DE4429843A1 - Schlägergriff für die Sportart Tischtennis - Google Patents
Schlägergriff für die Sportart TischtennisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den Schlägergriff von
Tischtennisschlägern.
Schlägerhölzer für die Sportart Tischtennis, insbesondere
solche die für den Wettkampfsport verwendet werden,
bestehen üblicherweise aus einem Schlägerblatt aus
Sperrholz oder faserverstärktem Sperrholz und einem
Schlägergriff, bestehend aus zwei Griffschalen, die vom
Hersteller auf das Griffende des durchgehenden
Schlägerblattes aufgeklebt sind. Die beiden Griffschalen
bestehen allgemein aus einem oder mehreren zusammen
geleimten Holz- und/oder Furnierstücken, die
vorzugsweise vor dem Aufkleben auf das Schlägerblatt
furnier durch Fräsen in die entsprechende Grifform
gebracht wurden. Die Klebe- und Kontaktfläche zwischen
Griffschale und Schlägerblatt, die sogenannte Unterseite
der Griffschale ist im Allgemeinen die gesamte
größtmögliche Schattenfläche der Griffschalen. Diese
Unterseite der Griffschalen ist üblicherweise plan, die
Oberseite zeigt im Allgemeinen außerhalb des Typenschilds
keine besonders gekennzeichneten Bereiche. Abweichungen
von der allgemein üblichen Form des Schlägergriffes bzw.
der Griffschalen für die Sportart Tischtennis im Sinne
der hier genannten Patentansprüche sind nicht bekannt.
Nach den Tischtennis-Regeln A der International Table
Tennis Federation ist das Schlägerholz einschließlich
Schlägergriff durch folgende Regeln festgelegt: "4.1.
Größe, Form und Gewicht des Schlägers sind beliebig. Das
Blatt muß jedoch eben und unbiegsam sein 4.2.
Mindestens 85% des Blattes, gemessen an seiner Dicke,
müssen aus natürlichem Holz bestehen. Eine
Klebstoffschicht innerhalb des Schlägerblattes darf durch
Fasermaterial, wie Karbonfiber, Glasfiber oder
komprimiertes Papier verstärkt sein. Sie darf jedoch
nicht mehr als 7,5% der Gesamtdicke oder mehr als 0.35 mm
ausmachen, je nachdem was geringer ist . . . . . . 4.5.
Das Blatt selbst, jede Schicht des Blattes und jede
Belag- oder Klebestoffschicht müssen durchlaufend und von
gleichmäßiger Dicke-sein."
Die Ausführung des Griffes insbesondere hinsichtlich
Material und Form ist folglich derzeit in den
internationalen Regeln nicht festgelegt. Unabhängig davon
ist die Konstruktion eines von den internationalen Regeln
abweichenden Schlägers möglich. Die Verwendung eines
solchen Schlägers ist außerhalb offizieller Wettkämpfe
immer möglich.
Das Ballgefühl eines Tischtennisspielers wird maßgeblich
geprägt von der Empfindung- der Schwingungen des
Tischtennisschlägers, die über den Kontakt zwischen
Schlaghand und Schlägergriff vom Spieler wahrgenommen
werden. Die Schwingungen und die Auslenkungen von
Schlägerblatt- und Griff im Bereich von mehreren
Mikrometern, verursacht durch das Auftreffen des Balles
auf dem Schlägerblatt, werden dabei insbesondere von den
sogenannten Pacinischen Rezeptoren wahrgenommen, die
vorwiegend an der Innenseite von Handballen und
Mittelfinger angeordnet sind. Diese sensomotorischen
Rezeptoren weisen eine besonders hohe Empfindlichkeit für
Schwingungen im Frequenzbereich von 150 bis 300
Schwingungen pro Sekunde auf. In diesem
Schwingungsbereich können bereits Auslenkungen von
wenigen Mikrometern vom Menschen gut wahrgenommen werden.
Zudem ist die Empfindlichkeit besonders hoch, falls die
Kontaktpunkte in einem Abstand von etwa 4 Millimeter
angeordnet sind (Literatur: G.M. Shepherd, Neurobiology,
2. Aufl., S. 247. ff., Oxford University Press, 1988).
Die Schwingungsübertragung vom Auftreffpunkt des Balles
bis zur Schlägerhand erfolgt bei einer
Schallgeschwindigkeit von ca. 3000 Meter pro Sekunde in
einem Zeitraum von der Größenordnung von etwa 0,1
Millisekunden. Die ,Schwingungen des Schlägerblattes, die
durch das Auftreffen des Balles auf der Schlagfläche
verursacht werden, werden auch auf den Schlägergriff
übertragen. Die Eigenschwingungen des Schlägers liegen
dabei im Frequenzbereich von 150 bis 3000 pro Sekunde,
abhängig von Furnierzusammensetzung, Größe und Form des
Schlägerblattes. Insbesondere eine Schwingungsmode im
Bereich von ca. 250 bis 400 pro Sekunde, longitudinal zur
Griffachse des Schlägers ist hauptverantwortlich für das
Ballgefühl des Spielers und die Kontrollierbarkeit des
Schlägers. Hier weisen die Pacini-Rezeptoren ihr
Empfindlichkeitsmaximum auf. Bei dieser Schwingungsmode
zeigt insbesondere das freie Griffende besonders
ausgeprägte und damit besonders gut wahrnehmbare
Auslenkungen. Für eine optimale Schwingungsübertragung
ist es erforderlich, daß das Griffsystem, bestehend aus
dem Griffteil des Furniers bzw. des Schlägerblattes und
den Griffschalen auf diese Schwingungen abgestimmt ist.
Dazu ist zum einen ein bis zum Griffende durchgehendes
Schlägerblatt ohne Unterbrechungen aufgrund von Löchern
oder Bohrungen vorteilhaft. Dieses hat die Funktion einer
Schwingungszunge. Zum anderen können die darauf
aufgeklebten Griffschalen als Hohlraumresonatoren die
Schwingungen selektiv verstärken und gleichmäßig an die
Hand weiterleiten. Je dünner die Wand der Griffschale
ist, desto ausgeprägter ist die Schwingungsamplitude der
Griffschwingung und desto deutlicher ist das Schlaggefühl
in der Ballhand. Da eine zu dünne Wand der Griffschale
einerseits mechanisch instabil ist und zum anderen zu
Schwingungen führen, die dem Spieler weniger angenehm sind
als die einer dickeren Wand, ist vorzugsweise eine Dicke
der Griffschalenwand von 1 bis 4 Millimetern zu
verwenden.
Der in den Ansprüchen angegebenen Erfindung liegt die
Problemstellung zugrunde, den Schlägergriff von
Tischtennisschlägern derart zu gestalten, daß die
Spieleigenschaften des Schlägerholzes bzw. des
Tischtennisschlägers, insbesondere das sogenannte
Ballgefühl, bei einem Schlag deutlich erhöht wird und
damit die Kontrollierbarkeit des Schlages im Vergleich
zu Schlägern mit herkömmlichen Schlägergriffen deutlich
verbessert wird. Die Einflußnahme auf die
Spieleigenschaften des Schlägerholzes sollte gezielt und
möglichst bei jedem Schlägerholz nach den individuellen
Wünschen des Spielers durch eine Gestaltung von Griff
bzw. Griffsystem vorgenommen werden können.
Dieses Problem wird mit den in den Ansprüchen 1) bis
16) aufgeführten Merkmalen gelöst.
Überraschend wurde festgestellt, daß insbesondere durch
speziell geformte Hohlräume im Innern der Griffschalen
das Ballgefühl des Spielers deutlich erhöht werden kann
und die Spieleigenschaften des Schlägers in einem weiten
Bereich beeinflußt werden können.
Ein Griff und/oder Griff - Schlägerblattsystem für
Tischtennisschläger im Sinne der dargelegten
aufgabengemäßen Schwingungsübertragung auf die Schlaghand
und entsprechend den in den Ansprüchen 1) bis 16)
angegebenen Maßnahmen ist nicht bisher nicht bekannt.
Die Ansprüche 1) bis 15) beschreiben einen Schlägergriff,
der im Gegensatz zum deutschen Patent DE 24 07 213 die
Schwingungsübertragung auf die Schlaghand deutlich besser
unterstützt. In DE 24 07 213 ist einerseits die
Schwingungsausbreitung entlang des Schlägerblattes
dadurch gestört, daß das Furnier im Griffbereich mit
einer länglichen Ausnehmung versehen ist. Zudem ist die
für das Schlaggefühl wichtige Schwingung des freien
Griffendes dadurch gedämpft, daß das Griffende mit den
Griffschalen ganzflächig verbunden ist, da die
Griffschalen in DE 24 07 213 am Griffende nicht mehr
ausgehöhlt sind. Die Maßnahme des Aushöhlens von
Griffschalen und Furnier sind in DE 24 07 213 auch
ausschließlich zur Gewichtsreduzierung und keinesfalls
mit der Absicht einer optimierten Schwingungsübertragung
durchgeführt.
Weiter ist ein Schläger, beispielsweise für Tischtennis,
bekannt (GB 2 l51 931 A), dessen Griff mit einem einzigen
durchgehenden und nach hinten offenen Hohlraum
allerdings ohne durchgehendes Schlägerblatt ausgestattet
ist. Ein solcher Griff ist für eine gute
Schwingungsübertragung wenig geeignet, da die
erfindungsgemäß vorausgesetzte Durchgängigkeit des
Schlagblatt-Furniers in seiner Funktion als
Schwingungszunge nicht gegeben ist. Zudem sind
Schlägerblatt und Griff aus einem durchgehenden Stück
d. h. integral gefertigt, was bei dem erfindungsgemäßen
Schläger nicht der Fall ist. Die mechanische Stabilität
eines Wettkampfschlägers, der auf einem überwiegenden
Holzanteil gefertigt ist, wäre bei einer Ausführung nach
GB 2 151 931 A nicht gewährleistet. Ein Schläger nach GB
2 151 931 A eignet sich hauptsächlich zur Fertigung aus
Kunststoffmaterialien.
Es sind außerdem Schläger bekannt, deren Griffschalen
nicht ganzflächig mit dem Schlägerblatt verbunden sind
(GM 93 10 112). Solche Schläger weisen aber nicht die
erfindungsgemäß geforderte feste Verbindung an den
seitlichen Begrenzungen auf der ganzen Länge der
Griffschalen auf. Dies ist ebenso nicht bei GM 80 031 137
gegeben, wo die Griffschalen nur am Belagende des Griffes
anliegen. Zudem sind in beiden Fällen (GM 93 10 112 und
80 031 137) keine Hohlräume in den Griffschalen
vorgesehen und die erfindungsgemäß optimierte
Schwingungsübertragung nach allen Seiten auf die
Schlaghand ist ebenfalls nicht gegeben.
In der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Griffschalen nach den Ansprüchen 1) und 2) sind diese mit
einem länglichen, durchgehenden Hohlraum versehen, dessen
Querschnitt halbrund oder bogenförmig ist. Die typische
Länge des Hohlraumes liegt zwischen 8 und 9 Zentimetern,
die bevorzugte Breite an der insbesondere bei konkavem
Griff breitesten Stelle, der Griffauflage, beträgt
zwischen 1.5 und 2 Zentimetern und die Wandstärke
bevorzugt zwischen 2 und 3 Millimetern. Griffe solcher
Schläger sind in den Fig. 1 und 2 abgebildet. In der
Praxis kann von diesen bevorzugten Maßen in gewissen
Grenzen abgewichen werden, falls ein Kompromiß zwischen
optimalen Schwingungseigenschaften und mechanischer
Stabilität sowie der Produktionstechnik geschlossen
werden muß. Auch die Wahl des Holzes spielt bei der
Gestaltung der Griffschalen eine Rolle, da die
Griffschale als Resonanzkörper fungieren soll und das
Schwingungsverhalten der Griffschale von deren
Elastizitätsmodul abhängt. Durch solcherart geformte
Griffschalen treten die Schwingungen am Griff besonders
deutlich auf und werden entsprechend markant an die
Schlaghand weitergeleitet. Ein Vorteil der
erfindungsgemäßen Griffschalen liegt darin, daß die
Griffschale nicht nur senkrecht zum Schlägerblatt
schwingt, sondern nahezu in alle Richtungen. Dadurch
werden die Schwingungsrezeptoren der Hand auf einer
größeren Fläche angesprochen.
Werden die Hohlräume nach dem Aufkleben der Griffschalen
in die Griffschalen vom Griffende her gebohrt, wie dies
in Anspruch 3) angegeben ist, so ist bei der bevorzugten
Ausführungsform darauf zu achten, daß ein nicht
unerheblicher Teil des durchgehenden Schlägerblattes
durch die Bohrung unbeeinflußt bleibt.
Die Wandstärke der Griffschale, die nach Anspruch 4)
bevorzugt zwischen 1 Millimeter und 4 Millimeter betragen
soll, kann über den ganzen Querschnitt gleich aber auch
unterschiedlich sein. Insbesondere an den Auflageflächen
ist eine größere Dicke günstig, um eine größere Kontakt-
und Klebefläche zwischen Griffschale und Schlägerblatt zu
erhalten.
Ebenfalls ist es möglich, eine oder beide Griffschalen
mit einem kammerförmigen Hohlraumsystem herzustellen,
dessen bevorzugte Ausführungsform in den Fig. 3) und
4) mit bogenförmigem bzw. rechteckigem Längsprofil mit je
zwei Hohlräumen dargestellt ist. Bei dieser Modifikation
zeigen die Griffschalen durch einen Steg eine erhöhte
mechanische Festigkeit.
Ebenfalls kann ein kammerförmiges Hohlraumsystem mit 3
oder mehr Hohlräumen für spezielle Anwendungen und
spezielle Materialien sinnvoll sein. Die Schwingungen der
Oberfläche der Griffschalen mit einem kammerförmigen
Hohlraumsystem sind in den meisten Fällen weniger
ausgeprägt als bei einem einzigen durchgehenden Hohlraum,
die Empfindung einiget Spieler zeigt aber gerade dafür
eine besondere Vorliebe.
Wie in Anspruch 5 dargelegt ist, können die Hohlräume
auch mit einem Faser- und/oder Schaummaterial
ausgefüllt werden. Dies bewirkt eine frequenzselektive
Dämpfung der Schwingungen. Ein Ausführungsbeispiel dieser
Schlägergriffe sind in den Fig. 5 und 6 abgebildet.
Bei einem Ausfräsen der Hohlräume, insbesondere vor dem
Aufkleben der Griffschalen, können auch Hohlräume mit
einem rechteckigen Querschnitt erzielt werden, wie in
Fig. 7 dargestellt ist. Auch weitere, von der
rechteckigen bzw. rundlichen Querschnittsform senkrecht
zur Griffachse abweichende Formen, insbesondere
mehreckige sind vorstellbar.
Weiter wurde bei den durchgeführten Schlägertests
festgestellt, daß durch eine leichte Verdickung,
bevorzugt am Rücken des Schlägergriffs im vorderen, der
Schlagfläche zugewandten Ende der Griffschalen, die
Schwingungen durch den Schlag besonders gut auf den
Daumen- und Zeigefingerbereich der Schlaghand übertragen
werden. Dies wird von einigen Spielern als angenehm
empfunden. Eine Ausführungsform der Griffschalen nach
Anspruch 6) ist in Fig. 8 gezeigt. Die erfindungsgemäße
Verdickung der Griffschalen kann auf einer oder auf
beiden Griffschalen durchgeführt sein.
Eine besondere Ausgestaltung der Oberfläche des
Schlägergriffs im Sinne einer besonders effizienten
Schwingungsübertragung auf die Schwingungsrezeptoren in
der Haut der Spielhand ist in Anspruch 7) aufgeführt und
in den Fig. 9 und; 10 dargestellt. Grundlage für die
Noppen oder Grate in einem bevorzugten Abstand von 3 bis
4 Millimetern und einer bevorzugten Höhe von 1 bis 2
Millimetern ist das Empfindlichkeitsmaximum der Pacini
Rezeptoren für Anregungen in diesem Abstand. Die Noppen
oder Grate können entweder direkt in das Grundmaterial
der Griffschalen eingefräst sein oder durch speziell
geformte Auflagen aus anderem Material bewirkt werden. In
einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 7) sind
die erfindungsgemäß strukturierten Bereiche besonders im
Bereich der Auflagen des Handballens und des
Mittelfingers angeordnet.
Eine erfindungsgemäße Schwingungsverstärkung durch den
Schlägergriff kann mit verschiedenen Materialien erreicht
werden. Allerdings müssen dabei Wandstärke, Krümmung auf
das Material abgestimmt sein um eine physiologisch
günstige Schwingungsempfindung zu erhalten. Dies ist in
den Ansprüchen 8) bis 11) dargelegt.
Insbesondere für mit schwingungsdämpfendem Material
gefüllten Griffe ist ein Abschließen der Hohlräume mit
einem leichten und dünnen Plättchen nach Anspruch 12)
sinnvoll; damit das Herausfallen des Materials verhindert
wird. Des weiteren können auch alle anderen Hohlräume,
die am Griffende offen sind mit einem solchen
aufgeklebten oder aufgesteckten Scheibchen abgeschlossen
werden. Dies schützt vor dem Eindringen von Schmutz. Es
sollte jedoch verhindert werden, daß die Schwingungen im
Bereich von 200 bis 400 Schwingungen pro Sekunde des
freien Griffendes durch das griffendige Plättchen allzu
stark gedämpft werden.
Insbesondere durch eine Kombination von den
erfindungsgemäßen Griffschalen mit einem Schlägerblatt
mit zwei seitlichen Einbuchtungen (DP 43 27 704.7-15)
kann das komplette. Tischtennisholz auf den physiologisch
und neurobiologisch für die Schwingungsempfindung
besonders günstigen Frequenzbereich von 200 bis 400
Schwingungen pro Sekunde abgestimmt werden. In diesem
Fall ist auch die Gewichtsverteilung bzw. Balance des
Schlägers besonders günstig, da zu beiden Seiten des
Schwerpunktes gegenüber dem bisher üblichen Schläger
Masse entfernt wurde. Dies ist in Anspruch 13)
dargelegt.
Durch eine seitliche Verbreiterung der Griffschalen im
Bereich des Übergangs von Schlägergriff und Schlagfläche
wird einerseits die mechanische Festigkeit des Schlägers
erhöht und andererseits liegen die Finger in der
Shakehandhaltung ganzflächig auf, was zu einem erhöhten
Ballgefühl führt. Diese in Anspruch 14) beschriebene
Maßnahme bewirkt aber in erster Linie eine
erfindungsgemäße Verbesserung der Schwingungsübertragung
von Schlägerblatt auf den Schlägergriff, da die in die
Schlagfläche hineinreichenden Ausläufer der Griffschalen
quasi als Antennen für die Schwingungsübertragung wirken.
Eine bevorzugte Ausführungsform dieser Maßnahme ist in
Fig. 11 dargestellt. Der vordere (schraffierte) Bereich
der Griffschale ist zu der Schlagfläche hin abgeschrägt.
Nach Anspruch 15) können Schlägergriffe nach den hier
beschriebenen Ansprüche mit Schlägerblättern aus
beliebigen Materialien kombiniert werden. In jedem Fall
sind die Schwingungseigenschaften des gesamten Schlägers
auf die physiologische Empfindlichkeit des Spielers
abzustimmen.
Das in Anspruch 16) aufgezeigte Schlägermodifikations
system durch Änderung der Griffschale beruht einerseits
auf den in den Ansprüchen 1) bis 15) angegebenen
Variationsbreite in der Ausführung der Griffschalen und
deren gravierenden Einfluß auf die Spieleigenschaften des
Schlägerholzes und andererseits auf der zugrundeliegenden
Aufgabe; das Ballgefühl durch das Schlägerholz zu erhöhen
und den Schläger auf die individuellen Bedürfnisse des
Spielers anzupassen.
Die Ausführung eines solchen Systems nach Anspruch 16)
könnte beispielsweise in der Art realisiert werden, daß
ein Hersteller zum einen eine Palette von
Schlägerblättern anbietet, die sich unter anderem in den
Punkten Geschwindigkeit, Elastizität, Biegefestigkeit
unterscheiden. Parallel dazu wird eine Reihe von
Griffschalen nach den Ansprüchen 1) bis 14) angeboten die
mit den Schlägerblättern nahezu beliebig kombiniert
werden können. Den individuellen Wünschen des Spielers
kann insofern Rechnung getragen werden, daß, basierend
auf Spiel-Tests mit erfahrenen Spielern vom Hersteller
Empfehlungen angegeben werden, welche Wirkung mit einer
bestimmten Kombination von Schlägerblatt und Schlägerholz
erzielt werden kann. Der Händler berät den Kunden und
geht dabei auf dessen Spielsystem ein. Das Aufkleben der
Griffschalen kann unter Verwendung von schnellhärtendem
Kleber; z. B. Leim, und unter Zuhilfenahme von
entsprechenden Klemmvorrichtungen innerhalb von wenigen
Minuten erfolgen. Ein ähnliches Vorgehen ist im Bereich
des Tischtennis bereits bei den Schlägerbelägen im Handel
üblich, wobei ebenfalls nach den individuellen Wünschen
des Spielers beliebige Beläge mit beliebigen
Schlägerhölzer kombiniert werden können. Griffschalen
werden bisher nur vereinzelt von Spielern, nicht aber vom
Händler ausgewechselt, wobei dadurch bisher lediglich
durch eine veränderte äußere Grifform eine bessere
Schlägerhaltung erreicht werden konnte. Die vielfältigen
Einflußmöglichkeiten durch individuelles Anbringen von
Griffschalen insbesondere nach den Ansprüchen 1) bis 14)
bestanden bisher jedoch keineswegs.
Eine beispielhafte Ausführungsform für ein Schlägerblatt-
Griff-System, wie es im Handel zur Anpassung an das
individuelle Spielsystem eines Spielers im Handel
angeboten werden könnte besteht aus 3 Schlägerblättern,
die 3-fach, 5-fach und 7-fach verleimt sind, entsprechend
einem Abwehr-, Allround- und einem Offensiv-Holz. Darauf
können beispielsweise folgende Griffschalen geleimt
werden:
- a) mit länglichem Hohlraum z. B. nach Anspruch 2,
- b) mit länglichem Hohlraum und Noppenzonen nach Anspruch 7 für besonders effiziente Schwingungsübertragung auf die Schlaghand,
- c) mit zwei ausgeschäumten Hohlräumen nach Anspruch 5 für frequenzselektive Dämpfung
- d) mit einem im vorderen Bereich der Griffschale verdickten Schlägergriff nach Anspruch 6 für ein gutes Ballgefühl im Daumen-/Zeigefingerbereich.
In einer physikalischen Meßreihe wurden die Schläger und
Schlägergriffe im Frequenzbereich von 50 bis 3000
Schwingungen pro Sekunde angeregt und ihr
Schwingungsverhalten konnte beobachtet werden. Eine
eindeutige gegenseitige Beeinflussung von Schlägergriff
und Schlägerblatt konnte festgestellt werden.
Ausführliche Spielertests zeigten bei jeder der in den
Ansprüchen 1) bis 15) angegebenen Griffschalen eine
deutliche Erhöhung des Ballgefühls. Ebenso war es den
Spielern meist möglich aufgrund des verbesserten
Ballgefühls den Aufsprungort des Balles auf dem
Schlägerblatt genau zu lokalisieren und somit eine
erhöhte Kontrolle über die Schlagausführung zu besitzen.
Diese Erfahrung konnte sowohl bei Trainern,
Spitzenspielern aber auch bei weniger guten Spielern
festgestellt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
nachstehenden Zeichnungen nicht maßstäblich abgebildet.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen
Tischtennisschläger entlang der Griffachse, wodurch ein
einziger durchgehender Hohlraum im Inneren der
Griffschalen (2) sichtbar wird. Die Griffschalen sind auf
das durchgehende Schlägerblatt (1) aufgeklebt.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt (A-B in Fig. 1) durch den
Schlägergriff senkrecht zur Griffachse. Der Hohlraum im
Innern der Griffschalen weist einen bogenförmigen
Querschnitt auf.
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch einen Tischtennis
schläger entlang der Griffachse, wodurch zwei hinter
einander angeordnete Hohlräume mit bogenförmigem Längs
profil sichtbar werden.
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch einen Tischtennis
schläger entlang der Griffachse, wodurch zwei hinter
einander angeordnete Hohlräume mit rechteckigem Längs
profil sichtbar werden.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch den Schlägergriff
senkrecht zur Griffachse. Der Hohlraum im Innern der
Griffschalen rechteckiges Profil auf.
Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt durch einen Tischtennis
schläger entlang der Griffachse. Zu erkennen ist eine
Ausführungsform einer leichten Griffverbreiterung im
vorderen Teil der Griffschalen nach Anspruch 6). Diese
Maßnahme bewirkt, daß die Schwingungen des
Schlägerblattes besonders deutlich im dem Bereich der
Schlaghand aufgenommen werden, welcher der Schlagfläche
zugewandt ist.
Fig. 7 zeigt einen Längsschnitt durch einen
Tischtennisschläger entlang der Griffachse; wodurch ein
einziger; durchgehender Hohlraum im Inneren der
Griffschalen (2) sichtbar wird, der mit einem Schaum-
oder Fasermaterial ausgefüllt ist. Durch diese Maßnahme
werden besonders die hochfrequenten und als unangenehm
empfundenen Schwingungen abgedämpft.
Fig. 8 zeigt einen Schnitt (A-B in Fig. 7) durch den
Schlägergriff senkrecht zur Griffachse. Die Füllung des
Hohlraums besteht aus Schaum- oder Fasermaterial.
Fig. 9 zeigt eine Aufsicht auf einen Tischtennisschläger,
dessen Griffschalen mit je einem genoppten bzw. gerillten
Bereich an der Auflage es Mittelfingers bzw. des
Handballens nach Anspruch 7).
Fig. 10 zeigt einen Schritt (C-D in Fig. 9) senkrecht zur
Griffachse bei dem Grate mit rechteckigem Querschnitt auf
einer der beiden Griffschalen zu sehen sind. Eine
Ausstattung beider Griffschalen mit Bereichen
entsprechender Morphologie nach Anspruch 7) ist ebenfalls
möglich.
Fig. 11 zeigt die Aufsicht eines Tischtennisschlägers
dessen Griffschalen Hohlräume nach den Ansprüchen 1) bis
13) aufweisen und dessen Griffschalen am vorderen Ende
nach Anspruch 14) verbreitert sind. Dadurch wird eine
besonders feste Verbindung zwischen Schlägerblatt und
Griffschalen gewährleistet und eine bessere Übertragung
der Schwingungen vom Schlägerblatt auf die Griffschalen
und damit letztendlich auf die Schlaghand bewirkt.
Claims (16)
1. Schlägergriff für einen Tischtennisschläger bestehend
aus zwei Griffschalen und einem dazwischenliegenden
durchgehenden Schlägerblatt dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Griffschalen im Inneren mit einem
oder mehreren Hohl- bzw. Resonanzräumen beliebiger Form,
Anordnung und Anzahl versehen ist.
2. Schlägergriff nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine oder beide Griffschalen mit
genau einem länglichen inneren Hohl- bzw. Resonanzraum
versehen ist bzw. sind, dessen Form im wesentlichen der
äußeren Form des Griffes nachempfunden und damit etwa von
halbrundem Querschnitt ist und der am Griffende offen
ist.
3. Schlägergriff nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere
Hohlräume in den Griffschalen durch Bohrungen vom
Griffende her entlang der Griffachse erzielt werden.
4. Schlägergriff nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3 mit ausgehöhlten Griffschalen, dadurch
gekennzeichnet, daß deren Wandstärke bei dem Hohlraum
oder den Hohlräumen zwischen 1 mm und 4 mm beträgt.
5. Schlägergriff nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dessen Hohlraum
oder dessen Hohlräume mit einem Faser- und/oder
Schaummaterial oder anderen porösen Materialien ganz oder
teilweise ausgefüllt ist bzw. sind.
6. Schlägergriffinsbesondere nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bin 5, dadurch gekennzeichnet, daß
dieser am vorderen Teil des Griffes, vorzugsweise 1 bis 2
cm hinter dem Übergang zwischen Schlagfläche und
Griffschale, einen größeren Umfang aufweist als am Ende
des Griffes.
7. schlägergriff insbesondere nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
dieser ein oder mehrere Bereiche aufweist, die durch
Noppen oder Grate mit einem Abstand von 1
Millimeter bis 5 Millimeter und mit einer
Höhe von 0.1 Millimeter bis 3 Millimeter ausgestattet
sind und in der Region der Handballenauflage und/oder
in der Region der Mittelfingerauflage angeordnet sind,
bestehend aus Kunststoff, Metall, Kork, Holz oder einem
beliebigen anderen Material.
8. Schlägergriff nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder beide
Griffschalen aus Holz bestehen.
9. Schlägergriff nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder beide
Griffschalen aus Kunststoff bestehen.
10. Schlägergriff nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder beide
Griffschalen aus Metall bestehen.
11. Schlägergriff nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder beide
Griffschalen aus faserverstärktem Material bestehen.
12. Schlägergriff mit Griffschalen nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß deren am Griffende offener Hohlraum
durch ein sehr dünnes und leichtes Plättchen aus Holz,
Kunststoff oder Metall verschlossen wird.
13. Schlägergriff nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß dieser in
Kombination mit einem Schlägerblatt, das mit je einer
oder mehreren seitlichen Einbuchtungen ausgestattet ist,
eingesetzt wird.
14. Griffschalen für einen Schlägergriff nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 13; dadurch
gekennzeichnet, daß sie am Übergang zwischen
Schlägergriff und Schlägerblatt derart seitlich
ausgedehnt sind, daß sich die Griffschalen noch auf den
Bereich unter den auf dem Schlägerblatt aufliegenden
Daumen und Zeigefinger hin erstrecken.
15. Schlägergriff nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß dieser in
Kombination mit einem Schlägerblatt, das aus Kunststoff,
faserverstärktem Material, insbesondere Sperrholz, oder
allgemein einer Verbindung aus Holz und
Kunststoffmaterialien oder komprimiertem Papier besteht,
verwendet wird.
16. Griff - Schlägerblattsystem, bestehend aus mehreren
Griffschalen insbesondere nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 15 und einem oder mehreren
Schlägerblättern, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen
auf eines der Schlägerblätter aufgeklebt, aufgeschraubt,
aufgenagelt oder andersartig fixiert werden und somit
die Spieleigenschaft des neu kombinierten Schlägers
gezielt und nachhaltig festlegen.
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