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Verfahren zum Fixieren von Küpenfarbstoffen und Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
Es ist bekannt, Küpenfarbstoffe ohne Zusatz von Alkalien und Reduktionsmitteln mittels einer speziellen Verdickung auf Gewebe aus vegetabilischen Fasern aufzudrucken, die bedruckten Gewebe nach dem Trocknen durch ein Bad, welches Alkali-und Reduktionsmittel enthält, zu nehmen und nach dem Abquetschen mit oder ohne vorherige Trocknung zu dämpfen. Die spezielle Verdickung besteht bei diesem Verfahren aus einer wässerigen Lösung oder Aufquellung eines Verdickungsmittels, welches bei Gegenwart von Alkali oder bei erhöhter Temperatur koaguliert und dadurch das Ausfliessen der Drucke beim Klotzen oder beim Dämpfen verhindern soll.
Es ist ferner bekannt, bei der Ausübung des oben geschilderten Fixierungsverfahrens an Stelle eines mit Dampf gefüllten Dämpfers eine Vorrichtung zu verwenden, welche aus einem Kasten besteht, durch welchen das Gewebe durch Rollen geführt ist und in dessen Inneren sich elektrische Heizkörper befinden, welche durch strahlende Wärme das feuchte Gewebe erwärmen und dadurch auf die zur Verküpung und Fixierung des Farbstoffes erforderliche Temperatur bringen. Dabei sind die elektrischen Heizkörper entlang der Oberfläche des durch den Kasten geführten Gewebes angebracht. Trotz der Vorteile, welche das geschilderte Verfahren aufweist, hat es sich bisher nicht in grösserem Masse in die Praxis einführen können, was hauptsächlich auf einer gewissen Unsicherheit der Ergebnisse mit verschiedenen Geweben zurückzuführen ist.
Dies trifft : besonders bei leichten, dünnen Geweben zu, welche viel schlechtere Fixierung der Farbstoffe zeigen als dicke und schwere Gewebe.
Es wurde nun gefunden, dass die genannten Nachteile vermieden werden, wenn das Gewebe in der Weise durch einen Fixierkasten geleitet wird, dass es zuerst eine beheizte Zone durchläuft, in welcher eine Temperatur von etwa 120 bis 160 C herrscht, und sodann mit einer Oberflächen temperatur von mehr als 100 C in eine nicht beheizte Zone eintritt.
Vorzugsweise wird eine Zone beheizt. auf welche höchstens das erste Drittel des gesamten Warenganges im genannten Fixierkasten entfällt. Um den Fixierraum luftfrei zu halten, wird in den Kasten ein inertes Gas, z. B. Stickstoff, eingeleitet oder innerhalb des Kastens Wasserdampf erzeugt zur Verdrängung der Luft.
Die Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, bestehend aus einem Kasten, durch welchen das Gewebe über Rollen geführt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass im Innern des genannten Kastens entlang höchstens des ersten Drittels des Warenganges Heizkörper angeordnet sind, deren Leistung je nach der zu behandelten Gewebeart und der gewählten Fördergeschwindigkeit so gerege't werden kann, dass die Temperatur der Gewebeoberfläche während des Durchlaufens der beheizten Zone auf die gewünschte, 100 C übersteigende Temperatur gebracht wird. Vorzugsweise werden elektrische Heizkörper verwendet.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in welcher die Fixiervorrichtung schematisch dargestellt ist.
Mit 1 ist der Fixierkasten bezeichnet, in welchem über Rollen 2 das Gewebe 3 geführt ist.
Der Eintritt und der Austritt erfolgt über die Schlitze 4 und 5. In der oberen Hälfte des Fixierkastens 1 sind die elektrischen Heizkörper 6 angeordnet, deren Leistung durch einen Drehtransformator 7 reguliert wird. Ferner kann noch ein Wasserbehälter 8 mit Tauchsieder 9 vorgesehen sein. Die Leistung der Heizkörper 6 ist so bemessen, dass die Temperatur der Gewebeobernäche während des Durchlaufens der beheizten Zone auf wesentlich über 1000 C erhöht wird. Die zugeführte Wärmemenge muss regulierbar sein, damit sie dem Warengewicht und der Warengeschwindigkeit angepasst werden kann. Selbstverständlich benötigt eine schwere, dicke Ware mehr Wärme, um in der gleichen Zeit von zirka 10 Sekunden schlagartig auf über 1000 C gebracht zu werden, als ein leichtes, dünnes Gewebe.
Es ist vorteilhaft, den beheizten Warengang in den oberen Teil des Fixierapparates zu legen, so dass sich der erste Heizkörper oben an der Decke über der Ware befindet. Dadurch entfällt eine besondere Beheizung des Deckels, welche sonst nötig wäre, um die Bildung von Kondenswassertropfen zu vermeiden. Selbstverständlich
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ist es auch vorteilhaft, den Spalt für Wareneingang und-ausgang elektrisch zu heizen, um dort ebenfalls das Auftreten von Tropfen zu verhindern.
Das bedruckte Garn wird durch den Schlitz 4 in die Fixiervorrichtung geführt und unmittelbar darauf in den Wirkungsbereich der Heizkörper 6 geleitet, wobei die Reduktion und Verküpung der aufgedruckten Küpenfarbstoffe erfolgt. Der restliche Teil des Warenganges dient zur Fixierung, d. h. zum Aufziehen des Küpenfarbstoffes auf die Faser. Die bisher bekannten Fixiervorrichtungen haben darauf nicht Rücksicht genommen, wodurch die Reduktion und Verküpung zu lange dauerte und für das Aufziehen nicht genügend Zeit übrig blieb.
Das Innere der Vorrichtung wird luftfrei gehalten. Zu diesem Zwecke wird z. B. Wasserdampf verwendet, welcher mittels des Tauchsieders 9 erzeugt wird. Dieser vorzugsweise gesättigte Wasserdampf verdrängt die Luft bzw. Sauerstoff, dient aber nicht zur Beheizung der Vorrichtung.
An Stelle des Wasserdampfes kann ein inertes Gas, z. B. Stickstoff, in die Vorrichtung geführt werden, wobei ebenfalls die Verdrängung der
Luft erreicht wird. Auf diese Weise kann die
Vorrichtung auch bei leichten und dünnen Waren genügend luftfrei gehalten werden, was bei der
Verwendung der bekannten Elektrofixiervorrich- tung nicht der Fall war, da die verhältnismässig geringe, mit der dünneren Ware in den Fixierer gebrachte Wassermenge nicht ausreichte, eine genügende Menge Wasserdampf zu bilden, um die Luft aus dem Inneren des Apparates zu verdrängen.
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firnis usw., Verwendung fanden, mit der beschriebenen Fixiervorrichtung mit ausgezeichnetem Ergebnis fixieren.
Die Arbeitsweise ist prinzipiell in allen Fällen die gleiche, u. zw. wird das Gewebe mit einer wässerigen Lösung, welche Alkali sowie Reduktionsmittel enthält, auf einem Foulard imprägniert und nach dem Abquetschen durch die beschriebene Fixiervorrichtung genommen. Der Imprägnierlösung kann man noch Netz-und Egalisiermittel zusetzen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Fixieren von Küpenfarbstoffen, welche ohne Zusatz von Alkalien und Reduktionsmitteln mittels einer wässerigen Lösung oder Aufquellung eines Verdickungsmittels auf Gewebe aus vegetabilischen Fasern aufgedruckt werden, wobei die Fixierung nach der Klotzung mit alkalischen Reduktionsmitteln im geschlossenen geheizten Fixierkasten erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass das bedruckte
Gewebe in der Weise durch den Fixierkasten geleitet wird, dass es zuerst eine beheizte Zone durchläuft, in welcher eine Temperatur von etwa 1200 bis 160 0 C herrscht und sodann mit einer Oberflächentemperatur von mehr alb 100 C in eine nicht beheizte Zone übergeführt wird.