DE4415575A1 - Erdreichabdeckung aus Beton-Formsteinen sowie Verfahren und Vorrichtung zum Erhalten der Sickerfähigkeit einer derartigen Erdreichabdeckung - Google Patents
Erdreichabdeckung aus Beton-Formsteinen sowie Verfahren und Vorrichtung zum Erhalten der Sickerfähigkeit einer derartigen ErdreichabdeckungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Erdreichabdeckung aus
blockförmigen Beton-Pflastersteinen (Pflasterdecke),
die mit (Normal-)Fugen in Längs- und Querrichtung auf
wasserdurchlässigem Pflasterbett verlegt und bei der
die Längsfugen und Querfugen mit Material für eine
Fugenfüllung, insbesondere mit Feinsand, verfüllt sind.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Aufrechterhaltung der ausreichenden
Sickerfähigkeit einer derartigen Pflasterdecke.
Zunehmend werden Erdreichabdeckungen gefordert, die ge
eignet sind, anfallendes Oberflächenwasser aufzunehmen,
nämlich versickern zu lassen. Bekannt sind Erdreichab
deckungen aus wasserdurchlässigen, porösen Beton-Form
steinen. Alternativ sind Erdreichabdeckungen bekannt,
bei denen die Beton-Formsteine mit größeren Abständen
voneinander verlegt sind, so daß breite (Drän-)Fugen
zur Ableitung des Oberflächenwassers entstehen.
Die wasserdurchlässigen, porösen Beton-Formsteine wei
sen eine geringere Bruchfestigkeit auf als herkömmliche
Beton-Formsteine. Bei einer mit breiten Fugen verlegten
Erdreichabdeckung sind diese nachteilig für die
Nutzung. Beiden bekannten Systemen ist aber als Haupt
nachteil gemeinsam, daß die Fähigkeit der Ableitung von
Oberflächenwasser im Laufe der Zeit zunehmend geringer
wird. Durch Feststoffe im Oberflächenwasser werden die
Poren der Beton-Formsteine bzw. die Fugen zunehmend
verschlossen, so daß die Wasserdurchlässigkeit schließ
lich nicht mehr in ausreichendem Umfange gegeben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System
vorzuschlagen, welches eine ohne Einschränkung nutzbare
Erdreichabdeckung aus Beton-Formsteinen und die aus
reichende Beseitigung von Oberflächenwasser dauerhaft
gewährleistet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Erdreichabdeckung
aus Beton-Formsteinen bzw. eine Pflasterdecke vorge
schlagen, die gekennzeichnet ist durch im Bereich der
Beton-Pflastersteine und/oder im Bereich der Längsfugen
oder Querfugen angeordnete Sickeröffnungen, die frei
von Material für Fugenfüllungen sind.
Die erfindungsgemäße Pflasterdecke besteht demnach aus
Pflastersteinen, die in herkömmlicher und dadurch
stabiler Weise verlegt sind, nämlich mit verhältnis
mäßig schmalen Fugen in Längs- und Querrichtung. Diese
Fugen sind mit einer für Pflasterdecken üblichen Fugen
füllung versehen, insbesondere mit Feinsand. Zum Abfüh
ren des Oberflächenwassers ist die Pflasterdecke mit
vorzugsweise langgestreckten, schlitzförmigen Sicker
öffnungen versehen, die im Bereich der Beton-Formsteine
selbst oder im Bereich von Fugen - unter Erweiterung
derselben - angeordnet sind. Die Sickeröffnungen sind
für die dauerhafte Aufnahme des Oberflächenwassers ein
gerichtet. Sie können im Sinne der Erfindung alternativ
frei von jeglicher Füllung sein oder besondere wasser
durchlässige Filterstücke als Füllkörper aufweisen.
Um die Fähigkeit der Aufnahme von Oberflächenwasser auf
Dauer sicherzustellen, werden von Zeit zu Zeit die
Sickeröffnungen gereinigt, nämlich von Sinkstoffen, die
mit dem Oberflächenwasser eingespült werden, befreit.
Hierzu kommt eine besondere Vorrichtung zum Einsatz,
die unter Druck Wasser in die Sickeröffnung leitet und
zugleich das mit Verunreinigungen versetzte Spülwasser
absaugt.
Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf die
Ausbildung von Pflasterdecken bzw. Beton-Formsteinen
mit Sickeröffnungen sowie auf die Vorrichtung zur Er
haltung der Sickerfähigkeit.
Ausführungsbeispiele von Einzelheiten der Erfindung
werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläu
tert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Ausschnitt einer Pflasterdecke im Grund
riß,
Fig. 2 einen Beton-Pflasterstein im Grundriß,
Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 für eine
andere Ausführungsform von Pflastersteinen,
Fig. 4 einen Querschnitt durch zwei benachbarte
Pflastersteine,
Fig. 5 eine Einzelheit, nämlich ein Sperrstück, im
Grundriß,
Fig. 6 einen Querschnitt durch zwei benachbarte
Pflastersteine, mit einer anderen Ausführungs
form des Pflasters,
Fig. 7 eine Darstellung analog Fig. 6 während der
Herstellungsphase,
Fig. 8 einen größeren Ausschnitt einer Pflasterdecke
im Grundriß mit nochmals veränderten Pflaster
steinen,
Fig. 9 einen Ausschnitt einer Pflasterdecke mit einem
weiteren Ausführungsbeispiel von Pflasterstei
nen,
Fig. 10 einen Ausschnitt der Pflasterdecke X-X der
Fig. 9 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 11 eine Ansicht in Richtung Pfeil 11 in Fig. 10,
Fig. 12 eine Vorrichtung zum Reinigen von Sickeröff
nungen einer Pflasterdecke in Seitenansicht
bzw. im Horizontalschnitt der Pflasterdecke,
Fig. 13 eine Einzelheit der Vorrichtung gemäß Fig. 12
in vergrößertem Maßstab, ebenfalls in Seiten
ansicht bzw. Vertikalschnitt der Pflaster
decke.
In den Zeichnungen sind unterschiedliche Ausführungs
beispiele von Beton-Pflastersteinen und daraus herge
stellte Pflasterdecken, die für die Versickerung von
Oberflächenwasser eingerichtet sind, dargestellt. Des
weiteren werden Maßnahmen und Einrichtungen für die
dauerhafte Sickerfähigkeit der Pflasterdecken gezeigt.
Die Beton-Pflastersteine 20 können hinsichtlich der
geometrischen Gestaltung unterschiedlich ausgebildet,
insbesondere im Grundriß rechteckig oder quadratisch
sein. Es sind aber auch andere, beispielsweise sechs
eckige Formen möglich (Fig. 9 bis Fig. 11).
Die Beton-Pflastersteine 20 sind zur Bildung einer
Pflasterdecke bzw. Erdreichabdeckung auf einem üblichen
Untergrund, nämlich auf einem Pflasterbett 21 so posi
tioniert, daß Fugen, nämlich Längsfugen 22 und Querfu
gen 23 üblicher Ausbildung zwischen den benachbarten
Beton-Pflastersteinen 20 verbleiben. Die Fugen haben
eine übliche Breite von 2 mm bis 4 mm, insbesondere von
3 mm. Die Fugen 22 und 23 sind mit einer ebenfalls
üblichen bzw. geeigneten Fugenfüllung 24 versehen, die
zweckmäßigerweise aus Sand bzw. Feinsand besteht. Die
Fugenfüllung 24 wird in der bekannten Weise eingebracht
und durch Schlämmen verfestigt.
Die aus den Beton-Pflastersteinen 20 hergestellten
Pflasterdecken sollen dauerhaft sickerfähig sein, also
Oberflächenwasser in den Untergrund ableiten. Zu diesem
Zweck ist die Pflasterdecke mit Sickeröffnungen 25, 26
versehen. Diese sind in ausreichender Anzahl und Größe
über die Pflasterdecke verteilt, so daß das anfallende
Oberflächenwasser in optimaler Weise in den Untergrund
geleitet werden kann.
Die Sickeröffnungen 25, 26 können im Bereich von Fugen,
nämlich Längsfugen 22 und/oder Querfugen 23 angeordnet
sein. Es ist aber auch möglich, einzelne oder alle
Beton-Pflastersteine 20 mit einer Sickeröffnung 25 zu
versehen. Fig. 2 zeigt ein Beispiel für einen
Beton-Pflasterstein 20 mit einer sich in Längsrichtung mittig
erstreckenden, langgestreckten Sickeröffnung 25.
Die Sickeröffnungen 25, 26 sind vorteilhafterweise
schlitzartig ausgebildet, also mit verhältnismäßig
langer Abmessung und geringerer Breite. Beispielsweise
können die Sickeröffnungen 25, 26 eine Länge von 50 bis
80 mm, insbesondere von 60 mm und eine Breite von 5 mm
bis 10 mm, insbesondere von 6 mm aufweisen. Die langge
streckte, schlitzförmige Gestalt der Sickeröffnungen
25, 26 gewährleistet eine maximale Nutzbarkeit der
Pflasterdecke, da die Unterbrechungen durch die Sicker
öffnungen nur geringe Beeinträchtigungen erzeugen.
Bei den Ausführungsbeispielen mit Sickeröffnungen 26 im
Bereich von Fugen sind unterschiedliche Ausführungen
möglich.
Bei der Gestaltung gemäß Fig. 1 ist eine Sickeröffnung
26 jeweils im Bereich einer Querfuge 23 gebildet, und
zwar in der Mitte der Querfuge 23 bzw. der benachbarten
Beton-Pflastersteine 20. Das Beispiel der Fig. 1 sieht
vor, daß einer von zwei benachbarten Beton-Pflaster
steinen 20 im Bereich einer aufrechten Seitenfläche 27
mit einer Vertiefung 28 versehen ist. Diese erstreckt
sich von der Oberseite des Beton-Pflastersteins bis zur
Unterseite durchgehend. Die im Grundriß langgestreckte
Vertiefung 28 ist an den Seiten durch schräggerichtete
Flanken 29 begrenzt, so daß die Breite der Vertiefung
28 zur freien Seite hin zunimmt.
Die Vertiefung 28 bildet mit dem benachbarten Beton-Pflaster
stein 20 bzw. mit dessen Seitenfläche 30 die
Sickeröffnung 26. Deren Querabmessung ergibt sich dem
nach aus der Tiefe der Vertiefung 28 und der Breite der
Querfuge 23. Die so gebildete Sickeröffnung 26 ist
ebenfalls im Grundriß gesehen langgestreckt, schlitz
artig ausgebildet.
An den Enden, nämlich benachbart zu den angrenzenden
Abschnitten der Querfuge 23, ist die Sickeröffnung 26
geschlossen. Der die Vertiefung 28 aufweisende
Pflasterstein 20 ist mit aufrechten, stegartigen Vor
sprüngen 31, 32 versehen, die an der Seitenfläche 27
unmittelbar neben der Vertiefung 28 zu beiden Seiten
derselben gebildet sind. Die sich über die annähernd
gesamte Höhe des Beton-Pflastersteins 20 erstreckenden
Vorsprünge 31, 32 dienen zugleich als Abstandhalter
zwischen den benachbarten Beton-Pflastersteinen 20.
Durch die Anlage an der Seitenfläche 30 des benachbar
ten Beton-Pflastersteins 20 ergibt sich eine im Quer
schnitt geschlossene Sickeröffnung 26.
Die im Bereich der Fugen angeordnete Sickeröffnung 26
kann auch dadurch gebildet sein, daß die einander zuge
kehrten Seitenflächen 27 und 30 benachbarter Beton-Pflaster
steine 20 je mit einer Vertiefung 33, 34 der
beschriebenen Gestalt versehen sind. Die beiden Vertie
fungen 33, 34 liegen einander im Bereich der Pflaster
decke gegenüber und bilden zusammen mit einem Abschnitt
der Fuge bzw. Querfuge 23 die Sickeröffnung. Die zum
Absperren der Sickeröffnung 26 dienenden Vorsprünge 31,
32 sind bei diesem Ausführungsbeispiel (Fig. 3) an den
gegenüberliegenden Seitenflächen 27 und 30 angeordnet,
so daß jeder Beton-Pflasterstein 20 nur einen Vorsprung
31, 32 aufweist.
Je nach Gestaltung haben die Vertiefungen 28, 33, 34
eine unterschiedliche Tiefe. Bei einer Gestaltung gemäß
Fig. 1 kann diese etwa 3 mm betragen. Bei einer Anord
nung im Sinne von Fig. 3 beträgt die Querabmessung der
Vertiefungen 33, 34 etwa 1,5 mm. Bei der Ausführungs
form gemäß Fig. 3 sind solche Vertiefungen 33, 34 auf
beiden Seiten jedes Beton-Pflastersteins 20 angeordnet,
also an beiden Seitenflächen 27 und 30. Die Gesamtlänge
eines so gestalteten, rechteckigen Pflastersteins kann
beispielsweise 180 mm betragen bei einer Gesamtbreite
von 140 mm.
Bei der vorliegenden Pflasterdecke mit verteilten
Sickeröffnungen 25, 26 sind diese frei von üblichen
Fugenfüllungen. In der einfachsten Ausführungsform
(Fig. 1, Fig. 2) bleibt die Sickeröffnung 25, 26 frei,
also ohne jegliche Füllung. Das Oberflächenwasser kann
so ungehindert über die Sickeröffnungen 25, 26 in das
Pflasterbett 21 geleitet werden.
Damit bei der Herstellung der Pflasterdecke Material
der Fugenfüllung 24 nicht in die oben offenen Sicker
öffnungen 25, 26 eindringen kann, sind diese zeitweilig
durch ein Sperrstück 35 geschlossen. Es kann sich dabei
um einen einfachen Klotz aus Holz, Kunststoff oder der
gleichen handeln. Das Sperrstück 35 hat die Form der
Sickeröffnung 25, 26 und wird von oben her in dieser
eingesetzt, bevor die Fugenfüllung 24 in die Längsfugen
22 und Querfugen 23 eingeleitet wird. Nach Fertigstel
lung der Pflasterdecke, nämlich nach Einbringen und
Verfestigen der Fugenfüllung 24, werden die Sperrstücke
35 aus den Sickeröffnungen 25, 26 herausgezogen, so daß
diese frei sind.
Für die Handhabung des Sperrstücks 35 kann dieses mit
Ösen, Löchern oder Ausnehmungen 36 versehen sein, die
das Ansetzen eines Handhabungswerkzeugs ermöglichen.
Bei diesem kann es sich um einen Haken oder um ein
Gerät handeln, welches mit einem Querriegel in die bei
dem Beispiel gemäß Fig. 5 T-förmige Ausnehmung 36 ein
geführt wird, um das Sperrstück 35 nach oben aus der
jeweiligen Sickeröffnung 25, 26 herauszuziehen.
Im Bereich der Sickeröffnungen 25, 26 und/oder im Be
reich der Fugen 22, 23 können Maßnahmen getroffen sein,
die das Versickern von Oberflächenwasser steuern und
eine Wartung der Pflasterdecke ermöglichen. Gemäß Aus
führungsbeispiel der Fig. 4 ist im Bereich der Sicker
öffnung 26 ein streifenförmiges Filterelement 37 ange
ordnet, welches auf dem Pflasterbett 21 aufliegt. Das
Filterelement 37 besteht aus einem verrottungsfesten
Fasermaterial in gewebter oder filzartiger Ausführung
(sogenanntes Geotextil). Durch das Filterelement 37
werden Feststoffe des Oberflächenwassers zurückgehal
ten, so daß gefiltertes Wasser in den Untergrund ein
dringt.
Eine weitere Ergänzung ist in Fig. 6 und 7 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform ist die gesamte Sickeröff
nung 25 durch ein wasserdurchlässiges Organ ausgefüllt,
nämlich durch einen Sickerklotz 38. Dieser läßt das
Oberflächenwasser ungehindert in den Untergrund eintre
ten, hält jedoch Feststoffe an der Oberseite zurück.
Der Sickerklotz kann erforderlichenfalls von Zeit zu
Zeit ausgewechselt werden, wenn die Wasserdurchlässig
keit bzw. die Filterwirkung beeinträchtigt ist.
Gemäß Fig. 7 ist der Sickerklotz 38 mit einem
Filterelement 37 am Boden der Sickeröffnung 26 kombi
niert. Bei dieser Lösung kann der Sickerklotz 38 wie
ein Grobfilter und das Filterelement 37 wie ein Fein
filter wirken.
In beiden Fällen kann der Sickerklotz 38 bereits bei
der Herstellung der Pflasterdecke in Position gebracht
werden, so daß ein Sperrstück 35 für die Phase der Ein
bringung der Fugenfüllung 24 entbehrlich ist.
Fig. 8 zeigt eine Positionierung der Sickeröffnungen 26
im Bereich von Längsfugen 22 bei einer Positionierung
der Beton-Pflastersteine 20 im Läuferverband. Jeweils
eine Sickeröffnung 26 ist im Bereich einer Längsseite
39 eines Beton-Pflastersteins 20 angebracht, und zwar
in der Mitte der Längsseite 39 und mittig zur Querfuge
23. Die Sickeröffnungen 26 sind bei dieser Ausführung
durch die Vorsprünge 31, 32 im Bereich der Längsfugen
22 und durch einen weiteren, entsprechend ausgebildeten
Vorsprung 40 jeweils im Bereich einer Ecke eines Beton
pflastersteins 20 angeordnet. Der Vorsprung 40 sperrt
die Sickeröffnung 26 gegenüber der Querfuge 23 ab.
Fig. 9, Fig. 10 und Fig. 11 sind Darstellungen eines in
der geometrischen Gestaltung abweichend ausgebildeten
Beton-Pflastersteins 20. Dieser ist im Grundriß sechs
eckig mit zwei gleich langen kürzeren Querflächen 41,
42 als Seitenbegrenzung des Beton-Pflastersteins 20 und
vier gleich langen Seitenflächen 43, 44, die einander
paarweise gegenüberliegen und einen rechten Winkel ein
schließen.
Die so ausgebildeten Beton-Pflastersteine 20 sind unter
Bildung von Längsfugen 22 und Querfugen 23 verlegt.
Diese Fugen sind in der beschriebenen Weise dimensio
niert und mit einer Fugenfüllung herkömmlicher Art ver
sehen. Die Gestaltung der Beton-Pflastersteine 20 ist
derart, daß zwischen den Querflächen 41, 42 benachbar
ter Beton-Pflastersteine 20 eine breitere Sickerfuge 45
gebildet ist, die die Funktion einer Sickeröffnung 26
erfüllt. Diese Sickeröffnung 26 erstreckt sich über die
volle Länge der benachbarten Querflächen 41, 42.
Gegenüber den Längsfugen 22 und Querfugen 23 ist auch
diese Sickeröffnung 26 abgegrenzt, und zwar durch Vor
sprünge 46, 47 der beschriebenen Art. Diese sind hier
im Bereich der Längsfugen 22 und der Querfugen 23 ange
ordnet, und zwar unmittelbar benachbart zu den Enden
der Sickerfuge 45.
Eine weitere Besonderheit ist aus Fig. 10 und Fig. 11
ersichtlich. Die Querflächen 41, 42 benachbarter Beton-Pflaster
steine 20 sind unter einem Winkel zueinander
gerichtet, nämlich nach unten divergierend. Die Sicker
fuge 45 hat dadurch einen in der Breite nach unten zu
nehmenden Querschnitt (Fig. 11). Diese Gestaltung der
Sickerfuge 45 bzw. der Sickeröffnung 26 erleichtert den
Abfluß des Oberflächenwassers und vermindert die Ver
schmutzungsgefahr.
Die Gestaltung der Sickeröffnungen 25, 26 bzw. der
Sickerfuge 45 ist so gewählt, daß erforderlichenfalls
von Zeit zu Zeit eine Wartung der Pflasterdecke,
nämlich ein Reinigen bzw. Regenerieren der Sickeröff
nungen 25, 26 erfolgen kann. Zu diesem Zweck werden die
ganz oder teilweise mit Verschmutzungen 48 gefüllten
Sickeröffnungen 25, 26 gereinigt, nämlich gespült.
Fig. 12 und Fig. 13 zeigen Beispiele für Reinigungsge
räte. Es handelt sich dabei um ein Organ zum Einführen
von Wasser unter Druck in die Sickeröffnungen 25, 26,
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel um eine Druck
lanze 49 mit Düsenrohr 50 am unteren Ende. Dieses wird
in die zu reinigende Sickeröffnung 25, 26 eingeführt.
Ein in der Höhe verstellbarer, scheibenförmiger An
schlag 51 liegt dabei außerhalb der Sickeröffnung 25,
26 auf der Oberseite der Beton-Pflastersteine 20 auf.
Das gelöste und aufgewirbelte bzw. aus den Sickeröff
nungen 25, 26 herausgespülte schmutzhaltige Wasser wird
bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel durch Absaugen
beseitigt. Zu diesem Zweck wird ein Sauger 52 im Be
reich der Sickeröffnung 25, 26 positioniert. Eine er
weiterte Saugöffnung 53 nimmt das Wasser-Schmutz-Gemisch
unmittelbar aus der Sickeröffnung 25, 26 auf
und führt dieses zu einem Sammelbehälter. Die langge
streckte Ausbildung der Sickeröffnungen 25, 26 ermög
licht die beschriebene Arbeitsweise der beiden Organe
im Bereich einer Sickeröffnung 25, 26.
Wie aus Fig. 13 ersichtlich, führt ein Druckwasser
schlauch 54 zu der rohrförmigen Drucklanze 49. An
dieser ist ein Dosierschieber 55 angebracht zum Dosie
ren der Wassermenge.
Die Gestaltung der Pflasterdecke mit Sickeröffnungen
25, 26 der beschriebenen Art ermöglicht demnach eine
Wartung hinsichtlich der leistungsfähigen Aufnahme von
Oberflächenwasser. Ein sonst übliches Kanalsystem ist
bei dieser Lösung entbehrlich.
Bezugszeichenliste
20 Beton-Pflasterstein
21 Pflasterbett
22 Längsfuge
23 Querfuge
24 Fugenfüllung
25 Sickeröffnung
26 Sickeröffnung
27 Seitenfläche
28 Vertiefung
29 Flanke
30 Seitenfläche
31 Vorsprung
32 Vorsprung
33 Vertiefung
34 Vertiefung
35 Sperrstück
36 Ausnehmung
37 Filterelement
38 Sickerklotz
39 Längsseite
40 Vorsprung
41 Querfläche
42 Querfläche
43 Seitenfläche
44 Seitenfläche
45 Sickerfuge
46 Vorsprung
47 Vorsprung
48 Verschmutzung
49 Drucklanze
50 Düsenrohr
51 Anschlag
52 Sauger
53 Saugöffnung
54 Druckwasserschlauch
55 Dosierschieber
21 Pflasterbett
22 Längsfuge
23 Querfuge
24 Fugenfüllung
25 Sickeröffnung
26 Sickeröffnung
27 Seitenfläche
28 Vertiefung
29 Flanke
30 Seitenfläche
31 Vorsprung
32 Vorsprung
33 Vertiefung
34 Vertiefung
35 Sperrstück
36 Ausnehmung
37 Filterelement
38 Sickerklotz
39 Längsseite
40 Vorsprung
41 Querfläche
42 Querfläche
43 Seitenfläche
44 Seitenfläche
45 Sickerfuge
46 Vorsprung
47 Vorsprung
48 Verschmutzung
49 Drucklanze
50 Düsenrohr
51 Anschlag
52 Sauger
53 Saugöffnung
54 Druckwasserschlauch
55 Dosierschieber
Claims (13)
1. Erdreichabdeckung aus blockförmigen Beton-Pflaster
steinen (20) (Pflasterdecke), die mit (Normal-)Fugen in
Längs- und Querrichtung auf wasserdurchlässigem
Pflasterbett (21) verlegt und bei der die Längsfugen
(22) und Querfugen (23) mit Material für eine Fugenfül
lung (24), insbesondere mit Feinsand, verfüllt sind,
gekennzeichnet durch im Bereich der
Beton-Pflastersteine (20) und/oder im Bereich der
Längsfugen (22) oder Querfugen (23) angeordnete
Sickeröffnungen (25, 26, 45), die frei von Material für
Fugenfüllungen (24) sind.
2. Erdreichabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sickeröffnungen langgestreckt,
schlitzförmig ausgebildet sind, vorzugsweise mit einer
Breite bis 10 mm und einer Länge bis 100 mm.
3. Erdreichabdeckung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Beton-Pflasterstein (20)
mindestens einer seiner aufrechten Seitenflächen (27)
eine Vertiefung (28, 33, 34) aufweist, die eine durch
einen benachbarten Beton-Pflasterstein (20) begrenzte
Sickeröffnung (25, 26, 45) im Bereich einer Fuge (22,
23) bildet.
4. Erdreichabdeckung nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sickeröffnung (25, 26, 45) im Bereich einer Fuge (22,
23) durch zwei einander ergänzende Vertiefungen (33,
34) im Bereich von einander zugekehrten Seitenflächen
(27) zweier benachbarter Beton-Pflastersteine (20)
gebildet ist.
5. Erdreichabdeckung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die im
Bereich einer Fuge (22, 23) gebildeten Sickeröffnungen
(25, 26, 45) gegenüber angrenzenden Bereichen von Fugen
(22, 23) geschlossen ist bzw. sind, insbesondere durch
an Seitenflächen (27) der Beton-Pflastersteine (20)
benachbart zu den Vertiefungen (28, 33, 34) gebildete,
aufrechte Vorsprünge (31, 32, 40) oder Rippen, die an
Seitenflächen (27) oder korrespondierenden Vorsprüngen
(31, 32, 40) bzw. Rippen des benachbarten
Beton-Pflastersteins (20) anliegen.
6. Erdreichabdeckung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Quer
flächen (41, 42) benachbarter Beton-Pflastersteine (20)
unter einem Winkel zueinander gerichtet sind, nämlich
zum Pflasterbett (21) divergierend, derart, daß die
Sickeröffnung (45) zum Pflasterbett (21) hin einen in
der Breite zunehmenden Querschnitt aufweist.
7. Erdreichabdeckung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß während
der Herstellung der Pflasterdecke, insbesondere während
des Verfüllens der Fugen (22, 23), in den Sickeröff
nungen (25, 26, 45) diese oben verschließende Füll
stücke (Sperrstück 35) eingesetzt sind, die nach Fer
tigstellung der Pflasterdecke entfernt werden.
8. Erdreichabdeckung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Sickeröffnungen (25, 26, 45) wasserdurchlässige
Filterelemente (37) angeordnet sind, insbesondere aus
vliesförmiger Kunststoff-Faserstruktur.
9. Erdreichabdeckung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß im unteren, dem Pflasterbett (21) zuge
kehrten Bereich der Sickeröffnungen (25, 26, 45) strei
fenförmige Filterelemente (37) eingelegt oder unterhalb
der Ebene der Beton-Pflastersteine (20) im Bereich der
Sickeröffnungen (25, 26, 45) angeordnet sind.
10. Erdreichabdeckung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Sickeröffnungen (25, 26, 45)
herausnehmbare bzw. auswechselbare wasserdurchlässige
Filterelemente (37) angeordnet sind.
11. Verfahren zur Erhaltung der uneingeschränkten Was
serdurchlässigkeit von Erdreichabdeckungen aus Beton
pflastersteinen (20), gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
- a) die Erdreichabdeckung ist im Bereich der Beton-Pflastersteine (20) und/oder im Bereich von Fugen (22, 23) mit langgestreckten, schmalen Sickeröff nungen (25, 26, 45) versehen, die sich bis zu einem Untergrund erstrecken,
- b) die ungefüllten, freien bzw. offenen Sickeröffnun gen (25, 26, 45) werden von Zeit zu Zeit gereinigt, insbesondere durch ein in die Sickeröffnungen unter Druck geleitetes Spülmedium, wie Wasser.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spülflüssigkeit während des Reinigungsprozesses
abgesaugt wird.
13. Vorrichtung zum Beseitigen von Sinkstoffen aus
offenen Sickeröffnungen (25, 26, 45) einer Erdreichab
deckung aus Beton-Pflastersteinen (20), gekennzeichnet
durch eine in die Sickeröffnung (25, 26, 45) einführ
bare Düse (50) zur Einleitung einer Spülflüssigkeit,
insbesondere von Wasser, unter Druck in die Sickeröff
nung (25, 26, 45) und durch ein Saugorgan (52), insbe
sondere Saugrohr zum Absaugen der mit Sinkstoffen ver
sehenen Spülflüssigkeit aus der Sickeröffnung (25, 26,
45).
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