DE3114608A1 - "verfahren zum kontinuierlichen hochtemperatur-mattieren und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens" - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
Hochtemperatur-Mattieren eines textlien Produkts, insbesondere
von laden-, Band- oder Bahnform. Sie bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Hochtemperatur-Mattieren
eines textlien Produkts. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Hochtemperaturbehandeln eines textlien Produkts ir
einem Hochdruckdämpfer.
Bei Behandlungsverfahren vorgenannter Art, zum Beispiel beim Vorbehandeln, Färben oder Gewichtvermindern eines textlien
Produkts, etwa einer gewerblich hergestellten Stoffbahn, besteht ein Verfahren zum Dämpfen des mit einer Behandlungslüsung
getränkten textlien Produkts darin, daß es kontinuierlich durch einen Naßdampf erhöhten Drucks und hoher Temperatur
enthaltenden Hochdruckdämpfer geführt wird. Die Temperatur des Naßdampfes wird dabei in den Bereich von etwa 1OC
bis 16Q°G eingestellt. Im Innern des Dämpfers wird eine Vielzahl von aus Metall bestehenden Leitwalzen so angeordnet, daß
das textile Produkt zum Erhöhen der Verweildauer im Dämpfer auf einem auf- und abführenden Zicksack-Weg durch den Dämpfe..?
zu transportieren ist.
Wegen der im Innern des Dämpfers dauernd eingestellten Terrroeratur
von etwa 100 bis 1600C, insbesondere etwa 1500G, nehmen
die Leitwalzen ebenfalls diese Temperatur, zum Beispiel 1500G,
an. Wenn das textile Produkt diese relativ hoch erhitzten Leitwalzen berührt, erfährt es einen von der Kombination von Wärme
und Kontakt- und/oder Reibungsdruck abhängigen Bügeleffekt, der vor allem dann auftritt, wenn das textile Produkt aus
chemischen Fasern zusammengesetzt ist. Die Oberfläche deα textilen
Produktes wird dabei durch einen unvermeidlichen Lüstor
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oder Glanz ungünstig beeinträchtigt und der Wert des Produkts entsprechend herabgesetzt. Auch der Griff des Produkts
iirird durch das Glätten bzw. Plattdrücken verschlechtert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das "Verfahren zum
kontinuierlichen Hochtemperatur-Mattieren eines textlien
Produkts und die Vorrichtung zum kontinuierlichen Hochtemperatur-Mattieren
eines textlien Produkts in einem Hochdruckdämpfer
so zu verbessern, daß ein Lüstrieren der Produktoberfläche und ein Plattdrücken des Produkts vermieden werden. Zu dem
Verfahren besteht die Lösung darin, daß das Produkt bei kontinuierlichem Transport über einen Naßdampf erhöhten Drucks
und hoher Temperatur enthaltenden Dampfkessel angeordnete Leitwalzen gedämpft wird und daß zum Vermeiden eines Lüstrierens
bzw. Glänzendmachens der Produktoberfläche zwischen den
Leitwalzen und dem Produkt während des Dämpfens eine Wasserschicht aufrechterhalten wird.
Wenn also das Dämpfen des textlien Produkts in Gegenwart eines Wasserfilms bzw. einer Wasserschicht zwischen jeder der Leitwal
sen und dem Produkt erfolgt, werden der direkte Kontakt zwischen dem textlien Produkt und den Leitwalzen und damit
der Lüstriereffekt bzw. ein Plattdrücken vermieden.
Gemäß weiterer Erfindung ist eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Hochtemperatur-Mattieren eines textlien Produkts gekennzeichnet
durch einen Naßdampf erhöhten Drucks und hoher Temperatur enthaltenden Dampfkessel zum Dämpfen des Produkts
bei kontinuierlichem Transport über darin angeordnete Leitwalzen und Mittel zum Festhalten von V/asser auf der Oberfläche
jeder der Leitwalzen zwecks Bildens eines Wasserfilms zwischen
:·.: .:■'-: ; 31H608
,jeder der Leitwalzen und dem Produkt. Die Mittel zum Festhalten
von Wasser an der Leitwalzenoberfläche bestehen r,e~
maß noch v/eiterer Erfindung vorzugsweise aus einer Vielzahl kleiner mit geringem gegenseitigen Abstand auf der
Walzenoberfläche verteilter Vorsprünge oder aus sich in Walzenlängsrichtung mit geringem gegenseitigen Abstand erstreckenden,
vorspringenden Streifen. Eine weitere vorteilhafte Lösung der Erfindung besteht darin, daß die Jeweilige
Leitwalze auf ihrer Oberfläche mit einem Wasser festhaltenden Material, wie einem textlien Stoff, Asbest- oder Glasfasern,
bewickelt ist. Hierbei werden - ebenso wie bei punkt- oder streifenförmigen VorSprüngen - größere geschlossene Auflageflächen
auf der Walzenoberfläche und damit Lüstrier- oder Glatteffekte vermieden.
Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Dämpfvorrichtung; und
b und c'versc^e^ene Leitwalzen.
In der im Schnitt dargestellten Vorrichtung nach Figur 1 wird ein zu behandelndes textiles Produkt 1 durch einen Hochdruckdämpfer
2 zwecks Dämpfens kontinuierlich hindurch^eführt.
Der Dämpfer 2 wird mit einem Stoffeinlaß 3 und einem Stoffauslaß
4- versehen. Zum Stoffeinlaß 3 und Stoffauslaß 4· gehören
eine Einlaßschleuse 5 bzw. eine Auslaßschleuse 6, mit deren
Hilfe es möglich ist, das textile Produkt 1 kontinuierlich
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durch den Dämpfer 2 hindurchzuführen, ohne daß ein nennenswertes
Leck betreffend die hohe Temperatur und den Hochdruck-Naßdampf entsteht. Es gibt zahlreiche Ausführungen
solcher Schleusen, so daß sich hier eine gesonderte Beschreibung erübrigt.
Innerhalb des Dämpfers 2 wird eine Vielzahl von aus Metall bestehenden Leitwalzen 7 oben und unten im Zickzack so angeordnet,
daß beispielsweise eine Stoffbahn kontinuierlich auf und ab durch den Kessel hindurchzuleiten ist. Einige der
Leitwalzen sind gleichzeitig Spannwalzen 8. Mit Hilfe der Spannwalzen 8 wird die Längsspannung des Produkts 1 innerhalb
des Dämpfers 2 eingestellt.
Im unteren Teil des Dämpfers 2 werden mehrere Wasserbehälter
bzw. Wassertröge 9 so aufgestellt, daß zumindest ein Teil der unteren Reihe der Leitwalzen 7 in das Wasser eintaucht. In
den Wassertrögen 9 wird eine vorgegebene Menge heißen Wassers stationär auf einer Temperatur im Bereich von etwa 100 bis
1600C (entsprechend der Temperatur des Dämpferinnern) gehalten.
Das die in die Wassertröge 9 eintauchenden Leitwalzen 7 passierende textile Produkt 1 wird absatzweise und wiederholt
in den Trögen mit heißem Wasser getränkt und kontinuierlich durch den Dämpfer 2 weitergeleitet. Anstelle der im Ausführungsbeispiel dargestellten Wassertröge 9 kann auch ein einziger,
sich eventuell von einer bis zur anderen Seite des Dämpfers" 2 erstreckender Trog vorgesehen werden.
Unmittelbar nach dem Eintritt in den Dämpfer 2 wird das textile Produkt aus Wasserstrahldüsen 10 mit heißem Wasser besprüht.
Nach dem Auftauchen aus dem jeweiligen Wassertrog 9 kann der Wassergehalt des textlien Produkts 1 jeweils mit Hilfe von Abquetschstangen
11 kontrolliert bzw. eingestellt werden. Unter
."·...: : 31 HGÜ8
Umständen können sowohl die Wasserstrahldüsen 10 als auch die
Abquetschstangen 11 wegfallen. Zum Einstellen der vorgegebenen Temperatur des Naßdampfes im Dämpferinnern dienen Dampfstrahldüsen
12, die insbesondere im unteren Teil des Dämpfers ?. angeordnet werden.
Erfindungsgemäß wesentlich ist die Konstruktion der Leitwalzon
7. Diese werden erfindungsgemäß so ausgebildet, daß sie an ihrer Oberfläche Wasser fest- bzw. zurückhalten können, derart,
daß ein Wasserfilm bzw. eine Wasserschicht zwischen den Leitwalzen und dem durch sie geführten textilen Produkt gebildet
bzw. aufrechterhalten wird. Ein Ausführungsbeispiel einer Leitwalze 7a wird in Figur 2a dargestellt. Als I-iittel
zum Zurückhalten von V/asser an der Leitwalzenoberfläche list
hierbei eine Vielzahl kleiner, mit geringem gegenseitigen Abstand verteilter Vorsprünge 13 vorgesehen. Ein weiteres Ausführungsbeispiel
wird in Figur 2b dargestellt. Die Leifcwalze
7b besitzt hier sich in Walzenlängsrichtung mit geringern gegenseitigen
Abstand erstreckende, vorspringende Streifen 14-als
Mittel zum Zurückhalten von V/asser an der Walzenoberfläche. Die Leitwalzen werden in den Ausführungsbeispielen nach Figur
2a und b vorzugsweise nahezu trommeiförmig geformt, um das Bilden von Falten in Querrichtung des textilen Produkts au
vermeiden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfind\angsgemäßen Leitwalze
wird in Figur 2c dargestellt. Auf die Oberfläche dieser Leitwalze 7c wird eine aus Wasser festhaltendem Material bestehende
Schicht aufgewickelt. Das auf die äußere Leitwalzenoberfläche
aufgebrachte V/asser zurückhaltende Material kann zum Beispiel ein textiler Stoff sein oder aus Asbest- bzw.
Glasfasern bestehen.
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Kit Hilfe der vorstehenden Konstruktionen läßt sich, eine ausreichende
Menge heißen Wassers an der Leitwalzenoberfläclie festhalten, so daß ein Wasserfilm zwischen der Leitwalzenoberfläche
und dem über die Leititfalze zu führenden textilen Produkt
zu bilden bzw. aufrechtzuerhalten ist.
Beim Dämpfen eines textilen Produkts, zum Beispiel einer mit einer Behanalungslosung, wie Farbe, getränkten Stoffbahn 1 im
Dämpfer 2 gemäß Fig. 1 wird überhitzter Dampf über die Dampfstrahldüsen
12 in den Dampfkessel eingeführt, um das Dämpferinnere mit feuchter Hitze bzw. Naßdampf vorgegebener Temperatur,
zum Beispiel 150° C zu versorgen; ferner wird heißes Wasser
den Wassertrögen 9 über (nicht gezeichnete) Leitungen von außen augeführt, so daß eine vorgegebene Menge heißen Wassers
ständig mit der Temperatur des Naßdampfes, zum Beispiel 1500G,
im Dämpfer vorhanden ist. Anschließend wird die zu behandelnde Stoffbahn 1 zum Ausführen des Dämpfens in den Dämpfer 2 eingeführt
.
Im Dämpfer 2 wird die Stoffbahn 1 durch die Wirkung des Naßdampfes,
d. h. der dort vorhandenen feuchten Hitze, gequollen und sofort in das heiße Wasser des Wassertrogs 9 eingetaucht,
um den Stoff schnell und ausreichend bis in den Kern hinein mit heißem Wasser zu tränken. Nach dem Auftauchen aus dem jeweiligen
Wassertrank kann der Stoff mit Hilfe der Abquetschstangen 11 so behandelt werden, daß eine kontrollierte Menge
heißen Wassers im Stoff verbleibt. Es folgt dann ein weiteres Behandeln im Sattdampf, während der Stoff mit Hilfe der Leitwalzen·
7 auf dem Zickzack-Weg auf und ab durch den Dämpfer
geführt wird. Das Eintauchen und Abquetschen kann in ähnlicher V/eise mehr oder weniger häufig wiederholt werden.
31 HGOB
Die durch die Leitwalzen 7 geführte Stoffbahn 1 wird mit
heißem Wasser getränkt und dann jeweils abwechselnd und wiederholt mit Naßdampf behandelt, so daß ein Ausrüsten,
zum Beispiel ein Färben, wirkungsvoll und gleichmäßig bis in den Kern des jeweiligen Produkts erfolgt. Erfindungcgemäß
werden namentlich die Leitwalzen so konstruiert, daß sie eine ausreichende Wassermenge an ihrer Oberfläche zurückhalten,
derart, daß eine Wasserschicht bzw. ein Wasserfilm zwischen der Leitwalze und dem zu behandelnden Stoff bei Betrieb
verbleibt. Durch den Wasserfilm wird erreicht, daß ein von der gegen den Stoff gepreßten Leitwalze bewirkter Bügeleffekt
vollkommen zu vermeiden ist. Irgendwelche Probleme mit
einer Oberflächen-Lüstrierung des Stoffes treten daher nicht mehr auf. Auch ein Plattdrücken des Stoffes wird vermieden,
und ein verschlechterter Griff ist nicht zu befürchten.
Claims (6)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Hochtemperatur-Mattieren eines
textlien Produkts (1), insbesondere von Faden-, Band- oder -Bahnform, dadurch gekennzeichnet, daß
das Produkt (1) bei kontinuierlichem Transport über in einep.
Naßdampf erhöhten Drucks und hoher Temperatur enthaltenden Dampfkessel (2) angeordnete Leitwalzen (7) gedämpft wird und
daß zum Vermeiden eines Lüstrierens bzw. Glänzendmachens der
Produktoberfläche zwischen den Leitwalzen (7a, b, c) und dem Produkt (1) während des Dämpfens eine Wasserschicht aufrechterhalten
wird.
2. Vorrichtung zum kontinuierlichen Hochtemperatur-Mattieren eines
textlien Produkts (1) gekennzeichnet durch
einen Naßdampf erhöhten Drucks und hoher Temperatur enthaltenden Dampfkessel (2) zum Dämpfen des Produkts (1) bei kontinuierlichem
Transport über im Kessel angeordnete Leitwalaen
(7) und Mittel (13, 14) zum Festhalten von Wasser an der Oberfläche
jeder der Leitwalzen (7a, b, c) zwecks Bildens eines Wasserfilms zwischen jeder der Leitwalzen und dem Produkt.
: :\. .X 1 31H608
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet
, daß die jeweilige Leitwalze (7a) auf ihrer Oberfläche eine Vielzahl kleiner, mit geringem gegenseitigem
Abstand verteilter Vorsprünge (13) als Mittel zum Festhalten von Wasser besitzt (Figur 2a).
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die jeweilige Leitwalze (7b) auf
ihrer Oberfläche mit vielen in V/alzenlängsrichtung mit [geringem gegenseitigen Abstand sich erstreckenden vorspringenden
Streifen (14) als Mittel zum Festhalten von Wasser ausgestattet ist (Figur 2b).
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet
, daß die Leitwalzen (7a, b) nahezu trommeiförmig ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet
, daß die jeweilige Leitwalze (7c) auf ihrer Oberfläche mit einem Wasser festhaltenden Material,
wie einem textlien Stoff, Asbest- oder Glasfasern, bewickelt ist (Figur 2c).
Applications Claiming Priority (2)
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