem
gleichen Druck ausgesetzt, wie ein Kolben in dem
Ringzackenzylinder, wobei das Herstellen dieses
Druckgleichgewichtes am einfachsten dadurch erfolgt, dass
eine wirksame Querschnittsfläche der Kompensationskolben
der wirksamen Querschnittsfläche des Ringzackenzylinder
kolbens entspricht. Hierdurch werden keine zusätzlichen
Druckversorgungselemente zum Einhalten der gleichen Drücke
auf beiden Kolben benötigt. Es genügt, wenn die beiden
Arbeitsräume von Ringzackenzylinder und Kompensations
zylinder hydraulisch miteinander über eine Leitung
verbunden sind. Die gleichgrossen Querschnittsflächen der
Kolben üben dann einen gleichgrossen Druck auf die
Pressplatte bzw. die Schneidplatte bzw. den Stössel aus.
Der Einfachheit halber wird der Ringzackenzylinder auf
einem Querhaupt des Maschinenrahmens angeordnet, so dass
eine zusätzliche Traverse entfällt. Damit ist die bewegte
Masse bei einem Stösselhub wesentlich geringer, so dass der
Energieaufwand pro Hub und das Gewicht der Maschine
wesentlich kleiner gehalten werden kann. Es ist kein
zusätzlicher Verbindungsrahmen (Traverse) erforderlich, so
dass die Konstruktion wesentlich einfacher und günstiger
wird.
Die Montagemöglichkeiten werden wesentlich verbessert und
die Maschinenhöhe reduziert.
Sollte es sich bei einem Eilgang der Maschine als notwenig
erweisen, dass der Ölaustausch zwischen Ringzackenzylinder
und Kompensationszylinder beschleunigt wird, kann über ein
entsprechendes Logikventil noch ein Öltank zu der
Verbindung dazugeschaltet werden, so dass eine kurzzeitig
erforderliche hohe Ölmenge über das Logikventil vom Öltank
angesaugt werden kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der
Zeichnung; diese zeigt in ihrer einzigen Figur einen
Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum
Feinschneiden von Werkstücken aus einem Werkstoff,
beispielsweise aus einem Blech 1. Dieses Blech 1 durchläuft
einen Maschinenrahmen 2 zwischen einem Querhaupt 3 und
einem Boden 4. Mit 5 und 6 sind Seitenwände gekennzeichnet.
Zwischen dem Querhaupt 3 und einem Stössel 7 ist ein
Feinschneidwerkzeug 8 vorgesehen, wie es allgemein bekannt
ist. Hierzu wird auf das Buch "Feinschneiden" Handbuch für
die Praxis, Herausgeber: Feintool AG Lyss, 2. Auflage,
1977, Seite 15 bis 17 verwiesen.
Ein derartiges Feinschneidwerkzeug 8 weist einen
Schneidstempel 9 auf, der in einer Pressplatte 10 geführt
ist. Zum Blech 1 hin weist diese Pressplatte 10 eine
Ringzacke 11 auf. Entgegengesetzt stützt sich die
Pressplatte 10 gegen einen Ringzackenkolben 12 in einem
Ringzackenzylinder 13 ab. Der Ringzackenzylinder 13
befindet sich in einem entsprechenden Gehäuse 14 auf dem
Querhaupt 3, wobei der Ringzackenkolben 12 über eine
Kolbenstange 15 und diverse, nicht näher gekennzeichnete
Druckplatten und Stössel durch das Querhaupt 3 hindurch mit
der Pressplatte 10 verbunden ist.
An dem Stössel 7 ist dem Schneidstempel 9 ein Gegenhalter
16 zugeordnet, der auch als Auswerfer dienen kann. Die
Hydraulik für die Druckbeaufschlagung dieses Gegenhalters
16 soll hier nicht näher beschrieben werden.
Der Gegenhalter 16 ist in einer Schneidplatte 17 geführt,
wobei der Schneidstempel 9 das auszuschneidende Werkstück
in diese Schneidplatte 17 hineindrückt, wobei der
Gegenhalter 16 ausweicht.
Der Hub des Stössels 7 in Richtung des Doppelpfeiles 18
wird über zwei Hauptzylinder 19.1 und 19.2 bewirkt, in
denen jeweils ein Kolben 20.1 und 20.2 geführt ist. Jeder
Kolben 20.1 und 20.2 ist über eine Kolbenstange 21.1 und
21.2 fest mit dem Stössel 7 verbunden.
Erfindungsgemäss stützt sich der Stössel 7 jedoch auch
gegen bevorzugt vier Kompensationszylinder 22 ab, wobei
nachfolgend nur einer beschrieben ist. Im
Kompensationszylinder 22 wird ein Kompensationskolben 23
geführt, der wiederum über eine Kolbenstange 24 fest mit
dem Stössel 7 verbunden ist. Vorteilhafterweise besitzt der
bzw. die Kompensationskolben 23 eine wirksame
Querschnittsfläche, die derjenigen des Ringzackenkolbens 12
entspricht. Ferner sind der Ringzackenzylinder 13 und der
Kompensationszylinder 22 über eine hydraulische Verbindung
25 miteinander gekoppelt. In diese hydraulische Verbindung
25 kann über eine weitere Verbindung 26 und ein Logikventil
27 ein nicht näher gezeigter Öltank eingeschaltet werden.
Auch die beiden Hauptzylinder 19.1 und 19.2 sind
miteinander und über ein Ventil 28 mit einem nicht näher
gezeigten Öltank verbunden.
Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
Bei geöffnetem Werkzeug 8 wird zwischen den Schneidstempel
9 und die Schnneidplatte 17 bzw. die Pressplatte 10 und den
Gegenhalter 16 ein Blech 1 eingeführt, aus dem ein
Werkstück geschnitten werden soll.
Der Stössel 7 wird mittels der beiden Hauptzylinder 19.1
und 19.2 hochgefahren, wobei das Blech 1 zwischen
Schneidplatte 17 und Pressplatte 10 eingeklemmt wird. Dabei
drückt sich die Ringzacke 11 in das Blech 1 ein. Die
Kräfte, die dabei vom Ringzackenzylinder 13 ausgehen,
werden durch die Kompensationszylinder 22 neutralisiert, da
deren Kolben gemeinsam die gleichen wirksame
Querschnittsfläche aufweisen, wie der
Ringzackenzylinderkolben 12.
Bei einem weiteren Stösselhub drückt der Schneidstempel 9
das auszuschneidende Werkstück in die Schneidplatte 17,
wobei der Gegenhalter 16 nachgibt.
Nachdem das Werkstück aus dem Blech ausgeschnitten ist,
öffnet sich die Maschine, und der Gegenhalter 16 kann das
Werkstück aus der Schneidplatte 17 auswerfen.
Wird die Vorrichtung im Eilgang gefahren, besteht die
Möglichkeit, dass über die Verbindung 25 nicht schnell
genug ein Ölaustausch stattfindet. In diesem Fall kann eine
kurzzeitig erforderliche, hohe Ölmenge über das Logikventil
28 vom Öltank her angesaugt werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Feinschneiden von Werkstücken aus einem
Blech (1) mit einer unter dem Druck eines
Ringzackenzylinders (13) stehenden Pressplatte (10) mit
Ringzacke (11) und einem in der Pressplatte (10) geführten
Schneidstempel (9), dem ein auch als Auswerfer dienender,
in einer Schneidplatte (17) durch Druckbeaufschlagung
beweglich geführter Gegenhalter (16) zugeordnet ist, wobei
die Schneidplatte (17) und der Gegenhalter (16) an einem
Stössel (7) angeordnet sind und wobei das Blech (1) beim
Schneidvorgang zwischen der Pressplatte (10) mit Ringzacke
(11) und der Schneidplatte (17) eingeklemmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stössel (7) gegen zumindest einen
Kompensationszylinder (22) abgestützt ist, der mit dem
Ringzackenzylinder (13) hydraulisch derart verbunden ist,
dass die beim Eindrücken der Ringzacke (11) in das Blech
und/oder beim Schneiden des Werkstückes aus dem Blech vom
Ringzackenzylinder (13) ausgehenden Kräfte durch den
Kompensationszylinder (22) auf den Stössel (7) aufgebracht
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass vier Kompensationszylinder (22) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass jeder Kompensationszylinderkolben (23)
über eine Kolbenstange (24) fest mit dem
Stössel (7) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass eine wirksame Querschnittsfläche des oder der
Kompensationszylinderkolben (23) vorgesehen ist, die gleich
derjenigen des Ringzackenzylinderkolbens (12) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der Ringzackenzylinder (13) auf einem
Querhaupt (3) eines Maschinenrahmens (2) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass sich der Stössel (7) noch gegen
zumindest einen Hydro-Hauptzylinder (19.1, 19.2) abstützt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass eine wirksame Querschnittsfläche des oder der
Hauptzylinderkolben (20.1, 20.2) vorgesehen ist, die
grösser als diejenige des oder der
Kompensationszylinderkolben (23) ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die hydraulische Verbindung (25)
zwischen Kompensationszylinder (22) und Ringzackenzylinder
(13) auch eine Verbindung (26) über ein Logikventil (27)
zu einem Öltank aufweist.
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