DE4411165C1 - Granuliervorrichtung für Strangmaterialien - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Granuliervorrichtung für Strangmate
rialien mit einer Einzugsvorrichtung zum Erfassen des durch einen
Einlaufspalt zugeführten Strangmaterials und dessen Förderung zu einer
Messerwalze zum Zerschneiden des Strangmaterials zu Granulat und mit
einer die Einzugsvorrichtung bildenden verschiebbaren Einzugswalze und
einer Gegenwalze, von denen mindestens eine antreibbar ist, wobei die
verschiebbare Einzugswalze in ihre Parallelverschiebung ermöglichenden
Verschiebungslagern gelagert ist.
Eine derartige Granuliervorrichtung ist in der DE PS 29 01 018 be
schrieben. Bei dieser Granuliervorrichtung besteht die Einzugsvorrichtung
aus einer Oberwalze und einer Unterwalze, wobei eine Halterung für die
Lager der Oberwalze in Richtung auf die Unterwalze auf feste Werte
des von den beiden Walzen gebildeten Spalts eingestellt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Granuliervorrichtung so
zu gestalten, daß eine Gefährdung des Bedienungspersonals vermieden
wird. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß die Verschiebungslager
gegen einen Anschlag durch eine Vorspannung angedrückt werden, die
durch einen Annäherungsschalter derart auslösbar ist, daß bei Betätigung
des Annäherungsschalters die Vorspannung abgeschaltet und eine Gegen
kraft wirksam wird, die die Verschiebungslager vom Anschlag und damit
die verschiebbare Einzugswalze von der Gegenwalze abhebt.
Durch die Betätigung des Annäherungsschalters, die z. B. durch ein
Hantieren vor dem Bereich des Einlaufspaltes durch eine Bedienungs
person erfolgen kann, wird aufgrund der zeitlichen Ablösung der Wirkung
der Vorspannung durch die Gegenkraft dafür gesorgt, daß infolge der
hierdurch bewirkten Entfernung von Einzugswalze und Gegenwalze sofort
der sonst von der Einzugsvorrichtung ausgeübte Zug auf das Strangmate
rial abgeschaltet wird, so daß die Vorwärtsbewegung des Strangmaterials
schlagartig gestoppt wird und eine Mitnahme, z. B. eine Hand des Bedie
nungspersonals, durch das Strangmaterial unmöglich wird. Es ist also
nicht erforderlich, daß die mit großer Massenträgheit laufenden Organe
der Granuliervorrichtung, nämlich die Messerwalze und die mit dieser
normalerweise gekoppelte Einzugsvorrichtung, zum Stehen gebracht
werden, was eine Bremsung eines normalerweise ebenfalls mit einem
erheblichen Trägheitsmoment behafteten Antriebsmotors erforderlich
machen würde. Durch die praktisch schlagartig erfolgende Auseinander
führung von Einzugswalze und Gegenwalze wird ebenso schlagartig
jegliche Tendenz unterdrückt, eine Mitnahme und damit ein Einzug in
Richtung auf den Einlaufspalt und durch diesen hindurch zu bewirken,
so daß aufgrund der Auslösung des Annäherungsschalters eine Gefähr
dung des Bedienungspersonals sofort ausgeschaltet wird.
Zweckmäßig bringt man den Annäherungsschalter an einem dem Einlauf
spalt zugeordneten Einlaufschacht an, der einen Sicherheitsabstand zwi
schen der Einzugsvorrichtung und dem Annäherungsschalter bildet. Hier
durch wird die durch den Annäherungsschalter gegebene Sicherheit
erhöht, da durch den Sicherheitsabstand dafür gesorgt wird, daß Manipu
lationen vor der Granuliervorrichtung in jedem Falle entfernt von dem
Einlaufspalt und nicht direkt an diesem vorgenommen werden können.
Eine günstige Konstruktion für die Verschiebungslager ergibt sich dann,
wenn man diese als Schwingen ausbildet, auf die je eine von dem
Annäherungsschalter steuerbare Kolbenzylinder-Einheit wirkt. Zur Erzeu
gung der Vorspannung drücken die Kolbenzylinder-Einheiten auf die
Schwingen. Zur Abschaltung der Vorspannung durch den Annäherungs
schalter wird die Zufuhr des Druckmediums zu den Kolbenzylinder-
Einheiten unterbrochen, womit diese wirkungslos werden, so daß nunmehr
die Gegenkraft wirksam werden kann.
Vorteilhaft wird die Gegenkraft von einer dem Anschlag benachbart
angeordneten Feder erzeugt, deren Kraft von der Vorspannung über
wunden wird. Aufgrund der Steuerung durch den Annäherungsschalter
ergibt sich dann mit der Abschaltung der Vorspannung automatisch das
Wirksamwerden der Gegenkraft, da die die Gegenkraft erzeugende Feder
mit dem Abschalten der Vorspannung nur noch allein auf die Verschie
bungslager, insbesondere also auf die Schwingen wirkt und damit die
verschiebbare Einzugswalze von der Gegenwalze abhebt.
In der Figur ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Figur zeigt die Granuliervorrichtung in Seitensicht, wobei durch
Weglassung einer vorderen Seitenwand die inneren Organe der Granulier
vorrichtung zu sehen sind. Dargestellt ist die hintere Seitenwand 1, auf
der der Deckel 4 aufliegt. An der Vorderseite der Granuliervorrichtung
wird diese durch die Frontplatte 2 abgeschlossen. Die Frontplatte wird
durch den Einlaufspalt 3 durchbrochen, durch den die Stränge 13 der
Granuliervorrichtung zugeführt werden. In den Einlaufspalt 3 ist der sich
von der Frontplatte 2 wegerstreckende Einlaufschacht 9 eingesetzt, der
die Stränge 13 führt. An den der Frontplatte 2 abgewandten Ende des
Einlaufschachtes 9 sind die beiden Annäherungsschalter 14 und 15 ange
bracht sind, auf die weiter unten näher eingegangen wird.
Im Inneren der Granuliervorrichtung ist eine Einzugsvorrichtung vor
gesehen, die aus der verschiebbaren Einzugswalze 8 und der Gegenwalze
7 besteht. Einzugswalze 8 und Gegenwalze 7 klemmen die ihnen zu
geführten Stränge 13 in dem zwischen ihnen ausgebildeten Walzenspalt
16 ein und bewirken aufgrund eines Antriebs, deren überlicherweise auf
eine der beiden Walzen wirkt, ein klemmendes Erfassen der Stränge 13
und damit deren Vorschub in Richtung zu dem Gegenmesser 6, daß mit
der Messerwalze 5 in bekannter Weise zusammen wirkt. Mittels des
Gegenmessers 6 und der Messerwalze 5 werden die zugeführten Stränge
13 zu Granulat zerschnitten.
Die Messerwalze 5 und die Gegenwalze 7 sind in bekannter Weise an
den Seitenwänden der Granuliervorrichtung gelagert, von denen, wie oben
gesagt, nur die hintere Seitenwand 1 dargestellt ist. Die verschiebbare
Einzugswalze 8 ist auf ihren beiden Seiten auf über die Achse 18 par
allel verdrehbaren Schwingen gelagert, von denen hier nur die hintere
Schwinge 17 dargestellt ist und die somit eine Parallelverschiebung der
Einzugswalze 8 ermöglichen. Eine entsprechende Schwinge ist auf der
gegenüberliegenden Stirnseite der verschiebbaren Einzugswalze 8 vor
gesehen (in der Figur nicht eingezeichnet). Die Schwinge 17 ist auf der
Achse 18 gelagert, so daß sich die Schwinge 17 mit der Achse 18 ver
drehen kann. Die Schwinge 17 geht in die nach unten weisende Ver
längerung 19 über, die auf dem Anschlag 20 aufsitzt. Der Anschlag 20
ist an dem Halter 11 angebracht, der an der hinteren Seitenwand 1
befestigt ist. Ein entsprechender Halter 11 mit Anschlag 20 existiert auf
der gegenüberliegenden Seite an der nicht dargestellten vorderen Seiten
wand. Aufgrund dieser Anordnung besitzt die Schwinge 17 und damit die
verschiebbare Einzugswalze 8 eine definierte Endlage, durch die ein
entsprechend eingestellter Walzenspalt 16 bestimmt wird. Für eine Justie
rung der Breite des Walzenspaltes 16 kann man eine Verschiebbarkeit
des Anschlages 20 vorsehen.
Auf die Schwinge 17 drückt der Stößel 21 der Kolbenzylinder-Einheit 10,
die hier pneumatisch angetrieben wird. Aufgrund des von der Kolbenzy
linder-Einheit 10 über den Stößel 21 auf die Schwinge ausgeübten
Druckes wird die Schwinge in ihre durch den Anschlag 20 und die
Verlängerung 19 gegebenen definierten Lage vorgespannt. Dabei wirkt die
Kolbenzylinder-Einheit 10 wie eine Feder, so daß z. B. im Falle des
Durchlaufs von verdickten Strängen 13 die verschiebbare Einzugswalze 18
gegen den Druck aus der Kolbenzylinder-Einheit 10 zurückweichen kann.
Die Verlängerung 19 drückt auf das Zwischenstück 22, daß seinerseits
auf die in einer Bohrung im Halter 11 gelagerte Feder 12 drückt. Die
Feder 12 ist so dimensioniert, daß ihre Kraft von der Kolbenzylinder-
Einheit 10 aufgebrachten Spannung überwunden wird. Dies bedeutet, daß
in der Figur dargestellten Betriebslage unter der Wirkung der Kolbenzy
linder-Einheit 10 die Verlängerung 19 gegen den Anschlag 20 drückt.
Um nun eine Bedienungsperson, die an der der Frontplatte 2 zugeführ
ten Seite der Granuliervorrichtung hantiert, vor der Gefahr zu schützen,
z. B. mit einer Hand in den Einzugsschacht 9 aufgrund des Laufs der
Stränge 13 hineingezogen zu werden, sind die Annäherungsschalter 14
und 15 vorgesehen. Die Annäherungsschalter sind, wie oben bereits
gesagt, an dem der Frontplatte 2 abgewandten Ende des Einzugsschach
tes 9 angebracht. Sie sind durch Drehhebel gebildet, die auf Ventile in
dem Ventilgehäuse 23 wirken. Wenn also eine Bedienungsperson z. B. mit
der Hand auf einen der Annäherungsschalter 14 und 15 trifft und diesen
dabei verdreht, so wird hierdurch eine entsprechende Betätigung eines
Ventils im Ventilgehäuse 23 bewirkt. Die Ventile des Ventilgehäuses 23
stehen über die gestrichelt gezeichnete Steuerleitung 24 mit der Zuleitung
für das Druckmedium zur Betätigung der Kolbenzylinder-Einheit 10 in
Verbindung und haben folgende Wirkung : Normalerweise lassen die
Annäherungsschalter 14 und 15 das Druckmedium in die Kolbenzylinder-
Einheit 10 gelangen, so daß diese in der oben beschriebenen Weise die
Schwinge 17 und damit die verschiebbare Einzugswalze 8 vorgespannt
halten kann. Durch Betätigung eines der Annäherungsschalter 14 und 15
wird der von, dem Druckmedium, insbesondere Luft, auf die Kolbenzylin
der-Einheit 10 ausgeübte Druck abgesperrt, so daß die von dem Stößel 21
ausgeübte Druckkraft und damit die Spannung von der Schwinge 17
genommen wird. Die Folge davon ist, daß nunmehr die Kraft der Feder
12 wirksam wird und über das Zwischenstück 22 die Verlängerung 19
und damit die Schwinge 21 vom Anschlag 20 abhebt, wodurch sich der
Walzenspalt 16 so erweitert, daß auf die Stränge 13 von der verschieb
baren Einzugswalze 8 und der Gegenwalze 7 keine Zugkraft mehr
ausgeübt werden kann. Die Vorwärtsbewegung der Stränge 13 wird damit
schlagartig gestoppt, so daß von den Strängen mittels Reibung keinerlei
Zug auf irgendwelche Gegenstände vor dem Einlaufschacht mehr ausge
übt werden kann. Eine Bedienungsperson wird damit schlagartig aus der
Gefahr gebracht, von den sonst sich fortbewegenden Strängen 13 irgend
wie mitgenommen zu werden.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß anstelle der Feder 12 auch eine
weitere Kolbenzylinder-Einheit treten kann, die im Sinne der Feder 12
wirkt. Eine solche weitere Kolbenzylinder-Einheit müßte dann bei Ab
schaltung der Kolbenzylinder-Einheit 10 sofort über die Annäherungs
schalter 14 und 15 eingeschaltet werden, um das vorstehend beschriebene
Abheben der verschiebbaren Einzugswalze 8 zu bewirken.
Claims (4)
1. Granuliervorrichtung für Strangmaterialien mit einer Einzugsvorrich
tung zum Erfassen des durch einen Einlaufspalt (3) zugeführten
Strangmaterials und dessen Förderung zu einer Messerwalze (5) zum
Zerschneiden des Strangmaterials zu Granulat und mit einer die
Einzugsvorrichtung bildenden verschiebbaren Einzugswalze (8) und
einer Gegenwalze (7), von denen mindestens eine antreibbar ist,
wobei die verschiebbare Einzugswalze (8) in ihre Parallelverschiebung
ermöglichenden Verschiebungslagern (17) gelagert ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verschiebungslager (17) gegen einen Anschlag
(20) durch eine Vorspannung angedrückt werden, die durch einen
Annäherungsschalter (14, 15) derart auslösbar ist, daß bei Betätigung
des Annäherungsschalters (14, 15) die Vorspannung abgeschaltet und
eine Gegenkraft wirksam wird, die die Verschiebungslager (17) vom
Anschlag (20) und damit die verschiebbare Einzugswalze (8) von der
Gegenwalze (7) abhebt.
2. Granuliervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Annäherungsschalter (14, 15) an einem dem Einlaufspalt (3) vor
geordneten Einlaufschacht (9) angebracht ist, der einen Sicherheits
abstand zwischen der Einzugsvorrichtung (7, 8) und dem Annähe
rungsschalter (14, 15) bestimmt.
3. Granuliervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Verschiebungslager als Schwingen (17) ausgebildet sind,
auf die je eine von dem Annäherungsschalter (14, 15) steuerbare
Kolbenzylinder-Einheit (10) wirkt.
4. Granuliervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gegenkraft von einer dem Anschlag (20)
benachbart angeordneten Feder (12) erzeugt wird, deren Kraft von
der Vorspannung überwunden wird.
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