DE744773C - Verfahren zur Herstellung einer Viskosefaser mit erhoehter Spinn-, Filz- und Walkfaehigkeit und hoher Waermehaltung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Viskosefaser mit erhoehter Spinn-, Filz- und Walkfaehigkeit und hoher WaermehaltungInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung einer Viskosefaser mit erhöhter Spinn-, Filz- und Walkfähigkeit und hoher Wärmehaltung Die künstlichen Spinnfasern, welche bisher als Beimischung zur Wolle oder an Stelle der Wolle Verwendung gefunden haben, zeigten noch den Nachteil, daß infolge ihrer glatten Oberfläche die Spinn-, Filz- und Walkfähigkeit wesentlich geringer war als bei der natürlichen Wolle und daß sie auch in ihrer Wärmehaltung nicht an diese herankommen.
- Der Gegenstand der vorliegenden ' Erfindung ist nun ein Verfahren, nach dem eine Kunstfaser mit rauher Oberfläche erzeugt wird, die in ihrer Spinn-, Filz- und Walkfähigkeit sowie in ihrer Wärmehaltung der Wolle nahekommt. Das Verfahren gestattet auch, diese Eigenschaften, die auch bei den ,einzelnen Wollsorten nicht im gleichen Maßstab vorhanden sind, in gewissen Grenzen zu variieren und dem besonderen Verwendungszweck anzupassen.
- Das Verfahren besteht darin, die Fäden, aus welchen die Faser gewonnen werden soll, gewissermaßen schon im Entstehungszustande, d. h. nach dem Austritt aus der Spinnmaschine und nach dem Entsäuern, mit einer stark verdünnten Lösung zu behandeln, die gleichzeitig Cellulose und gasbildende- Stoffe gelöst enthält, worauf in einem weiteren Bad die Abscheidung der Cellulose in Formeines Überzugs auf den einzelnen Fäden bei gleich zeitiger Gasentwicklung bewirkt wird. Durch die Gasentwicklung wird die Bildung eines zusammenhängenden Überzugs entweder ganz i verhindert, indem die Gasblasen denselben sprengen und einzelne Schuppen bilden, oder der Überzug wird auch durch eingeschlossene Gasbläschen zwischen den ursprünglichen Fäden und der Überzugshaut ausgebaucht.
- Es ist schon bekanntgeworden, zur Herstellung glänzender hohler Textilfäden oder Fasern aus Celhiloselösungen diese vor dem Verspinnen emulsionsartig mit Luft oder anderen Gasen zu vermischen oder ihnen Stoffe zuzusetzen, die bei oder nach dem Austritt der Fäden aus der Spritzdüse eine Gasentwicklung im Innein der Fäden durch chemisch e oder Wärmewirkung zur Folge haben. Um glänzende Fäden zu bekommen, muß die Viskose bei dieser Verarbeitungsart einen besonderen Reifegrad haben, man kann auch eine Viskoselösung mit einem in weiten Grenzen beliebigen Reifegrad verwenden, wenn die Konzentrationen des Fallbades an Natriumsulfat und Schwefelsäure der Alkalität und dem Reifezustand der verwendeten Viskose angepaßt sind.
- Nach einem anderen Verfahren werden Textilstoffe sowohl in Form von Geweben oder auch in Form von Gespinsten mit überzügen, Appreturen, Schlichten, Druckschlichten o. dgl. von aus Viskose oder anderen Lösungen von C:ellulose durch: Regenerierung bzw. Ausfällung abgeschiedener Cellulose versehen. Dieser derartig hergestellte Überzug soll dadurch besonders weich und füllig gemacht werden, daß man die abgeschiedene Cellulose in ihrer ganzen Ausdehnung oder wenigstens stelllemveise von offenen oder kollabierten Hohlräumen oder Blasen durchsetzen läßt: Dieses Verfahren bezieht sich auf jedes gesponnene oder gewebte Fasermaterial tierischen oder pflanzlichen Ursprungs.
- Schließlich ist auch ein Verfahren zum Mattieren mit Hilfe von Celluloselösungen bekanntgeworden, welche nachher auf dem Textilgut fixiert werden sollen. Der Zweck dieses Verfahrens ist der, eine gleichmäßige Mattierung des betreffenden Textilgutes zu erzielen, also auch einen ganz gleichmäßigen Überzug, während im Falle der Erfindung der Überzug bewußt unregelmäßig gestaltet werden soll, um eine Schuppenbildung zu bewirken.
- Weiter handelt es sich im Gegensatz zu dem geschilderten Stand der Technik im vorliegenden Falle nicht um eine Appretur von Fertigprodukten, wie Geweben und Garnen, sondern um die Präparation, d. h. also die Nachl)ehandlung eines Kunstfädenmaterials. aus Cellulosehydrat bestehend. Diese Behandlung des Fäden- oder Fasergutes soll in einem Zustand geschehen, in dem die Fäden bzw. Fasern selbst noch nicht fertig sind, sondern in dem die Oberfläche und besonders das Innere derselben sich noch in einem leicht zugänglichen Zustande befinden, also vor dem ersten Trocknen. Die aufgebrachte dünne Celluloselösung reagiert in diesem Zustand außerordentlich leicht mit der Fadengrundlage, und es bildet sich eine viel innigere Verbindung zwischen den Fäden bzw. Fasern und dem Behandlungsmittel. Es soll eine mühe Oberfläche auf dem Fasergut geschaffen werden, «-elche den Fädchen bzw. den Fasern den Charakter von Naturwolle verleiht. Zu diesem Zweck wird als Behandlungsmittel eine dünne Viskoselösung verwendet, welche gashildeude Stoffe enthält. Diese gasbildenden Stoffe dienen dazu, den Überzug rauh zu machen, was teilweise so geschieht, daß die entstehenden Gasbläschen die Kontinuität des Überzuges verhindern, indem sie aufplatzen oder indem sich Gasbläschen auf der Fädchenoberfläche bilden, die eine Unebenheit derselben hervorrufen.
- Das Verfahren kann z. B. so ausgeführt werden, daß :ein frisch gesponnenes Fadenbündel. ausgewaschen wird und dann in einem Bad, welches i bis so g'1 NaOH, i bis i o g; l Cellulose in Form von Viskose und i bis 3o g/1 Na. C O ; enthält, getränkt wird. In einem darauf folgenden Bad wird dann das Fadenbündel oder Fadenband mit ganz verdünnter Schwefelsäure oder . Salzsäure, beispielsweise von 2a'o, abgesäuert, worauf entschw>efelt, gebleicht und aviviert wird. Das Fadengut ivIrd sodann gestapelt und in <ler üblichen Weise getrocknet.
- Auf diese einfache Weise wird aus normalen Kunstfäden, die sich auf einfache Art und: Weisse herstellen lassen, eine Zellwolle gewonnen. die infolge der schuppenartigen Ansätze auf der Oberfläche und des Luftgehaltes zwischen Grundfaser und dem Überzug eine hohe Spinn-, Filz- und Walkfähigkeit und eine gute Wärmehaltung besitzt. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht noch darin, daß die Größe und Zahl der Schuppen und des Lufteinschlusses in gewissen Grenzen variiert werden kann. so daß Fasern 'hergestellt werden können, die ganz besondere Vorteile bei verschiedener Verwendungsfähigkeit besitzen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer Viskosefaser mit erhöhter Spinn-, Filz- und Walkfähigkeit und hoher Wärmehaltung durch Imprägnierung der Faser mit einer Viskoselösung und darauf folgende Itegcneriereuig derselben, dadurch gekennzeichnet, daß die Imprägnierung an der frisch gefällten, entsäuerten, noch feuchten Faser vorgenommen wird und mit einer Viskose erfolgt, welche weniger als i % Cellulose und außerdem gasbildende Stoffe enthält. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. 546 350, 485 324; französische Patentschrift 678 399; britische 386753.
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DES129385D DE744773C (de) | 1937-11-04 | 1937-11-04 | Verfahren zur Herstellung einer Viskosefaser mit erhoehter Spinn-, Filz- und Walkfaehigkeit und hoher Waermehaltung |
Applications Claiming Priority (1)
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| DES129385D DE744773C (de) | 1937-11-04 | 1937-11-04 | Verfahren zur Herstellung einer Viskosefaser mit erhoehter Spinn-, Filz- und Walkfaehigkeit und hoher Waermehaltung |
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| DE744773C true DE744773C (de) | 1944-01-25 |
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| DES129385D Expired DE744773C (de) | 1937-11-04 | 1937-11-04 | Verfahren zur Herstellung einer Viskosefaser mit erhoehter Spinn-, Filz- und Walkfaehigkeit und hoher Waermehaltung |
Country Status (1)
| Country | Link |
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| DE (1) | DE744773C (de) |
Citations (4)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE485324C (de) * | 1925-04-22 | 1929-10-29 | Alsa Sa | Verfahren zur Herstellung glaenzender hohler Faeden |
| FR678399A (fr) * | 1928-07-24 | 1930-03-21 | Perfectionnements au traitement de matières constituées par ou contenant des dérivés cellulosiques | |
| DE546350C (de) * | 1927-06-09 | 1932-03-11 | Leon Lilienfeld Dr | Verfahren zur Behandlung von Textilmaterialien |
| GB386753A (en) * | 1931-11-23 | 1933-01-26 | Harben S Viscose Silk Manufact | Improvements relating to threads, filaments or fabrics composed of or containing artificial silk |
-
1937
- 1937-11-04 DE DES129385D patent/DE744773C/de not_active Expired
Patent Citations (4)
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| DE485324C (de) * | 1925-04-22 | 1929-10-29 | Alsa Sa | Verfahren zur Herstellung glaenzender hohler Faeden |
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