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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ausgebildet und eingerichtet zum Trennen von Scheiben von einem aus Material der Tabak verarbeitenden Industrie bestehenden Ballen, umfassend ein Zuführelement zum Zuführen eines Ballens in einer Transportrichtung T zu dem Wirkbereich eines Trennmessers, das Trennmesser selbst, einen in Transportrichtung T hinter dem Zuführelement angeordneten Schneidtisch sowie eine oberhalb des Schneidtisches angeordnete Gegenhalteplatte, wobei dem Schneidtisch ein Antriebsmittel zum Verfahren in Transportrichtung T von dem Zuführelement weg und entgegen der Transportrichtung T auf das Zuführelement zu zugeordnet ist und die Gegenhalteplatte ebenfalls entgegen der Transportrichtung T und in Transportrichtung T bewegbar ausgebildet ist.
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Solche Vorrichtungen kommen in der Tabak verarbeitenden Industrie zum Einsatz, um von einem vorzugsweise rechteckförmigen Vorratsgebinde, also beispielsweise einem Tabakballen, Tabakkuchen oder dergleichen, der aus Material der Tabak verarbeitenden Industrie, also z. B. Tabak inklusive Rippen, Tabakmischungen oder dergleichen, besteht, Scheiben abzutrennen, die zur weiteren Verarbeitung verwendet werden. Die Dicke der abzutrennenden Scheiben (Slicedicke) kann variieren. Dazu umfasst die Vorrichtung ein Zuführelement für den Tabakballen. Das Zuführelement ist zum Transportieren des Ballens in Transportrichtung T ausgebildet und bestimmt durch den gewählten Vorschub die zu schneidende Slicedicke. Die Scheiben werden durch das Trennmesser vom Ballen abgetrennt. Um einerseits die zu schneidende Scheibe während des Trennvorgangs zu halten und andererseits die geschnittene Scheibe freizugeben, sind sowohl der Schneidtisch als auch die Gegenhalteplatte verfahrbar. Während des Schneidens/Trennens liegt die zu schneidende Scheibe auf dem Schneidtisch auf. Die Gegenhalteplatte liegt an der Stirnseite des Ballens bzw. der abzuschneidenden Scheibe an und drückt die Scheibe gegen den Ballen.
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Die
AT 396 419 B beschreibt eine Vorrichtung zum Transport und zur Abtrennung von Scheiben von Tabakballen. Die
WO87/02868 befasst sich mit einer Maschine zum Abtrennen von Scheiben von einem Tabakballen. Aus der
EP 0 582 139 A1 ist eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 bekannt. Diese Vorrichtung weist für die Bewegbarkeit der Gegenhalteplatte aktive Antriebsmittel auf. Mit anderen Worten werden sowohl der Schneidtisch als auch die Gegenhalteplatte mit separaten, jeweils eigenen Antriebsmitteln angetrieben. Solche bekannten Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, dass mehrere Antriebe, nämlich insbesondere für das Zuführelement, das Trennmesser, den Schneidtisch und die Gegenhalteplatte notwendig sind, was zum einen einen erheblichen konstruktiven Aufwand bedeutet und zum anderen eine komplexe Steuerung zum Abstimmen der einzelnen Antriebe aufeinander nach sich zieht. Insbesondere die Abstimmung der Bewegungen bzw. der Verfahrwege von Schneidtisch und Gegenhalteplatte sowie deren präzise Ansteuerung sind aufwendig und problematisch.
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Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine konstruktiv vereinfachte Vorrichtung zum Trennen von Scheiben von einem Ballen zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen dadurch gelöst, dass die Gegenhalteplatte antriebslos ausgebildet und gewichtsbelastet passiv entlang horizontal gerichteter Linearführungen in und entgegen der Transportrichtung T bewegbar ist. Durch den Wegfall eines Antriebs für die Gegenhalteplatte ist die erfindungsgemäße Vorrichtung gegenüber herkömmlichen Vorrichtungen konstruktiv einfacher aufgebaut. Entsprechend kann auch auf eine eigene Steuerung für die Gegenhalteplatte bzw. die Anbindung an eine Steuerung der Vorrichtung verzichtet werden, was den Aufbau der Vorrichtung zusätzlich vereinfacht. Mit der gewichtsbelasteten, passiven Bewegbarkeit der Gegenhalteplatte wird ein indirektes Verschieben der Gegenhalteplatte beschrieben, indem rein mechanische Komponenten alleine durch ihre Gewichtsbelastung eine Bewegung der Gegenhalteplatte entgegen der Transportrichtung T gewährleisten.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Schneidtisch entlang horizontal gerichteter Linearführungen parallel zur Gegenhalteplatte aktiv aus einer geöffneten Freigabestellung in eine geschlossene Schneidstellung, in der zwischen dem Zuführelement und dem Schneidtisch ein Spalt zum Durchtritt des Trennmessers gebildet ist, und umgekehrt verfahrbar ist, und der Gegenhalteplatte zum Bewegen entgegen der Transportrichtung T ein gewichtsbelasteter Schwenkmechanismus zugeordnet ist, der permanent an der Gegenhalteplatte anliegt und eine Druckkraft F auf die Gegenhalteplatte ausübt, die der Transportrichtung T entgegenwirkt, und die Gegenhalteplatte zum Bewegen in Transportrichtung T mit dem angetriebenen Schneidtisch mittels eines Anschlag- und Mitnehmermittels in Wirkverbindung bringbar ist. Mit dem Schwenkmechanismus ist eine besonders einfache und kompakte Lösung realisiert, um die Gegenhalteplatte allein durch das Eigengewicht des Schwenkmechanismus permanent entgegen der Transportrichtung T mit einer Druckkraft F zu beaufschlagen, um die Gegenhalteplatte in Richtung des zu bearbeitenden Ballens zu bewegen und gegen den Ballen bzw. die vom Ballen zu schneidende Scheibe zu drücken. Dadurch, dass die Gegenhalteplatte durch den Schwenkmechanismus stets in der maximal möglichen Frontposition gehalten ist, existieren keine Wartezeiten/Reaktionszeiten bei der Ansteuerung der Gegenhalteplatte, so dass die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung erhöht werden kann. Für die Bewegung der Gegenhalteplatte in Transportrichtung T zum Zurückziehen der Gegenhalteplatte kann der Antrieb des Schneidtisches verwendet werden, indem die Antriebsbewegung des Schneidtisches mittels des Anschlag- und Mitnehmermittels auf die Gegenhalteplatte übertragbar ist. Der konstruktive und steuerungstechnische Aufwand kann somit reduziert werden.
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Vorteilhafterweise ist dem Schneidtisch ein kombiniertes Anschlag- und Mitnehmermittel zugeordnet, mittels dem die Gegenhalteplatte und der Schneidtisch in Wirkverbindung bringbar sind, derart, dass der Schneidtisch bzw. das Anschlag- und Mitnehmermittel einerseits die Bewegung der Gegenhalteplatte entgegen der Transportrichtung T begrenzen und andererseits eine Bewegung der Gegenhalteplatte in Transportrichtung T bewirken kann. Durch diese enge Wirkbeziehung zwischen Schneidtisch und Gegenhalteplatte wird die Gegenhalteplatte über den Schneidtisch quasi zwangsgesteuert stets in der optimalen Position/Lage gehalten.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die lineare Bewegbarkeit der Gegenhalteplatte entgegen der Transportrichtung T in einer Position unmittelbar vor dem Trennmesser und in Transportrichtung T jeweils durch ein unabhängig vom Schneidtisch wirkendes, zusätzliches Anschlagelement begrenzbar ist. Diese mechanischen Komponenten ermöglichen ein einfaches Freigeben und/oder Begrenzen der Bewegbarkeit der Gegenhalteplatte frei von steuerungstechnischen Problemen. Anders ausgedrückt werden Steuer- und Abstimmungsaktivitäten zwischen Schneidtisch und Gegenhalteplatte durch die Anschlagselemente auf besonders einfache Weise ausgeführt.
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Besonders bevorzugt ist der Schwenkmechanismus an einem Portalträger, an dem auch das Trennmesser vertikal auf und ab bewegbar angeordnet ist, schwenkbar um einen Achse I gelagert. Ein solches Schneidportal führt zu einem kompakten und modularen Aufbau der Vorrichtung, was insbesondere den Austausch von Komponenten erleichtert. Weiterhin gewährleistet die stabile Konstruktion eines Schneidportals die Präzision der Trennschnitte.
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Vorteilhafterweise ist die Achse I quer zur Transportrichtung T ausgerichtet und weist einen Abstand zum Schneidtisch auf, der größer ist als die Höhe des zu schneidenden Ballens. Durch die Schwenkachse I und deren Position/Lage wird erreicht, dass die Haltekräfte der Gegenhalteplatte mit zunehmender Dicke der Scheiben steigen. Anders ausgedrückt erhöht sich mit durch den in Transportrichtung T vorgeschobenen Ballen ausgelöster, zunehmender Auslenkung des Schwenkmechanismus die entgegen der Transportrichtung T weisende horizontale Komponente der Halte- bzw. Druckkraft F. Dadurch werden Scheiben größerer Dicke und entsprechend mit einem höheren Gewicht zwangsläufig mit einer größeren Kraft gehalten, was die Präzision des Trennvorgangs erhöht.
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Die Erfindung ist in einer weiteren Ausgestaltung dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkmechanismus einen Schwenkhebel und einen fest mit diesem verbundenen Stützhebel, der etwa in einem rechten Winkel α zum Schwenkhebel ausgerichtet ist, umfasst. Durch diese Ausbildung des Schwenkmechanismus wird erreicht, dass der Schwenkmechanismus stets mit einer ausreichend hohen Kraft gegen die Gegenhalteplatte drückt.
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Voreilhafterweise ist der Schwenkhebel drehbar an einer Querstrebe des Portalträgers gelagert und der Stützhebel liegt mit seinem freien Ende lose an der Gegenhalteplatte an. Dadurch wird zum einen eine kompakte Bauweise ermöglicht. Zum anderen wird die einfache Anpassung an unterschiedliche Schwenkpositionen realisiert.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass am freien Ende des Stützhebels zum Ausgleich der Schwenkbewegung des Schwenkhebels Rollen zum vertikalen Abrollen des Schwenkmechanismus entlang der Gegenhalteplatte angeordnet sind. Dies ermöglicht auf besonders einfache Weise das Ausgleichen vertikaler Bewegungen.
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Eine weitere zweckmäßige Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkmechanismus zusätzlich zum Schwenkhebel und Stützhebel mindestens ein Zusatzgewicht umfasst, das vorzugsweise lösbar am Schwenkmechanismus befestigt ist. Durch das Zusatzgewicht kann eine weitere bzw. höhere horizontal wirkende Druckkraft auf die Gegenhalteplatte aufgebracht werden, was die Trennqualität und -präzision verbessert. Die Lösbarkeit und damit Austauschbarkeit ermöglicht das Einstellen bzw. Anpassen der Druckkraft.
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Vorzugsweise ist der Schwenkmechanismus am Portalträger relativ zu diesem vertikal verstellbar angeordnet. Dadurch ist der Winkel β veränderbar. Da die Größe des Winkels β unmittelbar Einfluss auf die Größe der Druckkraft hat, kann damit eine individuelle Einstellung/Anpassung erfolgen.
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Weitere zweckmäßige und/oder vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, Kombinationen daraus sowie der Beschreibung. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum automatischen Trennen von Scheiben von einem aus Tabak bestehenden Ballen in Seitenansicht,
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2 die Vorrichtung gemäß 1 in Rückansicht,
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3 die Vorrichtung gemäß 1 in perspektivischer Ansicht von schräg oben und vorne,
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4 die Vorrichtung gemäß 1 in perspektivischer Ansicht von schräg oben und hinten,
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5 die Vorrichtung gemäß 2 entlang des Schnitts A-A in einer Grundstellung der Vorrichtung,
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6 die Vorrichtung in der Ansicht gemäß 5 in einer ersten Arbeitsstellung,
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7 die Vorrichtung in der Ansicht gemäß 5 in einer zweiten Arbeitsstellung,
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8 die Vorrichtung in der Ansicht gemäß 5 in einer dritten Arbeitsstellung,
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9 die Vorrichtung in der Ansicht gemäß 5 in einer vierten Arbeitsstellung,
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10 die Vorrichtung in der Ansicht gemäß 5 in einer fünften Arbeitsstellung, die wiederum der Grundstellung für den folgenden Trennschnitt entspricht, und
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11 die Vorrichtung in der Ansicht gemäß 5 in einer Sonderstellung.
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Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung dient zum Trennen bzw. Schneiden von Scheiben von einem Tabakballen. Die Erfindung betrifft jedoch in gleicher Weise eine Vorrichtung zum Trennen von Scheiben von einem Ballen, der aus anderen in der Tabak verarbeitenden Industrie verwendeten Materialien oder Materialmischungen besteht.
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In den 1 bis 11 ist eine Vorrichtung 10 in unterschiedlichen Ansichten und Positionen gezeigt, die zum automatischen Trennen von Scheiben 11 von einem Tabakballen 12 ausgebildet und eingerichtet ist. Die Vorrichtung 10 umfasst ein Zuführelement 13 zum Zuführen eines Tabakballens 12 in Transportrichtung T in Richtung des Wirkbereichs eines Trennmessers, das Trennmesser 14, einen in Transportrichtung T hinter dem Zuführelement 13 angeordneten Schneidtisch 15 sowie eine oberhalb des Schneidtisches 15 angeordnete Gegenhalteplatte 16. Die Oberflächen des Zuführelementes 13 und des Schneidtisches 15 liegen in derselben Ebene. Genauer liegt die Auflagefläche 17 des Zuführelementes 13 für den Tabakballen 12 in derselben Ebene wie die Auflagefläche 18 des Schneidtisches 15 für den Abschnitt des Tabakballens 12, der die zu schneidende bzw. geschnittene Scheibe 11 bildet. Dem Schneidtisch 15 ist ein (nicht explizit dargestelltes) Antriebsmittel zum linearen Verfahren in Transportrichtung T von dem Zuführelement 13 weg und entgegen der Transportrichtung T auf das Zuführelement 13 zu zugeordnet. Anders ausgedrückt ist der Schneidtisch 15 in Verlängerung des Zuführelementes 13 in einer horizontalen Ebene hin und her verfahrbar, so dass der Abstand zwischen dem Zuführelement 13 und dem Schneidtisch 15 veränderbar ist. Die Gegenhalteplatte 16 ist ebenfalls entgegen der Transportrichtung T und in Transportrichtung T bewegbar ausgebildet, Die Gegenhalteplatte 16 steht im Wesentlichen senkrecht zum Schneidtisch 15. Genauer verläuft die Ebene, die durch die Anlagefläche 19 der Gegenhalteplatte 16 an der zu schneidenden bzw. geschnittenen Scheibe 11 aufgespannt wird, senkrecht zur Ebene, die durch die Auflagefläche 18 des Schneidtisches 15 aufgespannt wird und quer zur Transportrichtung T. Das Trennmesser 14 ist derart angeordnet, dass es zwischen dem Zuführelement 13 und dem Schneidtisch 15 eintauchen kann.
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Diese Vorrichtung 10 zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Gegenhalteplatte 16 antriebslos ausgebildet und passiv entlang horizontal gerichteter Linearführungen 20, 21 in und entgegen der Transportrichtung T bewegbar ist. Anders ausgedrückt ist die Gegenhalteplatte 16 entlang ihrer Linearführungen 20, 21 grundsätzlich frei hin und her schieb,- drück- oder ziehbar. Das bedeutet, dass die Gegenhalteplatte 16 passiv bzw. indirekt bewegbar ist. Die gezielten bzw. gerichteten Bewegungen der Gegenhalteplatte 16 in und entgegen der Transportrichtung T hängen ausschließlich von mechanischen, antriebs(-motor)freien Komponenten und/oder Antriebsmitteln anderer Komponenten ab, indem die Antriebsmittel der anderen Komponenten – zur Reduzierung der Anzahl von Antriebsmitteln der Vorrichtung 10 insgesamt – mindestens teilweise eine Doppelfunktion übernehmen.
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Die im Folgenden beschriebenen Merkmale und Weiterbildungen stellen für sich betrachtet oder in Kombination miteinander bevorzugte Ausführungsformen dar. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Merkmale, die in den Ansprüchen und/oder der Beschreibung zusammengefasst oder in einer gemeinsamen Ausführungsform beschrieben sind, auch funktional eigenständig die weiter oben beschriebene Vorrichtung 10 weiterbilden können.
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Das Zuführelement 13 kann ein einfacher Tisch mit einer Anordnung zum Transportieren des Tabakballens 12 sein. Optional kann das Zuführelement 13 auch ein Förderelement, Förderband oder dergleichen sein. Die konstruktive Ausgestaltung ist variabel. Entscheidend ist die Ausbildung zum gesteuerten und vorzugsweise getakteten Zuführen des Tabakballens 12 in Transportrichtung T. Mittels Wegmesssystemen kann der Vorschub ermittelt und über geeignete Steuerungsmittel gesteuert werden, um beispielsweise Scheiben 11 unterschiedlicher Dicke schneiden zu können.
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Das Trennmesser 14 ist vorzugsweise ein guillotinenartiges Messer, das vertikal von oben nach unten und zurück, und senkrecht zur Transportrichtung T beispielsweise mittels eines Kettenantriebs oder dergleichen, bewegbar an einem Portalträger 22 ausgebildet ist. Der Portalträger 22 kann beispielsweise zwei Vertikalstützen 23, 24 sowie eine Querstütze 25 umfassen. Der Portalträger 22 bildet zusammen mit dem Trennmesser 14, dem Schneidtisch 15 und der Gegenhalteplatte 16 vorzugsweise ein Schneidportal 26. Das Trennmesser 14 kann aber auch als oszillierendes Bandmesser oder Schwenkmesser ausgebildet sein. Das Trennmesser 14 kann des Weiteren auch seitlich bewegbar ausgebildet sein, derart, dass die Scheiben 11 quer zur Transportrichtung T des Tabakballens 12 getrennt werden können. Anstelle des Portalträgers 22 können auch andere Rahmengestellt, Gehäusewände oder dergleichen zur Aufnahme bzw. Lagerung des Trennmessers 14 und anderer Komponenten eingesetzt werden.
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Vorzugsweise ist der Schneidtisch 15 entlang horizontal gerichteter Linearführungen 27, 28 parallel zur Gegenhalteplatte 16 aktiv aus einer geöffneten Freigabestellung (siehe z. B. 5) in eine geschlossene Schneidstellung (siehe z. B. 6), in der zwischen dem Zuführelement 13 und dem Schneidtisch 15 ein Spalt 29 zum Durchtritt des Trennmessers 14 gebildet ist, und umgekehrt verfahrbar. Der Gegenhalteplatte 16 ist zum Bewegen entgegen der Transportrichtung T ein gewichtsbelasteter Schwenkmechanismus 30 zugeordnet ist, der permanent an der Gegenhalteplatte 16 anliegt und eine Druckkraft F auf die Gegenhalteplatte 16 ausübt, die der Transportrichtung T entgegenwirkt. Zum Bewegen der Gegenhalteplatte 16 in Transportrichtung T ist diese mit dem angetriebenen Schneidtisch 15 mittels eines Anschlag- und Mitnehmermittels 31 in Wirkverbindung bringbar ist.
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Dieses kombinierte Anschlag- und Mitnehmermittel 31 ist vorzugsweise dem Schneidtisch 15 zugeordnet. Mit diesem Anschlag- und Mitnehmermittel 31 sind der Schneidtisch 15 und die Gegenhalteplatte 16 in Wirkverbindung bringbar, derart, dass der Schneidtisch 15 bzw. das Anschlag- und Mitnehmermittel 31 einerseits die Bewegung der Gegenhalteplatte 16 entgegen der Transportrichtung T begrenzen und andererseits eine Bewegung der Gegenhalteplatte 16 in Transportrichtung T bewirken kann. Anders ausgedrückt hält der Schneidtisch 15 die Gegenhalteplatte 16, die grundsätzlich durch den auf die Gegenhalteplatte 16 wirkenden Schwenkmechanismus 30 den Drang hat, entgegen der Transportrichtung Z in die maximale Frontposition bewegt zu werden, in bestimmten Positionen über das Anschlag- und Mitnehmermittel 31 fest (siehe z. B. 5). In einer anderen Position (siehe z. B. 9 und 10) nimmt der Schneidtisch 15 die Gegenhalteplatte 16 über das Anschlag- und Mitnehmermittel 31 in Transportrichtung T mit.
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Die lineare Bewegbarkeit der Gegenhalteplatte 16 entgegen der Transportrichtung T ist in einer Position unmittelbar vor dem Trennmesser 14 und in Transportrichtung T jeweils durch ein unabhängig vom Schneidtisch 15 wirkendes, zusätzliches Anschlagelement 32, 33 begrenzbar. Beim Bewegen des Schneidtisches 15 in die Schneidposition (siehe z. B. 6) bleibt die Gegenhalteplatte 16 durch den Anschlag 32, der separat vom Schneidtisch 15 ausgebildet und vorzugsweise der Gegenplatte 16 selbst zugeordnet ist, vor dem Trennmesser 14 stehen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Anschlagelement 32 integraler Bestandteil der Gegenhalteplatte 16, wobei sich das Anschlagelement 32 z. B. an den Vertikalstützen 23, 24 des Portalträgers 22 abstützen kann. Das Anschlagelement 33 dient zur Begrenzung der linearen Bewegung der Gegenhalteplatte 16 in Transportrichtung T, um ein Widerlager zu bilden für den z. B. in 11 dargestellten Sonderfall, dass die abgetrennte Scheibe 11 auf dem Schneidtisch 15 verbleibt und durch Relativbewegung zwischen Schneidtisch 15 und Gegenhalteplatte 16 vom Schneidtisch 15 geschoben werden soll.
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Der Schwenkmechanismus 30 ist an dem Portalträger 22 angeordnet, an dem auch das Trennmesser 14 vertikal auf und ab bewegbar angeordnet ist. Der Schwenkmechanismus 30 ist um eine Achse I schwenkbar, und zwar vorzugsweise zwischen den beiden Vertikalstützen 23, 24 des Portalträgers 22. Die Achse I ist quer zur Transportrichtung T ausgerichtet und weist einen Abstand zum Schneidtisch 15 auf, der größer als die Höhe des zu schneidenden Tabakballens 12 ist. Der Schwenkmechanismus 30 umfasst einen Schwenkhebel 34 und einen fest mit diesem verbundenen Stützhebel 35, der in der gezeigten Ausführungsform etwa in einem rechten Winkel α zum Schwenkhebel 34 ausgerichtet ist. Allerdings kann der Winkel α zwischen dem Schwenkhebel 34 und dem Stützhebel 35 auch größer oder kleiner ausgebildet sein. Schwenkhebel 34 und Stützhebel 35 bilden bevorzugt eine starre Einheit. Der Schwenkhebel 34 kann drehbar an bzw. auf einer Querstrebe 36 des Portalträgers 22 gelagert sein. Optional kann der Schwenkhebel 34 auch fest mit der Querstrebe 36 verbunden sein, die ihrerseits drehbar am Portalträger 22 gelagert ist. Der Stützhebel 35 liegt mit seinem freien Ende 37 lose an der Gegenhalteplatte 16 an.
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Dadurch, dass der Schwenkmechanismus 30 um die Achse I schwenkbar ist, ist das freie Ende 37 des Stützhebels 35 bei jeder Auslenkung einer vertikalen Bewegungskomponente ausgesetzt. Diese gilt es auszugleichen, indem der Stützhebel 35 relativ zur Gegenhalteplatte 16 bewegbar ist. Besonders bevorzugt sind am freien Ende 37 des Stützhebels 35 zum Ausgleich der Schwenkbewegung des Schwenkhebels 34 Rollen 38 zum vertikalen Abrollen des Schwenkmechanismus 30 entlang der Gegenhalteplatte 16 angeordnet. Anstelle der Rollen 38 können jedoch auch Gleitstücke oder andere eine Relativbewegung zulassende oder unterstützende Komponenten eingesetzt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Gegenhalteplatte 16 auf der dem Tabakballen 12 abgewandten Seite Linearführungen z. B. in Form von Nuten aufweist, in denen Gleitschuhe oder dergleichen zwangsgeführt auf und ab gleiten können.
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Der Schwenkmechanismus 30 ist ein Gestell, das mittels seines Eigengewichts und durch die Hebelgeometrie von Schwenkhebel 34 und Stützhebel 35 die Druckkraft F auf die Gegenhalteplatte 16 aufbringt. Der Schwenkhebel 34 kann z. B. eine Platte sein. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Schwenkhebel 34 zwei beanstandet zueinander angeordnete und parallel verlaufende Streben 39, 40, die mit einer Querstrebe 41 miteinander verbunden sind. Der Stützhebel 35 kann ebenfalls eine Platte sein, umfasst bevorzugt jedoch ebenfalls zwei Streben 42, 43, die sich in dem zuvor beschriebenen Winkel α jeweils an eine der Streben 39, 40 anschließen. Um eine höhere Druckkraft F auf die Gegenhalteplatte 16 aufbringen zu können, kann der Schwenkmechanismus 30 zusätzlich zum Schwenkhebel 34 und Stützhebel 35 bzw. zu deren Eigengewicht mindestens ein Zusatzgewicht 44 umfassen. Das Zusatzgewicht 44 ist bevorzugt an der Querstrebe 41 befestigt. Das Zusatzgewicht 44 kann aber an jeder Position des Schwenkmechanismus 30 angeordnet sein. Besonders bevorzugt ist das Zusatzgewicht 44 lösbar und damit austauschbar am Schwenkmechanismus 30 befestigt. Der horizontale Abstand zwischen der Achse I und dem Zusatzgewicht 44 ist der maßgebliche Abstand für die Größe der Druckkraft F.
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Der Schwenkmechanismus 30 ist in der dargestellten Ausführungsform ortsfest am Portalträger 22 angeordnet. In einer bevorzugten Weiterbildung kann der Schwenkmechanismus 30 am Portalträger 22 aber auch relativ zu diesem vertikal verstellbar angeordnet sein, beispielsweise in Linearführungen entlang der Vertikalstützen 23, 24. In weiteren bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung können die weiter oben beschriebenen Anschlagelemente 32, 33 fest oder verstellbar ausgebildet sein. Die Anschlagelemente können z. B. aus einer Freigabeposition in die Anschlagposition und zurück bewegbar ausgebildet sein. Die Anschlagelemente 32, 33 können auch bezüglich ihrer Anschlagposition verstellbar sein, indem z. B. das Anschlagelement 33 zur Begrenzung der linearen Bewegung der Gegenhalteplatte 16 in Transportrichtung T auf der Linearführung 20, 21 verstellbar angeordnet ist.
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Der Vorrichtung 10 kann des Weiteren ein Leitelement 45 zugeordnet sein, mittels dem die vom Tabakballen 12 abgeschnittenen Scheiben 11 zur weiteren Verarbeitung umgelenkt bzw. aus der Vorrichtung 10 gelenkt werden können. Die Vorrichtung 10 kann des Weiteren eine Steuerung umfassen, mittels der die Antriebe für den Tabakballentransport, das Trennmesser und den Schneidtisch sowie vorhandene Detektionsmittel, wie z. B. Lichtschranken oder dergleichen, aufeinander abgestimmt gesteuert werden können.
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Der Ablauf des Trennens einer Scheibe 11 vom Tabakballen wird im Folgenden anhand der 5 bis 10 beschrieben. In der Grundstellung (siehe 5) ist der Schneidtisch 15 offen, d. h. in einer Position, in der der Schneidtisch 15 mit großem Abstand zum Zuführelement 13 steht. Der Schneidtisch 15 hält über das Anschlag- und Mitnehmermittel 31 die Gegenhalteplatte 16 ebenfalls in der offenen Position. Wenn eine Scheibe 11 vom Tabakballen 12 geschnitten werden soll, wird der Schneidtisch 15 geschlossen. Das bedeutet, dass der Schneidtisch 15 entgegen der Transportrichtung T auf das Zuführelement 13 zu bewegt wird, und zwar bis fast unter das Trennmesser 14. Anders ausgedrückt wir der Schneidtisch 15 soweit an das Zuführelement 13 vorgefahren, bis zwischen dem Zuführelement 13 und dem Schneidtisch 15 nur noch der Spalt 29 frei ist. Die Gegenhalteplatte 16 wird durch die Druckkraft F ebenfalls entgegen der Transportrichtung T gedrückt, bleibt aber vor dem Trennmesser 14 stehen, da das Anschlagelement 32, das gegen den Portalträger 22 stößt, eine weitere Bewegung stoppt. Der Schneidtisch 15 fährt unter der Gegenhalteplatte 16 weiter bis zu der weiter oben beschriebenen End- bzw. Schneidposition (siehe 6).
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Der Tabakballen 12 wird dann aktiv in Transportrichtung T transportiert und schiebt die Gegenhalteplatte 16 zurück auf die endgültige Position zum Schneiden. Diese Position bestimmt die Slicedicke (siehe 7). Beim Trennen bzw. Schneiden der Scheibe 11 vom Tabakballen 12 kann die Gegenhalteplatte 16 nach hinten in Transportrichtung T ausweichen, um Platz für das Trennmesser 14 zu schaffen (siehe 8). Nach dem Schneiden fährt der Schneidtisch 15 in Transportrichtung T zurück in die offene Position und nimmt gleichzeitig über das Anschlag- und Mitnehmermittel 31 die Gegenhalteplatte 16 mit zurück. Die abgeschnittene Scheibe 11 fällt nach unten auf das Leitelement 45 und wird aus der Vorrichtung 10 geführt (siehe 9 und 10). Anschließend beginnt der Trennzyklus von vorne, indem der Schneidtisch 15 wieder in die geschlossene Position fährt.
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In der 11 ist ein Sonderfall dargestellt, bei dem sich die bereits abgetrennte Scheibe 11 auch beim Verfahren in die offene Position auf dem Schneidtisch 15 befindet. Für diesen Sonderfall kann die Scheibe 11 vom Schneidtisch 15 geschoben werden, indem die Gegenhalteplatte 16 durch das Anschlagelement 33 am Bewegen in Transportrichtung T gehindert wird, so dass der Schneidtisch 15 quasi unter der Gegenhalteplatte 16 weggezogen wird, bis die Scheibe 11 dann nach unten zur weiteren Verarbeitung fallen kann.
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In den Figuren wird das Schneiden von Scheiben 11 einer bestimmten Dicke beschrieben. Durch die Wahl der Größe des Vorschubs des Tabakballens 12 in Transportrichtung T, die z. B. durch Detektionsmittel ermittelt und/oder bestimmt werden kann, kann die Dicke der Scheiben 11 (Slicedicke) variiert werden. Mit zunehmender Slicedicke steigt entsprechend das Gewicht der Scheiben 11. Je größer die Dicke der Scheiben 11 ist, desto mehr wird die Gegenhalteplatte 16 ausgelenkt, wodurch sich der Winkel β und damit die horizontal wirkende Kraftkomponente vergrößert. Durch den größer werdenden Winkel β steigt somit die Gegenhaltekraft, nämlich die Druckkraft F, an.