DE1460336A1 - Verfahren zur Behandlung von Textilmaterialien (Garnen,Web-,Wirk- und Strickwaren) mit fluessigen bzw. pastenfoermigen Mitteln - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Textilmaterialien (Garnen,Web-,Wirk- und Strickwaren) mit fluessigen bzw. pastenfoermigen MittelnInfo
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Description
Verfahren zur Behandlung von iDextil.ir.terialien (Garnen,
Webe-, Wirk- und Strickwaren) mit flüssigen bzw; pasten-
förmigen Mitteln.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur physischen oder chemischen Behandlung von Textilien, wie
von aus Baumwolle, regenerierter Zellulose, Schafwolle, Seide und/oder synthetischen Fasern hergestellten Garnen,
Webe-, Wirk- und Strickwaren mit flüssigen oder pastenförmigen
lösungen, Emulsionen oder Gemischen von Farbstoffen, Chemikalien usw., sowie auf eine, zur Durchführung
des erfindungsgemäßsen Verfahrens geeignete Vorrichtung·
■- 1 -
9 0. S δ 011QIJA: >
8AS
Bei 4er Behandlung von trockeueivTextilien mit
flüssigen bzw. pastenförmigen Mitteln, wie dies z.B.
beim Färben, Bleichen, Merzerisieren nsw, von Garnen,
Webe-und Strickwaren gesohicht, ist es bekanntlich ;
äusserst wichtig, dass das Textilmat&rial schnell, gleichmassig
und. tadellos von der zur Behandlung, angewendeten flüssigen Phase angefeuchtet werde,, da die gl6iohmässig
gute Einwirkung des Behandlungsmittels nur in diesem, .·. !•all in genügendem Maas gewährleistet werden kann·- Es
besteht daher schon seit ziemlich langer Zeit, die Bestrebung
zur Schaffung von solchen Vorbehandlungsm.ethoden
und technologischen Verfahren, durch welche die Benutzbarkeit der Textilstoffe verbessert worden kann. Dieses ,
Problem ist mit der Verbreitung der kontinuierlichen. Textilbehandlungverfahren in erhöhte^ Masse in den Vor-rdergrund
getreten. Bei den kontinuierlichen Textilbehandlungsverfahrcn,
besonders bei den kontinuierlichen 3?ärbungsmethqden steht im allgemeinen, viel weniger Zeit '
zur Durchführung der einzelnen physikalischen bzw, chemischen Behandlungsoperationen zur Verfügung, dabei ■
müssen die auf einander folgenden einzelnen Operationen
zeitlich und technologisch aufeinander abgestimmt werden;
diese Umstände machen es noch mehr erforderlich, dass die schnelle und gl6ichmässige .Wirkung der flüssigen ·
Behandlungsmittel weitgehend gewährleistet .werde.. \ "-■'■'
Besondere Schwierigkeiten bestehen in: dieser Hinsicht
bei denjenigen Behfindlungstjperationtn,: i"ei welchen
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das rohe, unvorbereitete, trockene !Textilmaterial zum ersten mal mit dem flüssigen Behandlungsmittel in Berührung kommt oder das vorher zwar schon "behandelte tr
aber inzwischen getrocknete Textilmaterial im Laufe der
weiteren Behandlung wieder mit einer wässrigen Phas6 in
Eontakt gebracht wird..Im Interesse der Erhöhung des
Behandlungßeffektfl pflegt man die flüssigen Behandlungsmittel (Färbebäder, Chemikalienlösungen,, usw.) im allgemeinen
bei so hohen Temperaturen anzuwenden, wie es ohne Beschädigung des Textilstoffes überhaupt nur möglich ist.
Diese Methode ist aber nioht in jedem fall anwendbar, da
es einerseits Behandlungsverfahren gibt,, wie z.B.. das
Meroerisieren, bei welchen die Anwendung von hohen Temperaturen
überhaupt nicht erwünscht ist und andererseits genügt das Erhöhen der Temperatur der BehandlungBflüssigkeit
an sich vielfach nicht, um eine optimale Einwirkung des flüssigen Mittels zu erreichen; deshalb wurde es auch
oft vorgeschlagen, die Wirkung des flüssigen Behang7-ungemittels
durch den Zusatz von verschiedenen Chemikalien, wie z.B· von Hetzaitteln zu erhöhen.
Es wurde nun festgestellt, dass der schnelle, gleiohmässige und tadellose Verlauf der Benetzung der
Textilfasern durch die Behändlungsflüssigkeit nicht nur
von der Qualität, Oberfläohenaktivität und Temperatur der
Behandlungsflüssigkeit und von der Hatür und Oberflächeneigenschaften
der Textilfasern, sondern in erheblichem Masse auch von der Temperatur der Terl;ilfaeern, bzw, vom
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τ . . Ί460336
zwischen den lextilfasern und der flüssigen Phase bestehenden Temperaturv6rhältnie abhängt. Es kann duroh eine
geeignete Beeinflussung dieses TemperaufcrvebEltnisses
weitgehend erreiöht wäMöiij dass die Flüssigkeit sohoη
im Augenbliok äle sie mi*b deri iröokfcnen Testiifaeern
in Berührung kommt, in kürzester Zeit ungehindert in die Poren und kapillaren Räume des Textilstoffes eindringen
kann. Nur nach Zustandekommen eines derartig innigen
Kontakts zwischen der Flüssigkeit und den lextilfasern,
können erst die zur Einwirkung des Behandlungsmittels nötigen physikalischen und ohemisohen Vorgänge (das
Aufziehen des Farbstoffs, die ohemisoheh Reaktionen
zwischen dem Faserstoff und dem Behandlungsmittel-usw»)
stattfinden» Die Textilmaterialien zeigen im allgemeinen
eine poröse bzw. kapillare Struktur* die Poren bzW«
kapillaren Zwisohenräme des trockenen Textilmaterials
sind durch Luft ausgefüllt« Durch die in. den Poren und kapillaren anwesende Luft wird das schnelle Eindringen
der Behandlungsflüssigkeit auch dann gehindert, wenn diese Flüssigkeit Netzmittel oder sonstige, die Einwljrkwn^
der Flüssigkeit fördernde Zusätze enthält. Έβ dauert immer
eine erhebliche Zeit, bis die hydrophoben und in der
flüssigen Phase übesonders bei höherer Semperatur) unlöslichen
kleinen Luftblasen duäOh die Flüssigkeit verdrängt
werden können, woduroh dia Wirkung d6s flüssigen Mittels in praktisch nicht vernaohlässigbarem Maaee gehemmt,
bzw. verzögert wird,
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Die Erfindung ist auf die Erkenntnis gegründet,
dass bei der Behandlung des trockenen Textilraaterials
mit einem flüssigen oder pastenförmige η Mittel (Lösung? Emulsion, Gemisch) die vorteilhaftesten Bedingungen der
Einwirkung der flüssigen Phase auf die trockenen Textilwaren,
das schnellste .und gleichmöesigete Zustandekommen
der innigen Berührung der "beiden Phasen miteinander dann
erreicht werden können, wenn im Augenblick der Benetzung der Textilfasern mit der Flüssigkeit die Temperatur des
Texti!materials höher ist als die Temperatur des des benetzenden
flüssigen Mittels (welches im Interesse der guten Wirkung meistens ebenfalls ,bei erhöhter Temperatur
angewendet wird»)· Unter solchem Umständen werden einerseits die vom GeSichtspunkt der sohl.·.:Ilen Benetzung günstigsten
Grenzflächen-Bedingungen gewährleistet, da das mit der Flüssigkeit in Berührung kommende Textilmaterial
die mit ihm in Kontakt kommende Flüssigkeit nicht abkühlt, sondern ihre Temperatur noch erhöht,und andererseits
werden die in den Poren und Kapillare*!, des Textilmaterials
anwesenden Gase - aus der natürlichen Feuchtigkeit des Lufttrockeifen Tertilmaterials infolge des Erwärmens
gebildeter Wasserdampf und durch Erwärmung expeisaUe
Luft - durch di6 Einwirkung der relativ kühleren Flüssig keit teils kondensiert, teils kontrahiert; die daduroh
eintretende Volumenverminderung dieser eingeschlossenen
Gase fördert sehr wirksam das Eindringen der Flüssigkeit in die Poren und Kapillaren und somit das Benetzen des
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Oiextiliaateriais durch die Flüssigkeit.
Der" Gegenstand der Erfindung ist also in erster
Linie ein Verfahren zur Behandlung vovi/ Textilmaterialien,
wie von aus Baumwolle, regenerierter Zellulose, Wolle, Seiden und/oder aus- synthetischen Faserstoffen hergestellten
Garnen, Webe- und Strickwaren mit flüssigen oder
pastenförmigen Lösungen, Emulsionen oder Gemisohen von
Farbstoffen, Chemikalien iisw., bei welchem das Textilmaterial, bevor es mit dem flüssigen oder pastenförmigen
Behandlungsmittel in Berührung gebracht wird, auf eine Temperatur erhitzt wird, bei welcher das Textilmaterial
noch keine schädlichen Veränderungen erleidet, welche aber höher als die Temperatur des flässigen oder pastenförmigen
Behandlungsmittels (welches bei der für die gegebene Behandlung optimaler, üblicherweise ebenfalls erhöhter Temperatur
angewendet werden kann) ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann zur Behandlung
von beliebigen Textilmaterialien, wie von losen Textilfaser^
Garnen, Geweben, Wirk- und Strickwaren, Filze usw« und bei sämtlichen Behandlungsoperationen, bei welchen
trockene oder nahezu trockene Textilmaterialien mit flüssigen oder pastenförmigen Mitteln in Berührung gebracht
werden, also z*B« beim Färben^ Bleichen, Meroerisieren,
Drucken, Schlichten, Appretieren usw. angewendet werden. Die Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens, das schnellere,
gleichmässigere Benetzen des Textilmaterial durch
das flüssige oder pastenförmige Mittel und die dadurch
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erwirkte grosser©Geschwindigkeit, Gleichmässigkeit und
Wirksamkeit der Behandlung, sind besonders in solchen Fällen
hervortretend» wenn das !Textilmaterial - in Form einer Gewebe- bzw. Faderibahn - kontinuierlich durch die das flüssige oder pastenförmige Behnadlungsmittel enthaltende Einrichtung
geführt wird·
Die Temperatur, auf welche das trockne Textilmaterial erwärmt wird bevor es mit dem flüssigen bzw, pastenförmigen
Mittel in Berührung kommt, wird einerseits auf Grund der spezifischen Eigenschaften des Textilstoffes (um irgendeinen
schädlichen Einfluss der Temperatur auf das Textilmaterial bzw« der darauf etwa schon aufgeführten Chemikalien
oder sonstigen Materialien zu vermeiden) und andererseits
auf Grund d6r optimalem Temperatur der vorzunehmenden Behandlung
(Färben, Mere er i si er en, usw.) bestimmt, zweekaäesig
derart, dass der unter Berücksichtigung der obigen Gesichtspunkte erreichbare maximale Temperaturunterschied zwischen
dem wärmeren Textilmaterial und der relativ kühleren Flüssigkeit bestehen soll. Je gröeser nämlich dieser Temperaturunterschied
ist, umsom6hr kommt die durch das Abkühlen der
in d6n Poren und Kapillaren des Textilmat<=rials eingeschlossenen*
Gase erzielte Saugwirkung zu Geltung. In diesem Sinne können die aus Baumwolle und anderen Zellulosefasern bestehenden
Textilien auf eine Temperatur von 140-200°0, die
aus Wolle odei* S6ide bestehenden Stoffe auf 80-IGO0O und
die verschiedenen synth&tisohen Faserrtoffe auf eine, etwa
unter ihrer unteren Erweichungsgrenze liegenden Temperatur
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erwärmt werden, bevor sie mit dem kalten od6r jedenfalls Λ
nut auf eine im Vergleich.zum Textilmaterial niedrigere
Temperatur erwärmten flüssigen oder pastenförmigen Behandlungsmittel in Berührung kommen.
Daö Erwärmen des Textilmaterial kann auf jede beliebige,
den Erfordernissen des gegebenen Behandlungßverfahrens
und der zur Behandlung angewendeten Einrichtung entsprechende Weise durchgeführt werden« Man kann zu
diesem Zweck eine direkte oder indirekte Heizung, z.B. mit Hilfe von heisser Luft oder von anderen heissen Gasen,
von geheizten Platten oder Walzen, ferner infrarote Strahlung oder eine Hochfrequenzheizung anwenden» Es ist nur
darauf zu achten, dass die Heizeinrichtung derart konstruiert sei, dass das erwärmte Textilmaterial seine höhere
Temperatur nicht wieder verliere, bevor es mit dem flüssigen oder pastenförmigen Behandlungsmittel in Berührung
kommt. Die zum Erwärmen des Textilmaterial dienende Einrichtung wird deshalb zweokmässig unmittelbar vor der zur
Behandlung des Textilmaterial mit der Flüssigkeit angewendeten Einrichtung angeordnet, so dass das Textilmaterial
nach Verlassen der Heizeinrichtung sofort mit dem flüssigen oder pastenförmigen Behandlungsmittel in Berührung kommen
soll. Die Heizeinrichtung kann mit den bekannten üblichen
automatischen Regelungseinrichtungen, wie Temperatur- ■ regl6rn,-Sicherungsaussohaltern ubw, ausgerüstet werden.
Die Anwendung von solchen automatischen Regelungseinrichtungen ist besonders bei kontinuierlichen Behandlungsverfahren
vorteilhaft, _ -
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ZtKPt trf indungagemäBBen Erwärmen des zu behandelnden
Textileateriale wird * besonders bei kontinuierlich durchgt führ ten Behandlungsoperationen - zweokmäBsig βΐηβ, unfg' , mittelbar vor der Behnadlungseinrichtung angeordnete Vor-
% richtung verwendet, deren Konstruktion ebenfalls einen
;? . \
Teil de* fliegenden Erfindung bildet. Diese Vorrichtung
'$"'
wird daduroh gekennzeichnet, dass in einem im wesentlichen
r geeohloesenen Heiaraum, Heizkörper zxim direkten und/oder
Ά ^
indirekten Erwärmen der duroh diesen Raum geführten Textilbahn und JührungBorgan6 zum Durchführen und Anspannen der
Textilbahn angeordnet sind und die grämte Vorrichtung
?! ::; de*ÄPt an ä|.ö ^u* Bsh»ndlung der Textilbahn mit flüssigen
; koppelt werden kann» dass die Textilbahn naoh dem Ver-
" laeaen des HeizraumeB unmittelbar mit dem zur Behandlung
;■ angewendeten flüisigen oder pastenförmigen Hittel in Be-
-:,■ - rührung gebraoht werden kann.
'■·, Einige besonder β vorteilhafte Ausführungen dieser
|f Vorrichtung werden unter Bezugnahme auf die beigasohloB-
iA~ '-^ -fc- ·ΐη ' ■■■■" ■ ■
Bender in Hg·' 1-4 dergeeteilten Auefahruiigeweise
Vorrfqhtung sind im Heizkasten 1, dessen
zum inneren; ^i ^
ang$bi#aehtr welche den im Äösten befindlioheii
lufträum und at« »it Hilfe der FlüiruBgswkl«en 4t 5 und 6
d»roh den Haizk&iten geführte Textilbahn.7 teil· Jureh
teile durch Konyekttön erwärmen. (An Stelle
"■ . ~ 9 - ".'... ·; ■'■ ■ . ■ ■ /;■.■■ "'
BA©
JO 1450336
Heiakörper 3 kann die Heizung auoii mittels einem durch
den Heizkasten geführten heiesen Luftstrom erfolgen). Der
Heizkasten 1 hängt zum Ansprannen der Textilbahn 7 an
einer Kette 17, die durch ein Kettenrad X8 getragi» wird
und an deren anderem Ende ein den Kasten 1 habendes und
bo mit die Textilbahn 7 anspannendes Gewicht 19 tUlngt.
Um den Kasten 1 gegen eeitwtetigen Auseohlag au »ohützen,
stützt eich der Kasten 1» mittels ier Rollen 15, auf die
Führungpeohiene 16·
■ Die ans dem Kasten % au«tretende Textilbahn 7 kann
duroh entsprechende Führungswalzeη unmittelbar in die das
flüssige bzw· pastenförmig* Behandlungsmittel enthaltende
Einrichtung, z.B. in eine foulardmasohine geführt werden«
Um die naoh Verlassen des Heiakasteno 1 bis zum Eintritt
in die Flotte zurückzulegende Entfernung zu vermindern,
kann auch unmittelbar b6i der Auatrittstelle dar Textilbahn ein separater kleiner Trog 8 angebracht werden, so
dass die Führungswalze 6 in das hier befindliche flüssige
^i.^iijfetaucht $et· tk**tt':f#i0$
in Verbindung, m da*& aie durch |^|^on*"la :#$f
Behandlungsflüasigkeit (z.B. Pilrbeflotte) beiden Trögen
!»»iieioh »ugefttlaft wi3?«% DiA ^ψ^ρ-ι^^^:^^^
bahn kommt also im kleinen Trog θ zum eret»n oal mit dta
f 10« eigen Be hand lung emit te 1 in Berührung und wird dann
sohoη la naaeera 2u*tand durch di· PUiirungswalien 13, IJa
die Hauptflo-tte 10a unä bu den ^a»twiiwÄl»«a,'|4 §*-
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führt* Die Anwendung eines solchen Hilfstrogs 8 ist aber
nur in solchen Fäliert zweckmäesig* wenn der Heizkasten 1
nicht so nahe der Behandlungseinriohtung angeordnet werden
kann, dass die ini Heizkasten \ erhitzte Textilbahn ohne
b^trächtlichenTemperaturverlust in die Behandlungsflüssigkeit
(Flotte) eintreten kann·
Die Heizung der Heizkörper 3 kann, in beliebiger,, an sioh bekannter Weise, auoh unter automatischer Temperaturregelung
erfolgen. Um einem etwaigen Überhitzen dee Textilmaterials beim Unterbrechen des kontinuierlichen
Betriebs vorzubeugen, kann in solchen fällen durch die Röhre 20 kalte luft in den Kasten 1 geblasen werden.
Eine andere Ausführung des Heizkastens ist in Pig»
2 und 3 sehematisch dargestellt. Im Heizkasten 26 sind
die fix gelagerten Führungswalzen 27, 27a und die in
senkrechter Richtung beweglich gelagertsn Führungswalzen 28, 29 angeordnet, die letzteren werden durch das unendliche
Band 30 getragen, welches sich um dtfc fix gelagerten Führungswalzen
31 bewegen kann. Die Textilbahn wird durch die Heizkörper 32 erhitzt. Die sogenannten "Tänzerwalzen"
28, 29 sind während des normalen Betriebes in der in Fig.
3 dargestellten Lr.ge. Wird der Betrieb aus irgendeinem
Grund unterbrochen, dann bewegt sich die zwischen den fix * gelagerten Führungswalzen 33 angeordnete, in senkrechter
Richtung beweglich gelagerte Walze 34 nach unten, zugleich
bewegt sioh das Band 30 in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung, wodurch die Walzen 28 und 29 die in Fig,4
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dargestellte lage einnehmen· Die Textilbahn entfernt sioh
somit von den Heizkörpern 32 x&l die Ctefahr einer Überhiteung
ist behoben. An der Austrittseite wird die Textilbahn duroh
den Schirm 35 geg6n Überhitzung geschützt.^
Dasselbe Ziel - das Entfernen der Textilbahn von den
Heizkörpern - kann in zweckmässiger Weise audh duTöh die
in Pig. 4 und 5 dargestellte Ausführung der Hei«vorrichtung erreicht werden. In diesen Figuren wird βίηβ beispielsweise
Ausftthrungsform einer Heizvorrichtung mit direkter Wärmeübertragung veranschaulicht, undzwar in Fig. 4 während des
Betriebes, und in Fig. 5 in der nach Unterbrechung des Betriebes eingenommenen Stellung.
In einer sioh um die Aohöe 36 frei drehendenf thtrraiBOh isolierten Trommel 37 sind die um ihre Aohse ebenfalls frei drehbarL-η Heiztrommeln 38, 39 angeordnet, die
durch die Heizkörper geheizt werften« Die duroh' die Führung·-'·
walzen 41 und 42 geführte Textilbahn 43 tritt duroh die öffnung 44 in die Trommel 37 ein, wird an den beiden Heiitrommeln 38, 39 erhitzt und verlässt die ΤτοΐΒίβΙ 37 duroh
die öffnung 45« Um den Durohgang der Textilbahn zu erleichtern, sind an beiden Öffnungen 44» 45 der Trommel 37 die
Rollen 46 angebracht. An der Stelle 47 let in der Wand der
Trommel 37 ein Gewicht vorgesehen, welches die Troneel 37
in der duroh den Pfeil 48 angedeuteten Richtung «t drehen strebt. Die Textilbahn wird während des Betriebs durch die
Behandlungseinriohtung, z.B. duroh die mit 49 angedeutete
Poulardmasohine angezogen und in gespannter Lage gehalten/
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dadurch kann sich die trommel 5f niökt in dor Richtung des
Pfeiles 48 drehen* Wird aber der Betrieb unterbrochen und
lässt die Maschine 14 die Anspjfannung der !Textilbahn naoh, so
dreht sioh die Trommel 37 unter Wirkung des Gewichtes 47 in
dieser Richtung und nimmt die in Pig. 5 dargestellte lage ein·
Dadurch wird die Berührung der !Textilbahn mit den Hei ζ trommeln
automatisch aufgehoben, so dass eine Überhitzung des Textiletoffes
vermieden werden kann·
Die Anwendung des erfindungsgemäesen Verfahrens in
Verschiedenen (Jebieten der chemischen bzw· physikalischen
Behandlung von Textilien wird duroh die folgenden Beispiele
näher veranschaulichte
Aus folie oder regenerierter Zellulose hergestellte Kettengarnbahnen werden auf 160-18O0O erhitzt, unmittelbar
danach durch eine auf 80-IQO0C erhitzte Schlichtmasse beliebiger
Zusammensetzung (z.B. auf Stärke- oder Akrylnitril-Basis) geführt und dann in üblicher Weise getrocknet und auf
Kettenwalzen aufgewickelt.
Ein äUBserst wichtiges Anwendungsgebiet des erfindungsgemässen
Verfahrene ist das Meroerisieren von aua Baumwolle
hergestellten Textilien» Das Verfahren kann zum Meroerisieren
sowohl von rohen als auch von gebleichten Textilwaren verwendet
werdenj es wird 6rfindungsgemäBs beim Meroerisieren von
rohen Textilwaren mindestens ein gleich gutes Ergebnis erhalten,
wie bei d§m %& Qb^ipher Weise mit gleicher !»augekonzentra-
tion durohgeführten Meroerisieren von gebleichten Textilien·
Das rohe oder gebleichte Textilmaterial wird auf eine
Temperatur von 120-1JgO0O erhitzt; unmittelbar danach mit einer
Natronlauge lösung von 16-32 Bo0 Konzentration und 60-1000G
Temperatur kontinuierlioh gesättigt, dann gleiohmässig
ausgepresst und bei gleichzeitigem Strecken mit einer Natronlaugelosung
von 1-5 Bo0 bei 5*·23°0 behandelt und in üblioher
ΤΜΙβθ neutralisiert.
Die Mercerisierung zeigt bei der erfindungsgemässen
Ausführung eine etwa doppelte Wirkung, als im Falle der bisher
bekannten Methoden. Die Alkalikonzentration kann somit erheblich vermindert werden, woduroh ausser den wirtschaftlichen
Vorteilen noch der weitere Vorteil erreicht wird, dass die heisse Lauge besser aus de^. Textilmaterial ausgepresst
werden kann. Diese erhöhte V/irkung der heissen Lauge
kann ebenfalls dadurch erklärt werden, daps die Lauge besser in die Poren und in die Fadeneiruktur der faserigen Materiale
eindringen kann und dadurch schon vor der Abkühlung des behandelten Materials die optimalen Bedingungen der Wirkung
geschaffen werden können* ' λ
Beim alkalischen Abkoohen wird erfindungsgemäss derart
vorgegangen, dass das rohe, gegebenenfalls abgesengte und 6ntsohlichtete Textilgewebe auf eine Temperatur Von
120-18O0O erhitzt wird und z.B. in einer Foulard-Einrichtung
mit der auf 90-10Ö°0 erwärmten Abkoohlösung gesättigt wird. Die Abkoohlösung kann im Falle von Baumwollgeweben Natron-
- 14 -
909807/0779 ΒΑΘ Or*3INAL
lauge und eventuell irgendein Netzmittel in den üblichen
Konzentrationen enthalten* Dann wird das Gewebe im Abkochkessel oder in einem kontinuierlich arbeitenden Dämpf turm
2 - 4 Stunden unter den üblichen Bedingungen gedämpft.
a/ Ein rohes oder gebleichtes Baumwollgewebe wird
in trockenem Zustand auf 120-18O0O erhitzt, dann in einer
Foulard-Masohine mit einer, einen Direktfarbstoff oder
Sohwefelfarbstöff enthaltenden, auf 80-1000O erhitzten
Färbeflotte behandlet« Die weiteren Operationen werden in der übliohen Wej.se ausgeführt.
b/ Bin aus Polyamidfasern bestehendes Gewebe wird
auf 200-2200O erhitzt und mit einer auf etwa 1000O erhitzten
Lösung eines Dißpereionsfarbstoff6s behandelt\ die weiteren
Operationen werden in der üblichen Weise ausgeführt·
o/ Die aus Wolle hergestellten Text!!materialien
werten auf 100-140°0 erhitzt und mit auf 75-9O0O erhiteten
Lösung eines Wollforbstoffee behandelt| die Fixierung und
die weiteren Operationen werden in der übliohen Welse durehgeführt,
Das erfindungsgemässe Verfahren kann besonders vorteilhaft zur gleichzeitigen Durchführung von Färben und
Bleichen-atjgewende^ werden. Im Falle von ftus Baumwolle hergestellten !Textilien wird z.B* das Färben mit Direktfarbr
stoffen und das gleichzeitige Bleichen mit Hydrogtnperoxyd
in folgender Weise durchgeführt«
- 15 -
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Das rohe Baumwollgewebe wird in trookenem Zustand
auf 140-18O0O erhitzt und bei dieser Temperatur in einer
lOulardmaschine mit einer auf 90-1000O erhitzten Lösung
eines Direktfarbstoffee behandelt· Das derart behandelte
Gewebe wird dann noch im warmen Zustand aufgewickelt und auf einem Eärb6jigger mit einer zugleich bleiohenden Fixierlösung
von folgender Zusammensetzung behandelt: 5 onr/1 30 ?S-ig6s Wasserstoffperoxid, 1,5 g/l NaOH, 4 onr/l
#-ige Wasserglaslösung und 30 g/l Na2SO-. Die Behnadlung
wird bei 600O angefangen, dann wird die Temperatur
in 30 Minuten allmählich bis 900O erhöht, weitere 30 Minuten
bei 900C gehalten, dann wird die Flotte 15 Minuten
gekooht* Nach der Behandlung wird das Textilmaterial in
der üblichen Weise gespült, gegebenenfalls geseift und
wieder gespült»
Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch beim Bleiohen
mit Wasserstoffperoxyd angewendet werden. Dabei wird
zweokmässig zuerst gebleicht, d.h. die Verunreinigungen des Textilstoffes oxydiert, dann wird das Textilmaterial
mit einer heissen Alkalilösung behandelt, wobei auoh die
Oxydationsprodukte der Verunreinigungen entfernt werden. Dadurch wird ein mit guter Wirkung gebleichtes Produkt mit
zugleich guter Wassersaugfähigkeit erhalten. Dae Verfahren wird in .folgender Weise durchgeführt:
Ein rohea Baumwollgewebe wird in trookenem Zustand auf 140-1800C erhitzt, dann mit einer auf 50-6O0O erwärmten,
- 16 -
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von üb Hoher . Die Auepreeswaleea der Trank-
warden derart elhgeetellt, daee das Gewebe
X ** 3 H (30 ii'-ige) WaBeerstoffpiroxid und O,5-l»5# .
H»tronlauge pro kg aufnehmen toll» Die weiteren Operationen
(Dämpfen, Watohen, Spülen) werden in tibli«fctr Weis« duroh-
- 17 -
BAB
Claims (1)
1480336
PA-TEHTAHSPHÜCHE:
1. Verfahren zur Behandlung von Textilmaterialien,
wit von aus Baumwolle, regenerierter Cellulose, Wollt ι
Seiden- oder aus synthetischen faserstoff en hergestellten Garnen, Webe-, Wirk- und Strickwaren, mit flüssigen oder
pastenförmigen Lösungen, Emulsionen, oder Gemischen von
Farbstoffen, Chemikalien usw., dadurch gekennzeichnet,/dass
das Textilmaterial, bevor es mit dem flüssigen odtr peatenförmigen Behandlungsmittel in Berührung gebracht wird, auf
eint Temperatur erhitzt wird, bei welcher das Textilmaterial keine sohädlichen Veränderungen erleidet, welohe aber
genügend hoch dazu ist, dass das Textilmaterial, >£tf" es
mit dem Behandlungsmittel in Berührung kommt, eine höhere
Temperatur haben soll, als das gegebenenfalls ebenfalls bei erhöhter Temperatur angewendete flüssige oder pasten-"
förmige Behandlungsmittel·
2· Verfahren nach Anspruoh 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die aus Baumwolle oder aus sonstigen CelluXostfasern
fe«r§Mt*Utsn Tiimaterialien Xn auf 120-20O0O f die aus
Sobafwoll· oder Seiden hergestellten Textilnattrialien in
auf 80-10O0O erhitztem Zustand,und die aus synthetischen
J%mrn tergtstellttn T*xtilaa-|§ri»li§n bei Temperaturen
unterhalb ihres Erweichungspunkt·· mit den Behandlung«! ttel
in Berührung gebracht werden.
3» Verfahren naoh Anspruoh 1 oder 2, daduroh gekennseiohnat, dass das Verfahren bei kontinuierlich durchgeführten Behsndlungsoperationen angewendet und die Textilbahn un
nliftelbar vor der Berührung mit dem Behandlungsmittel erwärmt wird· - 18 -
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1 ν i4603ae
■ ■ . ·
4· Vorrichtung zur Durohführur..; des Verfahrens nach
Anspruch 1 - 5, gekennzeichnet durch eine im wesentlichen
geschlossene Heizklammer, weiche Bin- bzw. Austrittsöffnungen
und Führungsorgane, z«B. Führungswalze η aufweist für
die durch die Kammer' geführte Textilbahn und in welcher
Heizkörper bzw· Heizorgane zum direkten und/oder indirekten Erhitzen der Textilbahn, sowi6 Sioherungsorgane zum Ausschalten
der Heizung und/od6r zum Entfernen der Textilbahn aus
der unmittelbaren Umgebung der Heizkörper angeordnet sind·
5· Vorrichtung nach Anspruch 4 »dadurch gekennzeichnet,
dass die Austrittsöffnung der Heizkammer in unmittelbarer Nähe der Berührungsstelle der Textilbahn mit den flüs
eigen oder pastenförmigen Behondlungsmittelnangeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der flüssigen Behandlungsmittel in einem
separaten Trog in unmittelbarer Nähe der Austrittsöffnung der Heizkammer angeordnet ist, so dass die di6 Heizkammer
verlassende Textilbahn unmittelbar in das flüssige Behandlungsmittel eintritt.
'90 98 0 7/077
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
HUTE000360 | 1963-10-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=11001965
Family Applications (1)
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