DE442074C

DE442074C - Verfahren zum Vorbehandeln von Baumwoll-Straehngarn vor dem Mercerisieren, Faerben o. dgl.

Info

Publication number: DE442074C
Application number: DEB116569D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-10-30
Filing date: 1924-11-04
Publication date: 1927-03-21
Also published as: CH111540A

Description

Verfahren zum Vorbehandeln von Baumwoll-Strähngarn vor dem mercerisieren, Färben o. dgl. Die Priorität der Anmeldung in der Schweiz vom 3o. Oktober 1924 ist in Anspruch genommen. Für die N aßbehandlung, insbesondere für die Mercerisation von Baumwollgarnen ist es wesentlich, das auf Streckenwalzen zu niercerisierende Garn nach dem Auskochen oder Annetzen zwecks guter Mercerisierung und Farbaufnalvne möglichst gleichmäßig feucht bz«-. gleichmäßig trocken zu halten.
Um Baumwollgarn in Form von Strähnen nach dem Abkochen oder Netzen zu mercerisieren, brachte man sie daher meist in eine Zentrifuge oder Schleudertrommel, um das nicht erwünschte Wasser oder sonstige Flüssigkeiten auszuschleudern.
Versuche haben nun ergeben, daß durch dieses Ausschleudern, wenn auch bei größter Vorsicht ausgeführt, nie eine gleichmäßige Feuchtigkeit der Ware erreicht werden kann, (la in der Schleudermaschine die verschiedenen Teile der eingelegten '\Vare je nach ihrer Lage zur Drehachse und infolge anderer Umstände einer größeren oder kleineren Schleuderkraft ausgesetzt «-erden.
Die Wirkung dieser Ungleichmäßigkeit zeigt sich beim Mercerisieren von ungleich geschleudertem Garn sofort auf der Mercerisiermaschine beim Eintauchen der Strähne in die Natronlauge, indem diese vom Garn ungleich aufgesogen wird. Es bilden sich die bekannten helleren und dunkleren Stellen auf dem Garn. Der Fehler wird auch durch nachlieriges Waschen und Absäuern nicht ausgeglichen und macht sich später durch ungleiches Anfärben der Ware nachteilig bemerkbar. Ähnliche Nachteile kommen nicht nur bei dem Mercerisieren, sondern auch beim Färben u. dgl. von Strähngarn vor.
Um den erwähnten Übelstand zu beseitigen, wird gemäß der Erfindung das Baumwoll-Strähngarn nach dem Abkochen oder Netzen und vor dem Mercerisieren, Färben u. dgl. nicht auf die Zentrifuge gebracht, sondern auf Umzugswalzen, z. B. auf der Mercerisierniaschine selbst oder in einer Zusatzmaschine, in gespanntem Zustande ausgequetscht. Durch dieses Ausquetschen wird eine vollkommen gleichmäßige Feuchtigkeit jedes einzelnen Garnstückes erreicht, so daß bei Eintritt des Garnes in die Natronlauge ein gleichmäßiges Durchdringen und Aufnehmen derselben gewährleistet sind.
Um den Fehler, den das Ausschleudern vor dein Mercerisieren verursacht, noch genauer festzustellen, wurde ein Teil des Garnes zuerst ausgeschleudert und nachher von Hand wieder angenetzt und dann nach dem neuen Verfahren mit Walzen ausgequetscht. Es zeigte sich nun, daß die ungleichen Schleuderwirkungen der Zentrifuge- auch durch nachheriges Benetzen und gleichmäßiges Auswinden nicht mehr verschwinden und sich in gleicher Weise wie bei nur ausgeschleudertem Garn beim Mercerisieren mit Natronlauge nachteilig bemerkbar machen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Vorbehandeln vor. Baumwoll-Strähngarn vor dem Mercerisieren, Färben o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Garn nach dem Abkochen oder =Netzen unter Vermeidung des bisher üblichen Schleuderns auf Umzugwalzen in gespanntem Zustande ausgequetscht wird.