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Signalanlage, bei welcher Hochfrequenzträgerwellen benutzt werden.
Die Erfindung betrifft eine Weiterausbildung der in dem Patent 394653 beschriebenen
Hochfrequenzanlage. Bei dieser wird der einer bestimmten Frequenz zugeordnete Signalstromkreis
erregt, sofern diese Frequenz nicht übersandt wird. Hierbei kann jedoch der Mißstand
eintreten, daß beim nichtgewollten Ausbleiben sämtlicher Frequenzen (z. B. bei Leitungsbruch)
sämtliche Signalrelais ansprechen. Um dies zu vermeiden, wird der Signalstromkreis
eines jeden Empfängers über Kontakte geführt, von denen jeder von einem zugehörigen
Relais vermittels der empfangenen Hochfrequenz gesteuert wird. Diese Kontakte öffnen
den Stromkreis aller Signalrelais, wenn sämtliche übertragenen Frequenzströme ausbleiben,
während beim Ausbleiben nur eines Teiles der übertragenen Frequenzströme die Schließung
der zugehörigen Signalstromkreise über die noch nicht beeinflußten Kontakte möglich
ist.
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Nachstehend wird an Hand eines Ausführungsbeispiels die Erfindung
beschrieben.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Schaltungsanordnung dient das
auf Rufstrom
ansprechende Relais 2.4 dazu, die Übertragung der Hochfrequenz
durch öffnung der Verbindung zwischen der Batterie B und dem Anodenkreis des Schwingungserzeugers
und des Steuerrelais zu verhindern. Als Steuerrelais dient eine gewöhnliche Röhre,
die so angeordnet ist, daß die Hochfrequenz des Schwingungserzeugers und die Sprachströme
der Leitung hintereinander auf das Steuerrelais aufgedrückt werden, und zwar die
erstere vermittels eines Potentiometers und die letzteren über einen Transformator.
Als Empfangsanordnung dient ein einfacher Röhrendetektor, auf welchen die Hochfrequenz
und die Frequenzen, welche in dem seitlichen Band enthalten sind, direkt aufgedrückt
werden. Der zur Aufnahme eines Rufsignals dienende Gleichtrichter ist mit dem Empfangsweg
auf der Ausgangsseite des Detektors jenseits des Empfangsverstärkers .verbunden.
Zu diesem Zweck ist der Anodenkreis des Empfangsverstärkers mit zwei Verzweigungen
versehen. Die eine führt durch ein Niederfrequenzfilter, z. B. Filter RF', im Falle
der Verbindung des Empfangswegs mit der Leitung L" und die andere Verzweigung ist
mit einem Hochfrequenzfilter, z. B. RF"" versehen. Der Niederfrequenzfilter überträgt
das Sprachband, während der Sochfrequenzfilter seine untere Grenze gerade oberhalb
des Sprachbereiches hat, so daß er irgendeine Hochfrequenz, die in dem System zur
Anwendung gelangt, übertragen kann. Wie bekannt ist, erscheint der nicht beeinflußte
Teil der Hochfrequenzwelle im Anodenkreis des Detektors ebenso wie der niederfrequente
Strom, und die Hochfrequenz gelangt infolgedessen über den Filter RF", nach der
Gleichrichterröhre. Die Filter RF", können von der üblichen Art sein und in irgendeinem
Signalweg des Systems benutzt «-erden ohne Rücksicht auf die Hochfrequenz.
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Bei der Schaltung gemäß der Erfindung sind ergänzende Anordnungen
vorgesehen, um ein falsches Rufsignal zu verhindern, wenn alle Frequenzen ausbleiben
(z. B. bei Leitungsbruch). Um den Erfindungsgedanken zu verwirklichen, sind zwei
Sätze von Sende-und Empfangssignalwegen gezeigt. Jedoch können so viel Sätze zur
Verwendung gelangen, als gerade wünschenswert ist. Uni falsche Rufsignale zu verhindern,
wird das mit dem Gleichrichter eines jeden Empfangssignalweges verbundene Empfangsrelais
mit einem besonderen Kontakt versehen, um das Relais 27 an Erde zu legen. Jedes
Relais der Relais 26 ist mit einem dieser besonderen Kontakte versehen, und infolgedessen
besteht die Erdverbindung so lange, als eines der Relais 26 erregt ist. Wenn die
Leitung indessen unterbrochen wird, so fallen alle Relais 26, die mit den verschiedenen
Empfangswegen in Verbindung stehen, ab, und die Erdverbindung wird geöffnet, so
daß die Relais 27 nicht ansprechen und keine Rufströme über die Niederfrequenzleitung
senden. Jedes Relais 26 kann ferner so eingerichtet werden, daß es eine Signallampe
beeinflußt, welche immer aufleuchtet und nur dann erlischt, wenn ein Relais auf
ein Rufsignal anspricht. Wenn die Lampe für eine längere Zeitperiode erlischt, oder
wenn festgestellt wird, daß alle Lampen aufhören aufzuleuchten, so ist damit sofort
zum Ausdruck gebracht, daß eine Störung in der Schaltung vorliegt. Im Anodenkreis
eines jeden Gleichrichters können Milliamperemeter untergebracht sein. Bei ordnungsgemäßem
Zustand der Schaltung geben die Milliamperemeter an, daß ein bestimmter Strombetrag
fließt, und wenn die Übertragungsverhältnisse sich so ändern, daß die Amplitude
der Hochfrequenz abfällt, so würde dieser Umstand daran erkennbar sein, daß der
Stromfluß durch die Milliamperemeter kleiner wird. Die Überwachungsperson, welche
eine solche Tatsache feststellt, kann dann entsprechende Einstellungen der Schaltung
machen.
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Um weitere Einzelheiten der Schaltung zum Ausdruck zu bringen, sei
nachstehend eine Wirkungsweise des Systems gegeben: Sprachströme, die über die Leitung
L, kommen, werden über den Transformator i i nach dem Kreis.TLl und über den Transformator
30 nach dem Gitterkreis des Steuerrelais 1171 übertragen. Die vomSchwingungserzeuger
0, erzeugten Hochfrequenzschwingungen werden dem Gitterkreis des Relais M, über
ein Potentiometer 31 zugeführt. Die Hochfrequenzschwingungen werden im Rhythmus
der Sprachströme moduliert, und ein seitliches Band wird durch den Filter TF, übertragen,
während das andere Band unterdrückt wird. Das übertragene seitliche Band gelangt
nach dem gemeinsamen Sendekreis TL und über den Transformator 15 nach der
Hauptsendeleitung JUL. Das von der Hauptsendeleitung aufgenommene gesteuerte seitliche
Band gelangt nach dem gemeinsamen Empfangskreis RL und wird vermittels der entsprechenden
Bandfilter RF, nach dem Empfangsweg RL, überführt. Da die Hochfrequenz mit
dem seitlichen Band zusammen übertragen wird, gelangen sowohl die Hochfrequenz wie
auch das seitliche Band über den Filter RF, nach dem Gitterkreis des Detektors Dl.
Die niederfrequenten Ströme, mit welchen die Hochfrequenz an der entfernten Station
im Rhythmus gesteuert wurde, erscheinen im Anodenkreis des Detektor., und der nichtbeeinflußte
Teil der Hochfrequenzwelle erscheint ebenfalls in diesem Anodenkreis. Diese Ströme
werden vermittels des Verstärkers
R-1, verstärkt und über den Transformator
32 übertragen. Die Sprachströme gelangen nach ihrer Gleichrichtung in die Verzweigung,
in welcher der N iederfrequenzfilter RF', liegt, und «-erden dann über die Leitung
L, übertragen. Der nichtgesteuerte Teil der Hochfrequenzwelle gelangt indessen in
die Verzweigung des Hochfrequenzfilters RF",. und erscheint nach nochmaligem Durchgang
durch eine Röhre R, im Anodenkreis des letzteren als -Gleichstrom, welcher zur Erregung
des Relais 26 dient und dem Milliamperemeter 33 einen bestimmten Ausschlag gibt.
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Der von der Leitung L, kommende Rufstrom fließt über Relais 24., dessen
Kreis auf Ruffrequenz abgestimmt ist, und erregt dieses Relais, so daß die Verbindung
der Batterie B mit den Anoden des Schwingungserzeugers 0,
und der Steuerröhre
iIT, geöffnet wird. Die Unterbrechung dieser Verbindung setzt beide Röhren außer
Betrieb, so daß die Hochfrequenz, die gewöhnlich vom Schwingungserzeuger 0, nach
der Leitung i11L übertragen wird, eine Unterbrechung erfährt, so daß der Rufapparat
an der fernen Station in Tätigkeit tritt. In gleicher Weise verursacht ein von der
fernen Station ausgesandtes Rufsignal eine Unterbrechung der Hochfrequenz, «-elche
normalerweise von der fernen Station über die Leitung i1TL nach dem Empfangsweg
RL, gelangt. Sobald diese Hochfrequenz unterbrochen ist, hört der gleichgerichtete
Strom, der über Relais 26 fließt, auf, und das Relais fällt ab. Normalerweise besteht
ein Stromkreis für die Signallampe 34. über den linken Arbeitskontakt des Relais
26, den rechten Arbeitskontakt des Relais 26 und die Kontakte der anderen Relais
zur Erde. Das Abfallen des Relais 26 öffnet den Stromkreis der Signallampe 34 an
seinem linken Kontakt. Der rechte Kontakt des Relais 26 ist ebenfalls geöffnet,
aber wenn nicht alle anderen Relais 26 gleichzeitig unerregt sind, so besteht eine
Verbindung von Leitung 35 nach Leitung 36 an dein rechten Arbeitskontakt des Relais,
welches mit irgendeinem anderen Empfangsweg verbunden ist. Infolgedessen wird, wenn
der linke Kontakt des Relais 26 abfällt, ein Stromkreis von Erde über den Ruhekontakt
voll 26 und über die 'W'Vicklung des Relais 27 zur Batterie geschlossen. Das Relais
27 schaltet die Leitung Lt von der Hochfreqüenzapparatur ab und legt Rufstrom an.
Die Lampe 3q erlischt natürlich während der Zeit, in welcher Rufstrom übertragen
wird.
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Sollten alle Frequenten ausbleiben, so würde die in jedem der Empfangswege
normalerweise übertragene Hochfrequenz aufhören, und die Relais 26, welche
mit jedem Empfangsweg in Verbindung stehen, würden abfallen und so die Verbindung
zwischen den Leitungen 35 und 36 trennen und die Erde von den Lampen, z. B. 3q.,
abtrennen. Das Erlöschen aller Lampen würde ein Zeichen dafür sein, daß eine Störung
vorliegt. Die Relais, wie z. B. 27, würden unter diesen Umständen nicht ansprechen
können infolge Fehlens der Erde, und auf diese Weise würde ein falsches Rufignal
vermieden. Im Stromkreis des Relais 27 ist eine Taste 37 angeordnet, so daß die
Überwachungsperson jederzeit in der Lage ist, diesen Stromkreis außer Betrieb zu
setzen und Versuche zu machen, ohne Abgabe von Rufstrom über Leitung L,. Ebenfalls
für Prüfzwecke kann eine Taste 38
vorgesehen werden, um die Leitungen 35 und
36 unabhängig von den Kontakten der Relais 26 miteinander zu verbinden. Wie oben
erwähnt wurde, zeigt sich irgendeine Variation in der Amplitude der einem Signalweg
zugeführten Hochfrequenz durch Veränderung des Stromflusses im \Iilliamperemeter
33.
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Die Schaltung kann in verschiedenster Weise geändert werden, ohne
daß der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke eine Änderung erfährt.