DE365668C - Verfahren zum Schlichten von Kunstseide - Google Patents

Verfahren zum Schlichten von Kunstseide

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DE365668C DEL49621D DEL0049621D DE365668C DE 365668 C DE365668 C DE 365668C DE L49621 D DEL49621 D DE L49621D DE L0049621 D DEL0049621 D DE L0049621D DE 365668 C DE365668 C DE 365668C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M23/00Treatment of fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, characterised by the process

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Schlichten von Kunstseide. Die Verarbeitung der Kunstseide in (der Weberei, Bandweberei, Wirkerei, Flechterei ,usw. ist bekanntlich mit außerordentlich ;großen Schwierigkeiten verknüpft, weil es sich als unmöglich herausgestellt hat, den sehr feinen Kunstfäden in jedem Falle diejenigen Eigenschaften zu verleihen, welche für ,den jeweils geplanten Textilverarbeitungsprozeß die günstigsten .sind. Es ist wohl möglich, die verschiedenen Kunstseiden idurch: Seifen, Ghevellieren u.,dgl. weich, glänzend und lose zu machen, und aus .diesem Grunde besitzen alle in den Handel kommenden Kunstseidensorten nur diese Eigenschaften. Ganz unmöglich war es dagegen bisher, harte und feste Seiden herzustellen, die dabei glänzend und nicht sprdde waren und sich in jeder Beziehung, sei es für Kette oder Sehruß, gut verarbeiten ließen.
  • ,Man .hat auf chemischem Wege :und ,durch Drehung alle.Arten von Kunstseide hergestellt, ohne jedoch ein Material zu finden, das :den Anforderungen der Verarbeiter voll entsprach.
  • Man hat infolgedessen schon vielfach versucht, (der Kunstseide durch die bekannten Sohlichteverfahren die gewünschten Eigenschaften zu verleihen, diese Verssuche lieben indessen so gut wie keinen praktischen Erfolg gehabt, da die Fäden an Haltbarkeit verlieren, und man hat :deshalb bisher noch niemals äus derartigen Garnen allein Fabrikate herstellen können, so daß die Verwendung ,der sonst so wertvollen Kunstseide noch beschränkt ist, besonders, so weit es sich :um :den Ersatz der natürlichen Seilde handelt.
  • Besonders unangen;hm machten sich die. Mängel geltend, wenn es sich um umgedrehte oder wenig gedrehte Fäden handelte, so @daß man meist genötigt war, die Fäden vor der weiteren Verarbeitung zu ,drehen.
  • Es hat sich nun ergeben, daß es möglich ist, alle -diese Übelstände zu vermeiden und -der Kunstseide neue Verwendungsgebiete zu erschließen, wenn das Sohlichteverfahren in besonderer Weise .durchgeführt wird.
  • Gemäß der Erfindung wird die Kunstseide ohne jede sonstige Vorbehandlung mit der Schlichte getränkt, dann aber nicht sofort weiter verarbeitet, .sondern in nassem Zustande liegen gelassen, wobei sie zweckmäßig wiederholt umgestapelt wird. Hierdurch wird erzielt, daß die Schlichte von ,der Kunstseide in viel vollständigerer Weise adsarbiert wird, als Odiles sonst der Fall ist. Die Lagerung und gegebenenfalls das Umstapeln wird so lange fortgesetzt, bis sich in der- ablaufenden oder ausgequetschten Flüssigkeit der Gehalt an Appreturmitteln nicht mehr vermindert. In manchen Fällen :sinkt dieser Gehalt so weit, daß die ablaufende Flüssigkeit nahezu reines Wasser darstellt. Die Dauer der Lagerung hängt von dem Einzelfall ab, insbesondere von der Beschaffenheit der verwendeten Kunstseilde .und der Zusammensetzung der Schlichte. Nach Beendigung -der Behandlung wird die Kunstseide in üblicher Weise ,durch Abschleudern, Auswringen, Ausquetschen o. dgl. von der Flüssigkeit befreit, getrocknet und in üblicher Weise weiter behandelt.
  • Das Verfahren läßt sich auf Kunstseide aller Art anwenden. Die `erhaltenen Fäden kleben nicht zusammen, laufen glatt durch ,das Riet des Webstuhles und lassen sich gleich gut als Kette und Schuß verwenden. Der Glanz hat in keiner Weise gelitten, sondern ist sogar noch höher geworden.
  • Von besonderem Vorteil ist es"daß das Drehen des Fadens vollständig erspart werden kann und trotzdem ein Faden erhalten wird, der ohne Schwierigkeiten selbst als Kette verivendet werden kann, weil er hierzu genügend fest ist und selbst dann glatt durch das Riet geht, wenn,das Ausgangsmaterial sehr flüssig war. Einzelne lose Fasern .brechen beim Anstoßen an die scharfen Kanten .des Rietes :so@ fort ab, und der Faden läuft weiter glatt durch, ohne sich vor dem Riet anzustauen und ein Reißen weiterer Fäden zu verursachen.
  • Aber auch bei mehr odey weniger gedrehten Fäden bietet das vorstelfen4e Verfahren besondere Vorteile. Di.e äeschlcJiteten Fäden laufen sehr rasch und ,at von 'den Spulkronen ab, und es können daher an den Spinnmaschinen von einer Arbeiterin doppelt so viel Spindeln bedient werden als sonst oder sogar noch mehr, weil weniger Fehler zu beseitigen sind. Es wird also sowohl an Kraft und Raum, wie an Arbeitslohn gespart.
  • Durch das erfolgreiche Schlichten der Kunstseide gemäß der Erfindung wird die Möglichkeit wegeben, mittels der' erhaltenen Fäden Produkte herzustellen, die man aus Kunstseide allein bisher nicht hat @herstellen können. Die geschlichteten Garne geben beim W eben, Wirken und Flechten einen weit besseren Schluß, so daß man glattere und dichtere Erzeu_gnis,e erhält. Wenn man in )der fertigen Ware die Schlichte wieder auswäscht, was vor allem notwendig ist, wenn ,die Ware gefärbt werden soll, so lösen sich die miteinander verklebten Einzelfasern der Fäden voneinander ab und können sich daher ausbreiten. Man erhält infolgedessen ein viel dichteres Gewebe, tir.,d,di.e Deckkraft :der Fäden nimmt erheblich zu. Will man eine harte, möglichst unempfindliche Kunstseide erzielen, so kann man natürlich von dem Auswaschen absehen und in bekannter Weise mit Kaliumbichromatlösung oder Formaldehyd nachbehandeln. Man kann mit dem gemäß der Erfindung erhaltenen Faden allein beispielsweise einen Kunstseidenstoff, Ripsbänder, glätte Bänder oder Litzen erhalten, wie sie bisher aus Kunstseide allein nicht herbestellt werden konnten. Beispie,:1. roo kg trockene, angedrehte Kupferoxydammoniaksei,de von rzo den. werden bei 5o° C ,durch eine Lösung von. 5 kg ,besten Kölner Leims, r kg löslicher Stärke und 2,5 kg grüner Marseilier Seife gezogen, wobei die Flüssigkeitsmenbe r7oo 1 nicht übersteigen soll. Nach dem Umziehen wird: .die Seide gelagert, bis in der ablaufenden Flüssigkeit keine Abnahme des Gehalts an Appreturmitteln mehr feststellbar ist. Gegebenenfalls kann -die @Seide während des Lagerns wiederholt umgestapelt werden. Nach dem Lagern wird ausgequetscht, ausgewrungen, geschleudert und getrocknet. Nach ,dem Trocknen oder auch in noch luftfeuchtem Zustande kann die Kunstseide etwas gestreckt, chevelliert und in möglichst ausgebreitetem Zustande völlig getrocknet werden.
  • Selbstverständlich maß bei der Behandlung dafür gesorgt wenden, @daß die Schlichte gut verkocht ist, damit sie von der Kunstseide gut aufgenommen wird und -die kolloidal' gelösten Schlichtebestandteile gut adsorbiert werden. Man darf auch nicht mit zu großen Mengen des Garns und der Schlichte auf einanal arbeiten.
  • Die Bedingungen hinsichtlich der Konzentration der Lösung und :der Temperatur müssen in der auch bei anderen Schlichteverfahren notwendigen Weise .durch Versuche festgestellt werden, ebenso auch :die Dauer der Lagerung, um das Verfahren der jeweils verwendeten Kunstseide und den herzustellenden Produkten anzupassen. Wesentlich ist in jedem Falle, @daß die ablaufende Flüssigkeit erheblich :geringeren Gehalt an Appreturmitteln haben maß als d.ie ursprünglicheSchlichte. Je mehr man sich :der vollständigen Erschöpfung der Lösung nähert, :um so besser wird das Ergebnis.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Schlichten von Kunstseide, dadurch gekennzeichnet, .daß man die ohne weitere Vorbehandlun g mit der Schlichte getränkte, urgedrehte oder gedrehte Kunstseide in nassem Zustande so lange liegen läßt, bis sich in der ablaufenden oder ausgequetschten Flüssigkeit der Gehalt an Appreturmitteln nichtmehr vermindert, worauf man die Kunstseide in üblicher Weise von der überschüssigen Flüssigkeit befreit und weiter behandelt.
DEL49621D 1920-01-04 1920-01-04 Verfahren zum Schlichten von Kunstseide Expired DE365668C (de)

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