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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
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Färben einer textilen Stoffbahn od.dgl..
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Beim kontinuierlichen Färben einer Stoffbahn wird diese in bisher
üblichen Anlagen zunächst durch einen eine Farbstofflösung enthaltenden Trog geführt
und mit dem Farbstoff getränkt, dann zum Entfernen überschüssiger Lösung durch ein
Quetschwalzenpaar geführt und daraufhin zwischengetrocknet, um zu vermeiden, daß
Farbstofflösung in die Schleusen und auf die Leitwalzen einer nachgeschalteten Dämpfkammer
gelangt. Schließlich wird die so vorbereitete Stoffbahn in der Dämpfkammer gedämpft,
um den Farbstoff zu entwickeln bzw. einzufärben und auf den die Stoffbahn bildenden
Fasern zu fixieren.
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Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die Menge des nach
dem Abquetschen an der Stoffbahn verbleibenden Farbstoffs ungleichmäßig über die
Stoffbahnfläche verteilt ist. Wegen der Breite von mindestens 90 cm industriell
hergestellter Stoffbahnen differiert namentlich der Quetschdruck unvermeidlich zwischen
den zentralen und den Randbereichen der Quetsche, so daß die zentralen und Randbereiche
der Stoffbahnen entsprechend unterschiedlich mit Farbstofflösung beaufschlagt in
den Dämpfer gelangen. Ferner treten Unterschiede zwischen der rechten und linken
Seite der Stoffbahn auf, die ebenfalls zu Fehlern in der Färbung führen. Schließlich
werden durch ungleichmäßige Temperaturverteilung bei der Zwischentrocknung Färbefehler
hervorgerufen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum kontinuierlichen
Färben eines Stoffs bzw. einer Stoffbahn zu schaffen, das eine vollkommen gleichmäßige
Färbung
ergibt. Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß
die mit einer Farbstofflösung getränkte und getrocknete Stoffbahn in einen Hochdruckdämpfer
eingeführt wird und daß der Farbstoff dort durch kontinuierliches Dämpfen der Stoffbahn
bei einer Temperatur zwischen 100 und 1600C bei gleichzeitigem wiederholtem Eintauchen
der Stoffbahn in heißes Wasser derselben Temperatur gleichmäßig eingefärbt und auf
der Stoffbahn fixiert wird.
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Da die Verteilung der Farblösung auf einer damit getränkten und anschließend
abgequetschten sowie zwischengetrockneten Stoffbahn ungleichmäßig ist, wird der
Stoff erfindungsgemäß wiederholt in auf 100 bis 1600C erhitztes Wasser getaucht
und bei dieser Temperatur in einem Hochdruckdämpfer gedämpft. Da die Viskosität
von auf über 10000 erhitztem Wasser sehr niedrig ist, wird die Färbelösung durch
die Wirkung des heißen Wassers gleichmäßig über die Stoffbahn verteilt und diese
wirksam und gleichmäßig gefärbt.
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Anhand der beigefügten schemntischen Darstellung werden weitere Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Anlage zum kontinuierlichen Färben
einer textilen Stoffbahn im Längsschnitt; und Fig. 2 die Abhängigkeit der Viskosität
des Wassers von der Temperatur In der Anlage nach Fig. 1 wird eine zu färbende Stoffbahn
1 durch einen eine Färbelösung enthaltenden Trog 2 geleitet. Die mit der Färbelösung
getränkte Stoffbahn 1 wird dann zwischen einem Quetschwalzenpaar 3 auf einen vorgegebenen
Flüssigkeitsgehalt abgequetscht, in einem Zwischentrockner 4 vorgetrocknet und in
einen Hochdruckdämpfer 5 eingeführt.
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Der Hochdruckdämpfer 5 besteht im wesentlichen aus einem Kessel 6
mit einem Stoffeinlaß 7 und einem Stoffauslaß 8, wobei zum Einlaß 7 und zum Auslaß
8 Schleusen 9 bzw. 10 gehören. Die Schleusen 9 und 10 dienen dazu, einen Stoff kontinuierlich
in den Kessel 6 hinein und wieder aus diesem herauszuführen und dabei im Kesselinnern
eine Heißdampfatmosphäre mit z.B. 100 bis 1600C Wärme aufrechtzuerhalten. Zur Einlaßschleuse
9 gehören ein Paar gegeneinander gepreßter Gummiwalzen 91' ein am Einlaß 7 der Einlaßschleuse
9 vorgesehener Stoffbahnkanal 92 und eine zum Abdichten des Dämpfkessels 6 dienende
Dampfzuleitung 93. Zu der Auslaßschleuse 10 gehören ein Paar gegeneinander gepreßter
Gummiwalzen 101, ähnlich wie bei der Einlaßschleuse, ein annähernd J-förmiger Langsamkühltrog
102, eine Flüssigkeitszuleitung 103 zum Langsamkühltrog 102 von außerhalb des Dämpfers
für eine Flüssigkeit zum Langsamkühlen und Waschen sowie eine Leitwand 104, die
dazu dient, die aus der Flüssigkeitszuleitung 10 kommende Flüssigkeit zuerst mit
den Gummiwalzen 101 in Berührung zu bringen, um die Gummiwalzen zu kühlen, und anschließend
die Flüssigkeit in den Langsamkühltank 102 zu leiten.
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Im Innern des Dämpfkessels 6 werden mehrere Leitwalzen 11 in zwei
Reihen zum zick-zack-förmigen Weiterleiten der Stoffbahn angeordnet. In gewissen
Abständen sind die Leitwalzen als Spannwalzen 12 ausgebildet, die dazu dienen, die
erforderliche Spannung in der Stoffbahn aufrechtzuerhalten. Ferner werden innerhalb
des Dämpfkessels 6 Heißwassertröge 13 angeordnet, durch die die Stoffbahn 1 zu führen
ist. Die Heißwassertröge 13 können mit heißem Wasser aus dem Langsamkühltrog 102
versorgt werden. Anstelle der Heißwassertröge können auch Düsen zum Aufsprühen von
heißem Wasser und damit zum Aufbringen von Feuchtigkeit auf die Stoffbahn 1 vorgesehen
werden. Die Heißdampfatmosphäre im Innern des Kessels 6 wird mit Hilfe
eines
Dampfsprührohrs 14 aufrechterhalten. Tropfschutzbleche 15 dienen dazu, das Herunterfallen
von Wassertropfen auf die Stoffbahn im Kessel innern zu verhindern.
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Im folgenden wird die Verwendung der Anlage nach Fig. 1 zum Durchführen
des kontinuierlichen Färbeverfahrens beschrieben.
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Zunächst wird Dampf über das Sprührohr 14 in das Innere des Kessels
6 eingeblasen, es wird auch Dampf über die Dampfzulei-tung 93 in die Einlaßschleuse
9 eingeführt; durch die Flüssigkeitszuleitung 103 wird kaltes Wasser in den Langsamkühltrog
102 geleitet. Diese Vorbereitung dauert so lange, bis im Innern des Kessels 6 Heißdampf
hoher Temperatur im Bereich von 100 bis 160 C und hohem Druck ansteht. Außerdem
wird eine zu färbende Stoffbahn 1 in eine Färbelösung im Trog 2 getaucht und mit
der Lösung getränkt, zum Entfernen eines Überschusses an am Stoff hängender Färbelösung
mit Hilfe der Quetschwalzen 3 abgequetscht und im Trockner 4 zwischengetrocknet.
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Dann wird die Stoffbahn 1 in den Dämpfkessel 6 geleitet und mit Heißdampf
behandelt. Dabei wird die am Stoff hängende Farbe eingefärbt bzw. entwickelt und
auf dem Stoff fixiert. Erfindungsgemäß wird der Stoff wiederholt in auf eine Temperatur
zwischen 100 und 160 0C erhitztes Wasser in den Trögen 13 getaucht und abwechselnd
mit dem Tauchen immer wieder gedämpft. Wie sich aus Fig. 2 ergibt, ist die Viskosität
heißen Wassers bei Temperaturen oberhalb von 1000C sehr niedrig, so daß die unentwickelten
Farbmoleküle, die ungleichmäßig auf dem Stoff verteilt sind, leicht rückgelöst und
in die Kernbereiche der
den Stoff aufbauenden Garne bzw. Fasern
durch die Wirkung des heißen Wassers transportiert werden können.
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Bei Anwendung der Erfindung ist es also möglich, eine Stoffbahn kontinuierlich
zu färben und dabei eine gleichmäßige Färbung wirkungsvoll zu erhalten.
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