DE949429C - Verfahren zur ununterbrochenen Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Fasern oder Filme, aus Viscose - Google Patents
Verfahren zur ununterbrochenen Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Fasern oder Filme, aus ViscoseInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
- D01F2/06—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
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- D01F11/00—Chemical after-treatment of artificial filaments or the like during manufacture
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von künstlichen Gebilden,
wie Fäden, Fasern oder Filme, aus Viscose, bei welchem die koagulieren Produkte nach Verlassen
des Fällbades zuerst mit sauren, salzhaltigen Lösungen (erste Behandlungsstufe) behandelt werden,
in denen das Molekularverhältnis der Säure zum neutralen Salz kleiner als Eins ist, worauf
die Gebilde einer Behandlung mit Säurelösungen
ίο (zweite Behandlungsstufe), d'ie kein oder sehr
wenig Salz aufweisen, ausgesetzt werden.
Nach der Erfindung hat es sich gezeigt, daß durch bestimmte Änderungen in der bekannten
Weise von Nachbehandlung die gesamte Behandlungsdauer der Gebilde beträchtlich gekürzt werden
kann und zugleich Gebilde erhalten werden, wobei das Xanthogenatverhältnis sehr rasch auf
einen wesentlich niedrigen Wert gebracht wird und auch das Entschwefeln sehr leicht erfolgen kann.
Das , erfindungsgemäße Verfahren zur ununterbrochenen Herstellung von künstlichen Gebilden,
wie Fäden, Fasern oder Filme, aus Viscose, bei denen die koagudierten Produkte mach Verlassen des
Fä'llibades zuerst mit sauren, salzhaltigen Lösungen
(erste Behandlungsstufe) behandelt werden, in denen das Molekularverhältnis der Säure zum neutralen
Salz kleiner als Eins ist, worauf die Gebilde einer Behandlung mit Säurelösungen (zweite Behandlungsstufe),
die kein oder sehr wenig Salz aufweisen, ausgesetzt werden, ist dadurch gekennzeichnet,
daß man die erste Behandlungsstufe mit sauren, salzhaltigen Lösungen vornimmt, bis das
Xanthogenatverhältnis auf ο, ι ο oder darunter gesunken
ist, die Gebilde sodann wäscht, um die Badflüssigkeit von der ersten Behandlungsstufe zu
entfernen, die zweite Behandlungsstufe mit den geringen salzhaltigen oder salzfreien Säurelösungen
bei Temperaturen von höchstens 6o°, vorzugsweise bei Raumtemperatur durchführt und daß man sodann
die Gebilde einer Dampfbehandlung unterwirft, bis das Xanthogenatverhältnis auf 0,003
oder darunter gesunken ist, und anschließend! entschwefelt.
Das Xanthogenatverhältnis wird in der Weise bestimmt, wie es bei der Bestimmung der Gammazahl
üblich ist, und es gibt das Verhältnis der Anzahl noch vorhandener Xanthogenatgruppen zur
Gesamtanzahl Glucosegruppen (C6H10O5) an. Das
niedrige Xanthogenatverhältnis am Ende der Behandlung ermöglicht es, das Entschwefeln und
Bleichen schneller und vollständiger als dies bei den anderen bekannten Verfahren der Fall ist, vor
sich gehen zu lassen.
Die zweite Behandlungsstufe mit Säure läßt sich z. B. in der Weise durchführen, daß der Faden
durch ein Bad mit verdünnter Säure hindurchgeführt wird, und es hat sich erwiesen, daß die Behandlungsdauer
nur eine sehr kurze, z. B. weniger als ι Sekunde, zu sein braucht. Es findet hier also
nur ein Beladen mit Säure statt, da die Säure praktisch nicht während der Behandlung einwirkt.
Es hat sich als möglich gezeigt, nach der Dampfbehandlung den größten Teil des vorhandenen
Schwefels durch ein einfaches Waschen mit Wasser, das Temperaturen von über 400 aufweist,
zu entfernen. Der restliche Prozentsatz an Schwefel betrug dann nur noch 0,04, bezogen auf Trockencellulose.
Dieser Prozentsatz an Schwefel ist für manche Zwecke nicht störend in den Endprodukten.
Die Säuremenge, mit der das Produkt nach dem
Auswaschen mit Wasser beladen werden muß (zweite Behandlungsstufe), bevor die Dampfbehandlung
stattfinden kann, beträgt vorzugsweise ein Vielfaches der gemäß der Berechnung für das
Zersetzen des Xanthogenats benötigten Menge. Es hat sich als ausreichend ergeben, Fäden über eine
Badstrecke von etwa 50 cm zu führen, zwecks Beladung dieser Fäden mit der erforderlichen Säuremenge,
sogar bei Fadengeschwindigkeiten von 100 m/Min, und mehr. Die Säurekonzentration
wird unter Berücksichtigung des Gesamttiters und des Einzeltiters des Produktes sowie der Säuremenge,
welche durch das Produkt pro Längeneinheit zurückgehalten wird, bestimmt. Bei normaler
Kunstseide mit einem durchschnittlichen Titer, z. B. 100 den mit 40 Einzelfäden, ist es ausreichend,
den gewaschenen Faden durch eine i°/&ige Schwefelsäurelösung
hindurchzuführen.
Nach der Zerlegung in der ersten Stufe bis zu
einem Xanthogenatverhältnis von 0,10 und der Behandlung mit der sauren, nahezu nicht salzhaltigen
Lösung braucht die Behandlungsdauer mit Dampf im allgemeinen nur etwa 3 Sekunden zu betragen.
Bei einer Fadengeschwindigkeit von 60 bis 100 m/Min, ist daher ein Dampfkanal von 3 bis
5 m und höchstens 4 bis 6 m ausreichend. Die Länge des Dampfkanals wird u. m. durch das Titer
des Fadens bestimmt. Besonders hohe Titer, wie solche für Reifenseide erforderlich sind, beanspruchen
etwas längere Dampfzeiten. Bei der Herstellung und Nachbehandlung einer großen Anzahl
von Fäden, wobei diese frisch gesponnenen Fäden parallel und in geringem Abstand voneinander in
eine Ebene geführt werden und diese Fadenschar als ein Ganzes nachbehandelt und getrocknet wird,
ist es erfmdungsgemäß möglich, das Dämpfen dadurch erfolgen zu lassen, daß die Fadenschar durch
eine schacht- oder spaltförmige Dampfkammer hindurchgeführt wird, deren Abmessungen dem
Durchmesser der Fadenschar entsprechen. Die Wärmewirkung auf die Einzelfäden einer Fadenschar
ist, wie gefunden wurde, sehr gleichmäßig, wenn die Fadenschar in einem gemeinsamen, mit
Dampf gefüllten Schacht behandelt wird.
Mit Hilfe einer Spinnmaschine wurden in einem verbesserten Müller-Bad 60 Fäden mit einem Titer
von 100 den und 40 Einzelfäden pro Faden gesponnen.
Diese Fäden wurden darauf zu einer Fadenschar mit einem gegenseitigen Fadenabstand
von 7 mm vereinigt. Die mit einer Geschwindigkeit von 60 m/Min, abgezogene Fadenschar wurde durch
ein Zersetzungsbad von 8o°, welches 4% Schwefelsäure enthielt und in dem das Verhältnis zwischen
Säure und Salz im übrigen jenem des Spinnbades entsprach, hindurchgeführt und dort mit Hilfe
einer Abzugswalze um ungefähr 50 % verstreckt, wobei die Abzugswalze eine Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 90 m/Min, hatte. Das Xanthogenatverhältnis betrug 0,073, und die Behandkmgsdauer
in dieser ersten Nachbehandlungsstufe war Y3 Sekunde. Die verstreckte Fadenschar wurde nun
mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 90 m/Min, durch ein Wasserbad von 200 (Behandlungsdauer
Y3 Sekunde) und darauf durch eine technisch reine
i%ige Schwefelsäurelösung von 25° hindurchgeführt
(Behandlungsdauer Y3 Sekunde).
Auf diese Weise zum Teil zersetzt, ausgewaschen und von neuem mit reiner Säure beladen,
lief die Fadenschar darauf durch eine 5 m lange, mit gesättigtem Dampf gespeiste, schachtförmige
Kammer (Behandlungsdauer 3Y3 Sekunde). Das
Xanthogenatverhältnis war 0,0021. Darauf wurde mit Wasser gewaschen. Der Schwefelgehalt betrug
dann 0,04°/». Das Produkt wurde darauf gebleicht und leicht geölt. Nach einem eventuellen Auspres- lassen, z. B. durch Druckwalzen, wurde getrocknet,
und schließlich wurden die Fäden der Schar einzeln aufgewickelt. Bei diesem Aufwickeln kann in
üblicher Weise gezwirnt werden.
Wenn ein Endprodukt' mit einem niedrigeren
Schwefelgehalt erwünscht wird, so ist vor dem Bleichen eine Behandlung in einem üblichen Entschweflungsbad
vorzunehmen.
Wenn man den im Beispiel behandelten Faden nicht mit Wasser nach der Dampfbehandlung
wäscht, sondern ein übliches Entschweflungsbad
anwendet, wird1 der Schwefelgehak nicht 0,04, sondern
0,004%.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur ununterbrochenen Herstellung von künstlichen Gebilden, wie Fäden, Fasern oder Filme, aus Viscose, bei denen die koagulierten Produkte nach Verlassen des, Fällbades zuerst mit sauren, salzhaltigen Lösungen (erste Behandlungsstufe) behandelt werden, in denen das Molekularverhältnis der Säure zum neutralen Salz kleiner als Eins ist, worauf die Gebilde einer Behandlung mit Säurelösungen (zweite Behandlungsstufe), die kein oder sehr wenig Salz aufweisen, ausgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die erste Behandlungsstufe mit sauren, salzhaltigen Lösungen vornimmt, bis das Xanthogenatverhältnis auf 0,10 oder darunter gesunken ist, die Gebilde sodann wäscht, um die Badflüssigkeit von der ersten Behandlungsstufe zu entfernen, die zweite Behandlungsstufe mit den geringen salzhaltigen oder salzfreien Säurelösungen bei Temperaturen von höchstens 6o°, vorzugsweise bei Raumtemperatur, durchführt und. daß man sodann die Gebilde einer Dampfbehandlung unterwirft, bis das Xanthogenatverhältnis auf 0,003 oder darunter gesunken ist, und anschließend entschwefelt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Dampf behandelten Produkte mit Wasser, das Temperaturen von über 400 aufweist, entschwefelt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der Fadenoder Faserherstellung das Fadenkabel während der Dampfbehandlung durch einen schachtförmigen Raum, welchem der Dampf zugeleitet wird, hindurchgeführt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Österreichische Patentschrift Nr. 625 355.1 609 614 9.56
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL292357X | 1950-01-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE949429C true DE949429C (de) | 1956-09-20 |
Family
ID=19782817
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN3107A Expired DE949429C (de) | 1950-01-11 | 1950-11-11 | Verfahren zur ununterbrochenen Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Fasern oder Filme, aus Viscose |
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1950
- 1950-01-01 GB GB26181/50A patent/GB704869A/en not_active Expired
- 1950-11-06 FR FR1027235D patent/FR1027235A/fr not_active Expired
- 1950-11-08 CH CH292357D patent/CH292357A/de unknown
- 1950-11-11 DE DEN3107A patent/DE949429C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL71765C (de) | |
BE499146A (de) | |
FR1027235A (fr) | 1953-05-08 |
CH292357A (de) | 1953-08-15 |
GB704869A (en) | 1954-03-03 |
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